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Ende Mai 1809 hatte Napoleon bei Aspern eine böse Schlappe erlitten und mußte Heeresverstärkungen heranholen.
So geschah es, daß auch Bremen für einige Wochen aufatmen durfte, der Besatzungsplage ledig. Man versuchte zwar, sich wieder auf sich selber zu besinnen; kein Klarsehender jedoch wagte schon zu hoffen. Jedenfalls arbeiteten alle guten Bremer und Deutschpatrioten einmütiger denn je zusammen und hielten beratende Sitzungen; bei Tag und bei Nacht, wie es sich fügte und paßte.
Ganz selbstverständlich stand Smidt nach wie vor an der Spitze aller Beratungen. Immer kraftvoller stellte sich seine Regierungskunst auf eigene Füße. Hohe Bildung und ein sicherer Instinkt, eine Art sechster Sinn, hatten sie in ihm geboren, und er konnte nicht anders, als sie ausüben. Die Zweinatur des Vaters und des Fürsten sonder Krone und Gepränge beherrschte ihn. – Es war nicht immer leicht, mit ihm Schritt zu halten, sich seinen raschen und überraschenden Entschlüssen unterzuordnen und ihm vertrauend beizustimmen, ohne das »wenn« des Zweifels und das »aber« bremischer Bedächtigkeit anbringen zu können. Manch harte Nuß hat er seinen Wittheitskollegen und der Bürgerschaft zu knacken gegeben, weil er halbe Maßregeln schroff zurückwies, und gar zu oft weder mit seiner unverschleierten Diplomatie noch mit seinen feinen Zügen auf dem bunten Schachbrette der Zeitgeschichte verstanden wurde von den kurzsichtigen Redlichen im Bannkreis der Heimatsstadt. Zu seinem Worte: »Kühnheit ist die klügste Klugheit!« schüttelte die Mehrzahl den Kopf.
Niemand kann aus seiner Haut fahren. – Nicht nur nach blinden Naturgesetzen vollzieht sich die Entwicklung der Charaktere und Temperamente, sondern mehr nach der Art ihres Nährbodens und dessen Kraft dazu die eingesenkten Keime zu treiben, zu reifen und, nachwirkend, fruchtbar werden zu lassen.
Im Heißsporn keimt der Aufwiegler, im Schwärmer der Volksverführer, im Herrenmenschen der Tyrann. Der Nährboden des Herrschergenius Napoleon war das französische Volk, erregt und erschüttert nach den wilden Fiebern der Revolutionen. Allein der Herrschergenius reckte sein Szepter weit über die Grenzen seines Reiches hinweg und ward zur Gottesgeißel für eine halbe Welt. – Der Nährboden des schlichten Regierungskünstlers Smidt war, im Ideal, das Feld deutscher Geistesfreiheit, in Wirklichkeit weder Großmacht noch Millionenvolk. Ein Kleinstaat, darin nur ein halbes Hunderttausend von Bürgern hauste, deren einer sich genau so gut dünkte wie der andre, Glieder eines ehrenfesten, rechtschaffenen Niedersassengeschlechtes. Smidt selbst unter ihnen bodenständig; sein Stammbaum seit drei Jahrhunderten eingewurzelt, und so entwickelte er sich zum Vater und Erhalter seiner freien Stadt; freigeblieben im Kern, der gallischen Schandwirtschaft zum Trotz.
Es ist ihm da und dort zum Vorwurf gemacht worden, daß sein Lokalpatriotismus heißer gewesen sei, als sein Deutschtum. Ein wahres Korn ist zweifelsohne darin; wer aber, der kein Uebermensch und unpersönlicher Verallgemeinler ist, ehrt die Väterheimat nicht mit besonderer Liebe? – Sei dem nun, wie es wolle: nach außen hin wurde er in der Politik zur lebenden Zahl, mit der die Mächte groß und klein samt ihren Vertretern zu rechnen hatten; die sich niemals als tote Null aus dem verzwickten Exempel streichen ließ. –
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Ende Juli 1809 war der alte Schrecken wieder da. General Reubel ließ vermelden, daß er Befehl habe, Bremen mit 6000 Mann neu zu besetzen. Schon am 4ten August stand ein westfälischer Oberst vor der Wittheit und berichtete von seinem General, er solle die schwarze Schar des Herzogs von Braunschweig-Oels während ihres Zuges gegen die Weser aufhalten, bis fernerer Beistand eintreffe:
»Sofort muß die bremische Bürgermiliz alarmiert und zur Verteidigung der Neustadt und des rechten Weserufers abgeschickt werden.«
»– unsere Handvoll Soldaten? – Unmöglich!«
»Bah, bah! comment? – Es wird möglich gemacht! En avant, Messieurs!«
Dann aber, als nur ein unbedeutender Haufe der schwarzen Totenkopfhusaren ihre Pferde das rechte Weserufer entlang tummelte und die Pioniere flugs mit Brückenschlagen begannen, ließ der Senat eigenmächtig die Bremer Bürgerwehr zurückziehen, und der gallowestfälische Oberst ergriff, nebst dem Platzkommandanten von Bonapartes Gnaden, schleunigst die Flucht durch die Wesermarsch und aufs Land Wursten zu. – Nur ein paar hundert Mann braunschweigische Reiter und Fußvolk rückten in die Stadt ein, hielten ihre Biwacht friedlich und tröstlich im Schutze des Doms und des Riesen Roland, und früh am nächsten Morgen gings nach Huchting weiter, um bei Delmenhorst auf den Herzog und sein Hauptkorps zu stoßen. –
Erneutes Hin und Her. Die Schalen der Wage schnellten in der leeren Luft auf und ab; niemand konnte den Balken fassen, der sie trug. Bald dieser bald jener General rückte ein; bald eine Division, bald ein Regiment. Betrug im Herrenkleide, Erpressung und Aussaugung in Gestalt ungeheuerlicher Steuerlasten und Tafelgelder für die Eindringlinge. Erbitterte Gegenwehr; Reisen zu Hinz und zu Kunz um Abhilfe zu schaffen. Smidt und Vollmers logierten halb in der Reisekutsche. Eine Schreckens- und Leidenszeit mit Herzblut und Galle in ein dunkles Buch geschrieben.
Die politischen Machenschaften, Napoleons sicheres Vorgehen Schritt für Schritt, sein Netzestellen und -zuziehen hat die Geschichtsforschung aller gebildeten Sprachen in dickleibigen Werken aufbewahrt. Es würde zu weit führen, wollte ich das »Ueberviel« hier in dieser bescheidenen Skizze beschneiden und zusammenpressen. Nur einzelnes will ich erwähnen. Vornehmlich Syndikus Heinrich Grönings Besprechung zu Cassel mit dem französischen Minister Reinhard am Hofe des Immer-lustik-Königs Jerome Bonaparte. Der schmiegsame Herr, der es mit keinem verderben mochte, entwarf dem zurückhaltenden Bremer eine liebenswürdige Zeichnung der demnächstigen Stellung seines heimischen Freistaats unter des Allbeglückers Schutz und Oberhoheit. Dies alles nur in zarten Farben angedeutet und dazu die erneute, dringende Mahnung zum Rheinbundanschluß. – Allein die Mahnung verhallte ungehört.
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Im Jahre 1810, da im Narrenmond der Tiroler Sandwirt Andre Hofer zu Mantua erschossen ward, und im Erntemond die arme, schöne Königin Luise im Vaterhause auf Hohenzieritz bei Neustrelitz ihr Leben aushauchte, wurde unser altes, freies Bremen zur »bonne ville de l'Empire« erniedrigt und war die Hauptstadt des Departements der Wesermündungen geworden. »Je sais bien, que ma bonne ville de Brême soit très mal intentionnée,« sagte Napoleon von uns; und Smidt trug nicht wenig zu diesem schlechten Rufe der guten Kaiserreichsstadt Bremen bei.
Er hielt dem Schicksal umsichtig Stand und ließ sich nicht zur Strecke bringen. Sein Manneswort: »niemand wird getreten, er werfe sich denn zuvor nieder«, ward an ihm selbst zur Wahrheit und Vorbild für alle, die verzagten. Keine Stunde lag sein frischer Mut am Boden; es müßte denn in geheimster Einsamkeitsstunde gewesen sein. Aber sie, der er sein tiefstes und heiligstes vertraute, seine »süße Mine« hat nie etwas davon erwähnt. Allezeit ist sie mit Recht stolz auf ihren mutigen Mann gewesen und hat gleiches mit gleichem vergolten.
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Bremen französisch! Ihr Jugend von heutzutage könnt die volle Tragweite dieser zwei Worte kaum recht ermessen. Ihr habt nicht einmal mehr die letzte Zeit selbständigen Abgeschlossenseins erlebt, die zwischen der Fremdherrschaft und der Neugründung des Deutschen Reiches liegt; die Zeit, da Zollanschluß und Freizügigkeit sich entwickelten und zu Tatsachen wurden. Wir, die jetzt längst die Alten heißen, waren jung wie ihr, damals, als 1870 und 71 das verwundene Schrecknis wieder am Kriegshorizonte drohte. Damals haben wir uns von unseren Aeltesten zehnmal und hundertmal aus den schweren Tagen des Jahrhundertanfanges erzählen lassen, während unsere Männer und Brüder im Felde standen und haben unser Gott- und Volksvertrauen daran gestärkt. Mein Vater erzählte die Kindereindrücke aus Klippschulzeit, und unsere »Tänti« nicht nur von Beke Wienges, sondern von all den einschneidenden Ereignissen, die sie, als erwachsenes Mädchen mit »Trinchen und Stinchen; Mine und Lotte«, und wie sonst noch die Freundinnen jener Tage hießen, geteilt und erlebt hatte, zwischen 1810 und 13.
Das, was bislang nach Möglichkeit umgangen und vorsichtig durch eigene Maßregeln ersetzt worden war, mit drakonischer Strenge wurde es eingeführt. Französisches Recht: Code Napoléon, code de commerce, code administratif: französisches Handels- und Verwaltungsgesetz. Kaiserlicher Zoll, kaiserliche Polizei. Die Uebergriffe und Knechtungen der Vorjahre verschärft. Das ganze Heer französischer Unterbeamten schwärmte zu den Toren herein und verbreitete sich, schadenfroh, spitzfindig, zufahrend und unterwühlend; alle von Wichtigkeit aufgeblasen. Greffiers und Commissaires, Douaniers und Receveurs: Amtsschreiber und Vollmachtträger, Zöllner und Einnehmer, samt den Procureurs, den Anwälten, die das bremische Seerecht über den Haufen warfen. – Trotz mehrjähriger, harter Vorübung im Frondienst konnten sich die Bremer des zweiten und dritten Standes noch immer nicht ducken und wehren, und wollten sich ebensowenig mit Gewalt in die Ecke drängen lassen. »Woahrt ju, ji Schinners!« mit der geballten Faust fuchtelten sie den Uebermächtigen vor den Krummnasen herum. Dann gabs Arrest und schimpfliche Strafen. Was bedeutete die Handvoll mitleidiger Franzosenseelen durch die Stadt und das Gebiet verzettelt, gegen die gehäufte Karrevoll Geschmeiß? – Die immerwechselnden Zuzugstruppen sollten in Kriegszeiten vom Kaiser selbsternannte Befehlshaber erhalten, und scharfe Degen ernannte er, die, im Zweifelsfall, auch unedlen Waffen nicht abgeneigt waren. Er wünschte die drei Hansestädte in Seenähe besonders fest an der Kette zu haben; um sie, im Falle britischer Unbotmäßigkeit, nachdrücklich und planmäßig auf die Inselnachbarn hetzen zu können.
Roheit und Lüge in der Sprache der Galanterie herrschten; persönliche Sicherheit, persönliche Achtung wurden nicht mehr gewährt noch geduldet. Ueberall schlich und spürte es, schändete Glück und Freude, und warf sich auf Bürgerfrieden und Bauerngleichmut, um sie meuchlings zu erschlagen.
Die Männer, die jüngst noch ihren Freistaat regiert und dem Welthandel hin und her über fremde Meere obgelegen hatten, trugen das harte Joch würdig und mieden nach Kräften die Ueberläufer, die sich in französischen Diensten öffentlich spreizten und heimliche Handlanger wurden. Gott sei's geklagt: Gatten und Söhne aus alten Geschlechtern entblödeten sich dessen nicht; in Smidts Briefen sind ihre Namen aufbewahrt und sollen nicht aus ihrer Verborgenheit an den Tag treten. – Die Frauen, in der Stille ihrer Häuser weinten bittrere Tränen über ihrer Kinder Zukunft und des Vaterlandes Schmach, als über Mangel und Sorge, und wenn Mine Holler und Metta Kuerpenning am Tor auf den Anruf des französischen Wachtpostens: »qui vive?!« antworten sollten: »bonne amie!« verschluckten sie die erste Silbe der »amie« und machten »ennemie!« daraus.
Metta Kuerpenning war damals 1810 fünfundzwanzigjährig und wurde vierzig Jahre später als Witwe Professor Rumps und Hausgenossin meiner Eltern, unsere »Tänti«; kinderlos und entzückend kinderlieb.
Wo Söhne aufwuchsen stand das Schreckgespenst der Zwangsaushebung hinter der Tür und spähte zum Fenster herein, und seit der Festlandssperre versandete die Weser. – Nur da draußen, dem offnen Wasser zu, trieben die Schmuggler ihr wildes Wesen und verlachten Gesetz und Gefahr. Durch den Kleiboden der Flußmarsch, hinter die Wurster Seedeiche gekauert mit ihren Packen, daß die salze See ihnen in die Augen spritzte, so wagten sies, watend im Watt, tastend im Moor, fliehend über den Geestsand. Vor sich die Tiefs und die flachen, lichtlosen Kähne, und den Tod im Wogenschwall. Hinter sich wieder den Tod mit blitzenden Augen aus feindlichen Flintenläufen. Die Bauern und die einsamen Heidschäfer halfen ihnen und die »Ingelschmänn«. Das Geschäft kam ihnen teurer zu stehen als der Gewinnst davon. – – –
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In den ersten Dezembertagen 1810 geschah unvermutet eine verschärfte Untersuchung von Haus zu Haus nach englischen Waren. In barbarischer Weise wurden die Packhäuser der Kaufmannschaft an der Weser entlang geschädigt. Fenster eingeschlagen, Sparrwerk ausgebrochen, Mauergestein in den Fluß geworfen. Drinnen traktierten die fränkischen Polizisten Ballen für Ballen, schlitzend und hauend, mit dem Seitengewehr; überschwemmten ganze Warenlager mit Spritzenschläuchen, so daß die Weser selbst vernichten mußte, was ihre Arme einst, zur Wohlfahrt der Stadt, hereingetragen hatten auf guten Seglern. Auch mit Aetzkalk und Vitriol arbeiteten die rohen Zerstörer. Die beschlagnahmten Güter wurden, binnen zweimal vierundzwanzig Stunden, auf einige fünfzig Lastwagen verfrachtet und hinaus zur Bürgerviehweide, weit jenseits des Herdentors, geschafft. Die Menschheit strömte hinterdrein und ließ sich nicht zurücktreiben. Mehrere Senatsmitglieder wurden zum Mitgehen gezwungen und mußten tatenlos zuschauen, wie die Henker friedlichen Bürgerstolzes an drei Tagen nacheinander die ungeheuren Scheiterhaufen auf dem bereiften Grase schichteten. Wie sie das Sperrgut zerstampften und zerknickten und den Brand hineinwarfen, nachdem die Bürgergarde, zusammen mit der welschen Soldateska, die Absperrkette in weitem Kreise gezogen hatte. – Hinter dieser lebenden Kette staute sich die haßerfüllte Menge, stumm und starr oder schluchzend zum surrenden Flammenzüngeln und finsteren Rauchgewirbel. Tänti hat es uns geschildert, wie sie es am Abende des zweiten Brandtages selbst erlebt hat.
– Ganz vorn hat sie gestanden, von einem Dutzend Kahnschiffern ohne Brot und Arbeit hart gegen die menschliche Absperrung gedrängt, und hat gehört, was zwei französische Soldaten halblaut zueinander gesagt haben:
»ça brûle pas mal, voyez donc!«
»– ah, quelle honte! – pauv' gens – pauv' gens!«
»Ich hätte dem braven Menschen gern einen Taler für sein Mitleid geschenkt,« fügte sie hinzu, »aber wer konnte dazumal wohl Taler verschenken, mein Mägdlein?«
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Smidt mußte, gleich nach diesen Brandopfern, am 9ten Dezember wieder nach Hamburg zu den ewig gleichen Anklagen und Forderungen an den Prinzen Bernadotte und Bourienne, und am 18ten kam die Bestätigung des beabsichtigten Gewaltstreichs gänzlicher Einverleibung der Hansestädte in französisches Eigentum. Eine Bombe mitten in den sogenannten Friedenszustand hineingeschleudert. Tags darauf fuhr Smidt zurück in die Heimat. Die letzten, kärglichen Freiheitsstunden benutzte er zu fieberhafter Arbeit mit seinen Vertrauten von Senat und Bürgerschaft, um in größter Heimlichkeit das, was von Staatsgeldern noch verfügbar war, vor feindlicher Beutegier zu retten und in milden Stiftungen unantastbar festzulegen. Besonders galt das für den großen, heftig umstrittenen Domschatz.
Kurzhändig, rücksichtslos entscheidend, ging er bei diesen letztwilligen Verfügungen seiner sterbenden Staatsgewalt zu Werke, – und obwohl er den Fehler seiner Tugend, die Schattenseite seiner Regentenbegabung, schärfer denn je hervorkehrte: das Selbstherrschertum ohne Einschränkung, so hatten die, welche sich seinem eisernen Willen beugen mußten, doch sicher das Gefühl, wie sehr er das Wohl des Ganzen im Herzen trug. – Die Zeitnot schlichtete alle Unstimmigkeit, und zum Glücke; denn Hader zur Prüfung ist Schimmel auf hartem Brote.
Am 20sten, eben nach Smidts Rückkehr, hatte der französische Konsul der Wittheit die völlige Auflösung der hansestädtischen Freiheit mitgeteilt, und zwei Tage später fand die letzte Ratssitzung hinter den alten, redenden Türen statt. – Als käme sie vom Begräbnisse, so ernst und trauervoll trat die versammelte Wittheit in die Halle hinaus zu gemeinsamer Schlußverhandlung mit der Bürgerschaft. Von Freiheit und Selbstbestimmung nahmen sie miteinander Abschied, und doch fand, mitten in tiefster Niedergeschlagenheit, einer aus der Wittheit die Kraft, eine warme Wiedersehenshoffnung auszusprechen. Ob es Smidt gewesen war? Fest steht es nicht, aber es sieht ihm so ähnlich, daß ich es glauben möchte.
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Nachdem Smidt und drei andere Kollegen der ehemaligen Bremer Wittheit vom dritten Weihnachtstage 1810 bis Ende Januar 1811 in Hamburg dem Generalgouverneur Davoust Prinz Eckmühl, eingehendste Auskünfte über die seitherige, heimische Gesetzespflege zu geben gezwungen waren, begaben zwei dieser Kommission, Smidt und Vollmers sich, dem Beispiele der Schwesterstädte folgend, so rasch wie möglich als bremische Abgeordnete nach Paris. Dem Gewalthaber Ergebenheit versichern und vom Verlorenen retten, was noch zu retten war: – bittere Pillen!
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