Johanna Schopenhauer
Jugendleben und Wanderbilder
Johanna Schopenhauer

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Neuntes Kapitel.

Der Zeiten Welle drängt in bunten Fluthen
Dicht um mich her die wandernden Nationen.
Anonym.

Die schmutzigen polnischen Schacherjuden schiebe ich gern bei Seite, die weder vom Leibzoll, den sie bezahlen, noch durch die Bedrückung und Verhöhnung aller Art, die sie von christlichen Gemüthern erdulden mußten, sich abhalten ließen, zahlreich sich einzustellen, und an allen Ecken unter widrigem Geschnatter und Geschrei ihrem elenden Gewerbe nachzugehen.

Aber es gab auch noch andere alttestamentarische Gestalten außer diesen, deren würdigerer Anblick dazu mit beitrug, dem öffentlichen Leben in den Straßen eine interessante Mannigfaltigkeit der verschiedenartigsten Erscheinungen zu gewähren. Reiche israelitische Kaufleute aus Warschau, Krakau, Posen und andern bedeutenden polnischen Staaten in ihrer stattlichen Nationaltracht, die Geschäfte halber in Danzig sich einfanden; hochgewachsene Männer, mit schwarzen blitzenden Augen und echt orientalischen Zügen, himmelweit verschieden von jenem zerlumpten Gesindel. Der wohl gepflegte, tief über die Brust sich ausbreitende, oft schneeweiße Bart, die hohe dunkle Zobelmütze, der malerische Falten bildende schwarze Talar verlieh ihnen eine auffallende Aehnlichkeit mit den gelungensten Propheten- und Apostelgestalten bildender Kunst.

Auch ihre Frauen begleiteten sie zuweilen; die Tracht derselben nahm sich freilich etwas barocker aus und machte einen sehr fremdartigen Eindruck; Röcke von schwerem, großblumigen Seidenbrokat, ein bis an die Kniee reichender, unten mit Zobel besetzter Leibrock von ähnlichem Stoff und eine goldene Haube. Ueber der Stirn trugen sie ein ziemlich breites Bandeau, aus mehreren Reihen echter, großer, aber meistens schiefer, sogenannter monströser Perlen, das auch nicht ein Härchen sichtbar werden ließ. Eine Menge schwerer, altmodischer goldener Ketten und Schmuck, aus allen Arten von Edelsteinen, vollendeten den Putz einer solchen Tochter Zions, der aber den brünetten, schwarzäugigen Gesichtern gar nicht übel stand, so lange sie jung waren.

Uebrigens herrschte in meiner zur lutherischen Konfession sich bekennenden Vaterstadt völlige Glaubensfreiheit. Die aus Holland abstammenden, meistens sehr wohlhabenden Mennoniten, welche in feine und grobe sich eintheilten,Die Mennoniten waren seit 1561 eingewandert und theilten sich in friesische und flämische, oder nach volksthümlicher Bezeichnung in feine und grobe Mennoniten. Die ersteren hatten ihr Bethaus in Schidlitz, die andern in Altschottland. Erst 1808 vereinigten sie sich zu einer Gemeinde. hatten ihre Bethäuser, unstudirte Bürger ihres Glaubens, meistens Handwerker oder Krämer, verwalteten in denselben das Predigeramt, und erbauten Sonntags ihre Glaubensbrüder durch oft recht herzliche Reden. Auch durften sie ihre Kinder so spät taufen lassen, als es ihnen beliebte; ich selbst habe einmal der Taufe einer sechszehnjährigen Freundin von mir beigewohnt.

Die Katholiken hatten ihre Mönchs- und Nonnenklöster so ungestört, als lebten sie mitten in einem katholischen Lande, nur auf Ehrenstellen mußten sie, so wie jeder andre, der nicht zu Luthers Lehre sich bekannte, Verzicht leisten; nicht einmal Nachtwächter konnten sie werden.

Und doch übte der Papst auf unsere lutherische freie Stadt eine althergebrachte, aber dennoch in unserer Zeit unbegreifliche Gewalt. Nicht genug, daß in zu nahem Verwandtschaftsgrade stehende Protestanten den zu ihrer Verheiratung nöthigen Dispens vom päpstlichen Stuhl zu erhalten suchen mußten; in der Mitte der Stadt lebte unter dem Titel Offizial eine Art von Nuntius des Papstes, der eben so gut als der berühmte Hufschmied von Gretna-Green,Gretna-Green ist ein nahe an der engl. Grenze gelegenes Dorf in Schottland. Dorthin wandten sich in dem ersten Drittel unseres Jahrhunderts englische Brautpaare, um den für die Eheschließung in der Heimath bestehenden Formalitäten zu entgehen. Der Schmied in Gretna-Green war zugleich Friedensrichter und wirkte deshalb bei Abschluß des Ehecontraktes mit, während in den meisten Fällen ein Geistlicher die Neuvermählten einsegnete. ohne elterliche Einwilligung und ohne vorhergegangenes öffentliches Aufgebot über protestantische wie über katholische Liebespaare in der an seine Wohnung anstoßenden königlichen Kapelle den kirchlichen Segen aussprach; das von ihm geknüpfte Eheband war fest und hielt fest, und gegen die Gültigkeit desselben galt keine Einwendung.

Meine Mutter erzählte von einer ihrer Jugendgespielinnen, die zu großer Verwunderung ihrer Familie an einem Samstag Abend mit einer neugewaschenen leinenen Schürze erschien; an einem Samstage obendrein spät Abends, es war unerhört! Das Mädchen wollte nicht gestehen, was es dazu bewogen; am folgenden Morgen aber klärte alles von selbst sich auf. Die neugewaschene Schürze hatte sie umgethan, um sich mit ihrem Herzliebsten bei dem nur wenige Häuser entfernt wohnenden Offizial in aller Geschwindigkeit trauen zu lassen.

Die moralische Nutzanwendung dieser Geschichte erfolgte in der weitläufigen Auseinandersetzung des wenigen Segens, der auf dieser späterhin sehr unglücklichen Ehe geruht habe; ich hörte kaum darauf, ich überlegte in meinem zehnjährigen Kopfe, wie es möglich sei, lieber in einer weißleinenen Schürze, als in einem prächtigen Brautkleide von großblumigem Seidenstoffe, wie das noch immer viel bewunderte meiner Mutter war, Hochzeit zu machen.

Uebrigens blieb dieses Vorrecht des Offizials bis zur endlichen Besitznehmung von Danzig in voller Kraft, und ich habe noch einige Beweise davon erlebt, die in sehr achtbaren Familien viel Herzeleid anrichteten.

Den Offizial habe ich nie gesehen, wüßte auch Niemand, der persönlich mit ihm bekannt gewesen wäre; überhaupt lag in seiner ganzen Existenz etwas Unheimliches, Scheueinflößendes, das er selbst vielleicht fühlte und deshalb in stiller Zurückgezogenheit lebte. Die katholischen Priester zeigten sich indessen in ihrer Ordenstracht überall. Auch unsere wohlehrwürdigen Herren ließen ebenfalls außerhalb ihrer Häuser sich nie anders, als in vollem Ornate erblicken, vor welchem Jedermann schon den Hut von weitem zog; in der lockenreichen großen Perrücke, dem langen weiten Priestergewande und mit dem Böffchen unter dem Kinn.

Weit malerischer nahmen die barfüßigen Franziskaner und Kapuziner in ihren mit einem Strick umgürteten braunen Kutten und der tief in das Gesicht gezogenen Kaputze sich aus, denen man häufig begegnete; seltener ließen die weiß gekleideten DominikanerDie Dominikanermönche trugen zwar ein weißes Untergewand, sonst aber werden sie gerade von dem schwarzen Ordensmantel und der schwarzen Kapuze Schwarzmönche genannt, ebenso wie es Graumönche (Franziskaner) und Weißmönche (Karmeliter) gab. Die betreffenden Kirchen führen noch heute den Beinamen nach den Farben ihrer früheren Klostermönche. außerhalb ihres Klosters sich sehen, am häufigsten aber die barmherzigen Brüder in ihrer ganz schwarzen Ordenstracht.

Am ersten Feiertage der hohen Feste stellten regelmäßig drei derselben, demüthig sich verneigend, in unserem Speisezimmer sich ein, wo wir eben zum Mittagsessen versammelt waren. Sie brachten auf einem seltsam geformten silbernen Teller einige Blätter farbiger Oblaten mit dem darauf eingedrückten Bilde des Gekreuzigten und einer Dose mit Kräutertaback, den sie in ihrem Kloster bereiteten und zum Besten der Armen verkauften.

Mein Vater stand vom Tische auf und ging ihnen einige Schritte entgegen; wir Kinder erhielten jedes eine Oblate, er aber nahm eine Prise aus der Dose und legte Geld auf den Teller; die Priester verneigten sich abermals und gingen schweigend, wie sie gekommen waren, zur Thüre hinaus.

Die ganze Verhandlung, bei welcher nie ein Wort gesprochen wurde, machte immer, wahrscheinlich eben deshalb, einen eignen feierlichen und zugleich wehmüthigen Eindruck auf mich, und mir wurde etwas weinerlich zu Muthe. Ich wußte, daß diese Geistlichen unter eignen großen Entbehrungen alle armen Kranken, weß Glaubens sie auch sein mochten, sogar Juden, in ihrem Kloster aufnahmen und sorgfältig pflegten. Adam, der selbst ein Katholik und in einer schweren Krankheit von den frommen Vätern geheilt worden war, erzählte jedesmal davon, wenn sie ihren Besuch bei uns abgelegt hatten.

In ihrer nicht prunkenden, aber soliden, ihrem Klima angemessenen Nationaltracht sah man noch während der ersten sieben bis acht Jahre meines Lebens viele russische Kaufleute alljährlich nach Danzig wiederkehren, und ihre fremdartige Erscheinung war überall willkommen; sie und ihre kleinen, von zottigen Pferden gezogenen, von langbärtigen Iswostschicks regierten Kibitken; besonders aber die Ladung der letztern, die großen Säcke voll silberner Rubel, mit denen alles baar bezahlt wurde, weil damals die Russen mit Wechselzahlungen noch nicht umzugehen verstanden.

Ihre Kleidung, im Gegensatz zu der weit brillanteren der Polen, war sehr einfach, ein dem Oberkörper sich eng anschließender tuchener Rock, mit ziemlich weiten Aermeln von unentschiedener, nicht zu dunkler Farbe, über den Hüften mit einer breiten Schärpe von feinem persischen Stoff einigemal umwunden. Der untere Theil dieser Kleidung glich einem bis über das Knie gehenden, sehr weiten, oben in dichte Falten gelegten Weiberrock, dazu mäßig kurz geschnittenes starkes Haar und ein von einem Ohr bis zum andern reichender, Kinn und Brust ganz überdeckender Bart, der sehr sauber gehalten, zuweilen sogar künstlich gekräuselt wurde.

Oft versammelte mein Vater eine große Gesellschaft dieser bärtigen Männer an seinem Tisch, lauter gute Freunde, mit denen er seit vielen Jahren bedeutende Geschäfte machte. Die Anordnung eines solchen Gastmahls verursachte meiner Mutter und ihrem geheimen Kabinetsrathe Adam zwar einige Mühe, besonders wenn während der endlosen russischen Fastenzeit alles mit Oel bereitet werden mußte; dafür fand sie aber auch gewöhnlich in irgend einem Winkel ihres Zimmers einen Vorrath echten Karavanen-Thee versteckt, wie ihn selbst der Kaiser von Rußland nicht besser trinkt, und der für Geld nicht zu erlangen war.

Anfangs fürchtete ich mich zwar vor den langen Bärten, aber diese Männer waren freundlich trotz ihrem grimmigen Ansehen; sie hatten die Kinder gern, das machte mir wieder Muth. Der ärmste, abschreckend häßlichste unter ihnen war mir der liebste, ein schwarzer zottiger russischer Knecht, Andruschky geheißen, der jährlich mit seinem Herrn unser Haus besuchte und in demselben so bekannt war, als unsere große Zyperkatze, eine Art von civilisirtem Bär. Stundenlang galoppirte er höchst gutmüthig auf allen Vieren den Hausflur auf und ab, wenn es uns einfiel, uns auf seinen breiten Rücken zu setzen; auch brachte er uns schöne Geschenke mit, steinharte russische Pfefferkuchen und kleine fremde, fast nie gesehene Nüsse, die vortrefflich gewesen wären, wenn man sie hätte aufmachen können. Das alles freute uns aber doch, wie jedes, woraus Kinder herausempfinden, daß man sie lieb hat und auch abwesend ihrer gedenkt. Meine besondere Gunst aber erwarb Andruschky sich dadurch, daß er mir einmal ein wunderschönes Hermelin mitbrachte, so künstlich ausgestopft, daß jedes zoologische Kabinet ihm gern ein Plätzchen eingeräumt haben würde.

Ich kann es mir nicht versagen, zur Ehre seines Gedächtnisses ein paar Anekdoten von dem ehrlichen Russen hier aufzubewahren, von denen die erste selbst Yoriks sentimental journey nicht unwürdig wäre.

Andruschky kaufte eines Morgens vor unsrer Thür einem Straßenjungen einen großen Käfig mit Vögeln aller Art ab, wie sie zur Frühlingszeit damals häufig feil geboten wurden; es waren ihrer wohl mehr als zwanzig in dem Käfig, der Kauf schien Andruschky's Baarschaft fast zu erschöpfen.

Er zahlte indessen ohne Zaudern, öffnete den Käfig, jauchzte laut auf, als die befreiten Gefangenen sich fürs erste auf den Kastanienbaum vor unserm Beischlag setzten, sich lustig schüttelten und dann über alle Häuser weg in die weite Welt flogen. Den leeren Käfig warf er einstweilen dem Verkäufer an den Kopf, hielt eine kurze, aber eindringliche Rede an denselben und ging ganz pathetisch weiter. Unsere neben ihm stehende Kasche übersetzte die Rede seinem verblüfften Zuhörer auf der Stelle, denn Russen und Polen verstehen einander ungefähr wie Portugiesen und Spanier.

Gott der Herr schickt die kleinen Vögel in den Wald, damit sie die Reisenden auf ihren sauern Wegen durch ihren lieblichen Gesang erquicken sollen, hatte Andruschky gesagt; und, setzte er hinzu, treffe ich daher Dich Galgenstrick noch einmal mit einer solchen Ladung, so breche ich Dir nicht nur Deinen Käfig in tausend Stücke, sondern bediene Dich auch dermaßen mit meinem Kantschuh, daß Du noch nach hundert Jahren daran denken sollst.

Ein andermal hielt Andruschky's Kibitke vor unserer Thür; er selbst trug einen Theil seiner Ladung ins Haus, in der Zwischenzeit scheuete sich das muthige Pferd und ging in Pfeilesschnelle durch. Andruschky hörte das Rasseln der Räder, er stürzte hinaus, von Pferd und Wagen war nichts mehr zu hören noch zu sehen. Da stand der Arme und riß verzweifelnd sich die Haare aus dem Kopfe. Das leichte Fahrzeug mußte umstürzen, der Sack herausfallen, zerreißen, die Rubel sich verstreuen, nichts war gewisser, was konnte er anfangen! wohin sich wenden!

Im nämlichen Augenblicke bog das jetzt ganz verwilderte Pferd mit der noch wohl erhaltenen Kibitke um eine Ecke wieder in unsere Straße ein; mit lautem Freudengeschrei stürzte Andruschky dem wüthend schäumenden Thiere entgegen und warf sich mit dem Gesichte platt auf den Boden hin, dicht vor den Hufen, die schon sich hoben, um ihn zu zermalmen.

Erschrocken fuhr das Pferd zusammen, bäumte sich nochmals hoch auf, und stand dann, ohne seinen Herrn auch nur anzustreifen. Beide hatten einander wohl gekannt, das war sichtbar.

Zu den fremdartigen Gestalten, welche die bunte Welt, die meine frühe Kindheit umgab, noch bunter machten, muß ich auch die Dienerschaft der vornehmen polnischen Familien zählen, welche damals einen bedeutenden Theil des Jahres in Danzig residirten; in grellen Farben phantastisch aufgeputzte Neger, sogar auch noch ein Paar mißgestaltete unförmliche Zwerge in türkischer Kleidung, und als Gegenstück zu diesen in enganschließenden Jacken, über und über gelb gekleidete riesengroße Heyducken.

Sogar bis auf die Schuhe schneeweiß gekleidete Läufer, hochwehende Straußenfedern auf der Mütze, trugen mit ängstlich keuchender Brust im angestrengtesten Laufe ein kleines zierliches Stäbchen vor der unbarmherzig schnell hinter ihnen drein jagenden Equipage ihrer übermütigen Gebieter her; eine Barbarei jener Zeit, die jetzt Gottlob außer Gebrauch gekommen zu sein scheint, und über deren Anblick Jameson jedesmal in heftigen Zorn gerieth.

Aber auch unter den in Danzig ganz einheimischen Bewohnern der Stadt war damals noch nicht jener Luxus vorherrschend geworden, der jetzt Alle dem Auge gleichstellt. Auf die aus einer früheren Zeit stammende Kleiderordnung wurde zwar nicht mehr nach aller Strenge des Gesetzes gehalten; nur bei feierlichen Gelegenheiten, bei Begräbnissen, Hochzeiten, Taufen wurde sie beim Mittelstande noch in Anregung gebracht. Bei der hochzeitlichen Tafel der reichsten und angesehensten Handwerkermeister erschien unfehlbar im größten Galla-Anzuge, den Degen an der Seite, ein dazu angestellter Rathsdiener, um nachzuzählen, ob die Anzahl der Gäste die erlaubte überschreite, und zu sehen, ob die Braut echte Perlen, Juwelen und andern, gerade an ihrem Ehrentage ihr verbotenen Schmuck trage. Eine für eine freie Republik freilich sehr aristokratisch scheinende Einrichtung, über die aber, so viel ich weiß, kein Hausvater sich jemals beklagt hat.

Mehr als das Gesetz hielt indessen die Furcht, bei ihres Gleichen lächerlich zu werden, die ehrsamen Bürger nebst ihren Frauen schon von selbst in bescheidenen Grenzen; es fiel keiner ein, weder die Reifröcke, Poschen, reich garnirten Schleppkleider, noch den thurmhohen überladenen Kopfputz der vornehmen Damen sich anzueignen; wozu aber auch die große Unbequemlichkeit der damaligen, unter Ludwig XV. bis zum unbegreiflichsten Unsinn gesteigerten Moden nicht wenig beitragen mochte.

Auch konnte man damals die Dienstmädchen in der knappen, zierlichen Tracht ihres Standes, in der sie weit besser sich ausnahmen als in den mühseligen Versuchen der heutigen Generation, sich in Damen zu travestiren, noch nicht mit ihren Gebieterinnen verwechseln. Die vor kurzem eingetretene große Revolution im Reiche der Mode, welche die weiten bauschigen Aermel in knappe, enge verwandelte, und die jetzt, fünfzig Jahre später, die zarten Gemüther ihrer Enkelinnen so sorgenvoll bewegt, wäre gewiß unbemerkt an Jenen vorübergegangen.


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