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Wir müssen uns nun von Arkadien und den liebenswürdigen Leuten, die dort die ländlichen Tugenden pflegen, verabschieden und nach London zurückkehren, um zu erforschen, was aus Miss Amelia geworden ist. »Wir machen uns keinen Pfifferling aus ihr«, schreibt eine unbekannte Leserin mit kleiner, hübscher Handschrift in einem rosa versiegelten Briefchen. »Sie ist fad und abgeschmackt.« Und fügt dann noch ein paar ähnliche freundschaftliche Bemerkungen hinzu, die ich überhaupt nicht wiederholt hätte, wären sie nicht in Wahrheit ungemein schmeichelhaft für die junge Dame, die sie betreffen. |
We must now take leave of Arcadia, and those amiable people practising the rural virtues there, and travel back to London, to inquire what has become of Miss Amelia “We don’t care a fig for her,” writes some unknown correspondent with a pretty little handwriting and a pink seal to her note. “She is fade and insipid,” and adds some more kind remarks in this strain, which I should never have repeated at all, but that they are in truth prodigiously complimentary to the young lady whom they concern. |
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Hat der geneigte Leser mit ausreichender Welterfahrung nie ähnliche Bemerkungen gutmütiger Freundinnen gehört, die sich stets wundern, was man bloß Bezauberndes an Miss Smith finden könne oder was Major Jones nur veranlaßt habe, um die einfältige, uninteressante, gezierte Miss Thompson zu werben, die doch nichts aufzuweisen hat als ihr Wachspuppengesicht. Was sind denn schon ein paar rosige Wangen und blaue Augen? fragen die guten Moralistinnen und geben klug zu verstehen, daß Geistesgaben und Bildung, die Beherrschung von Mangnalls Fragen, daß Kenntnisse in Botanik und Geologie – soweit man es von Damen verlangen könne –, daß das Talent, Verse zu machen, Sonaten in Herzscher Art herunterzurattern und so weiter, für eine Frau von weit höherem Werte sei als jene flüchtigen Reize, die unvermeidlich in wenigen Jahren vergehen werden. Es ist erbaulich, zu lauschen, wenn Frauen über den Wert und die Dauer der Schönheit Betrachtungen anstellen. |
Has the beloved reader, in his experience of society, never heard similar remarks by good-natured female friends; who always wonder what you can see in Miss Smith that is so fascinating; or what could induce Major Jones to propose for that silly insignificant simpering Miss Thompson, who has nothing but her wax-doll face to recommend her? What is there in a pair of pink cheeks and blue eyes forsooth? these dear Moralists ask, and hint wisely that the gifts of genius, the accomplishments of the mind, the mastery of Mangnall’s Questions, and a ladylike knowledge of botany and geology, the knack of making poetry, the power of rattling sonatas in the Herz-manner, and so forth, are far more valuable endowments for a female, than those fugitive charms which a few years will inevitably tarnish. It is quite edifying to hear women speculate upon the worthlessness and the duration of beauty. |
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Aber obgleich Tugend eine weit bessere Eigenschaft ist und jene Ärmsten, die das Unglück haben, gut auszusehen, beständig an ihr künftiges Schicksal erinnert werden sollten und obgleich der heroische weibliche Charakter, den die Damen so bewundern, höchstwahrscheinlich ein weit herrlicheres und schöneres Gesprächsthema ist als die freundliche, frische, lächelnde, harmlose, zärtliche kleine Hausgöttin, die die Männer verehren, so muß doch diese untergeordnete Gruppe von Frauen den Trost haben, daß die Männer sie trotzdem bewundern. Und deshalb beharren wir, allen Warnungen und Protesten unserer netten Freundinnen zum Trotz, auf unserem verzweifelten Irrtum und unserer Torheit, werden bis zum Schluß des Kapitels darauf beharren. Obgleich mir Personen, für die ich große Achtung hege, erklärten, Miss Brown sei ein unbedeutendes Lärvchen, Mrs. White habe nichts als ihr petit minois chiffonné und Mrs. Black wisse gar nichts zu sagen, so kann ich nur versichern, daß ich für mein Teil mit Mrs. Black die angeregtesten Unterhaltungen geführt habe (natürlich sind diese Gespräche, meine teure Dame, ein unverletzliches Geheimnis), ich sehe alle Männer sich um den Stuhl von Mrs. White sammeln, und alle jungen Burschen reißen sich um einen Tanz mit Miss Brown. Daher fühle ich mich versucht, zu glauben, daß es kein geringes Kompliment für eine Frau ist, wenn ihre eigenen Geschlechtsgenossinnen sie verachten. |
But though virtue is a much finer thing, and those hapless creatures who suffer under the misfortune of good looks ought to be continually put in mind of the fate which awaits them; and though, very likely, the heroic female character which ladies admire is a more glorious and beautiful object than the kind, fresh, smiling, artless, tender little domestic goddess, whom men are inclined to worship — yet the latter and inferior sort of women must have this consolation — that the men do admire them after all; and that, in spite of all our kind friends’ warnings and protests, we go on in our desperate error and folly, and shall to the end of the chapter. Indeed, for my own part, though I have been repeatedly told by persons for whom I have the greatest respect, that Miss Brown is an insignificant chit, and Mrs. White has nothing but her petit minois chiffonne, and Mrs. Black has not a word to say for herself; yet I know that I have had the most delightful conversations with Mrs. Black (of course, my dear Madam, they are inviolable): I see all the men in a cluster round Mrs. White’s chair: all the young fellows battling to dance with Miss Brown; and so I am tempted to think that to be despised by her sex is a very great compliment to a woman. |
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Die jungen Damen in Amelias Gesellschaft taten das hinlänglich mit ihr. Es gab zum Beispiel kaum einen Punkt, worin sich die beiden Miss Osborne – Georges Schwestern –und die beiden Mademoiselle Dobbin so sehr einig waren wie in der Beurteilung der geringen Verdienste Amelias sowie in der Verwunderung, was für Reize ihre Brüder ihr abgewinnen konnten. »Wir sind freundlich gegen sie«, verkündeten die beiden Miss Osborne, zwei hübsche Brünetten, die die besten Gouvernanten, Lehrer und Putzmacherinnen gehabt hatten, und sie behandelten sie mit Gönnermiene so außerordentlich freundlich und herablassend, daß das arme kleine Ding in ihrer Gesellschaft tatsächlich stumm und allem Anscheine nach so dumm war, wie sie es von ihr glaubten. Amelia bemühte sich, sie pflichtschuldigst als Schwestern ihres zukünftigen Gatten zu lieben. Sie verbrachte lange Morgen bei ihnen – die langweiligsten und ernstesten, die sie je erlebt hatte. Sie fuhr mit ihnen und mit ihrer Gouvernante, Miss Wirt, einer grobknochigen Vestalin, feierlich in der Familienkutsche aus. Um ihr einen besonderen Hochgenuß zu bereiten, schleppten sie die Schwestern zu Kirchenkonzerten, zu Oratorien und in die Sankt-Pauls-Kathedrale zu den Waisenkindern, wo sie aus lauter Angst vor ihren Freunden kaum wagte, sich durch die Hymne der Kinder rühren zu lassen. Das Osbornesche Haus war gemütlich, des Vaters Tisch reich und glänzend, ihre Gesellschaft feierlich und vornehm, ihre Selbstachtung gewaltig; sie hatten den ersten Platz im Findelhaus; alle ihre Gewohnheiten waren pompös und regelmäßig und alle ihre Vergnügungen unerträglich langweilig, aber züchtig. Jedesmal nach Amelias Besuch (und ach, wie froh war sie stets, wenn er vorüber war!) fragten Miss Osborne und Miss Maria Osborne und Miss Wirt, die vestalische Gouvernante, mit steigender Verwunderung: »Was kann George doch bloß an dem Geschöpf finden?« |
The young ladies in Amelia’s society did this for her very satisfactorily. For instance, there was scarcely any point upon which the Misses Osborne, George’s sisters, and the Mesdemoiselles Dobbin agreed so well as in their estimate of her very trifling merits: and their wonder that their brothers could find any charms in her. “We are kind to her,” the Misses Osborne said, a pair of fine black-browed young ladies who had had the best of governesses, masters, and milliners; and they treated her with such extreme kindness and condescension, and patronised her so insufferably, that the poor little thing was in fact perfectly dumb in their presence, and to all outward appearance as stupid as they thought her. She made efforts to like them, as in duty bound, and as sisters of her future husband. She passed “long mornings” with them — the most dreary and serious of forenoons. She drove out solemnly in their great family coach with them, and Miss Wirt their governess, that raw-boned Vestal. They took her to the ancient concerts by way of a treat, and to the oratorio, and to St. Paul’s to see the charity children, where in such terror was she of her friends, she almost did not dare be affected by the hymn the children sang. Their house was comfortable; their papa’s table rich and handsome; their society solemn and genteel; their self-respect prodigious; they had the best pew at the Foundling: all their habits were pompous and orderly, and all their amusements intolerably dull and decorous. After every one of her visits (and oh how glad she was when they were over!) Miss Osborne and Miss Maria Osborne, and Miss Wirt, the vestal governess, asked each other with increased wonder, “What could George find in that creature?” |
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Wie kommt das? ruft hier ein kritischer Leser aus. Wie kommt es, daß Amelia, die doch in der Schule so viele Freundinnen hatte und dort so beliebt war, bei ihrem Eintritt in die Welt von ihrem scharfsinnigen Geschlecht verachtet wird? Mein sehr verehrter Herr, es gab außer dem alten Tanzmeister in Miss Pinkertons Schule keine Männer; und seinetwegen hätten doch die Mädchen einander nicht in die Haare zu geraten brauchen! Wenn George, der hübsche Bruder, sofort nach dem Frühstück davonlief und wöchentlich sechsmal nicht zu Hause speiste, so ist es kein Wunder, daß die vernachlässigten Schwestern sich etwas ärgerten. Kann man wohl erwarten, daß Miss Maria hätte erfreut sein sollen, als der junge Bullock (von der Bank Hulker, Bullock und Co., Lombard Street), der ihr während der letzten beiden Saisons den Hof gemacht hatte, Amelia doch wahrhaftig zu einem Kotillon aufforderte? Und doch erklärte sie, sie sei es – das harmlose, verzeihende Geschöpf. »Ich freue mich so, daß die liebe Amelia Ihnen gefällt«, beteuerte sie Mr. Bullock ganz eifrig nach dem Tanz. »Sie ist mit meinem Bruder George verlobt; es ist zwar nichts Besonderes an ihr, aber sie ist doch ein sehr gutmütiges und natürliches junges Ding. Zu Hause haben wir sie alle so gern.« Das gute Mädchen! Wer vermag die innige Liebe abzuschätzen, die in diesem enthusiastischen so liegt? |
How is this? some carping reader exclaims. How is it that Amelia, who had such a number of friends at school, and was so beloved there, comes out into the world and is spurned by her discriminating sex? My dear sir, there were no men at Miss Pinkerton’s establishment except the old dancing-master; and you would not have had the girls fall out about him? When George, their handsome brother, ran off directly after breakfast, and dined from home half-a-dozen times a week, no wonder the neglected sisters felt a little vexation. When young Bullock (of the firm of Hulker, Bullock & Co., Bankers, Lombard Street), who had been making up to Miss Maria the last two seasons, actually asked Amelia to dance the cotillon, could you expect that the former young lady should be pleased? And yet she said she was, like an artless forgiving creature. “I’m so delighted you like dear Amelia,” she said quite eagerly to Mr. Bullock after the dance. “She’s engaged to my brother George; there’s not much in her, but she’s the best-natured and most unaffected young creature: at home we’re all so fond of her.” Dear girl! who can calculate the depth of affection expressed in that enthusiastic so? |
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Miss Wirt und diese beiden liebevollen jungen Damen führten George Osborne so oft und eindringlich vor Augen, welches ungeheure Opfer er bringe und mit welch romantischem Großmut er sich so an Amelia wegwerfe, daß ich nicht ganz sicher bin, ob er sich nicht wirklich als einen der verdienstvollsten Männer in der britischen Armee betrachtete und sich mit leichter Resignation lieben ließ. |
Miss Wirt and these two affectionate young women so earnestly and frequently impressed upon George Osborne’s mind the enormity of the sacrifice he was making, and his romantic generosity in throwing himself away upon Amelia, that I’m not sure but that he really thought he was one of the most deserving characters in the British army, and gave himself up to be loved with a good deal of easy resignation. |
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Obwohl George Osborne, wie wir berichteten, jeden Morgen von zu Hause wegstürzte und sechsmal wöchentlich auswärts speiste, so daß seine Schwestern glaubten, der betörte Jüngling hänge an Miss Sedleys Schürzenbändern, war er nicht immer bei Amelia, wenn die Welt ihn zu ihren Füßen glaubte. Mehr als einmal, wenn Hauptmann Dobbin seinen Freund besuchen wollte, deutete Miss Osborne (die dem Hauptmann ihre ganze Aufmerksamkeit schenkte und sehr erpicht auf seine Soldatengeschichten und seine Berichte von der Gesundheit seiner lieben Mama war) lachend über den Russell Square und sagte:»Oh, nach George müssen Sie sich bei den Sedleys erkundigen; wir bekommen ihn ja vom Morgen bis zum Abend nicht zu sehen.« Nach solchen Worten lachte dann der Hauptmann etwas eigenartig und gezwungen und lenkte als vollendeter Weltmann das Gespräch auf einen Gegenstand allgemeinen Interesses, wie zum Beispiel die Oper, den letzten Ball beim Kronprinzen im Carlton-Haus oder das Wetter – diesen Wohltäter der Gesellschaft. |
Somehow, although he left home every morning, as was stated, and dined abroad six days in the week, when his sisters believed the infatuated youth to be at Miss Sedley’s apron-strings: he was not always with Amelia, whilst the world supposed him at her feet. Certain it is that on more occasions than one, when Captain Dobbin called to look for his friend, Miss Osborne (who was very attentive to the Captain, and anxious to hear his military stories, and to know about the health of his dear Mamma), would laughingly point to the opposite side of the square, and say, “Oh, you must go to the Sedleys’ to ask for George; we never see him from morning till night.” At which kind of speech the Captain would laugh in rather an absurd constrained manner, and turn off the conversation, like a consummate man of the world, to some topic of general interest, such as the Opera, the Prince’s last ball at Carlton House, or the weather — that blessing to society. |
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»Was für ein unschuldiger Mensch ist doch dein Liebling«, pflegte dann Miss Maria zu Miss Jane zu sagen, nachdem der Hauptmann gegangen war. »Hast du gesehen, wie er errötete, als ich erwähnte, daß der arme George Dienst tue?« |
“What an innocent it is, that pet of yours,” Miss Maria would then say to Miss Jane, upon the Captain’s departure. “Did you see how he blushed at the mention of poor George on duty?” |
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»Es ist jammerschade, daß Frederick Bullock nicht etwas von seiner Bescheidenheit besitzt, Maria«, erwiderte dann die ältere Schwester und warf den Kopf zurück. |
“It’s a pity Frederick Bullock hadn’t some of his modesty, Maria,” replies the elder sister, with a toss of he head. |
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»Bescheidenheit! Du meinst wohl, Unbehilflichkeit, Jane. Ich möchte nicht, daß Frederick mir ein Loch ins Musselinkleid tritt wie Hauptmann Dobbin dir, als wir bei Mrs. Perkin waren.« |
“Modesty! Awkwardness you mean, Jane. I don’t want Frederick to trample a hole in my muslin frock, as Captain Dobbin did in yours at Mrs. Perkins’.” |
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»In dein Kleid, haha! Wie konnte er denn das? Hat er nicht mit Amelia getanzt?« |
“In your frock, he, he! How could he? Wasn’t he dancing with Amelia?” |
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Die Sache verhielt sich aber so: Als Hauptmann Dobbin errötete und so verlegen aussah, erinnerte er sich eines Umstandes, den er den jungen Damen lieber verschweigen wollte, nämlich daß er bereits in Mr. Sedleys Haus gewesen war, natürlich unter dem Vorwand, George zu sehen. George aber war nicht dort, sondern bloß die arme kleine Amelia, die ziemlich traurig und gedankenvoll am Salonfenster saß und nach einigen belanglosen, einfältigen Worten zu fragen wagte, ob etwas Wahres an dem Gerücht sei, daß das Regiment ins Ausland gehen würde, und ob Hauptmann Dobbin Mr. Osborne an dem Tage schon gesehen habe? |
The fact is, when Captain Dobbin blushed so, and looked so awkward, he remembered a circumstance of which he did not think it was necessary to inform the young ladies, viz., that he had been calling at Mr. Sedley’s house already, on the pretence of seeing George, of course, and George wasn’t there, only poor little Amelia, with rather a sad wistful face, seated near the drawing-room window, who, after some very trifling stupid talk, ventured to ask, was there any truth in the report that the regiment was soon to be ordered abroad; and had Captain Dobbin seen Mr. Osborne that day? |
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Das Regiment hatte bis jetzt noch nicht den Befehl erhalten, und Hauptmann Dobbin hatte George nicht gesehen. »Höchstwahrscheinlich ist er bei seiner Schwester«, meinte der Hauptmann. »Soll ich den Säumigen holen gehen?« Darauf reichte sie ihm freundlich und dankbar die Hand, und er ging über den Platz. Sie wartete und wartete, aber George kam nicht. |
The regiment was not ordered abroad as yet; and Captain Dobbin had not seen George. “He was with his sister, most likely,” the Captain said. “Should he go and fetch the truant?” So she gave him her hand kindly and gratefully: and he crossed the square; and she waited and waited, but George never came. |
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Armes, zartes Herzchen! Und so schlägt es weiter in Hoffen, Sehnen, Vertrauen. Man sieht, es wird hier kein besonderes Leben beschrieben, kein ereignisreiches Leben, den lieben langen Tag nur ein Gefühl – wann kommt er? Nur ein Gedanke im Wachen und im Schlafen. Ich glaube, George spielte mit Hauptmann Cannon in der Swallow Street Billard, als Amelia Hauptmann Dobbin nach ihm fragte; denn er war ein lustiger, geselliger Bursche und Meister in allen Geschicklichkeitsspielen. |
Poor little tender heart! and so it goes on hoping and beating, and longing and trusting. You see it is not much of a life to describe. There is not much of what you call incident in it. Only one feeling all day — when will he come? only one thought to sleep and wake upon. I believe George was playing billiards with Captain Cannon in Swallow Street at the time when Amelia was asking Captain Dobbin about him; for George was a jolly sociable fellow, and excellent in all games of skill. |
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Als er einmal drei Tage lang nicht bei ihr gewesen war, setzte sich Miss Amelia den Hut auf und drang wirklich in das Osbornesche Haus ein. »Wie! Sie lassen unsern Bruder allein und kommen zu uns?« fragten die jungen Damen. »Haben Sie Streit mit ihm gehabt, Amelia? Erzählen Sie doch!« Nein, sie hatten sich nicht gezankt. »Wer könnte sich schon mit ihm streiten!« sagte sie. Sie sei bloß herübergekommen, um ihre teuren Freundinnen zu besuchen; sie hätten sich schon so lange nicht mehr gesehen. Und diesmal benahm sie sich so einfältig und unbeholfen, daß die beiden Miss Osborne und ihre Gouvernante, die ihr nachstarrten, als sie sich traurig entfernte, sich mehr denn je wunderten, was doch George an der armen kleinen Amelia finden könne. |
Once, after three days of absence, Miss Amelia put on her bonnet, and actually invaded the Osborne house. “What! leave our brother to come to us?” said the young ladies. “Have you had a quarrel, Amelia? Do tell us!” No, indeed, there had been no quarrel. “Who could quarrel with him?” says she, with her eyes filled with tears. She only came over to — to see her dear friends; they had not met for so long. And this day she was so perfectly stupid and awkward, that the Misses Osborne and their governess, who stared after her as she went sadly away, wondered more than ever what George could see in poor little Amelia. |
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Es war ganz natürlich, daß sie sich wunderten. Aber wie konnte Amelia auch nur jemals diesen jungen Damen mit den kalten schwarzen Augen ihr kleines, schüchternes Herz öffnen. Das beste war wohl, sie hielt es zurück und verbarg es. Ich weiß, daß die beiden Miss Osborne einen Kaschmirschal oder ein rosa Atlasunterkleid vortrefflich zu beurteilen verstanden; und wenn Miss Turner ihren rot färbte und sich einen Spenzer daraus machen ließ, oder wenn Miss Pickford ihren Hermelinkragen in einen Muff und Besatzstücke umarbeiten ließ, so garantiere ich, daß derartige Veränderungen den beiden intelligenten jungen Mädchen nicht entgingen. Aber sehen Sie, es gibt Dinge von feinerer Beschaffenheit als Pelzwerk und Atlas, alle Herrlichkeiten Salomos und die ganze Garderobe der Königin von Saba – Dinge, deren Schönheit manchem Kennerauge entgeht. Und es gibt süße, bescheidene Seelchen, die man duftend und lieblich blühend an ruhigen, schattigen Stellen trifft; und es gibt; prächtige Gartenblumen, so groß wie Messingwärmflaschen, welche durch ihre Blicke selbst die Sonne in Verlegenheit bringen können. Miss Sedley gehörte nicht zu dieser Art Sonnenblumen; und ich kann nur sagen, es verstößt gegen alle Regeln der Proportion, ein Veilchen so groß wie eine gefüllte Dahlie zu malen. |
Of course they did. How was she to bare that timid little heart for the inspection of those young ladies with their bold black eyes? It was best that it should shrink and hide itself. I know the Misses Osborne were excellent critics of a Cashmere shawl, or a pink satin slip; and when Miss Turner had hers dyed purple, and made into a spencer; and when Miss Pickford had her ermine tippet twisted into a muff and trimmings, I warrant you the changes did not escape the two intelligent young women before mentioned. But there are things, look you, of a finer texture than fur or satin, and all Solomon’s glories, and all the wardrobe of the Queen of Sheba — things whereof the beauty escapes the eyes of many connoisseurs. And there are sweet modest little souls on which you light, fragrant and blooming tenderly in quiet shady places; and there are garden-ornaments, as big as brass warming-pans, that are fit to stare the sun itself out of countenance. Miss Sedley was not of the sunflower sort; and I say it is out of the rules of all proportion to draw a violet of the size of a double dahlia. |
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Nein, wirklich, im Leben eines braven jungen Mädchens, das sich noch im väterlichen Nest befindet, kann es nicht viele jener spannenden Ereignisse geben, auf die eine Romanheldin gewöhnlich Anspruch erhebt. Die alten Vögel, die draußen umherfliegen und Futter suchen, können Opfer von Schlingen oder Kugeln werden, oder es können Habichte draußen sein, denen sie entkommen oder zur Beute fallen. Aber die Nestjungen führen in Stroh und Daunen ein ganz bequemes, unromantisches Leben, bis auch sie flügge werden. Während Becky Sharp schon selbständig auf dem Lande herumflog und auf allen möglichen Zweigen und zwischen einer Menge Fallen herumhüpfte und ganz harmlos, aber erfolgreich ihr Futter aufpickte, lag Amelia behaglich in ihrem warmen Nest am Russell Square; begab sie sich in die Welt hinaus, so geschah es unter der Führung ihrer Eltern, und weder sie noch das reiche, freundliche und bequeme Haus, in dem sie so liebevoll beschützt wurde, schien ein Unglück treffen zu können. Die Mama hatte ihre Vormittagspflichten, ihre täglichen Ausfahrten und jene entzückende Besuchs- und Einkaufsrunde, die das Vergnügen, wie man es auch nennen kann, den Beruf der reichen Londonerin ausmacht. Der Papa führte seine geheimnisvollen Geschäfte in der City – ein lebhafter Ort in jenen Tagen, als der Krieg in ganz Europa wütete und Weltreiche auf dem Spiele standen; als eine Zeitung wie der »Courier« ihre Abonnenten nach Zehntausenden zählte, als ein Tag die Schlacht von Vitoria, ein anderer den Brand von Moskau brachte; oder als zur Essenszeit ein Zeitungsverkäufer am Russell Square durch sein Horn verkündete: »Schlacht bei Leipzig – sechshunderttausend Mann beteiligt – totale Niederlage der Franzosen – zweihunderttausend Tote.« Ein paarmal kam der alte Sedley mit sehr ernstem Gesicht nach Hause; kein Wunder, wenn solche Nachrichten alle Herzen und Börsen Europas in Bewegung setzten. |
No, indeed; the life of a good young girl who is in the paternal nest as yet, can’t have many of those thrilling incidents to which the heroine of romance commonly lays claim. Snares or shot may take off the old birds foraging without — hawks may be abroad, from which they escape or by whom they suffer; but the young ones in the nest have a pretty comfortable unromantic sort of existence in the down and the straw, till it comes to their turn, too, to get on the wing. While Becky Sharp was on her own wing in the country, hopping on all sorts of twigs, and amid a multiplicity of traps, and pecking up her food quite harmless and successful, Amelia lay snug in her home of Russell Square; if she went into the world, it was under the guidance of the elders; nor did it seem that any evil could befall her or that opulent cheery comfortable home in which she was affectionately sheltered. Mamma had her morning duties, and her daily drive, and the delightful round of visits and shopping which forms the amusement, or the profession as you may call it, of the rich London lady. Papa conducted his mysterious operations in the City — a stirring place in those days, when war was raging all over Europe, and empires were being staked; when the “Courier” newspaper had tens of thousands of subscribers; when one day brought you a battle of Vittoria, another a burning of Moscow, or a newsman’s horn blowing down Russell Square about dinner-time, announced such a fact as — "Battle of Leipsic — six hundred thousand men engaged — total defeat of the French — two hundred thousand killed.” Old Sedley once or twice came home with a very grave face; and no wonder, when such news as this was agitating all the hearts and all the Stocks of Europe. |
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Unterdessen ging das Leben am Russell Square, Bloomsbury, weiter, als ob die Dinge in Europa nicht im geringsten in Auflösung begriffen wären. Der Rückzug von Leipzig brachte keine Veränderung in der Anzahl der Mahlzeiten mit sich, die Mr. Sambo in der Bedientenstube einnahm ; die Alliierten überfluteten Frankreich, und die Tischglocke läutete um fünf Uhr wie üblich. Ich glaube nicht, daß sich die arme Amelia um Brienne und Montmirail kümmerte oder sonstwie am Krieg interessiert war – bis der Kaiser abdankte. Da klatschte sie in die Hände und sprach voller Inbrunst Dankgebete und warf sich stürmisch in George Osbornes Arme, zum Erstaunen aller, die Zeuge dieser Gefühlsaufwallung waren. Friede war nämlich geschlossen, Europa sollte wieder zur Ruhe kommen; der Korse war gestürzt, und Leutnant Osbornes Regiment brauchte nicht zum Kriegsdienst auszurücken. Das waren Amelias Gedankengänge. Für sie war Leutnant George Osborne das Schicksal Europas. Da er außer Gefahr war, sang sie ein Tedeum. Für sie war er Europa, Kaiser, die alliierten Monarchen und der hohe Prinzregent. Er war ihre Sonne und ihr Mond; und ich glaube sogar, in ihren Augen waren die große Illumination und der Ball, der für die Herrscher im Mansion House gegeben wurde, nur zu Ehren George Osbornes arrangiert. |
Meanwhile matters went on in Russell Square, Bloomsbury, just as if matters in Europe were not in the least disorganised. The retreat from Leipsic made no difference in the number of meals Mr. Sambo took in the servants’ hall; the allies poured into France, and the dinner-bell rang at five o’clock just as usual. I don’t think poor Amelia cared anything about Brienne and Montmirail, or was fairly interested in the war until the abdication of the Emperor; when she clapped her hands and said prayers — oh, how grateful! and flung herself into George Osborne’s arms with all her soul, to the astonishment of everybody who witnessed that ebullition of sentiment. The fact is, peace was declared, Europe was going to be at rest; the Corsican was overthrown, and Lieutenant Osborne’s regiment would not be ordered on service. That was the way in which Miss Amelia reasoned. The fate of Europe was Lieutenant George Osborne to her. His dangers being over, she sang Te Deum. He was her Europe: her emperor: her allied monarchs and august prince regent. He was her sun and moon; and I believe she thought the grand illumination and ball at the Mansion House, given to the sovereigns, were especially in honour of George Osborne. |
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Wir haben von den traurigen Lehrmeistern Betrug, Eigennutz und Armut gesprochen, denen die arme Miss Becky Sharp ihre Erziehung verdankte. Die letzte Lehrerin von Miss Amelia Sedley dagegen war die Liebe gewesen, und es ist erstaunlich, welche Fortschritte unsere junge Dame unter dieser beliebten Lehrmeisterin machte. Im Laufe von fünfzehn bis achtzehn Monaten täglichen Unterrichts bei dieser ausgezeichneten Erzieherin lernte Amelia eine ganze Reihe von Geschehnissen kennen, von denen Miss Wirt und die schwarzäugigen Damen drüben, ja sogar die alte Miss Pinkerton in Chiswick keine Ahnung hatten! Woher sollten diese steifen und anständigen Jungfrauen auch etwas davon erfahren? Bei Miss P. und auch Miss W. kann von der süßen Leidenschaft keine Rede sein; ich würde es nicht wagen, eine solche Idee auch nur anzudeuten. Miss Maria Osborne »verkehrte« zwar mit Mr. Frederick Augustus Bullock von der Firma Hulker, Bullock und Bullock; aber dieser »Verkehr« war durchaus ehrbar, und ebensogut hätte sie Bullock senior nehmen können, da sie sich nun einmal, wie jedes wohlerzogene junge Mädchen eigentlich sollte, auf ein Haus in der Park Lane, ein Landhaus in Wimbledon, eine schöne Kutsche mit zwei prächtigen Pferden und Lakaien sowie auf ein Viertel des Jahresgewinnes der ausgezeichneten Firma Hulker und Bullock versteift hatte – alles Vorteile, die in der Person des Frederick Augustus vereinigt waren. Wären damals schon die Orangenblüten erfunden gewesen, jene rührenden Symbole weiblicher Reinheit, die aus Frankreich zu uns kamen, wo die Leute ihre Töchter allgemein für die Ehe verkaufen, so hätte sich Miss Maria wohl den reinen Kranz aufs Haupt gesetzt, wäre an der Seite des alten gichtbrüchigen, kahlköpfigen, rotnasigen Bullock senior in den Reisewagen geklettert, hätte ihre schöne Erscheinung mit vollkommener Bescheidenheit seinem Glücke geopfert – wenn der alte Herr nicht leider bereits verheiratet gewesen wäre. So schenkte sie ihre Neigung dem jüngeren Teilhaber. Süße Orangenblüten! Neulich sah ich Miss Trotter (die ehemalige) mit ihnen geschmückt vor der Sankt-Georgs-Kirche am Hanover Square in den Reisewagen klettern, und Lord Methusalem hinkte hinter ihr her. Mit welch bezaubernder Schamhaftigkeit ließ sie die Vorhänge in der Kutsche herab – die liebe Unschuld! Die Hälfte aller Kutschen vom Jahrmarkt der Eitelkeit hatte sich zur Trauung eingefunden. |
We have talked of shift, self, and poverty, as those dismal instructors under whom poor Miss Becky Sharp got her education. Now, love was Miss Amelia Sedley’s last tutoress, and it was amazing what progress our young lady made under that popular teacher. In the course of fifteen or eighteen months’ daily and constant attention to this eminent finishing governess, what a deal of secrets Amelia learned, which Miss Wirt and the black-eyed young ladies over the way, which old Miss Pinkerton of Chiswick herself, had no cognizance of! As, indeed, how should any of those prim and reputable virgins? With Misses P. and W. the tender passion is out of the question: I would not dare to breathe such an idea regarding them. Miss Maria Osborne, it is true, was “attached” to Mr. Frederick Augustus Bullock, of the firm of Hulker, Bullock & Bullock; but hers was a most respectable attachment, and she would have taken Bullock Senior just the same, her mind being fixed — as that of a well-bred young woman should be — upon a house in Park Lane, a country house at Wimbledon, a handsome chariot, and two prodigious tall horses and footmen, and a fourth of the annual profits of the eminent firm of Hulker & Bullock, all of which advantages were represented in the person of Frederick Augustus. Had orange blossoms been invented then (those touching emblems of female purity imported by us from France, where people’s daughters are universally sold in marriage), Miss Maria, I say, would have assumed the spotless wreath, and stepped into the travelling carriage by the side of gouty, old, bald-headed, bottle-nosed Bullock Senior; and devoted her beautiful existence to his happiness with perfect modesty — only the old gentleman was married already; so she bestowed her young affections on the junior partner. Sweet, blooming, orange flowers! The other day I saw Miss Trotter (that was), arrayed in them, trip into the travelling carriage at St. George’s, Hanover Square, and Lord Methuselah hobbled in after. With what an engaging modesty she pulled down the blinds of the chariot — the dear innocent! There were half the carriages of Vanity Fair at the wedding. |
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Diese Art Liebe war es nicht, die Amelias Erziehung vollendete und im Laufe eines Jahres ein artiges junges Mädchen zu einem schönen jungen Weib wandelte, das eine gute Ehefrau werden würde, sobald die glückliche Zeit kam. Dieses junge Wesen liebte von ganzem Herzen den jungen Offizier im Dienste Seiner Majestät, dessen Bekanntschaft wir bereits flüchtig gemacht haben (vielleicht war es nicht sehr klug von ihren Eltern, sie in solchen närrischen, romantischen Ideen noch zu ermuntern und zu bestärken). Der Gedanke an ihn war der erste beim Aufwachen, und sein Name war der letzte, den sie im Gebet erwähnte. Niemals hatte sie einen so schönen und klugen Mann gesehen, noch nie eine solche Gestalt zu Pferde erblickt, noch nie einen solchen Tänzer, überhaupt einen solchen Helden zu Gesicht bekommen. Man schweige von des Prinzregenten Verbeugung! Was war sie schon gegen Georges? Sie hatte Mr. Brummel gesehen, von dem jedermann schwärmte. Wie konnte man einen Menschen wie diesen mit ihrem George vergleichen? Unter allen Beaus in der Oper (und es gab damals etliche Beaus, mit richtigen Klapphüten) war keiner, der ihm das Wasser reichen konnte. Er war gut genug, ein Märchenprinz zu sein, und ach! wie großmütig war es doch von ihm, sich zu einem so geringen Aschenbrödel herabzulassen! Miss Pinkerton hätte wahrlich versucht, dieser blinden Ergebenheit Schranken zu setzen, wäre sie Amelias Vertraute gewesen; aber gewiß nicht mit viel Erfolg, darauf kann man sich verlassen. Das liegt nun einmal in der Natur mancher Frauen. Einige sind zum Ränkeschmieden geboren, andere zum Lieben; und ich wünschte, jeder anständige Junggeselle, der dies liest, möge die Sorte wählen, die ihm entspricht. |
This was not the sort of love that finished Amelia’s education; and in the course of a year turned a good young girl into a good young woman — to be a good wife presently, when the happy time should come. This young person (perhaps it was very imprudent in her parents to encourage her, and abet her in such idolatry and silly romantic ideas) loved, with all her heart, the young officer in His Majesty’s service with whom we have made a brief acquaintance. She thought about him the very first moment on waking; and his was the very last name mentioned m her prayers. She never had seen a man so beautiful or so clever: such a figure on horseback: such a dancer: such a hero in general. Talk of the Prince’s bow! what was it to George’s? She had seen Mr. Brummell, whom everybody praised so. Compare such a person as that to her George! Not amongst all the beaux at the Opera (and there were beaux in those days with actual opera hats) was there any one to equal him. He was only good enough to be a fairy prince; and oh, what magnanimity to stoop to such a humble Cinderella! Miss Pinkerton would have tried to check this blind devotion very likely, had she been Amelia’s confidante; but not with much success, depend upon it. It is in the nature and instinct of some women. Some are made to scheme, and some to love; and I wish any respected bachelor that reads this may take the sort that best likes him. |
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Unter diesem überwältigenden Eindruck vernachlässigte Amelia ihre zwölf lieben Freundinnen in Chiswick aufs grausamste, wie es selbstsüchtige Menschen immer tun. Sie dachte natürlich stets nur an diesen einen Gegenstand, und Miss Saltire war für eine Vertraute viel zu kühl. Auch Miss Swartz, der wollköpfigen jungen Erbin von Saint Kitts, konnte sie ihre Gefühle nicht mitteilen. Während der Ferien war die kleine Laura Martin bei ihr zu Besuch, und ich glaube, sie machte sie zu ihrer Vertrauten und versprach, daß Laura bei ihr wohnen sollte, wenn sie erst verheiratet wäre. Sie erzählte Laura eine Menge Dinge über Liebesleidenschaft, die für dieses kleine Mädchen besonders nützlich und neu gewesen sein müssen. Oje! Ich fürchte fast, es stand mit ihrem Kopfe nicht eben zum besten. |
While under this overpowering impression, Miss Amelia neglected her twelve dear friends at Chiswick most cruelly, as such selfish people commonly will do. She had but this subject, of course, to think about; and Miss Saltire was too cold for a confidante, and she couldn’t bring her mind to tell Miss Swartz, the woolly-haired young heiress from St. Kitt’s. She had little Laura Martin home for the holidays; and my belief is, she made a confidante of her, and promised that Laura should come and live with her when she was married, and gave Laura a great deal of information regarding the passion of love, which must have been singularly useful and novel to that little person. Alas, alas! I fear poor Emmy had not a well-regulated mind. |
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Warum aber hinderten ihre Eltern dieses kleine Herz nicht daran, so schnell zu schlagen? Der alte Sedley schien von diesen Dingen nicht viel zu bemerken. Er war in der letzten Zeit ernster geworden, und seine Geschäfte in der City nahmen ihn ganz und gar in Anspruch. Mrs. Sedley war so ruhig und so wenig neugierig, daß sie nicht einmal eifersüchtig war. Mr. Joe war fort und wurde in Cheltenham von einer irischen Witwe belagert. Amelia hatte das Haus ganz für sich allein – ach! bisweilen zu sehr für sich allein; nicht daß sie je von Zweifeln geplagt worden wäre, denn sicherlich war George im Kriegsministerium; und er konnte auch nicht ständig Urlaub von Chatham bekommen; er mußte seine Freunde und Schwestern besuchen und, wenn er in der Stadt war, in der Gesellschaft auftauchen (er, die Zierde jeder Gesellschaft!); und wenn er beim Regiment war, so war er zu müde, um lange Briefe zu schreiben. Ich weiß, wo sie das Bündel aufbewahrte, das sie bekommen hatte, und ich kann mich in ihr Zimmer stehlen und wieder unbemerkt verschwinden, wie Jachimo. Wie Jachimo? Nein, das wäre eine schlechte Rolle. Ich will nur den Mondschein spielen und arglos in das Bett lugen, wo Treue, Schönheit und Unschuld träumen. |
What were her parents doing, not to keep this little heart from beating so fast? Old Sedley did not seem much to notice matters. He was graver of late, and his City affairs absorbed him. Mrs. Sedley was of so easy and uninquisitive a nature that she wasn’t even jealous. Mr. Jos was away, being besieged by an Irish widow at Cheltenham. Amelia had the house to herself — ah! too much to herself sometimes — not that she ever doubted; for, to be sure, George must be at the Horse Guards; and he can’t always get leave from Chatham; and he must see his friends and sisters, and mingle in society when in town (he, such an ornament to every society!); and when he is with the regiment, he is too tired to write long letters. I know where she kept that packet she had — and can steal in and out of her chamber like Iachimo — like Iachimo? No — that is a bad part. I will only act Moonshine, and peep harmless into the bed where faith and beauty and innocence lie dreaming. |
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Osbornes Briefe waren kurz und soldatisch, müßten wir allerdings Miss Sedleys Briefe an Mr. Osborne veröffentlichen, hätten wir diesen Roman zu einer solchen Menge von Bänden zu erweitern, daß auch der sentimentalste Leser es nicht aushalten könnte. Sie füllte nicht nur große Bogen voll, sondern beschrieb sie auch in ihrer Durchgedrehtheit kreuz und quer; sie kopierte ohne Gnade und Barmherzigkeit ganze Seiten aus Gedichtsammlungen, unterstrich Wörter und Sätze mit wahrhaft wahnsinnigem Nachdruck und ließ, mit einem Wort, die üblichen Zeichen ihres Zustandes merken. Sie war keine Heldin, ihre Briefe waren voller Wiederholungen. Bisweilen war die Grammatik recht zweifelhaft, und in ihren Versen erlaubte sie sich alle Arten von Freiheiten mit dem Metrum. Aber, omeine Damen, wenn es Ihnen nicht erlaubt sein soll, manchmal aller Syntax zum Trotz das Herz zu rühren, und wenn Sie erst geliebt werden sollen, wenn Sie den Unterschied zwischen Trimeter und Tetrameter kennen, so mag alle Poesie zum Teufel fahren und jeder Schulmeister eines elenden Todes sterben! |
But if Osborne’s were short and soldierlike letters, it must be confessed, that were Miss Sedley’s letters to Mr. Osborne to be published, we should have to extend this novel to such a multiplicity of volumes as not the most sentimental reader could support; that she not only filled sheets of large paper, but crossed them with the most astonishing perverseness; that she wrote whole pages out of poetry-books without the least pity; that she underlined words and passages with quite a frantic emphasis; and, in fine, gave the usual tokens of her condition. She wasn’t a heroine. Her letters were full of repetition. She wrote rather doubtful grammar sometimes, and in her verses took all sorts of liberties with the metre. But oh, mesdames, if you are not allowed to touch the heart sometimes in spite of syntax, and are not to be loved until you all know the difference between trimeter and tetrameter, may all Poetry go to the deuce, and every schoolmaster perish miserably! |