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As Harstwind äwer de Stoppel weiht, Dunn liggen drei Burßen in Herzlichkeit Tausamen unner den Schatten-Bom Un sein herun up den gräunen Strom Up den gräunen Rhein, up olle Borgen, Un singen herin in den hellen Morgen. Sei singen, ob't paßt, is ganz egal; Ehr Led schallt lustig dörch Barg un Dal, Sei singen en Jeder, wat Jeder weit, Doch wat sei singen, ut Hartensfreud'. Dat is de olle leiwe Sang, De schallt taunirst, wenn't Hart noch fri, Un klingt denn nah dat Lewen lang Mit sine säute Melodi; Dat is de Lust, de rute breckt, Wenn Gottes Herrlichkeit So warm un vull taum Harten spreckt, Wenn't frisch un jung noch sleit. Wat kümmert't uns, wo't rute kümmt, Wat kümmert't uns, wo't stimmt? Dat is de Lust, de helle Freud', De Maud is't, de in'n Harten gläut, Sei möten rute in de Welt! Wen kümmert't, ob't geföllt? – De Murer wüßt en einzig Led, Hei wüßt man blot dit ein, Dat sung hei, wenn hei trurig set, Un wenn hei sik ded freu'n; Un was hei trurig, sung hei't sacht, Un was hei lustig, lud; Hei hett dorbi ball weint, ball lacht, 'T kamm All up Eins herut: »Habe wieder mal was Neu's erfohr'n, Ihre Zähne, die sind kreideweiß; Als sie mir die Treue hat gebroch'n, Lebe wohl, du Allerungetreu'st! Hast du dann was Neues mal erfohr'n, »Na,« röppt de pucklich Snider, »hür, Es thät ein Schneider mal sich frei'n Und als er minniglich bemüht Und als er an die Hofstatt kam Es lacht des Kaisers Majestät, Da zog der neue Ritter aus, Drum merkt Euch, Schneider, die Geschicht: »Wat's dit för Wirthschaft!« röppt Jehann, Ik weit einen Eikbom, de steit an de See, Ik weit einen Eikbom vull Knorrn un vull Knast, Un de König un sine Fru Königin Un as nu de König so Antwurt begehrt, Un doch gräunt so lustig de Eikbom up Stun'ns, Rasch giwwt em den König sin Dochter de Hand: |
Un as hei sung sin Led tau End, Dunn würd sik achter em wat rögen, Un as hei dornah üm sik wen'nt, Kickt em de Smädgesell entgegen. Sin Og kickt höhnschen un verglas't In ehren lust'gen Kreis herin, Un in sin Minen hadd de Sün'n Mit all ehr Wuth herümmer ras't. Swor liggt üm sine Lipp en Haß, As wenn ut Bli hei gaten was, Un will hei lachen, ward't en Wesen, Dat Jeden grugen würd en gräsen. Verfollen stunn hei dor, verkamen, Ein schändlich Bild in dreck'gen Rahmen. »So,« rep hei, »so! Hir drap ik Jug!« – Un rute platzt en weusten Fluch – »Ji singt jo hellschen äwerböstig, Denn is de Bramwin woll nich wid. Na, rückt man rut! denn ik bün döstig. En Sluck smeckt beter as en Lid.« De drei Gesellen sprungen up, De Lust was hen, de Freud' vergällt, As wenn in frische Rosenknupp En gift'ge Worm herinne föllt. Denn is dat ut mit Bläu'n; So was't ok mit ehr Freu'n. »»Wat gellt Di hir uns' Singen an?«« Röppt hellschen argerlich Jehann. »»Gah Dine Weg', uns lat in Rau!«« – Un wat de beiden Annern wiren, De stimmen kräftig ok mit tau: »Wi heww'n mit Di nicks tau verkihren!« Un trecken af mit ehr Fellisen. – »»Ja, gaht man!«« röppt de Kirl ehr nah. »»Kann ik nich gahen, wo ik gah, Ji brukt de Weg' mi nich tau wisen. Na, täuwt! wi will'n uns wider spreken, Ik ward Jug mal en Sticken steken.«« Un wankt ehr nah mit falschen Blick. So hinkt de Afgunst achter't Glück, Un flüggt dat Glück ok noch so hoch, De lahme Afgunst kriggt dat doch; Un hett sei't fat't mit knäkern Armen, Denn wörgt sei't dod ahn Gnad un Barmen. |