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Wir sind ins vorige Jahrhundert zurückversetzt, in die Zeit, wo die Veteranen der neapolitanischen Dienste heimgekehrt sind und auf ihren bernischen Landsitzen in Behaglichkeit und in schönen Erinnerungen ihr Leben genießen. Ein Schimmer Söldnerromantik liegt noch über diesen Soldatenseelen; das alte Reisläufertum und die Abenteuer der ausländischen Kriegsdienste haben hier im 19. Jahrhundert noch einmal eine späte Nachblüte gefunden.
Eine recht vergnügliche Situation bildet den Ausgangspunkt für die Erzählung: Zwei Veteranenfamilien in benachbarten Sitzen schaffen sich zu gemeinsamem Gebrauch Wagen, Pferd und Kutscher an. Es entstehen daraus eine Menge von kleinen Zwischenfällen und Zwistigkeiten, die in idyllischer Heiterkeit geschildert sind. Trotz der in allen reizenden Details ausgemalten Behaglichkeit des Landjunkertums ist der eigentliche Held des Buches ein einfacher Mann aus dem Volk: der Kutscher Peter, dem die schwere Aufgabe, zwei Herren zu dienen, zugefallen ist. Die abenteuerliche Herkunft, der Zwiespalt seines Wesens, seine inneren und äußeren Nöte stempeln ihn zu einem Menschen, der unsere Anteilnahme vor allem gewinnt, zumal Tavel diesen Außenseiter mit besonderer Wärme gezeichnet hat. Des Dichters gepflegte Sprache, seine liebevollen Charakterschilderungen, die ehrliche Begeisterung für bernisches Wesen in seiner besten Art und vor allem die Fähigkeit, sich über alles Schöne, Wohlgelungene und Gute herzlich zu freuen, zeichnen auch diesen Band aus.
Francke Verlag Bern
Liebe Frau Nachbarin!
Sie haben die liebenswürdige Gewohnheit, meine Erzählungen Ihren Kindern vorzulesen. Nun bitte ich Sie, das Buch, das ich Ihnen hier überreiche, zuerst allein zu lesen und sich als Mutter zu überlegen, was Sie daraus Ihren Kindern weitergeben wollen. Ich nehme die Welt, wie sie sich mir darbietet; aber Sie werden mit mir darin übereinstimmen, daß wir immer noch allen Grund haben, an den Sieg von Licht und Liebe zu glauben.
Bern, am Himmelfahrtstage 1927
Ihr ergebener R. v. Tavel