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J. Rist, Sabbathische Seelenlust. Lüneburg 1659. S. 34.
Matth. 21, 1.
Auf, auf, ihr Reichsgenossen,
Eur König komt heran,
Empfahet unverdrossen
Den großen Wundermann;
Ihr Christen geht herfür,
Laßt uns für allen Dingen
Ihm Hosianna singen
Mit heiliger Begier.
Auf, ihr betrübte Herzen,
Der König ist gar nah,
Hinweg all' Angst und Schmerzen,
Der Helfer ist schon da!
Seht, wie so mancher Ort
Hochtröstlich ist zu nennen,
Da wir ihn finden können
Im Nachtmal, Tauf' und Wort.
Auf, auf, ihr Vielgeplagte,
Der König ist nicht fern;
Seid frölich, ihr Verzagte,
Dort komt der Morgenstern;
Der Herr wil in der Not
Mit reichem Trost euch speisen,
Er wil euch Hülf' erweisen,
Ja, dämpfen gar den Tod.
Nun hört, ihr freche Sünder,
Der König merket drauf,
Wenn ihr verlorne Kinder
In vollem Lasterlauf'
Auf Arges seid bedacht,
Ja thut es ohne Sorgen:
Gar nichts ist ihm verborgen,
Er gibt auf alles Acht.
Seid fromm, ihr Unterthanen,
Der König ist gerecht;
Laßt uns die Weg' ihm bahnen
Und machen alles schlecht
schlecht, schlicht, eben..
Fürwahr, er meint es gut;
Drum lasset uns die Plagen,
Welch' er uns schickt, ertragen
Mit unerschrocknem Mut.
Und wenn gleich Krieg und Flammen
Uns alles rauben hin,
Gedult! weil ihm zusammen
Gehört doch der Gewinn.
Wenn gleich ein früher Tod
Die Kinder uns genommen,
Wolan, so sind sie kommen
Ins Leben aus der Not.
Frisch auf in Gott, ihr Armen,
Der König sorgt für euch,
Er wil durch sein Erbarmen
Euch machen groß und reich.
Der an ein Thier gedacht,
Der wird auch euch ernähren;
Was Menschen nur begehren,
Das steht in seiner Macht.
Hat endlich uns betroffen
Viel Kreuz, läßt er doch nicht
Die, welch' auf ihn stets hoffen
Mit rechter Zuversicht;
Von Gott komt alles her,
Der lässet auch im Sterben
Die Seinen nicht verderben,
Sein' Hand ist nicht zu schwer.
Frisch auf, ihr Hochbetrübte,
Der König komt mit Macht,
An uns, sein' Herzgeliebte,
Hat er schon längst gedacht;
Nun wird kein' Angst noch Pein
Noch Zorn hinfür' uns schaden,
Dieweil uns Gott aus Gnaden
Läßt seine Kinder sein.
So lauft mit schnellen Schritten,
Den König zu besehn,
Dieweil er komt geritten,
Stark, herlich, sanft und schön;
Nun tretet all' heran,
Den Heiland zu begrüßen,
Der alles Kreuz versüßen
Und uns erlösen kan.
Der König wil bedenken
Die, welch' er herzlich liebt,
Mit köstlichen Geschenken,
Als der sich selbst uns gibt
Durch seine Gnad' und Wort.
Ja, König hoch erhoben,
Wir alle wollen loben
Dich freudig hier und dort.
Nun, Herr, du gibst uns reichlich,
Wirst selbst doch arm und schwach;
Du liebest unvergleichlich,
Du jagst den Sündern nach;
Drum wollen wir allein
Die Stimmen hoch erschwingen,
Dir Hosianna singen
Und ewig dankbar sein.