Hermann Sudermann
Heimat
Hermann Sudermann

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Achte Szene

Die Vorigen. Der Pfarrer.

Pfarrer (tritt ein, stutzt und zwingt seine Bewegung herunter).

Magda (ihn lorgnettierend). Auch der! Schau, schau!

Frau Schwartze. Denken Sie! Sie will schon wieder fort.

Pfarrer. Ich weiß nicht, ob ich – dem gnädigen Fräulein noch bekannt bin.

Magda (höhnisch). Sie unterschätzen sich, Herr Pfarrer. Und da ich Sie alle nun wiedergesehen habe – (Hängt ihren Mantel um.)

Schwartze (rasch, leise). Sie müssen sie halten.

Pfarrer. Ich? – Wenn Sie machtlos sind, wie soll –?

Schwartze. Versuchen!

Pfarrer (sich bezwingend – befangen). Verzeihen Sie, mein gnädiges Fräulein, es scheint wohl zudringlich von mir – wenn ich – wollen Sie mir eine Unterredung von wenigen Minuten schenken?

Magda. Was sollten wir beide uns wohl zu sagen haben, mein verehrter Herr Pfarrer?

Frau Schwartze. Ach ja, tu es. – Er weiß ja alles am besten.

Magda (ironisch). Ah?

Marie. Ich werde dich vielleicht nie mehr um etwas bitten, aber dies eine tu mir zuliebe!

Magda (streichelt sie und blickt dann überlegend von einem zum andern). Na, weil das Kind so schön zu bitten weiß! – Herr Pfarrer, ich stehe zu Diensten.

Marie (dankt ihr stumm).

Franziska (leise zu Frau Schwartze). Jetzt wird er ihr ins Gewissen reden. Komm!

Schwartze. Sie waren damals der Grund, daß ich sie aus dem Hause schickte, Sie stehn mir heute dafür, daß sie bleibt.

Pfarrer (macht eine Gebärde des Zweifels).

Schwartze. Marie!

Marie. Ja, Papa.

(Alle ab.)


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