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Kopfleiste

23. Masai-Nyika.

In unerhörter Plastik mächte ich sagen, tritt uns Form und Sein der sonnendurchfluteten Steppe, der Masai-Nyika, der vielen, so fernen und doch – anscheinend – so greifbar nahen Gebirgszüge ins Bewußtsein. Greifbar nah! Alles so leicht erreichbar anscheinend und so fern doch und weit. Immer wieder täuscht unser Auge die klare staublose Atmosphäre, die durchscheinend reine Luft.

Wie weit unser Auge trägt in dieser durchsichtig klaren Luft, und welch ein weites Gebiet wir zu überschauen vermögen! Auch nach Wochen und Monaten, selbst Jahren, vermochte ich der mich bestrickenden Täuschung über Entfernungen bei tropischer Beleuchtung nicht Herr zu werden; stets erschien mir das von meinem Auge beherrschte Gebiet viel weniger umfangreich, als es war. Immer wieder täuschen uns zitternde Luftspiegelungen, so daß wir Gnus für Elefanten, Strauße für Nashörner, Zebras für Wildesel halten und lange Zeit in unserem Irrtum verharren können.

Erschien diese unendliche Steppe und ihre Tierwelt vor Jahren dem neu Ankommenden gleich einem verschlossenen, geheimnisvoll versiegelten Rätsel in nicht endenwollender Ausdehnung – heute, nachdem in Steppe, Berg, Sumpf und Urwald Millionen und abermals Millionen Fußtapfen des Wanderers stehen, hat er ihre Schriftsprache entziffern und in der großen, über alle Begriffe majestätischen Einsamkeit oftmals immer neue und reiche Befriedigung finden dürfen. Die Steppe verrät indes die Geheimnisse ihrer Lieblinge nicht wohlfeil; zahllose Schweißtropfen verlangt sie dem ab, der auch nur wenige davon ergründen will; – ängstlich hütet sie dieselben vor profanen Blicken!

Wer in sie eindringt, darf vor allem nicht ihre Schrecken fürchten. Durst, Entbehrungen und die Schauer der Malaria muß er in den Kauf nehmen, freiwillig oder unfreiwillig diese Opfer bringen.

So ist es keine Vermessenheit, wenn der Jäger, der Beobachter, der solches tat, sich sagen darf, daß er ein gewisses Recht erworben, zu verdolmetschen, was er erkämpft und erschaut. Unmöglich vermöchte dies jemand, ohne viele große Mühsal und Beschwerde auf sich genommen zu haben. – –

Das Geheimnis tief harmonischer Wirkung ist der gewaltigen Wildnis nicht fremd; wer ihre Gunst errungen, lange in ihr weilend und den von ihr verlangten Tribut entrichtend, dem offenbart sie sich in voller Schöne.

Ich spreche hier von einer Schriftsprache, und tatsächlich, wie mit einem Griffel eingezeichnet, finden wir die vielerlei Fährten und Spuren der Tierwelt im losen flüchtigen Staube der Steppe, im zähen Laterit, im Sumpfboden geformt: ein nicht leicht zu lesendes, aber immer wieder reizvolles Buch, dessen Studium auch nicht eine einzige Stunde der Langenweile aufkommen läßt.

In Riesenschrift redet die Nyika zu uns von einst Entstandenem, Gewesenem, und gleichzeitig vom alltäglich Gegenwärtigen, in einer lapidaren Schrift, die in schneebedeckten Vulkanen so gut zu uns spricht, wie in Spuren und Fährten riesiger an die Vorzeit gemahnender Geschöpfe.

Und da, wo diese Riesen der Tierwelt ihre gigantische Kraft an Baum- und Strauchwerk ausgelassen, in Sumpflachen und Schlammbädern eingeprägt haben, finden wir gleichsam Interpunktionszeichen dieser Schriftsprache von gewaltigster, imposantester Wirkung!

Es ist ein für den Nordländer anfänglich höchst überraschender Anblick, diese Hunderttausende von Wildfährten, die die afrikanische Steppe in der Trockenzeit getreulich wochenlang bewahrt und noch länger. Die Giganten der Tierwelt hinterlassen ihre gewaltigen Fußstapfen – Löcher, in denen man unter Umständen ein Bein brechen kann – manchmal fast ein Jahr lang. Aber auch die Fährten geringeren Wildes stehen lange Zeit in der Steppe. Wo sich im Gebüsch zu ihnen der intensive Teergeruch der Wasserböcke gesellt, in der Steppe der Hauch der großen Wildrudel, im Urwald und der schwül-heißen Dickung aber der starke Geruch nach Elefant oder Nashorn, im Schilfdickicht die Witterung der Büffel, da steigert sich die Sprache der Steppe zu größter Wirksamkeit auf unsere Sinne!

Das ist dann oft ein Chaos von Fährten, von tennenartig platt getretenen, sich kreuzenden und wieder vereinigenden Wildwechseln, daß die Suggestion zahmer Herden, wie schon angeführt, keine weit hergeholte ist! –

Wie Strohhalme geknickt sind Bäume von ansehnlicher Stärke, rechts und links von unserem Pfade, da, wo eine Elefantenherde ihren Weg genommen hat, – und die zur Regenzeit entstandenen Elefantenfährten gleichen erstaunlich tiefen Gruben, die ein Jahr und mehr sichtbar bleiben, und in die zu stolpern im dichten Grase nicht ungefährlich ist. Wo auch der Wanderer seinen Fuß hinsetzt, immer Neues, immer Lehrreiches findet er auf seinem Wege.

Außer den Elefantenherden, die vielleicht schon vor Monaten ihren Weg durch die Steppe genommen haben, prägen die Spuren und Merkmale eines anderen großen Dickhäuters, des Nashorns, sich ganz besonders aus. Zu den einzelnen Wasserplätzen führen viele Kilometer weit ausgetretene, sich kreuzende Wechsel, welche in der Nähe des Wassers besonders bemerkbar, sich in der weiten Steppe allmählich verlieren. Gleich dem Elefanten haben die Nashörner an vielen Stellen an den holzigen Stauden und Dornsträuchern ihren Zoll erhoben, und einzelne Sträucher finden wir mehr oder minder gänzlich ihrer Zweige beraubt. – –

Die ostafrikanische Steppe zeigt sich uns in ganz verschiedenen Formen, bald flach, bald wellig, oder schroff durchbrochen von mehr oder minder sich erhebenden Höhenzügen, schroffen Felsgraten, Hügeln und Kuppen. Im vulkanischen Gebiete des Bergriesen Kilimandscharo Kilimandscharo – die leider eingeführte Schreibweise; richtiger würde man schreiben: Kilima 'Ndjaro (Kilima = Berg). erheben sich auf ihrem Höhentableau eine ganze Reihe von Bergen. Während der Kilimandscharo selbst in seiner größten Erhebung, dem Kibo, über 6000 Meter Höhe erreicht, und in diesem Berggipfel, als höchster deutscher Berg, von ewigem Schnee und Eise starrt, ist seine zweithöchste Erhebung, der Mawenzi, nur zeitweilig von Schnee bedeckt. Seine schroff in die Lüfte ragenden Felszinken sind durch ein gewaltiges, fast 5000 Meter hohes Sattelplateau mit dem Kibo verbunden. Als vor rund einem halben Jahrhundert der Missionar Reebmann die erste Kunde einer Gletscherwelt unter äquatorialer Sonne nach Europa brachte, erklärte die gelehrte Welt dies für ein Phantasiegebilde. Eis und Schnee unter dem Äquator! Heute sind wir über die Genesis, die Entstehung des Vulkanriesen genau unterrichtet: Das ganze Massiv des Berges, das so vereinzelt aus dem Steppengebiete aufragt, hat Professor Hans Meyer in mehrfachen, bewunderungswürdig durchgeführten Expeditionen zu seinem Forschungsgebiete gemacht, und seine hierüber veröffentlichten Werke werden dem jene Gebiete Durchstreifenden reiche Belehrung über die geologischen Verhältnisse dieser Gegend und hohen Genuß gewähren.

Die Bodengestaltung der Steppe erfolgte durch vulkanische Ursachen, und mit Recht sagt mein Freund Merker, daß dies am Kilimandscharo, Meru und Ol'Dónjo-l'eng-aī besonders drastisch hervortritt. In der Nähe des letzteren noch tätigen Vulkanes zwischen dem Steilabfall des Mutiek-Plateaus, des Gileï- und Timbatigebirges reiht sich Berg an Berg, jeder die Ruine eines Kraters tragend und ein Landschaftsbild darstellend, wie wir es aus Mondphotographien kennen.

Etwa zwei Tagereisen entfernt, erhebt sich dem Kilimandscharo benachbart der finstere, fast 5000 Meter Höhe erreichende Meruberg, und weiterhin in der Richtung des Viktoria-Nyanza reihen sich vereinzelte zahlreiche Berge und Vulkane jenen an. In weit mehr als 1000 Meter Höhe über dem Meere gelegen, dehnt sich zwischen dieser Bergwelt die Hochsteppe in unermeßlicher Ausdehnung im hellen, blendenden Sonnenglanze vor uns aus.

Je nach der Jahreszeit, je nachdem wir uns in der Masika, der großen Regenzeit, oder in der Trockenzeit befinden, liegt die Nyika im grünen Schimmer neu entstandenen Grasschmuckes – meilenweit auch wasserbedeckt – von einzelnen Regenstrombetten silbern durchflutet – oder auch tennenartig öde fahl und braun mit erstorbener Vegetation vor uns. Im letzteren Falle gewähren unserem Auge nur hier und da die Depressionsstellen Ruhepunkte, wo Akazien, Terminalien oder andere Bäume und Sträucher so viel Grundwasser erreichen, daß sie längere Zeit im Blätterschmucke zu verharren vermögen. Schwer dürfte es dem Nichtbotaniker werden, den Charakter der Pflanzenwelt der Steppen treffend zu schildern. In seinem Werke »Der Kilimandjaro« hat indes Professor Volkens dies meisterhaft und bis heute unübertroffen vermocht.

Wir haben es bald zu tun mit öden, freien Flächen, die zur Regenzeit überschwemmt, auftrocknend weißliche, salzinkrustierte Flächen bilden, nur spärlichen Grasbüschen Leben gewährend, wiederum auch mit unübersehbaren grünen oder fahl verbrannten Grasfluren, dann wieder mit Akazienhainen in unermeßlicher Ausdehnung oder mit Dornbäumen, die für das Laienauge Ähnlichkeit mit Obstbäumen haben und auch treffend Obstgartensteppen genannt wurden. Da, wo die Steppe mit dichtem Akazienbestande bewachsen ist, können diese natürlich hochstämmig sein oder, in jüngeren Exemplaren, mehr strauchartig. Auch mit Sträuchern und Stauden verschiedener Arten kann die Steppe bedeckt sein, zwischen denen mannshohes Gras zur Regenzeit aufsprießt und stachel- und dornbedeckte Pflanzen aller Art zwischen den Bäumen und Baumsträuchern sich finden.

Mannigfache Euphorbienarten, auch dem Laienauge schnell kenntlich, geben dem Ganzen ein tropisches Gepräge.

Stauden aber und Stachelsträucher seltsamster Art, graugrüne Knollen von mehreren Fuß Dicke, – anscheinend lose auf dem Erdboden aufliegend – bilden eine weitere Form dortiger Steppenvegetation. Zur Regenzeit senden sie Stacheläste und Ranken aus, zur trockenen Zeit anscheinend völlig abgestorben, entledigen sie sich aller dieser Lebenszeichen.

Besonders trockene und regenlose Steppenformationen sind es, in denen die sogenannten Succulenten vorherrschen, Pflanzen, welche derartigen Daseinsbedingungen besonders angepaßt, auch mehrjährige Regenlosigkeit zu überleben wissen.

Immer wieder stoßen wir in der Nyika mehr oder minder häufig auf einen jener gewaltigen, bis zu mehreren Metern Höhe und bedeutender Breite ausgebauten Termitenhügel. Unermüdlich sind die Termiten, jene geschickten kleinen Baumeister, tätig, zur Nachtzeit ihre Burgen, die eisenhart fest ineinandergefügt sind, auszubauen und zu erhöhen. Mit Eintritt der Regenzeit entsteigen die nunmehr geflügelten Termiten in außerordentlichen Mengen dem Erdboden, ihre weite Reise in die Lüfte antretend, um allerorten die Grundlage zu neuen Kolonien zu bilden. In eiliger Hast kommen sie aus dem Erdboden hervor. Die meisten wissen, obzwar zum ersten und einzigen Male in ihrem Leben der finsteren Tiefe entsteigend, im Reiche der feuchten Abendluft sofort meisterhaften Gebrauch ihrer weißen kleinen Schwingen zu machen. Einige aber zappeln am Boden, ihre Flugwerkzeuge sind offenbar verletzt: sie werden die erstrebte Reise niemals antreten können! Doch was will das Milliarden gegenüber besagen, die ihre Bestimmung erfüllen werden!

Charakteristisch schmückt hier und da die Steppe der wohlbekannte Affenbrotbaum. Grotesk und bizarr durch seine Erscheinung, erreicht er oft, in leuchtend grauglänzender Rinde gehüllt, einen Umfang von vielen Metern, urweltlich mutet er uns an. Der Reisende lernt ihn aber bald schätzen; denn manchmal birgt er in seinem hohlen Innern reichliche Wasservorräte, die aus der Regenzeit stammen und oftmals das einzige Wasser auf viele Tagereisen im Umkreise bilden ... ...

Haben wir einen erhöhten Standpunkt eingenommen, so fällt uns besonders eins auf: von höheren Bäumen begleitete, die Steppe weithin durchziehende Einsenkungen; das sind periodische Regenstrombetten, die häufig schluchtenartig schroff vertieft die Landschaft durchqueren. Liegen sie monate- und jahrelang trocken und durstend da, ein plötzlich eintretender gewaltiger Regenguß vermag sie in reißende Ströme zu verwandeln, die der Karawane ein unüberschreitbares Hindernis zu bereiten vermögen. In ihren oft weitausgedehnten Betten wäre es zur Regenzeit daher nicht ratsam, das Lager aufzuschlagen. – –

Liegt die Steppe in flimmerndem, das Auge blendendem Sonnenglanze, wie ein offenes Buch vor uns, so schweift der Blick in ungemessene Weiten, und ein Gefühl von Freiheit und Sehnsucht, all das Unbekannte zu erkunden, zu erforschen, ergreift den wissensdurstigen Wanderer.

Wieviel hundertmal habe ich mir, in den schwarzen Erdteil zurückgekehrt, eine hohe Warte gewünscht, ein Luftschiff, das mich über Steppen und Einöden tragen würde, und von dem aus ich all die Geheimnisse der exotischen Tierwelt hätte ergründen können, statt an die Scholle gefesselt mühselig, oftmals nur automatisch Schritt für Schritt im Sonnenbrande wandern zu müssen. – Wenn dieser Wunsch sich eines Tages wird erfüllen lassen, so ist aber wohl jene Tierwelt in ihrer Pracht und Schönheit zum großen Teil verschwunden ...

Ist die Masai-Nyika grün und wasserreich zur großen Regenzeit, so reist es sich in ihr ohne besondere Schwierigkeit, außer der Mühe, die es macht, den Weg zwischen den Dornen, den Büschen oder den lang rankenden, scharfen und oft mannshohen Gräsern sich zu bahnen. Anders aber ist es zur Trockenzeit. Dann ist es nicht geraten, in sie hinauszuziehen, ohne verläßliche Kenntnis der sicheren nächsten Wasserstelle. Kunde, die über den Wasservorrat noch vor kurzer Zeit uns wurde, ist nicht zuverlässig; denn schnell dahinsiechend in dem Gluthauche der Sonne und der Steppenwinde kann das begehrte Naß in kurzen Tagen verschwunden und vertrocknet sein! Mit den beladenen Trägern, welche, ihre sechzigpfündigen Lasten auf dem Kopfe, frühmorgens aufgebrochen sind, vermögen wir wohl bis zu 30 Kilometer und mehr an einem Tage zurückzulegen, wenn wir sicher waren, am Abende Wasser zu erreichen. Ist das nicht der Fall, so sehen wir uns gezwungen, uraltem, zweckmäßigem Gebrauche folgend, einen sogenannten »Telekésamarsch« zu machen. Nach Mittag bricht die Karawane auf und geht bis zum Abende ihrem Ziele entgegen. Mit Eintritt der Dunkelheit wird an einer beliebigen Stelle der Steppe ohne Wasser gelagert. War der Tag heiß, lastete die Hitze sengend und brennend über unseren Häuptern, führten die plötzlich eintretenden Wirbelwinde gewaltige, Staub und Sand aufrührende Tänze in der Ebene aus, kreuz und quer wirbelnde Sandhosen bildend, so harrt jeder Mann bei seiner Last hingekauert des nächsten Morgens, um in aller Frühe, – bei Mondschein und nicht allzu ungünstigem Terrain oft noch in der Nacht aufbrechend, – so eilig wie möglich dem ersehnten Wasser, der nächsten Lagerstelle, zuzustreben. Oft kann dieses Ziel erst am Abend erreicht werden. So lange vermag ein wohlgenährter und eingeübter Träger dort drüben mit seiner schweren Last auszuhalten, kaum aber länger. Unter gewöhnlichen Verhältnissen wird er niemals seine Last im Stiche lassen; alte Tradition verbietet ihm dies, und so fest verläßlich ist er in dieser Beziehung, daß ich oftmals neben ihrer Last niedergesunkene Leute auffand, kaum aber je erlebt habe, daß sie, ihre Last verlassend, etwa das Wasser zu erreichen versucht hatten. Wohl aber ist es »testuri« (Sitte, Überlieferung), daß die zuerst am Lagerplatz Angekommenen ihren »rafiki« (Freunden) die gefüllte Kürbiskalebasse oft stundenweit rückwärts entgegentragen, um sie so zu erquicken. Hier, wie bei der freigiebigen Zustellung von Speise untereinander, handeln die Träger höchst brüderlich und sich gegenseitig helfend und unterstützend. Wie aber auch die Verhältnisse liegen mögen, ob zur Regen- oder Trockenzeit, bewundernswert wissen die Schwarzen, verstehen es namentlich aber die Jagdnomaden, der so menschenfeindlichen Steppe die angenehmsten Seiten abzugewinnen, verborgene Wasserpfützen aufzufinden, die seltenen beerentragenden Sträucher zu erspähen, Brennholz zu finden, wo anscheinend weit und breit kaum solches zu erschauen war, ihr Lagerfeuer zweckmäßig anzufachen und sich mit ihren dürftigen Tüchern oder Gewandungen schattige oder windgeschützte Lagerstätten zu bereiten. Ganz besonders verstehen sie es auch, durch aromatisch duftende Kräuter sich insektenfreie Lagerstätten zu schaffen, deren starken Düften indessen europäische Nerven kaum gewachsen sind.

Alfred Brehm sagte einst von dem asiatischen Gegenstück der Masai-Nyika, der Tundra, der sibirischen Moossteppe, nachdem er viel Hartes und Schweres dort erlebt und ihre Tücken kennen gelernt: »Zur Tundra ziehe ich nicht wieder!« Vor der Nyika habe auch ich ein gewisses Bangen; niemals wird ein Nordländer, wird ein Deutscher, will er anders bleiben was er ist, dort für die Dauer Fuß fassen.

Aber mit geheimnisvoller Kraft lockt sie dennoch den, der sie kennen gelernt, immer und immer wieder zu sich zurück. – – –


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