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Als Dobbin im »Schiffshof« zu den Damen geführt wurde, wurde er sehr heiter und gesprächig, was bewies, daß der junge Offizier mit jedem Tage besser zu heucheln verstand. Einmal versuchte er damit seine Gefühle zu verbergen, als er Mrs. George Osborne in ihrem neuen Stande sah, und zum anderen wollte er damit seine Befürchtungen maskieren, wie die schlimme Nachricht, die er brachte, auf sie wirken würde. |
Conducted to the ladies, at the Ship Inn, Dobbin assumed a jovial and rattling manner, which proved that this young officer was becoming a more consummate hypocrite every day of his life. He was trying to hide his own private feelings, first upon seeing Mrs. George Osborne in her new condition, and secondly to mask the apprehensions he entertained as to the effect which the dismal news brought down by him would certainly have upon her. |
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»Meiner Meinung nach, George«, sagte er, »wird der französische Kaiser uns mit Kavallerie und Infanterie angreifen, bevor drei Wochen vergangen sind, und dem Herzog einen Tanz liefern, gegen den der Krieg in Spanien ein bloßes Kinderspiel war. Aber weißt du, das brauchst du Mrs. Osborne nicht zu erzählen. Vielleicht kommen wir am Ende gar nicht zum Kampf, und unser ganzes Unternehmen in Belgien erweist sich als bloße militärische Okkupation. Viele teilen diese Ansicht, und Brüssel ist voll von feinen Leuten und vornehmen Damen.« Man beschloß also, Amelia die Aufgabe der britischen Armee in Belgien in diesem harmlosen Licht darzustellen. |
“It is my opinion, George,” he said, “that the French Emperor will be upon us, horse and foot, before three weeks are over, and will give the Duke such a dance as shall make the Peninsula appear mere child’s play. But you need not say that to Mrs. Osborne, you know. There mayn’t be any fighting on our side after all, and our business in Belgium may turn out to be a mere military occupation. Many persons think so; and Brussels is full of fine people and ladies of fashion.” So it was agreed to represent the duty of the British army in Belgium in this harmless light to Amelia. |
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Nachdem dieses Abkommen getroffen war, begrüßte der heuchlerische Dobbin Mrs. George Osborne ganz heiter, versuchte, ihr einige Komplimente über ihren jungen Ehestand zu machen (die, wie wir bekennen müssen, außerordentlich ungeschickt waren und jämmerlich verpufften), und fing dann an, von Brighton und der Seeluft und den Vergnügungen des Ortes, den Schönheiten der Reise und den Vorzügen des »Blitzes« und der Pferde zu sprechen – alles das in einer Art, die für Amelia völlig unverständlich schien, für Rebekka aber sehr belustigend war, denn sie beobachtete den Hauptmann, wie jeden anderen, der in ihre Nähe kam, sehr genau. |
This plot being arranged, the hypocritical Dobbin saluted Mrs. George Osborne quite gaily, tried to pay her one or two compliments relative to her new position as a bride (which compliments, it must be confessed, were exceedingly clumsy and hung fire woefully), and then fell to talking about Brighton, and the sea-air, and the gaieties of the place, and the beauties of the road and the merits of the Lightning coach and horses — all in a manner quite incomprehensible to Amelia, and very amusing to Rebecca, who was watching the Captain, as indeed she watched every one near whom she came. |
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Die kleine Amelia hatte, wie wir gestehen müssen, keine sehr hohe Meinung von dem Freunde ihres Mannes, Hauptmann Dobbin. Er lispelte, hatte unschöne, grobe Gesichtszüge und war dazu noch sehr linkisch und schwerfällig. Sie konnte ihn wegen der Anhänglichkeit gegenüber ihrem Mann ganz gut leiden (darin lag nur ein geringes Verdienst) und hielt George für ungemein großmütig und gütig, weil er seinem Offizierskollegen Freundschaft schenkte. George hatte vor ihr oft Dobbins Gelispel und seine wunderlichen Manieren nachgeahmt, obgleich er, um ihm Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, stets hochachtungsvoll von den guten Eigenschaften seines Freundes sprach. In den wenigen Tagen ihres Glückes, wo sie den ehrlichen William noch nicht so genau kannte, machte sie sich nichts aus ihm – und er wußte sehr gut, wie sie über ihn dachte, und ließ es sich demütig gefallen. Es sollte eine Zeit kommen, wo sie ihn besser kennenlernen und ihre Ansicht von ihm ändern würde, aber diese Zeit lag noch fern. |
Little Amelia, it must be owned, had rather a mean opinion of her husband’s friend, Captain Dobbin. He lisped — he was very plain and homely-looking: and exceedingly awkward and ungainly. She liked him for his attachment to her husband (to be sure there was very little merit in that), and she thought George was most generous and kind in extending his friendship to his brother officer. George had mimicked Dobbin’s lisp and queer manners many times to her, though to do him justice, he always spoke most highly of his friend’s good qualities. In her little day of triumph, and not knowing him intimately as yet, she made light of honest William — and he knew her opinions of him quite well, and acquiesced in them very humbly. A time came when she knew him better, and changed her notions regarding him; but that was distant as yet. |
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Rebekka kannte Hauptmann Dobbins Geheimnis, noch ehe er zwei Stunden in Gesellschaft der Damen verbracht hatte. Sie konnte ihn nicht leiden und fürchtete ihn insgeheim, aber auch er mochte sie nicht besonders. Er war so ehrlich, daß ihre Künste und Schmeicheleien bei ihm nicht wirkten, und in instinktivem Widerwillen scheute er vor ihr zurück. Und da sie keineswegs so hoch über ihr Geschlecht erhaben war, daß sie keine Eifersucht gekannt hätte, haßte sie ihn wegen seiner Verehrung für Amelia noch mehr. Trotzdem benahm sie sich sehr respektvoll und herzlich gegen ihn. Ein Freund der Osbornes! Ein Freund ihrer teuersten Wohltäter! Sie beteuerte, daß sie ihn stets aufrichtig lieben würde; sie hatte ihn von dem Vauxhall-Abend noch gut im Gedächtnis, wie sie Amelia schelmisch erzählte, und sie machte sich ein wenig über ihn lustig, als die beiden Damen sich entfernten, um sich zum Essen umzukleiden. Rawdon Crawley beachtete Dobbin fast gar nicht. Er betrachtete ihn als einen gutmütigen Einfaltspinsel und als einen unerzogenen Krämerssohn. Joseph begönnerte ihn würdevoll. |
As for Rebecca, Captain Dobbin had not been two hours in the ladies’ company before she understood his secret perfectly. She did not like him, and feared him privately; nor was he very much prepossessed in her favour. He was so honest, that her arts and cajoleries did not affect him, and he shrank from her with instinctive repulsion. And, as she was by no means so far superior to her sex as to be above jealousy, she disliked him the more for his adoration of Amelia. Nevertheless, she was very respectful and cordial in her manner towards him. A friend to the Osbornes! a friend to her dearest benefactors! She vowed she should always love him sincerely: she remembered him quite well on the Vauxhall night, as she told Amelia archly, and she made a little fun of him when the two ladies went to dress for dinner. Rawdon Crawley paid scarcely any attention to Dobbin, looking upon him as a good-natured nincompoop and under-bred City man. Jos patronised him with much dignity. |
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Als George Dobbin in dessen Zimmer gefolgt war, nahm Dobbin aus seinem Pult den Brief, den er im Auftrag von Mr. Osborne dem Freund übergeben sollte. »Es ist nicht die Handschrift meines Vaters«, sagte George bestürzt, und das war es auch nicht. Der Brief stammte von Mr. Osbornes Rechtsanwalt und lautete: |
When George and Dobbin were alone in the latter’s room, to which George had followed him, Dobbin took from his desk the letter which he had been charged by Mr. Osborne to deliver to his son. “It’s not in my father’s handwriting,” said George, looking rather alarmed; nor was it: the letter was from Mr. Osborne’s lawyer, and to the following effect: |
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Bedford Row, 7. Mai, 1815 Sir, Ich bin von Mr. Osborne beauftragt, Ihnen mitzuteilen, daß er auf dem Entschluß beharrt, den er früher schon einmal gegen Sie ausgesprochen hat, und daß er Sie infolge der Heirat, die Sie einzugehen beliebten, in Zukunft nicht mehr als Mitglied seiner Familie betrachtet. Dieser Entschluß ist endgültig und unwiderruflich. |
“Bedford Row, May 7, 1815. “ Sir, “I am commissioned by Mr. Osborne to inform you, that he abides by the determination which he before expressed to you, and that in consequence of the marriage which you have been pleased to contract, he ceases to consider you henceforth as a member of his family. This determination is final and irrevocable. |
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Obwohl die während Ihrer Minderjährigkeit auf Sie verwendeten Gelder und die Wechsel, die Sie während der letzten Jahre so reichlich auf Mr. Osborne gezogen haben, bei weitem die Summe übersteigen, auf die Sie rechtmäßig Anspruch erheben können (das heißt den dritten Teil vom Vermögen Ihrer Mutter, der verstorbenen Mrs. Osborne, das bei ihrem Tode auf Sie, Miss Jane Osborne und Miss Maria Frances Osborne fiel), so soll ich Ihnen doch mit teilen, daß Mr. Osborne auf alle Ansprüche auf Ihr Vermögen verzichtet und daß die Summe von zweitausend Pfund mit vierprozentigen Jahreszinsen zum. Tageskurs (das ist das Ihnen zustehende Drittel der sechstausend Pfund) entweder an Sie selbst oder Ihren Beauftragten gegen Quittung ausgezahlt werden kann von Ihrem gehorsamen Diener
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“Although the monies expended upon you in your minority, and the bills which you have drawn upon him so unsparingly of late years, far exceed in amount the sum to which you are entitled in your own right (being the third part of the fortune of your mother, the late Mrs. Osborne and which reverted to you at her decease, and to Miss Jane Osborne and Miss Maria Frances Osborne); yet I am instructed by Mr. Osborne to say, that he waives all claim upon your estate, and that the sum of £2000, 4 per cent. annuities, at the value of the day (being your one-third share of the sum of £6000), shall be paid over to yourself or your agents upon your receipt for the same, by “Your obedient Servt.,
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PS: Mr. Osborne ersucht mich, Ihnen ein für allemal zu sagen, daß er keinerlei Botschaften, Briefe oder Mitteilungen von Ihnen über diese oder eine andere Frage entgegennehmen wird. |
“P.S. — Mr. Osborne desires me to say, once for all, that he declines to receive any messages, letters, or communications from you on this or any other subject. |
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»Das hast du ja hübsch arrangiert«, rief George mit einem wilden Blick auf William Dobbin. »Da, siehst du, Dobbin«, und er warf ihm das väterliche Schreiben zu. »Ein Bettler, beim Zeus, und alles wegen meiner verdammten Rührseligkeit. Warum konnten wir nicht warten? Eine Kugel hätte mich im Laufe des Krieges erledigen können und kann es noch – und wie ist Emmy gebessert, wenn sie als Witwe eines Bettlers zurückbleibt? Das ist alles dein Werk. Du hattest weder Rast: noch Ruhe, bis du mich verheiratet und ruiniert hattest. Was, zum Henker, soll ich mit zweitausend Pfund anfangen? So eine Summe reicht keine zwei Jahre. Seitdem ich hier bin, habe ich allein hundertundvierzig Pfund bei Karten und Billard an Crawley verloren. Du verstehst es wirklich, anderer Leute Angelegenheiten in Ordnung zu bringen.« |
“A pretty way you have managed the affair,” said George, looking savagely at William Dobbin. “Look there, Dobbin,” and he flung over to the latter his parent’s letter. “A beggar, by Jove, and all in consequence of my d — d sentimentality. Why couldn’t we have waited? A ball might have done for me in the course of the war, and may still, and how will Emmy be bettered by being left a beggar’s widow? It was all your doing. You were never easy until you had got me married and ruined. What the deuce am I to do with two thousand pounds? Such a sum won’t last two years. I’ve lost a hundred and forty to Crawley at cards and billiards since I’ve been down here. A pretty manager of a man’s matters you are, forsooth.” |
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»Es läßt sich nicht leugnen, daß die Lage schwierig ist«, erwiderte Dobbin, nachdem er den Brief mit blassem Gesicht gelesen hatte, »und wie du schon sagst, ist es teilweise mein Werk. Es gibt aber doch noch Leute, die gern mit dir tauschen würden«, setzte er bitter lächelnd hinzu. »Wieviel Hauptleute im Regiment, glaubst du wohl, haben zweitausend Pfund zur Verfügung? Du mußt von deinem Sold leben, bis dein Vater nachgibt, und wenn du stirbst, so hinterläßt du deiner Frau hundert pro Jahr.« |
“There’s no denying that the position is a hard one,” Dobbin replied, after reading over the letter with a blank countenance; “and as you say, it is partly of my making. There are some men who wouldn’t mind changing with you,” he added, with a bitter smile. “How many captains in the regiment have two thousand pounds to the fore, think you? You must live on your pay till your father relents, and if you die, you leave your wife a hundred a year.” |
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»Du glaubst doch wohl nicht, daß ein Mann von meinen Lebensgewohnheiten von seinem Sold und jährlich hundert leben kann«, rief George zornig. »Du mußt ein Narr sein, daß du so reden kannst, Dobbin. Wie, zum Teufel, kann ich meine Stellung in der Welt mit einem so erbärmlichen bißchen halten? Ich kann meine Gewohnheiten nicht ändern. Ich muß meine Bequemlichkeiten haben. Ich bin nicht mit Haferbrei aufgezogen worden wie MacWhirter oder mit Kartoffeln wie der alte O'Dowd. Denkst du etwa, meine Frau soll den Soldaten die Wäsche waschen oder dem Regiment in einem Gepäckwagen nachfahren?« |
“Do you suppose a man of my habits call live on his pay and a hundred a year?” George cried out in great anger. “You must be a fool to talk so, Dobbin. How the deuce am I to keep up my position in the world upon such a pitiful pittance? I can’t change my habits. I must have my comforts. I wasn’t brought up on porridge, like MacWhirter, or on potatoes, like old O’Dowd. Do you expect my wife to take in soldiers’ washing, or ride after the regiment in a baggage waggon?” |
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»Nun, nun«, sagte Dobbin immer noch gutmütig, »es wird uns schon ein besseres Fahrzeug einfallen. Aber versuch daran zu denken, daß du jetzt bloß ein entthronter Prinz bist, George, mein Junge, und verhalte dich ruhig, solange der Sturm dauert. Lange kann er nicht anhalten. Laß erst mal deinen Namen in der ›Gazette‹ stehen, und ich verspreche dir, daß der alte Vater dann nachgibt.« |
“Well, well,” said Dobbin, still good-naturedly, “we’ll get her a better conveyance. But try and remember that you are only a dethroned prince now, George, my boy; and be quiet whilst the tempest lasts. It won’t be for long. Let your name be mentioned in the Gazette, and I’ll engage the old father relents towards you:” |
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»Mein Name in der ›Gazette‹ !« höhnte George. »Und in welchem Teil? Unter den Toten und Verwundeten, und höchstwahrscheinlich an der Spitze der Liste.« |
“Mentioned in the Gazette!” George answered. “And in what part of it? Among the killed and wounded returns, and at the top of the list, very likely.” |
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»Pah! Wenn wir verwundet werden, ist Zeit genug zu schreien«, sagte Dobbin. »Und wenn etwas passiert, so weißt du, George, daß ich etwas besitze. Ich gedenke nicht zu heiraten und werde in meinem Testament meinen Patensohn nicht vergessen«, setzte er lächelnd hinzu. Damit endete der Streit – wie schon Hunderte von Unterredungen zwischen den beiden Freunden früher geendet hatten: Osborne erklärte, es sei unmöglich, mit Dobbin lange böse zu sein, und verzieh ihm großmütig, nachdem er ihn ohne allen Grund beschimpft hatte. |
“Psha! It will be time enough to cry out when we are hurt,” Dobbin said. “And if anything happens, you know, George, I have got a little, and I am not a marrying man, and I shall not forget my godson in my will,” he added, with a smile. Whereupon the dispute ended — as many scores of such conversations between Osborne and his friend had concluded previously — by the former declaring there was no possibility of being angry with Dobbin long, and forgiving him very generously after abusing him without cause. |
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»Du, Becky«, rief Rawdon Crawley aus seinem Ankleideraum seiner Frau zu, die sich in ihrem Zimmer zum Essen anzog. |
“I say, Becky,” cried Rawdon Crawley out of his dressing-room, to his lady, who was attiring herself for dinner in her own chamber. |
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»Was ist?« antwortete Beckys schrille Stimme. Sie blickte über die Schulter in den Spiegel. Sie hatte das hübscheste, frischeste weiße Kleid an, das man sich nur denken kann, und sah mit den bloßen Schultern, einer kleinen Halskette und einer hellblauen Schärpe wie ein Bild jugendlicher Unschuld und mädchenhaften Glücks aus. |
“What?” said Becky’s shrill voice. She was looking over her shoulder in the glass. She had put on the neatest and freshest white frock imaginable, and with bare shoulders and a little necklace, and a light blue sash, she looked the image of youthful innocence and girlish happiness. |
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»Du, was wird Mrs. Osborne tun, wenn George mit dem Regiment auszieht?« fragte Crawley und trat ins Zimmer, wobei er mit zwei riesigen Haarbürsten auf seinem Kopfe ein Duett spielte und unter seinem Haar hervor sein hübsches Weibchen bewundernd anblickte. |
“I say, what’ll Mrs. O. do, when O. goes out with the regiment?” Crawley said coming into the room, performing a duet on his head with two huge hair-brushes, and looking out from under his hair with admiration on his pretty little wife. |
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»Ich denke, sie wird sich die Augen ausweinen«, antwortete Becky. »Schon bei dem bloßen Gedanken hat sie bereits ein halbes dutzendmal gewinselt, als ich dabei war.« |
“I suppose she’ll cry her eyes out,” Becky answered. “She has been whimpering half a dozen times, at the very notion of it, already to me.” |
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»Dir macht es wahrscheinlich nichts aus«, sagte Rawdon, halb ärgerlich über die Gefühllosigkeit seiner Frau. |
“ You don’t care, I suppose?” Rawdon said, half angry at his wife’s want of feeling. |
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»Du armer Tropf! Weißt du denn nicht, daß ich mitkommen werde?« erwiderte Becky. »Zudem ist es mit dir ganz anders. Du gehst als General Tuftos Adjutant. Wir gehören nicht zur Linie«, sagte Mrs. Crawley und warf ihren Kopf mit einer Miene in den Nacken, die ihren bezauberten Gatten veranlaßte, sich niederzubeugen und sie zu küssen. |
“You wretch! don’t you know that I intend to go with you,” Becky replied. “Besides, you’re different. You go as General Tufto’s aide-de-camp. We don’t belong to the line,” Mrs. Crawley said, throwing up her head with an air that so enchanted her husband that he stooped down and kissed it. |
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»Rawdon, Lieber – meinst du nicht auch, daß es ganz gut wäre, wenn du das – Geld von Cupido bekämst, ehe er weggeht?« fuhr Becky fort, während sie eine reizende Schleife befestigte. Sie nannte George Osborne Cupido. Sie hatte ihm bereits einige Dutzend Male mit seinem guten Aussehen geschmeichelt. Sie schenkte ihm ihre Aufmerksamkeit, wenn er abends für eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen in Rawdons Zimmer kam, um noch ein bißchen Ekarté zu spielen. |
“Rawdon dear — don’t you think — you’d better get that — money from Cupid, before he goes?” Becky continued, fixing on a killing bow. She called George Osborne, Cupid. She had flattered him about his good looks a score of times already. She watched over him kindly at ecarte of a night when he would drop in to Rawdon’s quarters for a half-hour before bed-time. |
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Oft hatte sie ihn einen schrecklichen, ausschweifenden Schurken genannt und ihm gedroht, Emmy von seinem nichtsnutzigen Lebenswandel und seinen unartigen, verschwenderischen Gewohnheiten zu erzählen. Sie brachte seine Zigarre und zündete sie ihm an; sie kannte die Wirkung dieses Manövers, hatte sie es doch schon früher an Rawdon Crawley erprobt. Sie schien ihm lustig, lebhaft, schelmisch, vornehm, entzückend. Bei ihren kleinen Spazierfahrten und Mahlzeiten stellte Becky natürlich die arme Emmy ganz in den Schatten. Amelia war stumm und schüchtern, während ihr Mann und Mrs. Crawley drauflosschwatzten und Hauptmann Crawley und Joseph (nachdem er sich zu dem neuvermählten Paar gesellt hatte) schweigend aßen. |
She had often called him a horrid dissipated wretch, and threatened to tell Emmy of his wicked ways and naughty extravagant habits. She brought his cigar and lighted it for him; she knew the effect of that manoeuvre, having practised it in former days upon Rawdon Crawley. He thought her gay, brisk, arch, distinguee, delightful. In their little drives and dinners, Becky, of course, quite outshone poor Emmy, who remained very mute and timid while Mrs. Crawley and her husband rattled away together, and Captain Crawley (and Jos after he joined the young married people) gobbled in silence. |
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Emmy ahnte nichts Gutes; Rebekkas Witz, ihr Temperament und ihre Talente versetzten sie in schmerzvolle Unruhe. Sie waren erst eine Woche verheiratet, und schon langweilte sich George und suchte eifrig die Gesellschaft anderer! Sie zitterte für die Zukunft. Wie kann ich ihm eine Gefährtin sein, dachte sie, da er so klug und glänzend ist und ich ein so unbedeutendes törichtes Geschöpf bin? Wie edel war es von ihm, mich zu heiraten, alles aufzugeben und sich zu mir herabzulassen! Ich hätte ihn zurückweisen sollen, aber ich konnte es nicht übers Herz bringen. Ich hätte daheim bleiben und mich um den armen Papa kümmern sollen. Zum erstenmal fielen ihr ihre vernachlässigten Eltern ein (tatsächlich war die Anklage des schlechten Gewissens gegen das arme Kind ja nicht ganz unbegründet), und sie wurde schamrot. Oh! dachte sie, wie bin ich doch böse und selbstsüchtig gewesen! Selbstsüchtig, weil ich sie in ihrem Kummer vergaß, selbstsüchtig, weil ich George zwang, mich zu heiraten. Ich weiß, daß ich seiner nicht würdig bin; ich weiß, er wäre ohne mich glücklich – aber ich habe doch immer wieder versucht, ihn aufzugeben. |
Emmy’s mind somehow misgave her about her friend. Rebecca’s wit, spirits, and accomplishments troubled her with a rueful disquiet. They were only a week married, and here was George already suffering ennui, and eager for others’ society! She trembled for the future. How shall I be a companion for him, she thought — so clever and so brilliant, and I such a humble foolish creature? How noble it was of him to marry me — to give up everything and stoop down to me! I ought to have refused him, only I had not the heart. I ought to have stopped at home and taken care of poor Papa. And her neglect of her parents (and indeed there was some foundation for this charge which the poor child’s uneasy conscience brought against her) was now remembered for the first time, and caused her to blush with humiliation. Oh! thought she, I have been very wicked and selfish — selfish in forgetting them in their sorrows — selfish in forcing George to marry me. I know I’m not worthy of him — I know he would have been happy without me — and yet — I tried, I tried to give him up. |
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Es ist hart, wenn solche Gedanken und Geständnisse sich einer jungen Frau aufdrängen, noch ehe sieben Tage der Ehe vergangen sind. Aber so war es nun eben. Am Abend vor Dobbins Ankunft, einem schönen prachtvollen mondbeschienenen Maiabend, so warm und balsamisch, daß die Fenster zum Balkon aufgemacht wurden, standen George und Mrs. Crawley draußen und blickten auf das ruhige Meer hinaus, das vor ihnen glänzte, während drinnen Rawdon und Joseph Puff spielten. Amelia aber hockte völlig verlassen in einem großen Sessel und beobachtete die beiden Gruppen, und es bemächtigte sich ihrer Verzweiflung und Reue, die gewiß bittere Gesellschafter für diese zarte, einsame Seele waren. Kaum eine Woche war vergangen, und so weit war es schon gekommen! Hätte sie die Zukunft ins Auge gefaßt, so hätten sich ihr trübe Aussichten geboten. Aber Emmy war irgendwie viel zu scheu, dahin zu blicken und sich allein auf das weite Meer zu wagen, das sie ohne Führer und Beschützer doch nicht befahren konnte. Ich weiß, daß Miss Smith keine sehr hohe Meinung von ihr hat. Aber wie viele, mein teures Fräulein, besitzen Ihre ungeheure Geistesstärke? |
It is hard when, before seven days of marriage are over, such thoughts and confessions as these force themselves on a little bride’s mind. But so it was, and the night before Dobbin came to join these young people — on a fine brilliant moonlight night of May — so warm and balmy that the windows were flung open to the balcony, from which George and Mrs. Crawley were gazing upon the calm ocean spread shining before them, while Rawdon and Jos were engaged at backgammon within — Amelia couched in a great chair quite neglected, and watching both these parties, felt a despair and remorse such as were bitter companions for that tender lonely soul. Scarce a week was past, and it was come to this! The future, had she regarded it, offered a dismal prospect; but Emmy was too shy, so to speak, to look to that, and embark alone on that wide sea, and unfit to navigate it without a guide and protector. I know Miss Smith has a mean opinion of her. But how many, my dear Madam, are endowed with your prodigious strength of mind? |
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»Gott, was für ein schöner Abend, und wie hell der Mond scheint!« sagte George und paffte ein Zigarrenrauchwölkchen zum Himmel empor. |
“Gad, what a fine night, and how bright the moon is!” George said, with a puff of his cigar, which went soaring up skywards. |
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»Wie köstlich riecht das doch im Freien! Ich liebe es! Soll man glauben, daß der Mond zweihundertsechsunddreißig-tausendachthundertsiebenundvierzig Meilen von uns entfernt ist?« setzte sie hinzu und lächelte dem Himmelskörper zu. »Bin ich nicht gut, daß ich mich noch daran erinnere? Solchen Quatsch haben wir bei Miss Pinkerton gelernt! Wie ruhig doch das Meer ist und wie klar alles! Ich möchte sagen, ich kann fast die Küste von Frankreich sehen.« Ihre hellen grünen Augen funkelten und schossen einen Blick in die Nacht hinaus, als ob sie wirklich hindurchschauen könnten. |
“How delicious they smell in the open air! I adore them. Who’d think the moon was two hundred and thirty-six thousand eight hundred and forty-seven miles off?” Becky added, gazing at that orb with a smile. “Isn’t it clever of me to remember that? Pooh! we learned it all at Miss Pinkerton’s! How calm the sea is, and how clear everything. I declare I can almost see the coast of France!” and her bright green eyes streamed out, and shot into the night as if they could see through it. |
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»Wissen Sie, was ich eines Morgens tun will?« fragte sie. »Ich kann nämlich sehr gut schwimmen, und eines Tages, wenn Tante Crawleys Gesellschafterin, die alte Briggs, wissen Sie – können Sie sich entsinnen, die Frau mit der krummen Nase und den langen Haarbüscheln? –, wenn die Briggs baden geht, dann will ich unter ihr Badezelt tauchen und im Wasser auf eine Versöhnung drängen. Ist das nicht eine Kriegslist?« |
“Do you know what I intend to do one morning?” she said; “I find I can swim beautifully, and some day, when my Aunt Crawley’s companion — old Briggs, you know — you remember her — that hook-nosed woman, with the long wisps of hair — when Briggs goes out to bathe, I intend to dive under her awning, and insist on a reconciliation in the water. Isn’t that a stratagem?” |
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Beim Gedanken an die wäßrige Zusammenkunft mußte George laut lachen. »Was treibt ihr denn da draußen, ihr zwei?« schrie Rawdon und schüttelte den Würfelbecher. Amelia reagierte sehr töricht: sie benahm sich ganz unsinnig und hysterisch und zog sich auf ihr Zimmer zurück, um dort im stillen zu schluchzen. |
George burst out laughing at the idea of this aquatic meeting. “What’s the row there, you two?” Rawdon shouted out, rattling the box. Amelia was making a fool of herself in an absurd hysterical manner, and retired to her own room to whimper in private. |
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Unsere Erzählung muß in diesem Kapitel scheinbar unentschlossen vorwärts und rückwärts gehen, und wenn wir mit unserer Geschichte bald bei morgen angelangt sind, so werden wir sofort wieder Gelegenheit haben, auf gestern zurückzukommen, damit die ganze Geschichte berichtet wird. Wie beim Empfang Ihrer Majestät die Wagen der Gesandten und hohen Würdenträger von einem Privatausgang davonfahren, während Hauptmann Jones' Damen auf ihre Droschke warten – wie im Vorzimmer des Sekretärs der Schatzkammer ein halbes Dutzend Bittsteller geduldig auf ihre Audienz warten und der Reihe nach hereingerufen werden, während plötzlich ein irischer Abgeordneter oder eine hochgestellte Persönlichkeit hereinkommt und sozusagen über die Köpfe aller Anwesenden hinweg zum Herrn Untersekretär hineingeht, so muß auch im Laufe einer Erzählung der Autor diese höchst parteiische Gerechtigkeit walten lassen. Wenn auch keiner der kleineren Vorfälle unerwähnt bleiben soll, so müssen sie doch vor großen Ereignissen zurückstehen. Ganz gewiß war ein Umstand wie der, der Dobbin nach Brighton führte, das heißt der Marschbefehl für Garde und Linie nach Belgien und die Vereinigung der alliierten Heere in diesem Land unter dem Kommando Seiner Gnaden, des Herzogs von Wellington, so sehr wichtig. Er berechtigte uns, allen unwichtigeren Vorfällen, woraus unsere Geschichte hauptsächlich besteht, vorauszueilen, und deshalb war eine kleine Unordnung entschuldbar und dienlich. Wir sind jetzt wieder im 22. Kapitel und nur so weit fortgeschritten, daß wir unsere verschiedenen Darsteller in ihre Ankleidezimmer befördert haben. Es ist kurz vor dem Essen am Tage von Dobbins Ankunft, das wie üblich stattfand. |
Our history is destined in this chapter to go backwards and forwards in a very irresolute manner seemingly, and having conducted our story to to-morrow presently, we shall immediately again have occasion to step back to yesterday, so that the whole of the tale may get a hearing. As you behold at her Majesty’s drawing-room, the ambassadors’ and high dignitaries’ carriages whisk off from a private door, while Captain Jones’s ladies are waiting for their fly: as you see in the Secretary of the Treasury’s antechamber, a half-dozen of petitioners waiting patiently for their audience, and called out one by one, when suddenly an Irish member or some eminent personage enters the apartment, and instantly walks into Mr. Under-Secretary over the heads of all the people present: so in the conduct of a tale, the romancer is obliged to exercise this most partial sort of justice. Although all the little incidents must be heard, yet they must be put off when the great events make their appearance; and surely such a circumstance as that which brought Dobbin to Brighton, viz., the ordering out of the Guards and the line to Belgium, and the mustering of the allied armies in that country under the command of his Grace the Duke of Wellington — such a dignified circumstance as that, I say, was entitled to the pas over all minor occurrences whereof this history is composed mainly, and hence a little trifling disarrangement and disorder was excusable and becoming. We have only now advanced in time so far beyond Chapter XXII as to have got our various characters up into their dressing-rooms before the dinner, which took place as usual on the day of Dobbin’s arrival. |
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George war zu menschenfreundlich oder zu sehr mit dem Binden seines Halstuches beschäftigt, um Amelia sofort alle Nachrichten mitzuteilen, die sein Kamerad aus London gebracht hatte. Aber er betrat ihr Zimmer mit so ernster und wichtiger Miene, den Brief des Rechtsanwaltes in der Hand, daß sie, stets in Erwartung eines Unheils, glaubte, das Schlimmste sei im Anzug. Sie eilte auf ihren Mann zu und bat ihren geliebten George inständig, er möge ihr doch alles sagen: Gewiß müsse er weg von England, es werde nächste Woche eine Schlacht stattfinden, sie wisse es wohl. |
George was too humane or too much occupied with the tie of his neckcloth to convey at once all the news to Amelia which his comrade had brought with him from London. He came into her room, however, holding the attorney’s letter in his hand, and with so solemn and important an air that his wife, always ingeniously on the watch for calamity, thought the worst was about to befall, and running up to her husband, besought her dearest George to tell her everything — he was ordered abroad; there would be a battle next week — she knew there would. |
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Der geliebte George parierte die Frage nach dem Feldzug und sagte mit melancholischem Kopf schütteln: »Nein, Emmy, das ist es nicht, nicht um mich mache ich mir Gedanken, sondern um dich. Ich habe schlimme Nachrichten von meinem Vater bekommen. Er lehnt jede Verbindung mit mir ab, er schickt uns weg und überläßt uns der Armut. Ich kann schon irgendwie durchkommen, aber du, meine Liebe, wie wirst du es ertragen? Da, lies!« Und er reichte ihr den Brief. |
Dearest George parried the question about foreign service, and with a melancholy shake of the head said, “No, Emmy; it isn’t that: it’s not myself I care about: it’s you. I have had bad news from my father. He refuses any communication with me; he has flung us off; and leaves us to poverty. I can rough it well enough; but you, my dear, how will you bear it? read here.” And he handed her over the letter. |
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Amelia lauschte mit zärtlicher Unruhe im Blick ihrem edlen Helden, als er diese großmütigen Gefühle äußerte. Dann setzte sie sich aufs Bett und las den Brief, den George ihr mit hochtrabender Märtyrermiene überreicht hatte. Während sie las, erhellte sich ihr Gesicht zusehends. Der Gedanke, Armut und Entbehrung mit dem Geliebten zu teilen, hat, wie bereits gesagt, für eine warmherzige Frau nichts Abschreckendes an sich. Ja, die Aussicht war der kleinen Amelia sogar angenehm. Dann schämte sie sich, wie gewöhnlich, daß sie sich in einem so unpassenden Augenblick glücklich fühlte, bezähmte ihre Freude und sagte demütig: »O George, wie dir doch das Herz bluten muß bei dem Gedanken, daß du von deinem Papa getrennt bist.« |
Amelia, with a look of tender alarm in her eyes, listened to her noble hero as he uttered the above generous sentiments, and sitting down on the bed, read the letter which George gave her with such a pompous martyr-like air. Her face cleared up as she read the document, however. The idea of sharing poverty and privation in company with the beloved object is, as we have before said, far from being disagreeable to a warm-hearted woman. The notion was actually pleasant to little Amelia. Then, as usual, she was ashamed of herself for feeling happy at such an indecorous moment, and checked her pleasure, saying demurely, “O, George, how your poor heart must bleed at the idea of being separated from your papa!” |
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»Ja, das tut es auch«, sagte George mit gequältem Gesichtsausdruck. |
“It does,” said George, with an agonised countenance. |
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»Aber er kann dir nicht lange böse sein«, fuhr sie fort. »Niemand könnte das, davon bin ich überzeugt. Er muß dir verzeihen, mein liebster, bester Mann. Oh, ich werde mir nie verzeihen, wenn er es nicht tut.« |
“But he can’t be angry with you long,” she continued. “Nobody could, I’m sure. He must forgive you, my dearest, kindest husband. O, I shall never forgive myself if he does not.” |
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»Was mich quält, meine arme Emmy, ist nicht mein Unglück, sondern deines«, sagte George. »Ein bißchen Armut stört mich nicht, und ich glaube ohne Eitelkeit sagen zu können, daß ich genug Talente besitze, um meinen Weg selbst zu machen.« |
“What vexes me, my poor Emmy, is not my misfortune, but yours,” George said. “I don’t care for a little poverty; and I think, without vanity, I’ve talents enough to make my own way.” |
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»Das stimmt«, fiel seine Frau ein, die glaubte, der Krieg werde sofort beendet werden und ihr Mann zum General befördert. |
“That you have,” interposed his wife, who thought that war should cease, and her husband should be made a general instantly. |
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»Ja, ich werde meinen Weg machen, so gut wie jeder andere«, fuhr Osborne fort, »aber du, mein liebes Mädchen, wie kann ich es ertragen, daß dir die Bequemlichkeit entgeht und du nicht die Stellung in der Gesellschaft einnehmen kannst, die dir als meiner Frau gebührt? Mein liebstes Mädchen in einer Kaserne! Soldatenfrau beim Regiment, allen Arten von Belästigungen und Entbehrungen ausgesetzt! Es macht mich ganz elend!« |
“Yes, I shall make my way as well as another,” Osborne went on; “but you, my dear girl, how can I bear your being deprived of the comforts and station in society which my wife had a right to expect? My dearest girl in barracks; the wife of a soldier in a marching regiment; subject to all sorts of annoyance and privation! It makes me miserable.” |
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Erleichtert, daß dies ihres Mannes einziger Grund zur Beunruhigung war, ergriff sie seine Hand und begann mit freudestrahlendem Gesicht aus dem bekannten Lied »An der alten Treppe von Wapping« die Strophe zu singen, wo die Heldin, nachdem sie ihren Tom wegen seiner Unaufmerksamkeit gescholten hat, verspricht, »seine Hosen zu flicken und Grog ihm zu machen«, wenn er treu und freundlich sein und sie nicht verlassen würde. »Und außerdem«, sagte sie nach einer Pause, wobei sie so hübsch und glücklich aussah, wie eine junge Frau es sein sollte, »sind nicht zweitausend Pfund ungeheuer viel Geld, George?« |
Emmy, quite at ease, as this was her husband’s only cause of disquiet, took his hand, and with a radiant face and smile began to warble that stanza from the favourite song of “Wapping Old Stairs,” in which the heroine, after rebuking her Tom for inattention, promises “his trousers to mend, and his grog too to make,” if he will be constant and kind, and not forsake her. “Besides,” she said, after a pause, during which she looked as pretty and happy as any young woman need, “isn’t two thousand pounds an immense deal of money, George?” |
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George lachte über ihre Naivität, und schließlich gingen sie zum Essen hinab. Amelia hing an Georges Arm und trällerte noch immer die Melodie von der »Alten Treppe von Wapping«. Sie war so vergnügt und lustig wie schon einige Tage nicht mehr. |
George laughed at her naivete; and finally they went down to dinner, Amelia clinging to George’s arm, still warbling the tune of “Wapping Old Stairs,” and more pleased and light of mind than she had been for some days past. |
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So war denn das Mittagsmahl, das endlich zustande kam, gar nicht traurig, sondern im Gegenteil ungemein lebhaft und lustig. Die Aufregung beim Gedanken an den bevorstehenden Feldzug wirkte bei George der Niedergeschlagenheit, die durch den Enterbungsbrief verursacht worden war, entgegen. Dobbin bewährte sich als unermüdlicher Plauderer. Er belustigte die Gesellschaft mit Berichten über die Armee in Belgien, wo es nichts anderes gab als Festlichkeiten, Vergnügungen und vornehme Leute. Sodann ging der geschickte Hauptmann zur Beschreibung der Majorin O'Dowd über, wobei er ein besonderes Ziel verfolgte. Er erzählte, wie sie ihre und ihres Majors Garderobe eingepackt hatte und wie sie seine besten Epauletten in einer Teebüchse verstaut hatte. Ihr berühmter gelber Turban, mit dem Paradiesvogel, in Packpapier gewickelt, war in die blecherne Hutschachtel des Majors gewandert. Dobbin hätte gern wissen mögen, welche Wirkung der Turban wohl am Hofe des französischen Königs in Gent oder auf den großen Offiziersbällen in Brüssel haben würde. |
Thus the repast, which at length came off, instead of being dismal, was an exceedingly brisk and merry one. The excitement of the campaign counteracted in George’s mind the depression occasioned by the disinheriting letter. Dobbin still kept up his character of rattle. He amused the company with accounts of the army in Belgium; where nothing but fetes and gaiety and fashion were going on. Then, having a particular end in view, this dexterous captain proceeded to describe Mrs. Major O’Dowd packing her own and her Major’s wardrobe, and how his best epaulets had been stowed into a tea canister, whilst her own famous yellow turban, with the bird of paradise wrapped in brown paper, was locked up in the Major’s tin cocked-hat case, and wondered what effect it would have at the French king’s court at Ghent, or the great military balls at Brussels. |
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»Gent! Brüssel!« rief Amelia und fuhr vor Schreck hoch. »Hat das Regiment Marschbefehl bekommen, George, hat es Marschbefehl bekommen?« Schrecken malte sich in dem lieblichen, lächelnden Gesicht, und sie klammerte sich instinktiv an George an. |
“Ghent! Brussels!” cried out Amelia with a sudden shock and start. “Is the regiment ordered away, George — is it ordered away?” A look of terror came over the sweet smiling face, and she clung to George as by an instinct. |
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»Hab keine Angst, Liebste«, sagte er gutmütig, »die Überfahrt dauert nur zwölf Stunden. Es wird dir nichts passieren. Du sollst auch mitkommen, Emmy.« |
“Don’t be afraid, dear,” he said good-naturedly; “it is but a twelve hours’ passage. It won’t hurt you. You shall go, too, Emmy.” |
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»Ich gehe jedenfalls mit«, sagte Becky, »ich bin beim Generalstab, General Tufto gehört zu meinen eifrigsten Anbetern, nicht wahr, Rawdon?« Rawdon brach in sein übliches schallendes Gelächter aus. William Dobbin wurde rot. »Sie kann nicht mitkommen«, sagte er, »denk doch an die...«, die Gefahr wollte er hinzufügen; sollte aber denn nicht sein ganzes Tischgespräch beweisen, daß es keine Gefahr gab? Er wurde sehr verlegen und schweigsam. |
“I intend to go,” said Becky. “I’m on the staff. General Tufto is a great flirt of mine. Isn’t he, Rawdon?” Rawdon laughed out with his usual roar. William Dobbin flushed up quite red. “She can’t go,” he said; “think of the — of the danger,” he was going to add; but had not all his conversation during dinner-time tended to prove there was none? He became very confused and silent. |
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»Ich muß und will gehen«, rief Amelia mit größter Lebhaftigkeit. George lobte ihren Entschluß, tätschelte sie unterm Kinn und fragte alle Anwesenden, ob sie je eine so ungestüme Frau gesehen hätten. Er war einverstanden, daß sie ihm Gesellschaft leisten würde. »Wir haben Mrs. O'Dowd als Anstandsdame für dich«, sagte er. Was kümmerte sie sich darum, solange ihr Mann in der Nähe war? Und so wurde denn die Bitterkeit des Abschieds sozusagen hinweggegaukelt. Wenn es auch Krieg und Gefahr gab, so konnte es doch noch Monate dauern, bis Krieg und Gefahr sich bemerkbar machten. Auf jeden Fall war es ein Aufschub, der die schüchterne kleine Amelia fast ebenso glücklich machte, wie die aufgehobene Gefahr es getan hätte. Selbst Dobbin mußte im Innern zugeben, daß es so ganz günstig sei. Amelia sehen zu dürfen war nämlich jetzt das größte Glück und die Hoffnung seines Lebens, und insgeheim überlegte er, wie er sie bewachen und beschützen wollte. Ich hätte sie nicht mitgehen lassen, wenn sie meine Frau wäre, dachte er. Aber George war nun einmal der Herr, und sein Freund hielt es nicht für angemessen, ihm Vorstellungen zu machen. |
“I must and will go,” Amelia cried with the greatest spirit; and George, applauding her resolution, patted her under the chin, and asked all the persons present if they ever saw such a termagant of a wife, and agreed that the lady should bear him company. “We’ll have Mrs. O’Dowd to chaperon you,” he said. What cared she so long as her husband was near her? Thus somehow the bitterness of a parting was juggled away. Though war and danger were in store, war and danger might not befall for months to come. There was a respite at any rate, which made the timid little Amelia almost as happy as a full reprieve would have done, and which even Dobbin owned in his heart was very welcome. For, to be permitted to see her was now the greatest privilege and hope of his life, and he thought with himself secretly how he would watch and protect her. I wouldn’t have let her go if I had been married to her, he thought. But George was the master, and his friend did not think fit to remonstrate. |
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Den Arm um Amelias Taille geschlungen, führte Rebekka ihre Freundin schließlich vom Tisch fort, wo so viele wichtige Dinge besprochen worden waren. Sie ließen die Herren in der heitersten Stimmung der Welt, trinkend und plaudernd, zurück. |
Putting her arm round her friend’s waist, Rebecca at length carried Amelia off from the dinner-table where so much business of importance had been discussed, and left the gentlemen in a highly exhilarated state, drinking and talking very gaily. |
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Im Laufe des Abends erhielt Rawdon von seiner Frau ein kleines Familienbriefchen. Obgleich er es zerknüllte und sofort an der Kerze verbrannte, glückte es uns doch, über Rebekkas Schulter zu lesen. »Wichtige Neuigkeiten«, schrieb sie. »Mrs. Bute ist fort. Verschaff dir noch heute abend das Geld von Cupido, da er morgen höchstwahrscheinlich abfährt. Denk daran. R.« Als daher die kleine Gesellschaft unterwegs war, um im Zimmer der Damen Kaffee zu trinken, berührte Rawdon Hauptmann Osborne am Ellbogen und sagte freundlich: »Hören Sie, Osborne, mein Junge, wenn es Ihnen recht ist, so möchte ich Sie um die Kleinigkeit bemühen.« Es war George nicht recht, aber trotzdem leistete er eine bedeutende Abschlagszahlung in Banknoten aus der Brieftasche und gab ihm für den Rest einen in acht Tagen bei seinem Beauftragten zahlbaren Wechsel. |
In the course of the evening Rawdon got a little family-note from his wife, which, although he crumpled it up and burnt it instantly in the candle, we had the good luck to read over Rebecca’s shoulder. “Great news,” she wrote. “Mrs. Bute is gone. Get the money from Cupid tonight, as he’ll be off to-morrow most likely. Mind this. — R.” So when the little company was about adjourning to coffee in the women’s apartment, Rawdon touched Osborne on the elbow, and said gracefully, “I say, Osborne, my boy, if quite convenient, I’ll trouble you for that ’ere small trifle.” It was not quite convenient, but nevertheless George gave him a considerable present instalment in bank-notes from his pocket-book, and a bill on his agents at a week’s date, for the remaining sum. |
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Nachdem die Sache erledigt war, hielten George, Joseph und Dobbin bei einer Zigarre Kriegsrat und beschlossen, am folgenden Tage alle in Joes offenem Wagen nach London aufzubrechen. Joseph hätte es ganz gern gesehen, wenn man bis zu Rawdon Crawleys Abreise in Brighton geblieben wäre, aber Dobbin und George überstimmten ihn, und so ließ er sich denn herbei, die Gesellschaft in die Stadt zu bringen, und bestellte, wie es seiner Würde angemessen war, vier Pferde. Damit fuhren sie am folgenden Tage nach dem Frühstück mit Gepränge ab. Amelia war sehr zeitig aufgestanden und hatte mit großem Eifer ihre Köfferchen gepackt, während Osborne im Bett lag und bedauerte, daß sie kein Mädchen hatte, das ihr helfen könnte. Amelia war aber nur zu froh, diese Arbeit selbst tun zu können. Ein vages, unheimliches Gefühl beschlich sie, wenn sie an Rebekka dachte, und obgleich sie sich beim Abschied recht zärtlich küßten, so wissen wir doch, was Eifersucht ist; und die besaß Mrs. Amelia neben den anderen Tugenden ihres Geschlechtes. |
This matter arranged, George, and Jos, and Dobbin, held a council of war over their cigars, and agreed that a general move should be made for London in Jos’s open carriage the next day. Jos, I think, would have preferred staying until Rawdon Crawley quitted Brighton, but Dobbin and George overruled him, and he agreed to carry the party to town, and ordered four horses, as became his dignity. With these they set off in state, after breakfast, the next day. Amelia had risen very early in the morning, and packed her little trunks with the greatest alacrity, while Osborne lay in bed deploring that she had not a maid to help her. She was only too glad, however, to perform this office for herself. A dim uneasy sentiment about Rebecca filled her mind already; and although they kissed each other most tenderly at parting, yet we know what jealousy is; and Mrs. Amelia possessed that among other virtues of her sex. |
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Wir dürfen nicht vergessen, daß neben diesen ankommenden und abfahrenden Personen sich noch einige andere alte Bekannte von uns in Brighton befanden: Miss Crawley nämlich und ihr Gefolge. Obgleich Rebekka mit ihrem Mann nur ein paar Steinwürfe von der kranken Miss Crawley entfernt wohnte, so blieb doch für beide die Tür zu der alten Dame ebenso unbarmherzig verschlossen wie zuvor in London. Solange Mrs. Bute Crawley bei ihrer Schwägerin war, sorgte sie dafür, daß ihre geliebte Matilda nicht durch ein Zusammentreffen mit ihrem Neffen aufgeregt wurde. Fuhr die alte Jungfer aus, so saß die treue Mrs. Bute neben ihr im Wagen. Schöpfte Miss Crawley in einem Rollstuhl Luft, so ging Mrs. Bute auf einer Seite des Gefährts, während die ehrliche Briggs die andere einnahm. Trafen sie zufällig einmal Rawdon und dessen Frau, so ging die Gesellschaft um Miss Crawley so kalt und niederschmetternd gleichgültig vorbei, obwohl Rawdon stets unterwürfig den Hut zog, daß er anfing zu verzweifeln. |
Besides these characters who are coming and going away, we must remember that there were some other old friends of ours at Brighton; Miss Crawley, namely, and the suite in attendance upon her. Now, although Rebecca and her husband were but at a few stones’ throw of the lodgings which the invalid Miss Crawley occupied, the old lady’s door remained as pitilessly closed to them as it had been heretofore in London. As long as she remained by the side of her sister-in-law, Mrs. Bute Crawley took care that her beloved Matilda should not be agitated by a meeting with her nephew. When the spinster took her drive, the faithful Mrs. Bute sate beside her in the carriage. When Miss Crawley took the air in a chair, Mrs. Bute marched on one side of the vehicle, whilst honest Briggs occupied the other wing. And if they met Rawdon and his wife by chance — although the former constantly and obsequiously took off his hat, the Miss-Crawley party passed him by with such a frigid and killing indifference, that Rawdon began to despair. |
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»Wir könnten ebensogut in London sein wie hier«, sagte Rawdon oft mit niedergeschlagener Miene. |
“We might as well be in London as here,” Captain Rawdon often said, with a downcast air. |
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»Ein komfortabler Gasthof in Brighton ist besser als das Schuldgefängnis in der Chancery Lane«, antwortete seine Frau, die ein fröhliches Temperament besaß. »Denk nur an die beiden Adjutanten von Mr. Moses, dem Gerichtsvollzieher, die unsere Wohnung eine ganze Woche lang bewacht haben. Unsere Freunde hier sind zwar sehr geistlos, aber Mr. Joe und Hauptmann Cupido sind immerhin bessere Gesellschafter als Mr. Moses' Leute, mein lieber Rawdon.« |
“A comfortable inn in Brighton is better than a spunging-house in Chancery Lane,” his wife answered, who was of a more cheerful temperament. “Think of those two aides-de-camp of Mr. Moses, the sheriff’s-officer, who watched our lodging for a week. Our friends here are very stupid, but Mr. Jos and Captain Cupid are better companions than Mr. Moses’s men, Rawdon, my love.” |
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»Ich wundere mich, daß mir die Haftbefehle nicht hierher gefolgt sind«, fuhr Rawdon immer noch verzagt fort. |
“I wonder the writs haven’t followed me down here,” Rawdon continued, still desponding. |
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»Wenn sie noch kommen, dann werden wir ihnen schon entwischen«, sagte die unerschrockene kleine Becky und setzte ihrem Mann den Vorteil und Nutzen, daß sie Joe und Osborne getroffen hatten, auseinander. Hatte doch diese Bekanntschaft Rawdon einen willkommenen kleinen Vorrat an Bargeld eingebracht. |
“When they do, we’ll find means to give them the slip,” said dauntless little Becky, and further pointed out to her husband the great comfort and advantage of meeting Jos and Osborne, whose acquaintance had brought to Rawdon Crawley a most timely little supply of ready money. |
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»Es wird kaum reichen, die Gasthofrechnung zu bezahlen«, brummte der Leibgardist. |
“It will hardly be enough to pay the inn bill,” grumbled the Guardsman. |
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»Warum sollen wir sie denn bezahlen?« fragte die Dame, die auf alles eine Antwort wußte. |
“Why need we pay it?” said the lady, who had an answer for everything. |
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Durch Rawdons Diener, der mit den männlichen Dienstboten von Miss Crawley immer noch gelegentlich Umgang pflegte und angewiesen worden war, den Kutscher, sooft sie zusammenkamen, zum Trinken einzuladen, erfuhr unser junges Paar so beinahe alle Schritte der alten Miss Crawley; Rebekka kam auch noch auf den glücklichen Gedanken, unwohl zu sein und denselben Arzt zu rufen, der die alte Jungfer behandelte, so daß sie, im großen ganzen, einigermaßen unterrichtet waren. Übrigens war Miss Briggs, die zwar gezwungen war, äußerlich eine feindliche Haltung einzunehmen, im Innern Rawdon und seiner Frau nicht unfreundlich gesinnt. Sie hatte von Natur aus ein gutmütiges, versöhnliches Wesen, und jetzt, wo kein Grund mehr zur Eifersucht vorhanden war, verschwand auch ihre Abneigung gegen Rebekka, und sie erinnerte sich nur noch an ihre freundlichen Worte und ihre gute Laune. Tatsächlich stöhnten sie und Mrs. Firkin, die Kammerfrau, und das ganze Dienstpersonal von Miss Crawley insgeheim unter der Tyrannei der glorreichen Mrs. Bute. |
Through Rawdon’s valet, who still kept up a trifling acquaintance with the male inhabitants of Miss Crawley’s servants’ hall, and was instructed to treat the coachman to drink whenever they met, old Miss Crawley’s movements were pretty well known by our young couple; and Rebecca luckily bethought herself of being unwell, and of calling in the same apothecary who was in attendance upon the spinster, so that their information was on the whole tolerably complete. Nor was Miss Briggs, although forced to adopt a hostile attitude, secretly inimical to Rawdon and his wife. She was naturally of a kindly and forgiving disposition. Now that the cause of jealousy was removed, her dislike for Rebecca disappeared also, and she remembered the latter’s invariable good words and good humour. And, indeed, she and Mrs. Firkin, the lady’s-maid, and the whole of Miss Crawley’s household, groaned under the tyranny of the triumphant Mrs. Bute. |
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Wie es oft vorkommt, verfolgte diese gute, aber herrschsüchtige Frau ihren Vorteil zu weit und ihr Glück zu unbarmherzig. Im Laufe weniger Wochen war es ihr gelungen, die Kranke in einen solchen Zustand hilfloser Fügsamkeit zu versetzen, daß die arme Seele sich völlig den Befehlen ihrer Schwägerin unterwarf und sich nicht einmal bei der Briggs oder der Firkin über ihre Sklaverei zu beklagen wagte. Mit unwiderstehlicher Genauigkeit maß Mrs. Bute die Gläser Wein ab, die Miss Crawley täglich trinken durfte – zum großen Ärger der Firkin und des Butlers, die sich nun sogar der Herrschaft über die Sherryflasche beraubt sahen. Sie teilte die Kalbsmilch, Gelees und Hühnchen nach Menge und Reihenfolge aus. Abends, mittags und morgens brachte sie die vom Arzt verordneten abscheulichen Tränke, die die Kranke mit einem so rührenden Gehorsam schluckte, daß die Firkin sagte: »Meine arme Herrin nimmt ihre Arznei wie ein Lamm ein.« Sie bestimmte, wann sie in der Kutsche oder im Rollstuhl ausgefahren werden sollte; mit einem Wort: sie zermürbte die alte Dame während ihrer Genesung, wie es nur einer so rechtschaffenen, mütterlichen, moralischen Frau gelingt. Leistete die Patientin einmal einen schwachen Widerstand und bat um ein wenig mehr Essen oder einen Tropfen weniger Arznei, dann drohte ihre Wärterin ihr mit augenblicklichem Tode, und Miss Crawley gab sofort nach. »Es ist gar kein Leben mehr in ihr«, bemerkte die Firkin gegenüber der Briggs, »schon seit drei Wochen hat sie mich nicht mehr Dummkopf genannt.« Schließlich nahm sich Mrs. Bute vor, die eben erwähnte ehrliche Kammerfrau, den dicken, vertrauenerweckenden Mr. Bowls und die Briggs wegzuschicken und dafür ihre Töchter aus dem Pfarrhaus kommen zu lassen, bevor man die teure Patientin nach Queen's Crawley bringen konnte. Es ereignete sich aber ein böser Unfall, der sie von ihren angenehmen Pflichten wegrief. Ehrwürden Bute Crawley, ihr Mann, war nämlich eines Abends beim Heimritt vom Pferd gestürzt und hatte sich das Schlüsselbein gebrochen. Fieber und eine Entzündung stellten sich ein, und Mrs. Bute mußte Sussex verlassen und nach Hampshire fahren. Sie versprach, zu ihrer teuersten Freundin zurückzukehren, sobald Bute wiederhergestellt wäre, und hinterließ bei ihrer Abreise für die Dienerschaft strengste Vorschriften, wie ihre Herrin zu behandeln war. Kaum aber hatte sie den Southamptoner Postwagen bestiegen, als sich im ganzen Haus von Miss Crawley ein Jubel verbreitete und alle so erleichtert aufatmeten, wie es die Gesellschaft dort seit vielen Wochen nicht erlebt hatte. Noch am gleichen Tage ließ Miss Crawley ihre Nachmittagsdosis an Medizin aus, noch am gleichen Nachmittag öffnete Bowls nur für sich und Mrs. Firkin eine Flasche Sherry, noch am gleichen Abend frönten Miss Crawley und Miss Briggs einem Spiel Pikett, anstatt einer Predigt von Porteus. Es war ganz wie in dem alten Ammenmärchen, wo der Prügel vergaß, den Pudel zu schlagen, und der ganze Lauf der Ereignisse eine friedliche und glückliche Veränderung erfuhr. |
As often will be the case, that good but imperious woman pushed her advantages too far, and her successes quite unmercifully. She had in the course of a few weeks brought the invalid to such a state of helpless docility, that the poor soul yielded herself entirely to her sister’s orders, and did not even dare to complain of her slavery to Briggs or Firkin. Mrs. Bute measured out the glasses of wine which Miss Crawley was daily allowed to take, with irresistible accuracy, greatly to the annoyance of Firkin and the butler, who found themselves deprived of control over even the sherry-bottle. She apportioned the sweetbreads, jellies, chickens; their quantity and order. Night and noon and morning she brought the abominable drinks ordained by the Doctor, and made her patient swallow them with so affecting an obedience that Firkin said “my poor Missus du take her physic like a lamb.” She prescribed the drive in the carriage or the ride in the chair, and, in a word, ground down the old lady in her convalescence in such a way as only belongs to your proper-managing, motherly moral woman. If ever the patient faintly resisted, and pleaded for a little bit more dinner or a little drop less medicine, the nurse threatened her with instantaneous death, when Miss Crawley instantly gave in. “She’s no spirit left in her,” Firkin remarked to Briggs; “she ain’t ave called me a fool these three weeks.” Finally, Mrs. Bute had made up her mind to dismiss the aforesaid honest lady’s-maid, Mr. Bowls the large confidential man, and Briggs herself, and to send for her daughters from the Rectory, previous to removing the dear invalid bodily to Queen’s Crawley, when an odious accident happened which called her away from duties so pleasing. The Reverend Bute Crawley, her husband, riding home one night, fell with his horse and broke his collar-bone. Fever and inflammatory symptoms set in, and Mrs. Bute was forced to leave Sussex for Hampshire. As soon as ever Bute was restored, she promised to return to her dearest friend, and departed, leaving the strongest injunctions with the household regarding their behaviour to their mistress; and as soon as she got into the Southampton coach, there was such a jubilee and sense of relief in all Miss Crawley’s house, as the company of persons assembled there had not experienced for many a week before. That very day Miss Crawley left off her afternoon dose of medicine: that afternoon Bowls opened an independent bottle of sherry for himself and Mrs. Firkin: that night Miss Crawley and Miss Briggs indulged in a game of piquet instead of one of Porteus’s sermons. It was as in the old nursery-story, when the stick forgot to beat the dog, and the whole course of events underwent a peaceful and happy revolution. |
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Zwei- oder dreimal in der Woche pflegte Miss Briggs morgens in aller Frühe einen Badekarren aufzusuchen und sich in einem Flanellgewand und einer Öltuchhaube im Wasser zu vergnügen. Wie wir gesehen haben, war Rebekka dieser Umstand nicht unbekannt, und obgleich sie nicht versuchte, die Briggs zu stürmen, wie sie angedroht hatte, nämlich plötzlich vor der Dame aufzutauchen und sie unter ihrem geheiligten Zelt zu überraschen, so beschloß Mrs. Rawdon doch, die Briggs anzugreifen, wenn sie erfrischt und gestärkt und wahrscheinlich in guter Laune vom Bade käme. |
At a very early hour in the morning, twice or thrice a week, Miss Briggs used to betake herself to a bathing-machine, and disport in the water in a flannel gown and an oilskin cap. Rebecca, as we have seen, was aware of this circumstance, and though she did not attempt to storm Briggs as she had threatened, and actually dive into that lady’s presence and surprise her under the sacredness of the awning, Mrs. Rawdon determined to attack Briggs as she came away from her bath, refreshed and invigorated by her dip, and likely to be in good humour. |
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Becky stand also am nächsten Morgen sehr zeitig auf, holte sich das Fernrohr in ihr Wohnzimmer, das aufs Meer hinausging, und richtete es auf die Badekarren am Strand. Bald sah sie die Briggs herbeikommen, in ihren Kasten steigen und auf das Meer hinausfahren. Rebekka war am Strande, gerade als die ersehnte Nymphe aus dem kleinen Fahrzeug kletterte und auf die Steine trat. Es war ein hübsches Bild: der Strand, die Gesichter der Badefrauen, die langen Reihen von Felsen und Häusern leuchteten rot im Sonnenlicht. Rebekka trug ein freundliches, zärtliches Lächeln zur Schau und streckte in dem Augenblick, als die Briggs aus dem Kasten auftauchte, ihre hübsche weiße Hand aus. Was konnte die Briggs anderes tun, als den Gruß zu erwidern? |
So getting up very early the next morning, Becky brought the telescope in their sitting-room, which faced the sea, to bear upon the bathing-machines on the beach; saw Briggs arrive, enter her box; and put out to sea; and was on the shore just as the nymph of whom she came in quest stepped out of the little caravan on to the shingles. It was a pretty picture: the beach; the bathing-women’s faces; the long line of rocks and building were blushing and bright in the sunshine. Rebecca wore a kind, tender smile on her face, and was holding out her pretty white hand as Briggs emerged from the box. What could Briggs do but accept the salutation? |
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»Miss Sh..., Mrs. Crawley«, sagte sie. |
“Miss Sh — Mrs. Crawley,” she said. |
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Mrs. Crawley ergriff ihre Hand, drückte sie an ihr Herz und umarmte und küßte die Briggs in einer plötzlichen Eingebung herzlich. »Liebe, liebe Freundin!« sagte sie mit so echtem Gefühl, daß Miss Briggs natürlich sofort zerschmolz und sogar die Badefrau weich wurde. |
Mrs. Crawley seized her hand, pressed it to her heart, and with a sudden impulse, flinging her arms round Briggs, kissed her affectionately. “Dear, dear friend!” she said, with a touch of such natural feeling, that Miss Briggs of course at once began to melt, and even the bathing-woman was mollified. |
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Es fiel Rebekka nicht schwer, die Briggs in ein langes, vertrautes und reizendes Gespräch zu verwickeln. Die Briggs beschrieb alles, was sich seit Beckys plötzlichem Verschwinden an jenem Morgen aus Miss Crawleys Haus in der Park Lane bis zu diesem Tage mit Mrs. Butes glücklichem Rückzug ereignet hatte. Ausführlich und genau, wie Frauen es gern tun, schilderte die Vertraute alle Einzelheiten von Miss Crawleys Krankheit und der ärztlichen Behandlung. Werden Frauen jemals müde, sich über ihre Krankheiten und Ärzte zu unterhalten? Die Briggs wurde es jedenfalls nicht, und Rebekka hörte unermüdlich zu. Sie war dankbar, wirklich dankbar, daß die liebe gute Briggs und die treue, unschätzbare Firkin bei ihrer kranken Wohltäterin hatten bleiben dürfen. Der Himmel segne Miss Crawley! Obgleich sie, Rebekka, sich scheinbar ungehorsam gegen die alte Dame betragen habe. Aber sei ihr Vergehen nicht natürlich und entschuldbar? Konnte sie anders, als dem Mann, der ihr Herz gewonnen hatte, ihre Hand zu geben? Die sentimentale Briggs konnte bei diesem Geständnis nur ihre Augen zum Himmel erheben und einen mitfühlenden Seufzer ausstoßen. Sie dachte daran, daß auch sie einst, vor vielen Jahren, ihr Herz verschenkt hatte, und mußte zugeben, daß Rebekkas Verbrechen nicht groß war. |
Rebecca found no difficulty in engaging Briggs in a long, intimate, and delightful conversation. Everything that had passed since the morning of Becky’s sudden departure from Miss Crawley’s house in Park Lane up to the present day, and Mrs. Bute’s happy retreat, was discussed and described by Briggs. All Miss Crawley’s symptoms, and the particulars of her illness and medical treatment, were narrated by the confidante with that fulness and accuracy which women delight in. About their complaints and their doctors do ladies ever tire of talking to each other? Briggs did not on this occasion; nor did Rebecca weary of listening. She was thankful, truly thankful, that the dear kind Briggs, that the faithful, the invaluable Firkin, had been permitted to remain with their benefactress through her illness. Heaven bless her! though she, Rebecca, had seemed to act undutifully towards Miss Crawley; yet was not her fault a natural and excusable one? Could she help giving her hand to the man who had won her heart? Briggs, the sentimental, could only turn up her eyes to heaven at this appeal, and heave a sympathetic sigh, and think that she, too, had given away her affections long years ago, and own that Rebecca was no very great criminal. |
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»Kann ich jemals die vergessen, die der freundlosen Waise eine Freundin wurde? Nein, obwohl sie mich verstoßen hat, werde ich doch nie aufhören, sie zu lieben, und würde gern mein Leben ihrem Dienste weihen«, versicherte Rebekka. »Als meine Wohltäterin, als die angebetete Verwandte meines geliebten Rawdon liebe und bewundere ich Miss Crawley, meine teure Miss Briggs, mehr als jede andere Frau in der Welt, und danach liebe ich alle die, die ihr treu sind. Nie hätte ich Miss Crawleys treue Freundinnen so behandelt, wie die gemeine, ränkevolle Mrs. Bute es getan hat. Rawdon, der ganz Herz ist«, fuhr Becky fort, »obgleich seine Manieren rauh und unbedacht erscheinen mögen, hat wohl hundertmal mit Tränen in den Augen gesagt, er danke dem Himmel dafür, daß er seinem lieben Tantchen zwei so wunderbare Wärterinnen gesandt hat wie ihre ergebene Firkin und ihre bewundernswerte Miss Briggs.« Sollten die Anschläge der abscheulichen Mrs. Bute damit enden – und sie, Rebekka, befürchte das nur zu sehr –, daß sie jeden, der Miss Crawley liebte, von ihrer Seite verbannte und die arme Dame so ein Opfer der Harpyien im Pfarrhaus würde, so bitte sie (Rebekka) ihre Freundin (Miss Briggs), stets daran zu denken, daß ihr Haus, so bescheiden es auch sei, immer für Miss Briggs offenstünde. »Liebe Freundin«, rief sie in einem Ausbruch von Begeisterung, »es gibt Herzen, die Wohltaten niemals vergessen! Nicht alle Frauen sind Bute Crawleys! Aber weshalb sollte ich mich über sie beklagen«, setzte Rebekka hinzu, »wenn ich auch ihr Werkzeug und das Opfer ihrer Künste wurde – verdanke ich ihr nicht meinen liebsten Rawdon?« Und nun enthüllte Rebekka der Briggs das ganze Verhalten von Mrs. Bute in Queen's Crawley, ein Verhalten, das ihr damals unverständlich gewesen sei, jetzt aber durch die Ereignisse deutlich genug erklärt werde – jetzt, da die Verbindung entstanden war, die Mrs. Bute durch tausend Kunstgriffe begünstigt hatte, jetzt, da zwei Unschuldige in die Schlinge gegangen waren, die sie gelegt hatte, sich liebten, heirateten und dem Ruin entgegengingen – alles durch ihre Schliche. |
“Can I ever forget her who so befriended the friendless orphan? No, though she has cast me off,” the latter said, “I shall never cease to love her, and I would devote my life to her service. As my own benefactress, as my beloved Rawdon’s adored relative, I love and admire Miss Crawley, dear Miss Briggs, beyond any woman in the world, and next to her I love all those who are faithful to her. I would never have treated Miss Crawley’s faithful friends as that odious designing Mrs. Bute has done. Rawdon, who was all heart,” Rebecca continued, “although his outward manners might seem rough and careless, had said a hundred times, with tears in his eyes, that he blessed Heaven for sending his dearest Aunty two such admirable nurses as her attached Firkin and her admirable Miss Briggs. Should the machinations of the horrible Mrs. Bute end, as she too much feared they would, in banishing everybody that Miss Crawley loved from her side, and leaving that poor lady a victim to those harpies at the Rectory, Rebecca besought her (Miss Briggs) to remember that her own home, humble as it was, was always open to receive Briggs. Dear friend,” she exclaimed, in a transport of enthusiasm, “some hearts can never forget benefits; all women are not Bute Crawleys! Though why should I complain of her,” Rebecca added; “though I have been her tool and the victim to her arts, do I not owe my dearest Rawdon to her?” And Rebecca unfolded to Briggs all Mrs. Bute’s conduct at Queen’s Crawley, which, though unintelligible to her then, was clearly enough explained by the events now — now that the attachment had sprung up which Mrs. Bute had encouraged by a thousand artifices — now that two innocent people had fallen into the snares which she had laid for them, and loved and married and been ruined through her schemes. |
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Das entsprach alles der Wahrheit. Die Briggs durchschaute die Kriegslist völlig. Mrs. Bute hatte die Ehe zwischen Rawdon und Rebekka gestiftet. Obgleich die junge Frau durchaus ein unschuldiges Opfer war, so konnte doch Miss Briggs ihrer Freundin nicht ihre Furcht verhehlen, daß Miss Crawley ihre Liebe von Rebekka abgewandt habe und daß die alte Dame es ihrem Neffen nie verzeihen werde, eine so unkluge Heirat eingegangen zu sein. |
It was all very true. Briggs saw the stratagems as clearly as possible. Mrs. Bute had made the match between Rawdon and Rebecca. Yet, though the latter was a perfectly innocent victim, Miss Briggs could not disguise from her friend her fear that Miss Crawley’s affections were hopelessly estranged from Rebecca, and that the old lady would never forgive her nephew for making so imprudent a marriage. |
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In diesem Punkte hatte Rebekka ihre eigenen Ansichten und war noch immer guten Mutes. Wenn Miss Crawley ihnen auch nicht jetzt verzieh, so konnte sie sich doch später erweichen lassen. Es stand jetzt nur noch der plärrende, kränkliche Pitt Crawley zwischen Rawdon und der Baronetswürde, und sollte diesem etwas zustoßen, wäre alles gut. Jedenfalls war es eine Genugtuung, Mrs. Butes Ränke enthüllt und sich selbst ins rechte Licht gerückt zu haben – was auch Rawdons Interessen dienen konnte. Nach einem einstündigen Schwatz verließ Rebekka ihre wiedergewonnene Freundin unter den zärtlichsten Freundschaftsbezeigungen, vollkommen überzeugt, daß die Unterhaltung Miss Crawley noch vor Ablauf einiger Stunden berichtet werden würde. |
On this point Rebecca had her own opinion, and still kept up a good heart. If Miss Crawley did not forgive them at present, she might at least relent on a future day. Even now, there was only that puling, sickly Pitt Crawley between Rawdon and a baronetcy; and should anything happen to the former, all would be well. At all events, to have Mrs. Bute’s designs exposed, and herself well abused, was a satisfaction, and might be advantageous to Rawdon’s interest; and Rebecca, after an hour’s chat with her recovered friend, left her with the most tender demonstrations of regard, and quite assured that the conversation they had had together would be reported to Miss Crawley before many hours were over. |
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Als die Unterredung zu Ende war, wurde es für Rebekka höchste Zeit, in ihr Gasthaus zurückzukehren, wo sich die ganze Gesellschaft vom vergangenen Tage zu einem Abschiedsfrühstück zusammengefunden hatte. Rebekka nahm von Amelia so zärtlich Abschied, wie es zwei Frauen, die sich wie Schwestern lieben, zukommt. Sie benutzte ausgiebig ihr Taschentuch, hängte sich der Freundin an den Hals, als ob sie sich für immer trennten, und winkte mit dem (nebenbei gesagt ganz trockenen) Taschentuch aus dem Fenster dem abfahrenden Wagen nach. Dann begab sie sich an den Frühstückstisch zurück und aß – wenn man ihre Rührung in Betracht zieht, mit gutem Appetit – ein paar Garnelen. Während sie diese Delikatessen kaute, erzählte sie Rawdon, was auf ihrem Morgenspaziergang zwischen ihr und der Briggs vorgefallen war. Ihre Hoffnungen waren hochgespannt, und sie brachte ihren Mann dazu, sie zu teilen. Es gelang ihr stets, ihren Mann für ihre Ansichten zu gewinnen, ganz gleich, ob sie traurig oder lustig waren. |
This interview ended, it became full time for Rebecca to return to her inn, where all the party of the previous day were assembled at a farewell breakfast. Rebecca took such a tender leave of Amelia as became two women who loved each other as sisters; and having used her handkerchief plentifully, and hung on her friend’s neck as if they were parting for ever, and waved the handkerchief (which was quite dry, by the way) out of window, as the carriage drove off, she came back to the breakfast table, and ate some prawns with a good deal of appetite, considering her emotion; and while she was munching these delicacies, explained to Rawdon what had occurred in her morning walk between herself and Briggs. Her hopes were very high: she made her husband share them. She generally succeeded in making her husband share all her opinions, whether melancholy or cheerful. |
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»Mein Lieber, du wirst dich nun gefälligst an den Schreibtisch setzen und mir ein hübsches Briefchen an Miss Crawley schreiben und ihr darin sagen, daß du ein guter Junge bist und so weiter.« Er setzte sich also hin und schrieb schnell los: »Brighton, Donnerstag« und »Meine liebe Tante!« Aber hier verließ den tapferen Offizier die Phantasie. Er kaute an der Feder und sah seine kleine Frau an. Sie mußte über seine jämmerliche Miene lachen und begann nun selbst einen Brief zu diktieren, wobei sie, die Hände auf dem Rücken, im Zimmer auf und ab ging: |
“You will now, if you please, my dear, sit down at the writing-table and pen me a pretty little letter to Miss Crawley, in which you’ll say that you are a good boy, and that sort of thing.” So Rawdon sate down, and wrote off, “Brighton, Thursday,” and “My dear Aunt,” with great rapidity: but there the gallant officer’s imagination failed him. He mumbled the end of his pen, and looked up in his wife’s face. She could not help laughing at his rueful countenance, and marching up and down the room with her hands behind her, the little woman began to dictate a letter, which he took down. |
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»Bevor ich England verlasse und in eine Schlacht ziehe, die sehr wahrscheinlich verhängnisvoll...« |
“Before quitting the country and commencing a campaign, which very possibly may be fatal.” |
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»Was?« rief Rawdon ziemlich überrascht, begriff aber doch den Humor des Satzes und schrieb ihn grinsend nieder. |
“What?” said Rawdon, rather surprised, but took the humour of the phrase, and presently wrote it down with a grin. |
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»... die sehr wahrscheinlich verhängnisvoll werden kann, bin ich hierhergekommen ...« |
“Which very possibly may be fatal, I have come hither — ” |
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»Warum nicht: ›hergekommen‹, Becky? ›hergekommen‹ ist doch auch grammatisch«, fiel der Dragoner ein. |
“Why not say come here, Becky? Come here’s grammar,” the dragoon interposed. |
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»... bin ich hierhergekommen«, wiederholte Rebekka und stampfte mit dem. Fuß auf, »um meiner liebsten und ältesten Freundin Lebewohl zu sagen. Ich flehe Sie an, ehe ich scheide, um vielleicht nie zurückzukommen, mich noch einmal die Hand drücken zu lassen, aus der ich mein Leben lang nichts als Güte empfangen habe.« |
“I have come hither,” Rebecca insisted, with a stamp of her foot, “to say farewell to my dearest and earliest friend. I beseech you before I go, not perhaps to return, once more to let me press the hand from which I have received nothing but kindnesses all my life.” |
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»... Güte empfangen habe«, wiederholte Rawdon, und als er die Worte hinkritzelte, war er ganz erstaunt über seinen flüssigen Stil. |
“Kindnesses all my life,” echoed Rawdon, scratching down the words, and quite amazed at his own facility of composition. |
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»Ich erbitte von Ihnen nur, daß wir nicht in Unfrieden voneinander scheiden. In einigen Punkten, wenn auch nicht in allen, besitze ich den Stolz meiner Familie. Ich habe die Tochter eines Malers geheiratet und schäme mich dieser Verbindung nicht.« |
“I ask nothing from you but that we should part not in anger. I have the pride of my family on some points, though not on all. I married a painter’s daughter, and am not ashamed of the union.” |
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»Nein, du kannst mich durchbohren, wenn ich das tue!« rief Rawdon. |
“No, run me through the body if I am!” Rawdon ejaculated. |
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»Du alter Einfaltspinsel«, sagte Rebekka und kniff ihn ins Ohr. Sie sah ihm über die Schulter, um zu verhüten, daß er Schreibfehler machte. »›Güte‹ schreibt man ohne h, ›Lebewohl‹ mit.« Er beugte sich der überlegenen Kenntnis seiner kleinen Herrin und verbesserte die Worte. |
“You old booby,” Rebecca said, pinching his ear and looking over to see that he made no mistakes in spelling — "beseech is not spelt with an a, and earliest is.” So he altered these words, bowing to the superior knowledge of his little Missis. |
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»Ich dachte, Sie kannten meine Liebe«, fuhr Rebekka fort, »ich wußte, daß Mrs. Bute Crawley sie guthieß und unterstützte. Aber ich mache niemandem Vorwürfe. Ich habe ein armes Mädchen geheiratet und will zu dem, was ich getan habe, stehen. Hinterlassen Sie Ihr Vermögen, liebe Tante, wem Sie wollen. Ich werde mich nie beklagen, wie Sie auch darüber verfügen mögen. Ich möchte Sie nur davon überzeugen, daß ich Sie nicht um Ihres Geldes, sondern um Ihrer selbst willen liebe. Ich möchte mich gern mit Ihnen versöhnen, ehe ich England verlasse. Bitte, bitte, darf ich Sie sehen, ehe ich gehe? In ein paar Wochen oder Monaten könnte es zu spät sein, und ich kann den Gedanken nicht ertragen, mein Vaterland ohne ein freundliches Abschiedswort von Ihnen zu verlassen.« |
“I thought that you were aware of the progress of my attachment,” Rebecca continued: “I knew that Mrs. Bute Crawley confirmed and encouraged it. But I make no reproaches. I married a poor woman, and am content to abide by what I have done. Leave your property, dear Aunt, as you will. I shall never complain of the way in which you dispose of it. I would have you believe that I love you for yourself, and not for money’s sake. I want to be reconciled to you ere I leave England. Let me, let me see you before I go. A few weeks or months hence it may be too late, and I cannot bear the notion of quitting the country without a kind word of farewell from you.” |
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»Sie wird hier meinen Stil wohl kaum erkennen«, sagte Becky. »Ich habe die Sätze absichtlich so kurz und bündig gemacht.« Und nun wurde dieses authentische Schreiben an Miss Briggs' Adresse abgeschickt. |
“She won’t recognise my style in that,” said Becky. “I made the sentences short and brisk on purpose.” And this authentic missive was despatched under cover to Miss Briggs. |
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Die alte Miss Crawley lachte, als die Briggs mit äußerst geheimnisvoller Miene ihr dieses aufrichtige und ungekünstelte Schreiben überreichte. »Wir können es jetzt wohl lesen, da Mrs. Bute fort ist«, sagte sie. »Lesen Sie mir den Brief vor, Briggs.« |
Old Miss Crawley laughed when Briggs, with great mystery, handed her over this candid and simple statement. “We may read it now Mrs. Bute is away,” she said. “Read it to me, Briggs.” |
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Als die Briggs gelesen hatte, lachte ihre Gebieterin noch mehr. »Sehen Sie nicht, Sie Gans«, sagte sie zu der Briggs, die sich den Anschein gab, als sei sie von der uneigennützigen Liebe, die aus dem ganzen Schreiben sprach, sehr gerührt, »merken Sie nicht, daß Rawdon auch nicht eine Silbe davon geschrieben hat? Sein ganzes Leben hat er mir noch nie geschrieben, ohne Geld zu verlangen, und alle seine Briefe wimmelten von Schreibfehlern, von falscher Grammatik und Strichen. Diese kleine Schlange von einer Gouvernante hat ihn an der Strippe.« Sie sind sich alle gleich, dachte Miss Crawley in ihrem Herzen. Alle möchten, daß ich tot wäre, und trachten nach meinem Geld. |
When Briggs had read the epistle out, her patroness laughed more. “Don’t you see, you goose,” she said to Briggs, who professed to be much touched by the honest affection which pervaded the composition, “don’t you see that Rawdon never wrote a word of it. He never wrote to me without asking for money in his life, and all his letters are full of bad spelling, and dashes, and bad grammar. It is that little serpent of a governess who rules him.” They are all alike, Miss Crawley thought in her heart. They all want me dead, and are hankering for my money. |
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»Ich habe nichts dagegen, Rawdon zu sehen«, setzte sie nach einer Pause in vollkommen gleichgültigem Ton hinzu. »Es macht nichts aus, ob ich ihm nun die Hand drücke oder nicht. Vorausgesetzt, es gibt keine Szene – warum sollten wir uns nicht sehen? Von mir aus! Aber die menschliche Geduld hat ihre Grenzen, und vergessen Sie nicht, meine Liebe, ich lehne es höflich ab, Mrs. Rawdon zu empfangen, das kann ich denn doch nicht ertragen.« Miss Briggs mußte sich nun wohl oder übel mit dieser halben Versöhnungsbotschaft zufriedengeben. Sie dachte, die beste Weise, die alte Dame und den Neffen zusammenzubringen, wäre, Rawdon zu empfehlen, auf den Klippen zu warten, wenn Miss Crawley sich im Rollstuhl dorthin bringen ließ, um Luft zu schöpfen. Dort trafen sie sich. Ich weiß nicht, ob Miss Crawley noch ein geheimes Gefühl der Zuneigung oder Rührung empfand, als sie ihren einstigen Liebling erblickte, jedenfalls hielt sie ihm lächelnd und mit gutgelaunter Miene ein paar Finger hin, als ob sie sich tags zuvor erst getroffen hätten. Rawdon wurde scharlachrot und zerdrückte der armen Briggs beinahe die Hand, so groß waren seine Begeisterung und Verwirrung bei dem Zusammentreffen. Vielleicht waren es seine Interessen, die ihn bewegten, vielleicht war es Liebe, vielleicht war es auch die Veränderung im Äußeren seiner Tante, durch die Krankheit der letzten Wochen, die ihn ergriff. |
“I don’t mind seeing Rawdon,” she added, after a pause, and in a tone of perfect indifference. “I had just as soon shake hands with him as not. Provided there is no scene, why shouldn’t we meet? I don’t mind. But human patience has its limits; and mind, my dear, I respectfully decline to receive Mrs. Rawdon — I can’t support that quite" — and Miss Briggs was fain to be content with this half-message of conciliation; and thought that the best method of bringing the old lady and her nephew together, was to warn Rawdon to be in waiting on the Cliff, when Miss Crawley went out for her air in her chair. There they met. I don’t know whether Miss Crawley had any private feeling of regard or emotion upon seeing her old favourite; but she held out a couple of fingers to him with as smiling and good-humoured an air, as if they had met only the day before. And as for Rawdon, he turned as red as scarlet, and wrung off Briggs’s hand, so great was his rapture and his confusion at the meeting. Perhaps it was interest that moved him: or perhaps affection: perhaps he was touched by the change which the illness of the last weeks had wrought in his aunt. |
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»Das alte Mädchen war immer eine treue Seele für mich«, sagte er zu seiner Frau, als er ihr von der Unterredung berichtete, »und weißt du, mir war ganz komisch zumute, na ja, und so weiter. Ich bin neben dem Dingsda – du weißt schon – hergegangen, bis vor ihre Tür, und dann kam Bowls und brachte sie hinein. Ich wollte ja auch ganz gern mit reingehen, bloß ...« |
“The old girl has always acted like a trump to me,” he said to his wife, as he narrated the interview, “and I felt, you know, rather queer, and that sort of thing. I walked by the side of the what-dy’e-call-’em, you know, and to her own door, where Bowls came to help her in. And I wanted to go in very much, only — ” |
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»Bist du etwa nicht mit hineingegangen, Rawdon!« schrie seine Frau. |
“ You didn’t go in, Rawdon!” screamed his wife. |
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»Nein, meine Liebe, der Teufel hole mich, aber ich hatte Angst, als es soweit war.« |
“No, my dear; I’m hanged if I wasn’t afraid when it came to the point.” |
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»Du Narr! Du hättest hineingehen und nicht mehr herauskommen sollen«, sagte Rebekka. |
“You fool! you ought to have gone in, and never come out again,” Rebecca said. |
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»Beschimpf mich nicht!« sagte der große Leibgardist verdrießlich. »Vielleicht war ich ein Narr, Becky, aber du solltest das nicht sagen.« Und er warf seiner Frau den Blick zu, den er im Zorn haben konnte und dem man lieber nicht trotzen sollte. |
“Don’t call me names,” said the big Guardsman, sulkily. “Perhaps I was a fool, Becky, but you shouldn’t say so”; and he gave his wife a look, such as his countenance could wear when angered, and such as was not pleasant to face. |
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»Schön, Liebster, du mußt eben morgen wieder auf der Lauer liegen und sie besuchen, ob sie dich nun einlädt oder nicht!« sagte Rebekka und versuchte, ihren zornigen Eheliebsten zu besänftigen. Dieser erwiderte darauf, daß er tun würde, was ihm beliebte, und daß er ihr raten wollte, in Zukunft ihre Zunge im Zaum zu halten. Damit entfernte sich der gekränkte Ehemann und verbrachte den Vormittag mürrisch, schweigsam und argwöhnisch im Billardzimmer. |
“Well, dearest, to-morrow you must be on the look-out, and go and see her, mind, whether she asks you or no,” Rebecca said, trying to soothe her angry yoke-mate. On which he replied, that he would do exactly as he liked, and would just thank her to keep a civil tongue in her head — and the wounded husband went away, and passed the forenoon at the billiard-room, sulky, silent, and suspicious. |
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Noch vor Ende der Nacht aber sah er sich genötigt, nachzugeben und wie gewöhnlich abermals die größere Klugheit und Vorsicht seiner Frau anzuerkennen. Ihre Ahnungen wegen der Folgen seines Fehlers bestätigten sich auf traurige Weise. Miss Crawley mußte wirklich etwas bewegt worden sein, als sie ihn nach einem so langen Bruch wiedersah und ihm die Hand drückte. Sie dachte lange Zeit über die Zusammenkunft nach. »Rawdon wird sehr dick und alt, Briggs«, bemerkte sie zu ihrer Gesellschafterin. »Seine Nase ist entsetzlich rot, und er sieht außerordentlich heruntergekommen aus. Seine Heirat mit diesem Frauenzimmer hat ihn hoffnungslos ordinär gemacht. Mrs. Bute sagte mir immer, daß sie beide trinken, und ich zweifle nicht daran, daß sie es wirklich tun. Ja, er hat ganz entsetzlich nach Gin gerochen. Ich habe es gemerkt. Sie nicht auch?« |
But before the night was over he was compelled to give in, and own, as usual, to his wife’s superior prudence and foresight, by the most melancholy confirmation of the presentiments which she had regarding the consequences of the mistake which he had made. Miss Crawley must have had some emotion upon seeing him and shaking hands with him after so long a rupture. She mused upon the meeting a considerable time. “Rawdon is getting very fat and old, Briggs,” she said to her companion. “His nose has become red, and he is exceedingly coarse in appearance. His marriage to that woman has hopelessly vulgarised him. Mrs. Bute always said they drank together; and I have no doubt they do. Yes: he smelt of gin abominably. I remarked it. Didn’t you?” |
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Vergeblich wandte die Briggs ein, daß Mrs. Bute von jedermann schlecht sprach, und soweit ein Mensch in ihrer bescheidenen Stellung urteilen könne, so sei sie ein ... |
In vain Briggs interposed that Mrs. Bute spoke ill of everybody: and, as far as a person in her humble position could judge, was an — |
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»Ein gerissenes, ränkevolles Frauenzimmer, nicht wahr? Ja, das stimmt, und es stimmt auch, daß sie von jedermann schlecht spricht. Aber ich bin doch überzeugt, daß dieses Weib Rawdon zum Trinken verleitet hat. Alle diese gewöhnlichen Leute ...« |
“An artful designing woman? Yes, so she is, and she does speak ill of every one — but I am certain that woman has made Rawdon drink. All those low people do — ” |
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»Er war sehr ergriffen, als er Sie sah, Madame«, sagte die Gesellschafterin, »und ich bin überzeugt, wenn Sie bedenken, daß er sich nun in Gefahr begibt...« |
“He was very much affected at seeing you, ma’am,” the companion said; “and I am sure, when you remember that he is going to the field of danger — ” |
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»Wieviel Geld hat er Ihnen versprochen, Briggs?« schrie die alte Jungfer, die sich in eine nervöse Wut hineinarbeitete, »da haben wir's wieder, natürlich fangen Sie jetzt an zu heulen. Ich hasse Szenen. Warum muß ich immer gequält werden? Gehen Sie in Ihr Zimmer und weinen Sie sich dort aus und schicken Sie mir die Firkin – oder nein, bleiben Sie da, setzen Sie sich und putzen Sie sich die Nase. Hören Sie auf zu heulen und schreiben Sie einen Brief an Hauptmann Crawley.« Die arme Briggs setzte sich gehorsam an den Schreibblock. Die Blätter trugen noch Spuren der festen, energischen, schnellen Handschrift von dem letzten Amanuensis der alten Jungfer, von Mrs. Bute Crawley. |
“How much money has he promised you, Briggs?” the old spinster cried out, working herself into a nervous rage — "there now, of course you begin to cry. I hate scenes. Why am I always to be worried? Go and cry up in your own room, and send Firkin to me — no, stop, sit down and blow your nose, and leave off crying, and write a letter to Captain Crawley.” Poor Briggs went and placed herself obediently at the writing-book. Its leaves were blotted all over with relics of the firm, strong, rapid handwriting of the spinster’s late amanuensis, Mrs. Bute Crawley. |
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»Fangen Sie an: ›Mein sehr verehrter Herr‹ oder besser ›Verehrter Herr‹, und sagen Sie, Sie seien beauftragt von Mrs. Crawley – nein, von Miss Crawleys Arzt, Mr. Creamer, mitzuteilen, daß in meinem jetzigen Gesundheitszustand alle starken Gemütsbewegungen gefährlich seien – und daß ich deshalb jede Besprechung von Familienangelegenheiten und überhaupt jede Unterredung ablehnen müsse. Und danken Sie ihm, daß er nach Brighton gekommen ist und so weiter und bitten Sie ihn, meinetwegen nicht länger hier zu verweilen. Und, Miss Briggs, Sie können noch hinzufügen, daß ich ihm bon voyage wünsche und daß er bei meinem Rechtsanwalt am Gray's Inn Square vorsprechen kann, wenn er sich die Mühe machen will, und dort eine Mitteilung von mir finden wird. Ja, ja, das wird reichen und bewirken, daß er Brighton verläßt.« Den letzten Satz schrieb die wohlwollende Briggs mit großer Befriedigung nieder. |
“Begin ‘My dear sir,’ or ‘Dear sir,’ that will be better, and say you are desired by Miss Crawley — no, by Miss Crawley’s medical man, by Mr. Creamer, to state that my health is such that all strong emotions would be dangerous in my present delicate condition — and that I must decline any family discussions or interviews whatever. And thank him for coming to Brighton, and so forth, and beg him not to stay any longer on my account. And, Miss Briggs, you may add that I wish him a bon voyage, and that if he will take the trouble to call upon my lawyer’s in Gray’s Inn Square, he will find there a communication for him. Yes, that will do; and that will make him leave Brighton.” The benevolent Briggs penned this sentence with the utmost satisfaction. |
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»Mich schon am Tag nach Mrs. Butes Abreise zu überfallen«, schwatzte die alte Dame weiter, »das war doch etwas taktlos. Briggs, meine Liebe, schreiben Sie an Mrs. Crawley und sagen Sie ihr, sie brauche nicht wiederzukommen. Nein, sie braucht nicht, und sie soll auch nicht, ich will nicht Sklavin in meinem eigenen Hause sein – und ich will nicht verhungern und vergiftet werden. Sie wollen mich alle umbringen – alle – ja, alle.« Und bei diesen Worten brach die einsame alte Frau in einen hysterischen Tränenstrom aus. |
“To seize upon me the very day after Mrs. Bute was gone,” the old lady prattled on; “it was too indecent. Briggs, my dear, write to Mrs. Crawley, and say she needn’t come back. No — she needn’t — and she shan’t — and I won’t be a slave in my own house — and I won’t be starved and choked with poison. They all want to kill me — all — all" — and with this the lonely old woman burst into a scream of hysterical tears. |
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Der letzte Aufzug ihrer traurigen Komödie auf dem Jahrmarkt der Eitelkeit näherte sich schnell dem Ende, die flimmernden Lampen erloschen eine nach der anderen, und der dunkle Vorhang sollte sich bald herabsenken. |
The last scene of her dismal Vanity Fair comedy was fast approaching; the tawdry lamps were going out one by one; and the dark curtain was almost ready to descend. |
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Der letzte Absatz, der Rawdon an Miss Crawleys Advokaten in London verwies und den die Briggs so befriedigt geschrieben hatte, tröstete den Dragoner und seine Frau etwas nach der ersten schweren Enttäuschung über die ablehnende Antwort der alten Jungfer hinsichtlich der Versöhnung. Aber er erfüllte den Zweck, den die alte Dame beim Schreiben im Auge gehabt hatte, denn Rawdon war jetzt sehr erpicht darauf, nach London zu kommen. |
That final paragraph, which referred Rawdon to Miss Crawley’s solicitor in London, and which Briggs had written so good-naturedly, consoled the dragoon and his wife somewhat, after their first blank disappointment, on reading the spinster’s refusal of a reconciliation. And it effected the purpose for which the old lady had caused it to be written, by making Rawdon very eager to get to London. |
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Mit Josephs Geldverlusten und mit George Osbornes Banknoten bezahlte er die Gasthofrechnung, und der Wirt hat wahrscheinlich bis heute nicht erfahren, wie unsicher die Aussicht auf Bezahlung seiner Rechnung einmal war. Denn wie ein General vor dem Treffen sein Gepäck bei der Nachhut in Sicherheit bringt, so hatte auch Rebekka wohlweislich ihr wertvollstes Eigentum in Koffer gepackt und sie unter der Aufsicht von Georges Diener mit der Postkutsche nach London geschickt. Rawdon fuhr mit seiner Frau am nächsten Tag mit demselben Fahrzeug zurück. |
Out of Jos’s losings and George Osborne’s bank-notes, he paid his bill at the inn, the landlord whereof does not probably know to this day how doubtfully his account once stood. For, as a general sends his baggage to the rear before an action, Rebecca had wisely packed up all their chief valuables and sent them off under care of George’s servant, who went in charge of the trunks on the coach back to London. Rawdon and his wife returned by the same conveyance next day. |
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»Ich hätte das alte Mädchen vor unserer Abreise gern noch einmal gesehen«, sagte Rawdon. »Sie sieht so krank und verändert aus, daß sie es gewiß nicht mehr lange treiben kann. Möchte wohl wissen, wie hoch der Scheck bei Waxy ist. Zweihundert – es kann doch nicht weniger als zweihundert sein, meinst du nicht auch, Becky?« |
“I should have liked to see the old girl before we went,” Rawdon said. “She looks so cut up and altered that I’m sure she can’t last long. I wonder what sort of a cheque I shall have at Waxy’s. Two hundred — it can’t be less than two hundred — hey, Becky?” |
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Infolge der wiederholten Besuche der beiden Herren, die wir bereits beschrieben haben, kehrten Rawdon und seine Frau nicht zu ihrer Wohnung in Brompton zurück, sondern stiegen in einem Gasthaus ab. Früh am nächsten Morgen hatte Rebekka Gelegenheit, sie zu sehen. Sie war unterwegs zu der alten Mrs. Sedley in Fulham, um ihre liebe Amelia und ihre Freunde von Brighton zu besuchen, und dabei kam sie an der Vorstadt vorbei. Sie waren alle nach Chatham und von dort nach Harwich gegangen, um sich mit dem Regiment nach Belgien einzuschiffen. Rebekka traf die gute alte Mrs. Sedley sehr gedrückt und in ihrer Einsamkeit weinend an. Als sie von dem Besuch zurückkam, fand sie ihren Mann, der in Gray's Inn gewesen war und dort sein Schicksal erfahren hatte. Wütend war er zurückgekommen. |
In consequence of the repeated visits of the aides-de-camp of the Sheriff of Middlesex, Rawdon and his wife did not go back to their lodgings at Brompton, but put up at an inn. Early the next morning, Rebecca had an opportunity of seeing them as she skirted that suburb on her road to old Mrs. Sedley’s house at Fulham, whither she went to look for her dear Amelia and her Brighton friends. They were all off to Chatham, thence to Harwich, to take shipping for Belgium with the regiment — kind old Mrs. Sedley very much depressed and tearful, solitary. Returning from this visit, Rebecca found her husband, who had been off to Gray’s Inn, and learnt his fate. He came back furious. |
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»Beim Zeus, Becky«, sagte er, »sie hat mir nur zwanzig Pfund gegeben!« |
“By Jove, Becky,” says he, “she’s only given me twenty pound!” |
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Obgleich es sie beide betraf, war der Spaß doch zu gelungen, und Becky brach über Rawdons langes Gesicht in schallendes Gelächter aus. |
Though it told against themselves, the joke was too good, and Becky burst out laughing at Rawdon’s discomfiture. |