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Bildteil [II]
35. Pøemysl Ottokar I.
35. Pøemysl Otakar I.
Vom Tumbengrab in einer Chorkapelle des Veitsdoms. Die Grabfigur, die gewaltigste in der Reihe der Königsgräber, wahrscheinlich ein Werk des leitenden Meisters selbst. Zwischen 1360 und 1370.
36. Veitsdom: Wenzelskapelle
36. Kaple Sv. Václava.
Von Peter Parler über dem Wenzelsgrab errichtet. Freskenmalerei und Plastik zusammenkomponiert: das Standbild des hl. Wenzel (Parler-Werkstatt 1375) zwischen den beiden (gemalten) Engeln des Freskos (Meister Oswald [?]). Obere Freskenzone: Augsburger Schule des späteren 15. Jahrhunderts. Links: Wenzelsleuchter (Werkstatt Hans Vischer, Nürnberg, s. Text S. 104). In einer kleinen westlich gelegenen Nebenkapelle werden böhmische Königskrone und Krönungsinsignien verwahrt.
37. Fresken in der Wenzelskapelle
37. Fresky ve Svatováclavské Kapli.
S. Text zur vorigen Abb.
38. Veitsdom: Chorumgang
38. Postranní Loï Chrámu Sv. Víta s Vladislavskou oratoøí.
In der Umgangskapelle rechts Oratorium Wladislaws Jagello, Baumeister: Benedikt Rieth. Späteste Gotik mit barock wucherndem Rippen- und Dekorationswerk (um 1500). Im Hintergrund Grabmal des hl. Johannes von Nepomuk 1736. Entwurf: Jos. Em. Fischer von Erlach. Holzmodell: Hofbildhauer Antonio Corradini. Silberguß: Johann Joseph Würth aus Wien. Marmorumfriedung: Joseph Lauermann aus Prag, 1746. Baldachintragende Engel: Ignaz Novak aus Prag, 1771. In den Ostkapellen Gräber der Pøemysliden (Parler-Werkstatt, s. o.).
39. Georgsstatue im dritten Burghof
39. Socha Sv. Jiøí na tøetím hradním nádvoøí.
Bronzeguß der Brüder Georg und Martin von Klausenburg, 1373 datiert. Beschädigungen gelegentlich eines Burgbrandes 1541 und eines Turniers 1562 machten Restaurierungen notwendig, die aber den ursprünglichen Bestand kaum beeinträchtigen. (Vgl. W. Pinder, a. a. O. S. 83. Neuerdings wieder gegen Pinders Ansicht: J. Peèírka, Socha svatého Jiøí na hradì pražském [Umìní VII, 365 ff.]. Vgl. auch: Deutsche Kunst in Siebenbürgen, Berlin 1934.)
40. St. Goerg: Ostchor, Inneres
40. Sv. Jiøí: Východní kúr, vnitøek.
Apsismalerei aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts (in Resten erhalten). Treppeneinbau zum Chor unter der Äbtissin Aloisia Theresia Wildmann 1731-1735. Rechts: Grabtumba Wratislaws. An den Chor (südlich) angebaut Kapelle mit der Tumba der hl. Ludmila. Unter dem Ostchor kleine Krypta. Westchor und Westkrypta zugunsten einer Verlängerung des Schiffes abgebrochen.
41. St. Georg: Krypta
41. Kostel Sv. Jiøí: Krypta.
(Zustand des 12. Jh.)
42. St. Georg: Madonnenrelief
42. K. Sv. Jiøí: Relief madony.
Marienkapelle. Steinaltar in Tryptichonform. Im Mittelteil die thronende Madonna, von Engeln gekrönt, ihr zu Füßen die anbetenden Gründerinnen des Klosters. Auf den Flügeln König Pøemysl Ottokar I. (regierte 1198-1230) und seine Schwester Agnes (Äbtissin des Klosters 1200-1228) als Stifterfiguren des Altars. Stilistische Beziehungen zur Halberstädter Plastik des ersten Viertels des 13. Jahrhunderts, in den gebrochenen, spitzstegigen Falten aber fortgeschrittener, so daß nach Cibulka (»Úlomek …«, s. Literaturnachweis) die Zeit zwischen 1225-1240 für die Entstehung in Betracht kommt. Damals auch in der Prager Bauplastik (Domkreuzgang, Agneskloster u. a.) Einflüsse mitteldeutscher Frühgotik.
43. St. Goerg: Tympanon Südportal
43. K. Sv. Jiøí: Jížní portál s tympanonem.
Anfang des 16. Jahrhunderts.
44. Abschied Christi von Maria aus dem Kunigunde-Passional
44. Rozlouèení Krista s Marií z pasionálu královny Kunhuty.
Aus dem Passionale der Äbtissin Kunigunde (Kloster St. Georg auf dem Hradschin), Blatt 16 (5 X 25 cm). Prag, Universitätsbibliothek (s. Text S. 51).
45. Votivbild des Oèko von Vlašim
45. Votivní obraz jana Oèka z Vlašimì
46. Im Gotischen Burgtrakt
46. V gotické Èásti hradu.
(s. Bemerkungen zu Grundriß des Hradschin).
Zum [nebenstehenden] Grundriss der Burg. Vgl. Text S. 31 f. und 42 f. Die seit 1924 konsequent durchgeführten Ausgrabungen haben das Bild der romanischen Burg denkbar klargestellt. Mitten durch den Burgbezirk, in der Längserstreckung, lief ein Graben zwischen Kirchen und Palas. (Der heutige Straßenzug neben St. Georg bis zum Schwarzen Turm folgt seinem weiteren Verlauf.) Im heutigen dritten Burghof überquerte ihn eine Art Brücke. Ein Gang führte vom Dom zu einer tiefergelegenen Kapelle (Ausgrabungen der Archäol. Kommission, Dr. Guth). Unter dem Ostteil des heutigen Doms hat der verstorbene Dombaumeister Kamil Hilbert in sorgfältigster Arbeit die östlichen Grundmauern der vorromanischen Basilika aufgedeckt, die in vorzüglich geschichtetem Mauerwerk die mit Nischen ausgesetzte Ostkrypta (ottonisch) zeigen. (Vorläufiger Bericht im Inventar Podlaha-Hilbert: Prag-Hradschin, Prag 1906.) Hilbert gelang es auch, Reste der Rotunde Wenzels (Anf. 10. Jh.) freizulegen: horizontal geschichtetes Bruchsteinmauerwerk. Die Rotunde reichte mit Süd- und Nordapsis unter das südliche und nördliche Seitenschiff der sie verdrängenden Basilika. Die Heiligengräber, die nicht verlegt werden durften, bildeten einen Fixpunkt für alle drei Dombauten. Der westliche Teil der Basilika, der zum Teil außerhalb des heutigen Domes liegt, wurde von der Archäol. Kommission freigelegt: Westchor, darunter wieder Krypta mit Nischen (ottonisch), Westquerhaus (vgl. Text S. 21). Südlich dieses Westteils wurden Grundmauern einer Kapelle aufgedeckt, vermutlich der des Bischofpalastes, von dem Reste im Mauerwerk des sog. Probsteigebäudes freigelegt wurden (südlich des heutigen Domlanghauses). –; Im Kerntrakt der Burganlage, unter dem Wladislawschen Saal, wurden durch die sorgfältigen Arbeiten des Burgbaumeisters Karel Fiala das frühgotische Arkadengeschoß (Ottokars II.) und romanische Erdgeschoßsäle freigelegt. (Vorläufige Berichte: Karel Fiala, Starý hrad Pražský in Stavitel III., v Praze 1921/22, S. 101, und ders.: Hrad Pražský v dobì románské, v Praze 1933. Vgl. im Text S. 42.) Fialas Arbeiten haben hier einen monumentalen Profanbau des Mittelalters gesichert. Vom 12. –; 16. Jahrhundert baute jedes Jahrhundert über diesen romanischen Gewölben seine Säle, zuletzt Wladislaw Jagello (um 1500) [vgl. im Text S. 122 ]. Die Rundtürme des Burgberings auf Fundamenten Sobìslaws (Anf. 12. Jh.).
47. Hradschin und Hirschgraben
47. Hradèany s Jelením Pøíkopem
Die Renaissancefenster des (gotischen) Wladislawschen Saales dürften Einbauten um 1520 sein. (Durch jüngste Restauration vollständig freigelegt, die Vorbauten abgetragen.)
49. Vladislav-Saal
49. Vladislavský Sal
50. Alchimistengässchen
50. Zlatá Ulièka.
Verbindungsweg zum Daliborkaturm (nach dem hier eingekerkerten Ritter Dalibor) des Hradschins, dem strengsten Verwahrsam. In diesen auf der Burgmauer errichteten Häuschen, ehemals für die Burgschützen, sollen Rudolfs II. Alchimisten und Adepten gehaust haben.
51. Burg und Dom
51. Hrad a Dom.
Photo von Walter Koch. Photo und Reproduktionserlaubnis stellte Dir. Sutnar, staatl. Schule für Graphik in Prag, in liebenswürdiger Weise zur Verfügung.
52. Neue Schloss-Stiege
52. Nové zámecke schody.
Ursprünglich (vor dem Ausbau der Burgrampe von der Spornergasse aus) auch Reitweg (s. Tafel n. S. 184). Im Jahre 1722 projektierte man die Aufrichtung der Leidensstationen Christi durch Ferd. Brokoff. Rechts unten Palais Slavata (16. Jh.).
53. Burgrampe mit Blick auf Stift Strahov
53. Hradní rampa s pohledem na Strahovské Opatství.
Rechts Palais Schwarzenberg (16. Jh.).
54. Ehrenhof der Burg und Erzbischöfliches Palais.
Maria Theresias Residenzbau 1756-1774 (s. Text S. 270), Portalbau von V. Scamozzi 1614. (Ungünstig die Überschneidung der Domtürme durch den Empfangsbau!) Links: Erzbischöfliches Palais, erbaut von J. B. Mathey 1675-1679 unter Beibehaltung des Wolmutschen Kernbaues von 1562. Umbau durch Johann Wirch 1764-1765.
55. Palais Schwarzenberg
55. Švarcenberský palác.
Erbaut von Johann von Lobkowitz 1545, Sgraffitotechnik. Vgl. Text S. 135.
56. Im Wrtba-Garten
56. Ve Vrtbovské zahradì.
Kleinseite, 18. Jahrhundert. Blick auf St. Niklas.
57. Eingang zum Stift Strahov
57. Vstupní portál Opatství Strahovského.
Gegr. 1148: romanische Basilika. Chorerhöhung 1182. Nach Brand 1256 gotische Erneuerung. Nach 1650 Barockisierung. Heutige Ausstattung aus dem 18. Jahrhundert (1768 Aufstellung des neuen Hochaltars). Fassade nach Beschädigung durch die Belagerung 1743/44 neu errichtet. Rechts Bibliothek (Fassade 1782-1792, Arch. Ignaz Palliardi. Text S. 272). (Über Dom. Orsinys Mitarbeit s. Thieme-Becker: unter Orsiny.)
58. Stift Strahov: Kirche
58. Chrám Strahovského Opatství
Der Saal der theologischen Bibliothek, sog. »alter Bibliothekssaal«, 1671, von Domenico Orsiny. Deckenfresken von Pater Siardus Nosecky.
60. Maria Loretto: Kreuzgang
60. Loreta: Køížová chodba.
In der Mitte: Nachbildung der »Casa Santa«, die zur Zelle des Kapellenkomplexes wurde (1626/27). Architekt G. Orsi, Stuckarbeiten Jacopo Agosto.
61. Maria Loretto: Fassade
6l. Prúèelí Lorety.
Wallfahrtskirche, Stiftung der Lobkowitz. Christoph und Kilian Ignaz Dientzenhofer als Architekten beglaubigt. Figurenschmuck von Enderle. (Lit. Max Dvoøák: Maria Loretto am Hradschin zu Prag, Prag 1883.)
62. Palais Czernin
62. Èernínský Palác.
Erbauer Johann Humprecht Czernin von Chudenitz. Pläne von Francesco Caratti 1669-1687, aufgeführt von Abraham Leuthner (s. Text S. 231). Für Kasernenzwecke wurde im 19. Jahrhundert ein 4. Stockwerk eingezogen. 1927-30 wurde der Palast restauriert und nach Plänen von P. Janák für die Zwecke des Außenministeriums umgebaut. Die Rekonstruktion nicht ganz genau. Alte Pläne bei A. Leuthner: Säulenbuch. Ausführungspläne im Czernin-Archiv. Alter Bestand auf Tafel nach S. 232. Seit 1939 Amtsgebäude des Reichsprotektors für Böhmen und Mähren.
63. Palais Waldstein: Sala Terena
63. Valdštýnský Palác: Sala Terena.
1630 nach Mantuaner Vorbildern. Reicher Stukkaturen- und Freskenschmuck. Skulpturen meist Kopien nach originalen Brunnenfiguren von Adriaen de Vries (durch die Schweden 1648 nach Drottningholm verschleppt).