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In den Zeiten des höchsten Glanzes, in den Tagen der Triumphe Messalinas über Menschen und über die Liebe hatte Domina Lepida sich von der Tochter ferngehalten. Vieles von dem, was über die Kaiserin umlief an Gerüchten, war zu Ohren der Mutter gedrungen und von Lepida geglaubt worden. In stummem Grolle hielt sie sich dem Palatium fern, in brütendem Haß, als die Tochter ihr den geliebten Mann ermordet hatte.
Vielleicht regte sich in ihr auch die bedrückende Selbsterkenntnis eines Verschuldens und das Bewußtsein schicksalsschwerer Strafe. Aus Ehrgeiz hatte sie die Tochter in die Hände eines Caligula gespielt – sie vor der Ehe mit Claudius zu bewahren, hatte sie nicht gewagt.
An diesem Tage der Greuel aber, als Domina Lepida erkannte, daß auch das Leben Messalinas gefährdet sei, war die Vergangenheit plötzlich tot. Da wurde Lepida nichts als Mutter, die ihr Kind retten, in der Stunde hochgetürmter Not ihm zur Seite stehen wollte.
Sie eilte hinauf zum Palatin. In den geisterhaft vereinsamten, leeren Räumen suchte sie die Tochter. Sie rief den Namen, der so viele Jahre hindurch nicht über ihre Lippen gekommen war. Doch nur das Echo ihrer angsterstickten Stimme hallte wider von den Wänden des verödeten Palastes.
Lepida flüchtete aus dem spukhaften Bau. Stand und grübelte. Und in einer Hellsicht, wie nur Mütter im Todesbangen um ihr Kind sie haben, wußte sie plötzlich, wo sie Messalina zu suchen hatte.
Sie eilte zu den Gärten des Lucullus, zum Palaste des hingeopferten Asiaticus.
Als sie ohne Atem das verlassene Haus erreichte, als sie unter den Säulen des Vestibulums ausspähte, sah sie im Halbdunkel des einbrechenden Abends eine Gestalt sich dem Gebäude nahen. Sie wußte sofort, wer dort heranschwankte. Mit einem halblauten Aufschrei der Erlösung flog sie der Gestalt entgegen, die vor Erschöpfung weinend den Gartenweg herauftaumelte.
In ihrer Not und Angst hatte Messalina keine andere Zuflucht gewußt als diese Gärten, die sie einst durch schweres Verbrechen erworben hatte. Nie vorher hatte ihr Fuß diesen prachtvollen Besitz betreten. Schatten gingen dort um für ihr belastetes Gewissen. Jetzt suchte sie dort den letzten Schutz vor den Soldaten des Cäsars, die nach ihr fahndeten, denen sie auf dem Wege hierher nur entronnen war, weil keiner in der bestaubten, abgerissenen, wegmüden Frau die Kaiserin vermutete.
Von dem Tode des Silius hatte sie auf der Straße gehört. Sie war zu ermattet, die Kunde ganz zu erfassen.
Schweigend und ohne Staunen sank die Tochter der Mutter in die Arme. Stumm und reglos lag sie an Lepidas Brust, in ihrem vom Staube der appischen Straße besudelten und von den Rädern der kaiserlichen Karosse zerfetzten Gewande. Aus tiefen Höhlen hervor brannten die Augen mit fremdem, erstorbenem Blicke.
Dann riß sie sich von der schluchzenden Lepida und ging wortlos, wie schlafwandelnd, hinab in die Gärten, in denen die Bäume schwarz und unbewegt, wie riesengroße Grabmäler, in die windstille Abendluft ragten.
Unter einer Gruppe starrer Zypressen leuchtete das Weiß einer Marmorbank. Mit einem Aufstöhnen letzter seelischer Qual und körperlicher Erschöpfung sank Messalina hier nieder.
Domina Lepida wagte das erste Wort.
»Was suchst du hier, Kind? Komm mit in das Haus deiner Eltern. Ich werde dir zur Flucht verhelfen.«
»Ich flüchte nicht,« erwiderte Messalina. Sie weinte plötzlich hell auf. »Ist mein Silius geflohen?! Ich hörte vorhin in den Gassen, daß er den Tod nicht fürchtete. Sein letztes Wort zu mir gestern abend war, er wisse, daß auch ich den Tod nicht scheue. Diesen Glauben darf ich nicht Lügen strafen.«
»Aber – aber,« stammelte die Mutter, »weshalb bist du – dann – hierher geflüchtet?!«
Messalina blickte hilflos umher.
»Ich weiß es nicht,« sagte sie gequält und fröstelte.
Vergeblich flehte Lepida. Alle ihre Vorschläge, alle ihre Ermahnungen, alle wieder erwachte, späte Mutterliebe prallten ab an der starren Entschlossenheit Messalinas.
»Schreibe an Claudius,« bettelte Lepida. »Du bist noch jung! Du kannst noch einmal glücklich werden!«
»Glücklich? « Messalina lächelte wehmütig unter Tränen. »Ich war glücklich, Mutter, unendlich glücklich mit Silius. Zweimal verschenken die Götter diese Gnade nicht. Schreiben? Was sollte ich dem Kaiser noch zu schreiben haben!«
»Bitte ihn wenigstens um Gerechtigkeit.«
»Er würde diese Bitte niemals erhalten!«
»Ich bürge dir dafür. Ich selbst werde sie ihm überbringen, sie nur ihm selbst aushändigen. Bitte ihn um Gnade!«
»Ich brauche keine menschliche Gnade mehr.«
Verzweifelt raffte Lepida sich auf. »Dann gehe ich zum Kaiser. Er darf deine Mutter nicht fortweisen.«
»Ein vergeblicher Weg, Mutter.« Messalina schüttelte den Kopf mit dem zerzausten Haare. »Als ich der Stadt zuwanderte, fuhr Agrippina, von Ostia kommend, an mir vorüber. Ich habe ausgespielt. Ich bin des Spieles auch müde. Auf diesem langen Wege heute hatte ich viel Zeit zu denken, über mein Leben – und den Kaiser. Claudius ist ein Mensch – nein, kein Mensch! Seine Mutter hatte recht, als sie – wie er selbst mir erzählte – von ihm sagte, die Natur hätte an ihm nichts weiter zuwege gebracht als einen Klumpen aus Fleisch und Bein, den man auf den Kehricht der Menschheit hätte werfen sollen.«
Sie schwieg und sank in sich zusammen.
»Aber so rette doch wenigstens dein Leben durch die Flucht!« drang Lepida von neuem in sie.
»Mein Leben ist abgelaufen – längst – war schon abgelaufen, als der Kaiser mich heute früh auf der appischen Straße nicht anhörte, mich von den Rädern seines Wagens beiseitestoßen ließ – als er nicht einmal den Mut fand, die greise Vestalin Vibidia und meine Kleinen zu beachten – eine junge Priesterin wartete auf mich an der Straße – sollte mich in das Heim der Vestalinnen führen als sicheres Asyl.« –
Lepida schwieg lange. Dann faßte sie Messalinas Hand und sagte mit fester Stimme:
»Du willst es nicht anders, mein armes Kind? Dann rette als Domitierin deine Ehre durch einen freiwilligen Tod.«
Starr erhob sich Messalina. »Das war dein mütterlichstes Wort seit langer Zeit, meine Mutter. Ja, Domitierin war ich in allem, was ich getan und was ich gefehlt habe. Ich will es auch in dieser Stunde sein. Komm!«
Schweigend schritten die beiden Frauen dem in Finsternis gehüllten Hause zu. – –
Kaiser Claudius war mit diesem Tage zufrieden. Sich selbst und seine Herrlichkeit als Imperator sah er gerettet. Man hatte etwas viel von ihm gefordert. Doch die Mühe hatte sich gelohnt.
Als er zu später Stunde in den Palast zurückgekehrt war, sagte er wichtig:
»Ein schwerer Tag für mich – viel Arbeit – viel Last. Ein denkwürdiger historischer Tag. Ich werde darüber eine große Abhandlung niederschreiben.«
»Dann wirst du die Rohrfeder in das Blut der Gerichteten tauchen müssen,« sagte Narzissus boshaft.
»Da hast du recht, mein Freund,« gab Claudius zu ohne jedes Empfinden für die Grauen des verflossenen Tages. »Ich schreibe Geschichte – und wann wäre die je ohne Blut geschrieben worden!«
Narzissus schwieg.
Der Kaiser rieb sich behaglich die knochigen Hände und sprach vergnügt:
»Nun wären wir also mit allem fertig. Nun wollen wir uns gütlich tun. «Ich habe Hunger, hm, vielleicht könnte man Silius zum Mahle einladen.«
»Er starb bereits.«
»Starb?!« rief der Kaiser enttäuscht. »Richtig – natürlich – ich vergaß. Wie starb er denn?«
»Als ein Mann. Möchtest du dereinst auch so sterben, Cäsar,« höhnte der Grieche.
»Das beweist nur, daß er ein sehr gefährlicher Mensch war,« nickte er vor sich hin.
»Ein blutrünstiger Feigling gewiß nicht,« versetzte Narzissus, mit hochgezogenen Lippen sein weißes, starkes Gebiß zeigend und musterte aus halbgeschlossenen Lidern den Imperator.
»Nun dann – dann wäre nichts mehr zu tun, wenigstens für heute nicht,« seufzte Claudius gähnend. »Erweise mir den Gefallen, Freund, und sorge für ein ausgiebiges Mahl. Gib die Befehle nach deinem Ermessen. Ich bin ganz ausgehungert.«
Narzissus wollte sich schweigend zurückziehen, als dem Kaiser noch ein Gedanke kam.
»Ach, höre noch,« rief er, »da fällt mir eben ein. Versprachst du nicht der Vestalin Vibidia, daß ich ihre Bitte für Messalina wohlwollend erwägen werde?«
»Allerdings.«
»Das war gut. Wir durften die Priesterin nicht kränken. Dein Versprechen fiel mir schon vorhin ein, gerade als ich das Todesurteil für den Arzt Valens unterzeichnete. Eigentlich sehr schade um ihn – er war ein kenntnisreicher Mann. Er hat meine erschlaffte Blase richtig wieder in Ordnung gebracht. Aber er hat an Messalinas Hochzeit mit Silius teilgenommen. Wovon sprachen wir doch?«
»Von Messalina.«
»Richtig – richtig – Messalina – ja! Das liebe Kind! Ach so! Hm. Wo mag sie nur sein? Callistus soll nach ihr forschen und ihr übermitteln lassen, daß ich ihr die Erlaubnis erteile, vor mir selbst einen Rechtfertigungsversuch zu unternehmen. Schließlich möchte ich doch hören, wie die unselige Frau eigentlich zu ihren Verfehlungen kam, und wie das alles nur möglich war. Ich habe doch niemals auch nur das Geringste bemerkt.«
Narzissus lächelte breit und grausam. »Das tatest du freilich nicht. Doch sage, dir selbst missest du kein Verschulden bei?«
»Mir selbst?« der Kaiser wackelte verblüfft. »Ich? Nein, ich bin mir keines Verschuldens bewußt, Ihr Götter, Silius war ein schöner, junger Mann –«
»Gut, daß du mich daran erinnerst, Gebieter,« stieß der Grieche hervor, während die Fahlheit neugenährter Eifersucht sein starres Gesicht überzog.
»Messalina mag ihn geliebt haben,« fuhr Claudius ahnungslos fort. »Ihr wart ja alle gegen sie seit langem. Ich würde sie unbedingt vermissen. Immer war sie freundlich und zärtlich – und dann – ach, was sind Calpurnia und Cleopatra gegen diese Frau! Nein, nein, ich werde sie morgen anhören und ihr alles verzeihen.«
»Alles?«
»Alles!« erhärtete Claudius. Dann fügte er unvorsichtig hinzu: – »wenn sie aufrichtig eingesteht, wer ihre Liebhaber waren. Ich werde ihr sagen, daß ich ihr verzeihe. Aber wer sie berührt hat, muß sterben. «Jawohl – noch morgen sterben – unbedingt!«
Überrascht brach der Kaiser ab, als Narzissus ohne Gruß und ohne ein weiteres Wort plötzlich das Gemach verließ. Claudius rannte ihm bis zur Tür nach.
»Versäume nicht, das Mahl zu befehlen. Ich habe schrecklichen Hunger!« rief er hinter ihm drein.
So unerwartet sich selbst überlassen, überkam den alten Mann, der seit gestern keine Ruhe gefunden hatte, die Entspannung seiner schwachen Kräfte.
Bis zu Tische konnte man ein kleines Nickerchen tun, ein gutes, liebes, kleines, erfrischendes Nickerchen! Er streckte sich auf ein Pulvinarium, faltete die Hände über dem Bauche und begann gleich darauf sägend zu schnarchen. – –
Inzwischen hatte Narzissus die Gemächer betreten, die Callistus im Palatium bewohnte.
»Ist Messalina gefunden?« fragte er barsch.
Callistus nickte. »Sie hat sich in den Gärten des Lucullus verborgen.«
»Und?« fragte Narzissus messerscharf.
»Ich tat, was die Lage gebietet.«
»Sprich deutlicher!« herrschte Narzissus ihn an.
»Du bist von ihr erlöst, mein Freund. Euodes, unser gemeinsamer Landsmann und ein entschlossener Mensch, empfing von mir einen nur wenig gefälschten, sofort zu vollstreckenden Befehl des Kaisers.«
»Und ...?«
»Er ist auf dem Wege.«
Narzissus neigte das Haupt. Plötzlich griff er mit beiden Fäusten an seinen Hals, als ersticke er. Röchelnde Atemzüge stießen aus seinem Munde. Callistus blickte zur Seite. Endlich faßte Narzissus sich und sagte dumpf:
»Es ist gut««
Als Messalina und Domina Lepida dem Hause zuschritten, ward an einer Stelle der Park plötzlich von Fackelschein erhellt.
»Zu spät,« murmelte die Kaiserin.
Sie blieb stehen und blickte auf die schwarzen Gestalten, die plötzlich aus den Gebüschen sich lösten und sich dunkel gegen das blutrote Leuchten der Fackeln abhoben.
»Töte dich!« rief die bebende Lepida, in diesem Augenblicke ganz Römerin.
»Zu spät,« wiederholte Messalina fassungslos. »Sieh, die Geister der Gärten – der Gärten, die ein Mord mir zu eigen gab.« – Plötzlich schrie sie auf: »Asiaticus, dein Haus und deine Gärten rächen dich an mir.« Und brach in die Knie.
Dann kam Euodes. Sein Gewand war blutbeschmiert. Er hatte heute schon mehr als einmal den Henker gespielt.
»Du bist die Kaiserin?«
»Ich bin es.« Sie erhob sich, die Beine trugen sie kaum.
»Der Kaiser befahl –«
Da erstand in ihr die Tochter des Hauses der Domitier.
»Lüge nicht!« unterbrach sie ihn heftig und deutete auf das Schwert in der Faust des Griechen. »Kaiser Claudius ist nicht Manns genug, das zu befehlen.«
Euodes zögerte.
»Wer sendet dich also?« fragte sie mit befehlender Stimme. »Pallas – Callistus – oder Narzissus?«
Er geriet in ihren Bann. Und fast wider Willen stammelte er: »Callistus.«
»So – Callistus? Dann steckt auch Narzissus dahinter.« Sie fröstelte wieder. Gleich darauf richtete sie sich auf.
»Danke Narzissus, wenn du zurückkehrst. – Sage ihm, er hätte nicht daran gedacht, daß ich Cajus Silius dort finden werde, wohin er mich sendet.«
Der Grieche war von dieser Ruhe erschüttert. Ein Weib – ein Weib töten! In plötzlichem Entschlusse hielt er ihr das Schwert hin.
»Tu es selbst,« murmelte er und wandte sich ab.
Sie fühlte den kalten Stahl in ihren Händen. Und diese Hände zitterten nun doch. Sie setzte die Schwertspitze aus die Gegend des Herzens. Dies Herz schlug – schlug noch immer – und jeder Schlag rief: leben – leben – leben! Dieses Leben, das so schön, so heiß, so berauschend gewesen war. Ihr war, nun müsse sie sich an dieses Leben klammern. Ach, vielleicht – ?
Plötzlich schien ihr das Leben lockend und hell wie nie zuvor. Nur leben – leben! Nicht hinab in das Dunkel des Hades, in die eisige Kälte und gräßliche Öde des Tartarus. Leben in der Sonne und dem Lichte. Bajae – das Meer – die Blumen –
Ein Centurio bemerkte ihr Zögern. Sah die verzweifelten Tränen in den Augen der Frau, um derentwillen heute so viel Blut geflossen war. Die Tränen, rot glühend wie Blutstropfen im Fackelscheine, rührten ihn nicht. Aber der Grimm übermannte ihn. Er stürzte vor, riß mit beiden Fäusten das Schwert aus den zagenden Händen der Frau, in deren Ohren das Leben seinen ewigen Triumph jubelte, und stieß zu.
Schon lange war man im Palatium beim Mahle. Kaiser Claudius war sein eifrigster Gast.
Angewidert sah Agrippina ihm von ihrem Triklinium aus zu. »Er frißt und säuft wie ein Tier nach diesem Todestage!« dachte sie voll Ekel.
Aber er war der Mann, der sie zur höchsten Höhe führen konnte. Kaiserin sein – um Neros willen! Ihr Ehrgeiz war gestillt, wenn auch der Sieg teuer erkauft war. Arme Livilla! ... Ärmere Agrippina!
Der schon halb trunkene Claudius meckerte ein dummes Lachen und wischte sich mit goldgerändertem Tuche den von Fett triefenden Mund. Dann schleuderte er die Mappa fort und winkte einer Sklavin mit prächtig blauschwarzem, bis zu den Knien fallendem Haare. Die Ärmste kniete nieder und duldete. Es war ihres Amtes, dem Kaiser mit ihren Flechten als Wischtuch für seine besudelten Finger zu dienen.
»Soeben habe ich einen Scherz ersonnen,« lallte er und rülpste, mit dem schielenden Blick des Betrunkenen ins Leere stierend. »Ich will ihn erzählen.«
Er richtete sich auf und glotzte nach dem leeren Platz an seiner Seite. Erstaunt, als bemerke er erst jetzt die Abwesenheit Messalinas, fragte er nach geraumer Weile mühsamen Besinnens:
»Kommt die Domina heute nicht zum Mahle?«
»Sie ist verhindert,« scholl es aus frechem Munde.
»Verhindert – aber wodurch denn?« stotterte er weinselig.
»Es ist ihr ein Unglück zugestoßen, bei dem sie ums Leben kam,« rief irgend jemand von der Tafel ihm zu.
»Ums Leben kam?« sagte der Kaiser ohne eine Regung von Schrecken, Trauer, Mitgefühl. »Wie schade! Nun kann sie meinen köstlichen Scherz nicht anhören.«
Agrippina tauschte einen fragenden Blick mit Pallas. Der Grieche nickte. Da erhob sie sich und schritt dem Triklinium des Kaisers zu. Nach einem herrischen Blick auf die Tafelrunde nahm sie Messalinas Platz ein an der Seite des schwachsinnigen Menschen, der als der mächtigste Monarch des Erdkreises galt.
Rings um die Tafel brach ein Orkan des Beifalls aus. Man verstand die Symbolik des Geschehenen und grüßte in Agrippina die Kaiserin.
Ende
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