Fritz Reuter
Dörchläuchting
Fritz Reuter

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Kapittel 8.

Stining kriggt 'ne slichte Nahricht mit Snellposten un Telegraphen. – Sei is in Truern un ward von Dürten tau en sonderbor Gebett anstift. – Woher sick de Wederstangen up de Nigen-Brambörgsche Paleh stammen, un worüm de Herr Konrekter den Herrn Kammerdeiner Randten an de Näs' knipsen ded. – De Konrekter un Dürten säuken sick un känen sick nich finnen, bet Dürten tauletzt still steiht. – Pagel Zarnewitz un Korl Bentwisch prügeln sick en Beten. – Wecke Wurd heit hir woll: Spickgaus? – De Konrekter prophenzeiht säben Gewitter an einen Dag, un stiggt säbenmal so hoch in Dörchläuchten sine Achtung.

Den sülwigen Morgen, as Dörchläuchten sick den Tweiback entseggen müßt, satt Stining Holzen in ehr lütt Kamer un ehr was tau Maud, as müßt sei sick för ümmer ehr ganzes Lewensglück entseggen. Den Dag vorher glik tauirst hadd sei de Nahricht von Halsbandten sin Unglück dörch de dunnmalige Snellpost un dörch de dunnmaligen Telegraphen kregen; de Snellpost nämlich würd in jenen Tiden dörch de lütten Stratenjung's besorgt, un de ollen Wiwer an de Stratenecken, wenn sei de Hän'n äwer den Kopp tausamen slogen un mit den Kopp hen un her wiwakten, deden dunn de Telegraphendeinsten. Äwer dese Niglichkeitsbeamten wiren in jenen Tiden eben so untauverlässig, as up Stun'ns de Tidingen. un wenn wi uns up Stun'ns bi allen Furtschritt in de Welt dat gefallen laten möten, dat dat transatlantische Kabeltau Dummheiten makt un dämlich Tüg red't, worüm süllen wi uns denn wunnern, wenn dunnmals de lütten Stratenjung's-Posten Dummheiten makten un de ollen Wiwer-Telegraphen dämlich Tüg red'ten: »Stining, verfir Di nich! Halsband hett stahlen.«

Dit was för Stining frilich nu ebenso unverständlich, as wenn dat Kabeltau ut Amerika berichten würd: de Presendent von Amerika wir up BlondinCharles Blondin, geb. 1824 in St. Omer in Frankreich, berühmter Seiltänzer, überschritt wiederholt den Niagarafall auf einem Seil in Höhe von 50 m. sinen Puckel nah den Rathhustorm von New-York 'ruppe reden. So'ne Dummheit kunn sei nich glöwen; äwer achter dese apenbore Dummheit kek dat Späuk mit en Sleuer äwer den Kopp 'rute, wat wi Minschen Ungewißheit nennen, un wenn de Sleuer föll, wat kunn denn taum Vörschin kamen? – Un de Sleuer föll, Dürten ret em mit starke Hand 'runner un vertellte Halsbandten sine Sak, de sei sick von einen Broda'schen Daglöhner neger befragt hadd. – 'T was jo nicks, 't was en reinen Unverstand, an den Keiner weniger Schuld hadd, as Stining ehr Wilhelm sülwst; äwer de dunnmaligen Tiden wiren schu, Jeder hadd 'ne heimliche Angst, dat von em wat up apenbore Strat red't warden künn, un de Schuld nich so sihr, as dat Bekanntwarden von en Schimp, glik gaud, wat Einer dor schüllig oder unschuldig d'ran was, makten den Leumund. Un en Schimp was ehren Wilhelm worden, sin Leumund hadd en Lack kregen, un de Angst kamm dortau, wat em derentwegen ok woll för ümmer de Intritt in 'ne Zunft verwehrt warden künn, un de Vörwurf steg in ehr bitter tau Höchten, dat sei em tau sin Vörnemen mit anstift hadd. – De Seel, de ganz un gänzlich in 'ne annere Seel upgahn is, söcht ängstlich nah Qualen för sick sülwst, un sei finnt ümmer en Stachel, denn den Schutz, den de annern Minschen üm sick 'rümmer hewwen as en isernen Panzer, de Eigenleiw, hett sei afsmeten, dormit dat sei lichter un heller in ehren Himmel upstigen kann. –

Ok Dürten makte sick Vörwürw, sei wiren äwer denn doch uttauhollen, denn dat stolze Gefäuhl, dat sei Dörchläuchten up apenboren Mark Trotz baden hadd, un dat sei mit Rath un Daht ehre Swester un Halsbandten bistahn wull, drängten sick bet nah vör; äwer as sei gegen Abend ehre arme Swester, de all in deipen Trübsal satt, noch de Nahricht bringen müßt, dat Halsband nu doch würklich up Dörchläuchten sinen Befehl wegen Respektswidrigkeit insteken was, un sei vergews sick nah Hülp termaudbast'te, dunn kemen ehr de eklichen Gedanken, sei mit ehre Lust an de utlawten fiw Daler wir an den ganzen Handel Schuld.

Stining lagg de Nacht ahn Slap up ehr Lager un dachte an ehren Wilhelm, wo hei woll ahn Rauh dor liggen ded, un Dürten lagg ok ahn Slap un dachte doran, wo sei den Löper woll wedder up de Bein bringen künn, denn hei süll acht Dag' sitten, ein üm den annern bi Water un Brod; »dormit Du noch lichtfäutiger wardst,« hadd Rand giftig seggt, as hei em sin Urthel ankünnigt hadd. Fiw Stun'n vörher, as Dörchläuchten an den annern Morgen sine Leweh höll, höllen de beiden Swestern ok ehre Leweh, un Stining taum wenigsten mit sworen Harten. Ach, wat was sei süs so fröhlich an ehre Arbeit gahn, wo fix hadd sei de Nadel infädelt, wo wiren de Stichen achter enanner up dat witte Lin'n henslagen, as wiren't lichte Fauttritten von en lustigen Wanderburßen, un wo girn hadd sei en Blick ut dat Finster smeten, wenn sei den Twirn dörch dat Waß treckte, un hadd sick freut äwer de Morgensünn, de för de Welt schinte, wenn ehr Kamer ok düster was! Un wenn denn de lütten Vägel in den ollen Lindenbom gradäwer ehr Morgenlid anstimmten, den jungen Dag tau grüßen, denn hadd sei ok ehr Morgenlid sungen, äwer lising, ganz lising, dat sei ehren ollen Vader de Rauh nich stürte, de bian slep. So was't alle Morgen west, un wenn ehr des Abends ok mal dat Hart swor west was von Sorgen un Sehnen, in de stille, düstere Nacht was de Engel an ehr Lager treden, de 'ne Botschaft bestellt von unsern Herrgott an de mäuden Hän'n un de gauden Harten, un hadd ehr sachten de Ogen taudrückt un hadd frische Hoffnung in ehr Hart gaten, de ehr des Morgens ut de hellen Ogen lücht'te. Äwer dese Nacht was de Engel nich kamen un hadd ehr de Ogen taudrückt, sei wiren trüw un trurig von Waken un Weinen, sei kunnen dat Nadelühr nich finnen, un de lustige Wanderburß slek trurig dorhen un müßt anhollen wegen den Regen, de up sinen witten Fautstig dal föll.

Dürten hadd frilich ok nich slapen, sei was äwer tau 'ne Ort Sluß kamen mit ehre Gedanken, un wenn de Sluß ok noch nich so fast was, dat sick nich hir un dor allerlei wedderhorig Tüg 'rinner drängen künn, so hadd sei doch dat säkere Gefäuhl, dat sei sick up den Hauptrigel in ehren Sluß fast verlaten kunn – dat heit, wenn hei sick schuwen laten wull – un dat was de Herr Konrekter. Un schuwen müßt hei sick laten, sei hadd em jo all so oft schawen, dat hei nich inrustern kunn, un wenn sei em nu noch en beten inölen ded, denn . . . . –

»Gun Morrn, Stining,« säd sei, as sei gegen halw teihn bi ehr Swester in de Dör kamm, »tidiger kunn ick nich kamen, denn ick müßt irst Allens tau Schick maken; nu is hei äwer in de Schaul« – »»Ach, Dürten, mi is gor tau trurig tau Maud!«« – »Dat glöw ick Di sacht, mi is sülwen ok nich recht, ick heww de Nacht ok nich recht slapen; äwer ick bün eben en beten äwer'n Wall gahn, dor is mi doch glik ganz anners tau Sinn worden.« – »»Ach ja, dat glöw ick, dor is't hüt Morgen woll sihr schön.«« – »Ja, äwer derentwegen bün ick dor nich 'räwer gahn, ick wull blot en beten in't Weder kiken.« – »»In't Weder? Wat hest Du in't Weder tau kiken?«« – »Vel, Stining, vel! Un wenn Du wat dortau dauhn willst, denn bidd unsen Herrgott, dat hei uns hüt en recht grugliches Gewitter schickt un Blitz un Dunner nich sport.« – »»Mein Gott, Dürten, wat sall en Gewitter?«« – »Dat sall Halsbandten fri maken.« – »»Ach, Dürten, wat red'st Du? wat red'st Du? Wat hett Halsband mit en Gewitter tau dauhn?«« – »Hei sall kein maken, un't sall em ok nich in de Finstern slahn. – 'Ne, 't is blot, dat Dörchläuchten doch mal tau weiten kriggt, wo en bangen Minschen tau Maud is. Wo? hei glöwt jo woll, dat hei dat Ganze kummandirt? Ne, so wid sünd wi noch lang nich! Dat Wedermaken hedd sick uns' Herrgott noch vör de hogen Herrn vörweg behoben, un so as mi dat ansüht, lett dat noch gor nich so, as wenn hei dit Geschäft afgewen will.« – »»Je, Dürten, äwer Halsband . . . .?«« – »Lat mi utreden, Stining, dat kümmt All noch. – Süh, wenn en Weder in de Luft is, denn schütt dat Dörchläuchten in't Liw un in de Knaken, un hei lihrt dat erkennen, dat Gottes Hand bawen is, un denn ward hei hellschen gnedig, un wegen sine Angst schickt hei denn nah den Herrn Konrekter, indem hei den för den Kläuksten in de Stadt taxirt, taum Wenigsten in Wedersaken – in Geldsaken sall't jo Hofrath Altmann sin – un denn sälen sei jo dor allerlei wunderlich Tüg tausam bedriwen, indem dat Dörchläuchten Trost dorin söcht, un denn is hei wegen sine Angst nich in'n Stan'n, den Herrn Konrekter wat aftauslagen – wi hewwen jo derentwegen ok de beiden Faden bäuken Blankholt kregen – un wenn hei nu för Halsbandten bidden deiht, denn . . .« – »»Ach, Dürten, deiht hei dat woll?«« – »Hei möt, Stining; ick heww em all tau sworere Ding' bröcht, un dat is min Sak; Din Sak is, dat Du en rechtes swores Weder 'ruppe bed'st; ahn Angst deiht Dörchläuchten nicks.« Dormit gung sei, kek äwer noch mal in't Finster: »De Sünn un de Fleigen steken hellschen, 't is ok swaul naug dortau, un in'n Westen swulkt dat all bi Lütten tau Höcht, ick glöw, wi krigen ein; äwer bed Du man likerst, schaden kann jo dat nich!« –

Wat Dürten Holzen 'ne Förbed' von den Herrn Konrekter för Halsbandten tau Weg' bringen kunn, was ehr Sak, un dorüm bruken wi uns hir nich tau kümmern; de Tid ward dat jo lihren; äwer dat sei mit Dörchläuchten sinen Wederkram Bescheid weiten müßt, lagg up de Hand, denn wo oft hadd sei in de letzten Johren den Herrn Konrekter bi en Gewitter nah de Paleh gahn seihn, männigmal woll en beten verdreitlich; äwer taurügg was hei ümmer mit Lachen un Hägen kamen.

Dörchläuchten was Herzog von Gottes Gnaden; dat verstunn hei äwer nich so, as wenn hei dörch de Gnaden Gottes taum Herzog makt wir, ne, hei was des Winters äwer, wenn kein Gewitter in de Luft wiren, oder bi hellen Sünnenschin in'n Sommer, ungefihr de Meinung, dat sine herzoglichen Gnaden eben so vel up sick hadden un bedüden deden, as unsern Herrgott sine Gnaden sülwst – in Gripswold hadd hei dat nich lihrt, woll äwer in Frankrik – hei betracht'te sick also, wenn de Luft rein was, so halw un halw as 'ne lütte göttliche Perßon, de up en lütten Rum allmächtig was. Uns' Herrgott äwer stürt de Böm, dat sei nich in den Hewen wassen, un hadd dat so inricht't, dat Dörchläuchten männigmal tau 'ne Erkenntnis kamm, einmal, wenn de Kass' leddig was un Schultsch keinen Tweiback gewen wull, un denn, wenn en Gewitter in de Luft was un't anfung, em in den Liw tau regiren. – Wenn dat Irst nu de Fall was, würd de Herr Hofrath Altmann raupen, was dat Tweite de Fall, denn gung de Herr Konrekter mit sinen Pick- un Horz-Kasten unner den Arm un den Voßswanz in de Hand äwer den Mark, de Lakay, de em raupen hadd, folgte em mit en por Buddeln, un Dürten drog dat annere nothwennige Geschirr in'n Korw achteran. – In Dörchläuchten sin Allerheiligstes, in sin Provat-Kabinett, würden nu Vorstellungen gewen, un't würd All natürlich utdüd't: de Herr Konrekter let lütte Kugeln von Flederpaddik sick afstöten un antrecken, let lütte Poppirpoppen in sinen Pick- un Horz-Kasten danzen, setzte Randten up en Hüker, de unnen up Buddelhäls' stunn un lod em kanonenvull von 'ne Materi, de kein Minsch tau seihen kreg, bet em de Hor as Swinsbösten tau Höchten stunnen un hei von Gesicht as en richtigen Swinegel utsach. Denn gung hei an Randten 'ranne un kamm em mit en krummen Finger an de Näs', wobi Rand de Näs' krüs'te, un denn kamm Dörchläuchten un makte dat ebenso un lachte äwer Randten sin Utseihn. Un einmal hadd Dörchläuchten den Befehl utgahn laten, dat den Apteiker sin Maschin 'räwer bröcht warden süll, un de Konrekter hadd 'ne Buddel dormit laden un hadd Dörchläuchten fragt, wat hei en lütten Blitz – en ganzen lütten – in de Stuw seihn wull, un Dörchläuchten hadd dummerwis' ›Ja‹ seggt un hadd en Slag kregen un hadd nahsten binah dat Rohren kregen un hadd Befehl gewen, dat Ding seindag' nich wedder em vör Ogen tau bringen. – Von dese Saken begrep Dörchläuchten Gott in der Welt gor nicks – de Konrekter säd tau sick: wegen sine natürlichen Anlagen – Rand säd: wegen sine natürliche Angst – un hei befohl den Konrekter in sine Eigenschaft as regirende Herr, hei süll dorför sorgen, dat kein Gewitter mihr upkamen künn. As de Konrekter säd, dat künn hei nich, verlangte hei, hei süll em gegen dat Weder schütten. – Ja, säd de Konrekter, dat Einzigste dorgegen wiren Wederstangen, un as hei em dat gründlich utdüd't hadd, würden an alle Schosteins un alle Ecken von de Paleh Wederstangen anbröcht, de hüt noch dor in de Luft kiken un ok hulpen hewwen, denn sörre de Tid is de Blitz in Bäcker Schulten sinen Swinkaben fohrt, un de is bet up de Grund dalbrennt, de Paleh steiht äwer ümmer noch. –

In de Irst fäuhlte Dörchläuchten bi dese Inrichtung en beten Rauh; äwer mit de Tid stegen in em allerlei Bedenklichkeiten up, wat ok dordörch woll sine Perßon perßönlich naug gegen Gefohr schüt't wir, denn hei hadd dat in sin fürstlich Gefäuhl, dat hei vör Allen irst in den Drögen bröcht warden müßt. Hei frog also den Konrekter üm Rath; äwer de wüßt dat ok nich, wo dit antaustellen wir; hei wüßt woll, säd hei, dat Isen un anner Metall den Blitz antrecken ded, un dat Glas un Sigellack un Sid' den Blitz afstödd, äwer 'ne Nutzanwennung von dese Saken för de dörchläuchtigste Perßon wüßt hei nich tau maken. – »Also,« frog Dörchläuchten, »Er meint, daß, wenn ein Mensch in einer Glaskugel säße, er nicht vom Blitz getroffen werden könnte?« – Ja, säd de Konrekter, dat wir mäglich, äwer sticken würd hei gewiß. – Dat was also nicks för den gnedigen Herrn, verglasen kunn hei sick nich laten; äwer mit Sigellack? – Wo wir dat? – Je, dat wir ok man noch so! – Hei kunn sick allerdings sin Liw rod lackiren laten – swart gung nich wegen dat Utseihn – äwer dat würd sick afnutzen, un sick alle Morgen frisch lackiren un drögen laten, was doch ok gar tau umständlich. – Also Sid'! – äwer de drog hei jo all bet up de Schauh, wenn de schütten ded, denn wir jo sine ganze Angst vergews west. – Hei drog sick mit so'ne Gedanken lang 'rüm, un den letzten Winter tau Nigen-Strelitz was hei taum Sluß kamen, un hadd wat erfunnen, hadd sine Erfindung mitbröcht un wull den Konrekter dormit äwerraschen. Dit gelung em denn an den hütigen Dag ok vullstännig. –

Dürten Holzen hadd vermorrntau ok wat mit den Herrn Konrekter in den Sinn; äwer an 'ne Äwerraschung dachte ehre Seel nich, sei wull in'n Gegendeil an den Herrn Konrekter so ganz ut de Firn un von achter 'rümmer kamen, dat sei em so ganz bi Lütten un, ahn dat hei 't marken ded, in ehr Fohrwater 'rinner bröchte. Dit hadd sei nu äwer woll recht leg afpaßt, denn as de Herr an sinen Middagsdisch satt, sach hei so buh un bah ut un kek so wid äwer de Gerichten un Dürten sülwst dörch dat Finster weg, as wir dor achter wat Besonderes tau seihn. Dürten dachte tauirst an de Soltmannen, sei kek sick üm; ne, de was't nich, de was nich tau seihn. – »'T is hüt recht heites Weder,« säd sei. – »»Hm,«« antwurt'te de Konrekter. – »Ja, un de ollen Fleigen steken ok so.« – »»Hm,«« was de Antwurt. – »»Sünnabend – Sünndag . . . .«« – »Ne, hüt is Fridag, dat heit för den, de kein Släg' kriggt; äwer ick glöw, wi krigen hüt woll noch wat, wi krigen woll en Gewitter.« – »»Sünnabend – Sünndag,«« blew de Herr ruhig bi, »»den fößteihnsten, dat wir – den Dingstag äwer acht Dag', dat wir jo den Dingstag nah Pfingsten.«« – »Ne,« säd Dürten, – so lang wohrt dat denn doch nich; hüt äwer acht Dag' is de Tid üm. So hett jo dat Dörchläuchten nu einmal fast set't.« – »»Dürten,«« säd de Konrekter, »»wat red'st Du? Wat hett Dörchläuchten in de Sak tau seggen? Dat bestimmt jo de Kanzley.«« – »De Kanzley? – Denn möt de Kanzley en Minschen äwerst irst ordentlich verhüren, dat Einer sick verdeffendiren kann, un em nahsten irst insteken.« – »»Dat will sei jo ok; äwer insteken? Insteken? – Na, so dull scheiten de Preußen denn doch woll noch nich.«« – »Herr Konrekter, wat . . . .?« – »»Je, Dürten, un helpt dat nich wider. Den tweiten Festdag möt ick reisen.«« – »Reisen?« rep Dürten un let de Gawel fallen, denn dit Wurd was in de fiw Johr, de sei bi den Herrn Konrekter west was, nich follen, ok hadd kein Nahwer seindag' nich dorvon vertellt, dat de Konrekter up Reisen gahn was. »Ne, Herr,« rep sei, »un wenn Halsband bet drei Dag' nah den jüngsten Dag sitten sall, Sei sälen dorüm nich in Reis'ungelegenheiten kamen. – Ne, ick dacht so, wenn hüt so'n Gewitter kem . . . .« – »»Ih, wat hett en Gewitter, wat hüt kümmt, mit min Reis' tau dauhn, wenn ick den Dingstag äwer acht Dag' nah Strelitz führ, un wat mengst Du Halsbandten in mine Botterbrod- un Madera-Sak?«« – »Ach, so 'rüm!« säd Dürten un vertellte nu grad'tau ehr Sak. – »»Ach, so meinst Du?«« säd de Konrekter un vertellte nu, dat hei taum letzten Termin up den Dingstag nah Pingsten laden wir. –

So geiht dat, wenn Twei sick säuken, un Jeder geiht sinen eigenen Weg, denn finnen sei sick gewiß nich, bet Einer up den Infall kümmt, still stahn tau bliwen. – Dit ded nu Dürten. – »Herr Konrekter,« säd sei, »ick bün 'ne rechte dumme un dortau 'ne rechte slichte Perßon, ick bün Sei mit allerlei Winkeltäg' unner de Ogen gahn, ick wull Sei up Umwegen tau 'ne gaude Daht anstiften, as wenn dat bi en Mann nödig wir, de so vull Dugend sitt un vull Gaudheit, as de Esel vull grise Hor, un so vull Klaukheit, as en dänsch Pird, dat drei Dag' vör den Regen tau Hus kümmt. – Herr, redden S' min arm Swester vör Unglück un minen ollen Vader, denn seihn Sei, wenn dat utkümmt, dat Halsband seten hett, un Dörchläuchten spreckt em nich ganz fri von alle Schuld, denn nemen sei em nich in dat Böttcheramt up, wenn hei mal ut den Löperdeinst los kümmt. – Un wat sall denn ut min Stining warden? – Ach, un sei weit noch gor nich recht, wo slimm dat warden kann.« – Sei hadd de Hän'n folgt un kek den Herrn so recht trurig un truhartig in de Ogen, un in ehre eigenen Ogen blänkerten de Thranen. – Mein Gott, dachte de Konrekter, wo smuck süht Dürten hüt ut, un wat för en schönen Schin liggt ehr up dat Gesicht! – »»Ih, Dürten,«« säd hei un läd sin Hand up ehre Hän'n un drückte sei sachten, »»dat krigen wi woll. – Wenn en Gewitter kümmt, ward Dörchläuchten immer hellschen gnedig. Loslaten ward hei Halsbandten woll in sinen Gnaden; äwer wat hei em von alle Schuld fri spreken ward, dat . . . . denn up de Ort müßt hei jo de Schuld up sick sülwen nemen un dat . . . . dat dauhn de hogen Herrn man unnod.«« – »Je, hei hett äwer doch Schuld. Wat kann de arm Minsch dorför, dat em de Broda'sche Pächter för en Verrückten ansüht.« – »»All wohr! Dürten, all wohr!«« säd de Konrekter un stunn up un läd ehr de Hand up den Kopp. – »»Na, will'n seihn, wat sick maken lett.«« –

Dürten satt noch en Ogenblick mit de folgten Hän'n still dor, stunn sachten up un gung mit en deipen Hartenssüfzer ut de Dör.

»»Markwürdig!«« säd de Konrekter tau sick, as hei sick in den Lehnstaul set'te, »»sihr markwürdig! Sei is nu doch all fiw Johr üm mi 'rüm, un sei was jo dunn noch fiw Johr jünger, äwer so schön hett dat ehr in de ganze Tid nich laten. – Hm, dat kümmt doch woll dorvon, dat sei so biddwis' mi ankek – sei hett meindag' süs noch nich wat von mi beden – sei hett jo ok ditmal blot för ehr Swester beden – ick glöw, sei kann gruglich vel von en Minschen hollen. – Hm, hm, ick glöw, in Dürten steckt wat, in ehr steckt noch wat Besonderes.«« –

As de Herr Konrekter nah sin Schaul gung, was hei recht upvermüntert, un sine Schäulers hadden woll en gauden Tag hatt, wenn em Kunst nich unnerwegs begegent wir, de mit lächerlichen Gesicht un en besondern Ruck den Haut vör em afnamm, em von unnen up ankek un so vör sick hensäd: »Also den Dingstag äwer acht Dag' in Nigen-Strelitz.« –

Hir möt nu Keiner glöwen, dat Kunst en dreimal destellirten Hallunk was oder en rachsüchtigen Rasskater, de den Hals nich vull naug krigen kann un dessentwegen up den gollen Knop von den Konrekter sinen Stock giprig was – oh ne! Kunst was blot en Spaßmaker von de Ort, as dat bi uns in jede lütte Stadt einen oder en por giwwt, de ehren Spaß en beten stramm uptömen, un so lang dorup herümmer riden, bet sei em dat Krüz intwei reden hewwen. Kunsten sin Hauptspaß was nu, Lüd' bang tau maken un in Unrauh tau bringen, un as nu an den heiligen Abend de Stock em dortau Gelegenheit gaww, set'te hei sick denn up sin Ridpird un red sin Fahlen krüzlahm. De Konrekter kennte sinen Swager sine Anstalten recht gaud, un so lang hei nich sülwst, blot anner Lüd' in't Spill kemen, hadd hei nich besonders wat dorin funnen un hadd ok woll, wenn't nich tau stripig kamm, doräwer lacht; äwer nu, as 't em sülwst an't Mager kamm, dachte hei gor nich an en Spaß, hei höll Kunsten sine Anstalten för 'ne niderträchtige Hinnerlist un sinen Gruß un sine Würd' desen Nahmiddag för dat gelbunt Lachen, wat Satan utstött, wenn hei glöwt, 'ne arme Seel all bi den Kanthaken fat't tau hewwen. –

Sine upvermünterten Minen wiren weg, de Ingrimm hadd sick em up Mund un Näs' set't un schot mit so'n Tucken dörch sin oll fründlich Gesicht, as wenn em in sinen Nahmiddagsslap de verdreitlichsten Fleigen doräwer krawwelten; un as hei up de Del von't Schaulhus kamm, was dat Bild, wat hei dor tau seihn kreg, ok man so so un grad' ok nich dortau andahn, sinen Zorn wedder in't Geleg' tau bringen. – Pagel Zarnewitz hadd Wust un Spickgaus von Hus kregen un hadd sinen Fründ Korl Bentwischen nicks dorvon afgewen. De hadd dorup spitzt; äwer ut Ticktacken ward Burrjacken, un nu lagg Korl Bentwisch unnen un Pagel Zarnewitz lagg baben un döschte up Korl Bentwischen sin Gesicht, as güng't för Geld, un Korl Bentwisch hadd von unnentau Pagel Zarnewitzen sin Näs' un Umgegend in de vulle Göps fat't un kned'te doran herümmer, as en Bäckergesell, de Deig utkned't, un rep: »Du meinst, Du hest den Tiger, äwer de Tiger hett Di!« – »»Un nu hett hei Jug beid'!«« rep de Konrekter un richt'te sei mit en por uterwählte Mulschellen äwer En'n. – Äwer as hei in de Schaulstuw kamm, hadd hei de freudige Äwerraschung, vör sick en vullstännig römisch Kavallerigefecht tau seihn, wat sine leiwe Klass' den ollen Livius tau Ihren un em wohrschinlich tau 'ne Freud' upführen un dorbi so'n natürlichen Larm maken ded, as wiren't würkliche römische Ritter un würkliche Pird'.

Dit was nu so wid recht gaud utdacht von de Jung's; äwer tau de Rauh, de sick för 'ne Schaulstuw schickt, un tau 'ne Berauhigung för en Schaulmeister, de all up de Strat Ingrimm in sick freten un up de Schauldel em aderkau't hett, deint so wat grad' ok nich. De Herr Konrekter set'te sick also up den Kantheder, slog den Homer up, un as de Larm sick en beten leggt hadd, fung hei denn hellschen falsch an: »Nu hürt mal, Musche Hundsvötter! Ick denk mi, Ji hewwt mi 'ne Vörstellung gewen wullt, woans dat in den Trojanischen Krig un in den Strid üm de Muren von Ilion hergahn is, un dat wir jo denn ok recht gaud, wenn Ji blot nich tau dumm dortau wirt. – Wat? Sall dit Getrampel villicht den Strid üm de Schäp bedüden? Denn lat't Jug seggen, dat Pird' dor äwerall nich anners dorbi wiren, as so'n vör'n Stridwagen, un wenn Korl Bentwisch un Pagel Zarnewitz wohrschinlich glöwen, sick för Hektorn un Achilleussen utgewen tau känen, denn will ick ehr man seggen, dat sick de Beiden nich Hos' un Jack intwei reten un sick in de Gesichter 'rümmer kratzt hewwen – nu kik mal Einer, wo de Swinegel blött! – ne, en beten anners gung't noch tau. – Irst lihrt wat, Hundsvötter, nahst känt Ji Helden spelen! – Wi sünd kamen bet an de schöne Städ, wo Hektor tau sine leiwe Fru Andromache Adjüs seggt un sei em vermahntHom. Il. VI, 407 ff. :

Δαιμόνιε, seggt sei, φθίσει σε το σον μένος, ουδ' ελεαίρεις, seggt sei – äwer Ji sid gor nich wirth, so wat Schön's tau lesen! – παιδα τε νηπίαχον, seggt sei, και έμ' άμμορον, η τάχα χήρη, seggt sei – Korl Wendt, Musche Hundsvott, lett Hei dat Snacken nich, denn stell ick Em wedder bi minen Kantheder, un denn snack ick mit Em – σευ έσομαι, seggt sei, τάχα γάρ σε κατακτενέουσιν 'Αχαιοί, πάντες εφορμηθέντες, seggt sei, εμοι δέ κε κέρδιον είη σευ αφαμαρτούση, un so wider, seggt sei. – Langnickel, fang' Hei mal an!« –

Un Langnickel nörrickte en por Mal un stödd mit de Ellbagen rechtsch un linksch üm sick, wat ungefihr heiten süll: Kinnings, helpt mi, ick bün hellschen in Verlegenheit. – »Na,« säd de Konrekter, »ward dat bald wat? – Δαιμόνιε – wat heit dat?« – »»Oh, Du Ungetüm!«« säd Langnickel un kek den Herrn Konrekter sihr ungewiß an, wat de woll dortau seggen würd. – »Ick glöw, Hei is sülwst en Ungetüm. – Folgende wider!« säd de Konrekter un wis'te up Korl Siemßen. »Na, Korl! – Ja, licht is dat Wurd nich; äwer wo nennen wi woll en Kirl, de mihr utrichten kann, as en gewöhnlichen Minsch? Einen D . . . ., einen D . . . . D . . . .« – »»Einen Dausendßaßa,«« säd Korl. – »Na, ick hadd bald wat seggt. – Dat seggen wi woll in'n Spaß; äwer meint Hei, dat Hektorn sine Fru hir spaßig tau Maud is? – Ne, sei schellt em: Du Düwelskirl! seggt sei, törn Dinen Maud! seggt sei. Hest Du kein Erbarmen mit Dinen lütten Jungen – dor meint sei ehren lütten Astyanax mit, den sei up den Arm hett – un mit mi Unglücksworm, seggt sei, de bald Wittfru von Di sin ward? Denn wo lang ward dat wohren? seggt sei, denn störmen de Achaier all up Di los un maken Di kolt, un wat heww ick dorvon anners as idel Weihdag', wenn ick ahn Di dor sitt? seggt sei. – Na, ick glöw, ick äwersett Jug noch den ganzen Homer vör. Wider, Korl Siemßen!« rep hei, dunn gung de Dör up, un ein von Dörchläuchten sine Lakayen kamm 'rinne: »»Herr Konrekter, Dörchläuchten lett fragen, wat wi hüt woll noch en Gewitter kregen?«« – Nu was den Konrekter sine Geduld äwer mit de Wil tau En'n, hei dreihte sick hellschen giftig nah den Minschen üm un rep: »Ja! Seggen S' Dörchläuchten man, wi kregen noch säben.« – »»Noch säben?«« frog de Lakay ganz verdutzt un gung ut de Dör, un de Konrekter rep em noch nah: »Ja, säben! Wi krigen noch säben!«

Hir möt ick en ollen schöne Vers wedder upfrischen:

Stürzt im Fallen auf die Uhr
Und zerbricht zwo Reihen Zähne;
Blinder Eifer schadet nur.

De Herr Konrekter was in so'n blinnen Iwer; hei verget Dürten ehr Anliggen un wull Dörchläuchten mit de säben Gewitter so vör den Kopp stöten, dat hei em nah dissen in Rauh laten süll; äwer Unglück slöppt nich, hei hadd de Reknung ahn Wirt makt; dat kemen an desen Abend wirklich säben Gewitter 'ruppe, ümmer ein achter't anner, un hei steg dörch sin Prophenzeihn un sine Kenntnis in Wedersaken bi Dörchläuchten so hoch, dat hei bi de velen Gewitter, de äwer Johr 'ruppe kemen, Dörchläuchten so nödig würd as dat dägliche Brod, un ümmer bi Dörchläuchten sitten müßt, as wir hei em antrugt, un em den Grugel verdriwen müßt, as en Rottenfänger de Rotten. – Also: blinder Eifer schadet nur!

De irste Stun'n was tau En'n, un de tweite was anfungen; dat was 'ne latinsche; dor würden de Bucolica von Virgil äwerset't. –

De Herr Konrekter hadd in de Tüschenstun'n in't Weder keken un wüßt nu gewiß, dat en Gewitter tau Höchten kamen würd; sine Schäulers hadden in sin Gesicht keken un wüßten ok för gewiß, dat en Gewitter upgahn würd, sei wüßten blot noch nich gewiß, bi wen 't inslagen würd. – Allens was musingstill in de Klass', Jeder hadd en heimlichen Grugel un was in desen Hinsichten as en lütten Dörchläuchten antauseihn, Pagel Zarnewitz sogor as en duwwelten, denn hei hadd ok en groten Grugel vör de Arbeit; 't was äwerall sin Mod' nich, sick tau präpariren, un hei verlet sick in bedrängten Umstän'n ümmer up sinen Fründ Korl Bentwisch, de achter em satt un em tauflusterte. Dit Stück gung süs sihr gaud, denn Pagel hadd dat Glück, dat hei von Natur en Stamerbuck was, un so kunn dat nich upfallen, wenn dat bi dat Äwersetten ok en beten hackte un man druppwis' 'rute kamm; nu äwer hadd hei sick mit sinen gauden Engel prügelt, un de gaude Engel was en nahdrägschen Racker, un as hei nu würklich taum Äwersetten upraupen würd un sick so lang as mäglich – un dat was en schön En'n, denn hei was in den Konrekter sine Klass' propter barbam et staturam verset't – achteräwer läd, wat en Teiken sin süll, dat hei in Noth was; dunn schot dat dörch Korl Bentwischen sinen Kopp, un künn hei sick för de Släg' schön räken.

»Na, will'n wi denn noch en beten?« rep de Konrekter, un Pagel stamerte los:

Pastores, edera crescentem ornate poëtam,
Arcades, invidia rumpantur ut ilia Codro
.««Verg. ecl. 7, 25 u. 26.

»Scandir Hei mal,« säd de Konrekter, »villicht geiht't denn glatter!« – Pagel scandirte also. – Na, wenn en Stamerbuck dat Scandiren kriggt, denn gerött dat ok man so so; Pagel kamm äwer denn doch mit en beten Angstsweit dörch mit sine Sak. – »So, nu äwersett Hei!« – Ja, dat was't man; dor sat't. – Pagel fung indessen an, un de Anfang was man licht: »»Pastores – die Pastoren; edera – edere, essen, aßen,«« gung dat dörch sinen Kopp; »»die Pastoren aßen,«« säd hei lud; de Konrekter kek hoch up un säd: »Na, man tau! – So man wider!« – »»Crescentem – ih, dat find't sick nahsten,«« dachte Pagel; »»ornatus – verziert, poëta – der Dichter – bei dem verzierten Dichter,«« säd hei lud; de Konrekter steg von den Kantheder. – Nu was äwer Pageln sin Latin vullstännig tau En'n, hei reckte sick noch länger achteräwer, un de Racker, de Korl Bentwisch, flusterte em tau: »die rundliche Wurst,« »»die rundliche Wurst,«« säd Pagel lud; de Konrekter knep de Lippen tausam un kek Pageln an, as wir hei en Wunnerdirt, un hei hadd Intrittsgeld för em betahlt. – »Dazu auch die duftende Spickgans,« flusterte Korl; »»dazu auch die duftende Spickgans,«« säd Pagel lud, un as nu Allens üm em 'rümmer heimlich lachte, wüßt hei mit enmal bestimmt, dat hei mit 'ne grote Dummheit tau Platz kamen was, un doch! – Wust un Spickgaus hürten tausam, un't was en schön Gericht. – De Konrektor lachte ok, äwer't was ein eigenes Lachen, 't kamm ümmer so stotwis', ümmer so von unnen up stotwis' un treckte em in den rechten Arm, dat sick de tau Höchten bohrte mit dat Bauk: »Nu segg Hei einmal, Musche Hundsvott, wecke Wurd heit hir nu woll Spickgaus?«

Je, wenn't de Konrekter nich mal wüßt, Pagel wüßt't gewiß nich; hei treckte de Stirn vull Schrumpeln un sach halw trotzig, halw ängstlich den Konrekter an, as wull hei seggen: »»wat willst Du eigentlich von mi? – Spickgaus? – Is Di dat nicht gaud naug?«« Un hei lep dörch sinen Gedankenvörrath un bekek sick in alle Geswindigkeit alle rökerten Saken, de dorin wiren, as wir sin Kopp en Rökerbähn, wat hei nich noch wat Schöneres för den Herrn Konrekter utfünnig maken künn, as Spickgaus; äwer de Arm böhrte sick ümmer höger bi den Konrekter, un dat Gewitter hadd gewiß bi Pageln inslagen, wenn nich Dörchläuchten grad' nu wedder sinen Lakayen schickt hadd. – De kamm nämlich wedder in de Dör: »Herr Konrekter, Dörchläuchten let Sei seggen, Sei müßten nah em henkamen, dat Weder kem ganz hellschen forsch 'ruppe.« – »»Seggen S' Dörchläuchten,«« rep de Konrekter falsch un wull wider seggen: hei süll Großmutter grüßen, begrep sick äwer un säd: »»ick müßt irst min Schaul afhollen, nahst wull ick kamen.«« –

Hei höll also sine Schaul ut, un as hei verdreitlich nah Hus kamm, un Dürten tau em säd: »Herr, Dörchläuchten hett schickt . . . .« smet hei argerlich sine Bäuker up den Disch: »»Ick weit't, dat is jo doch grad', as wenn ick dortau set't bün, alle ollen Wiwer in ganz Nigen-Bramborg in ehren Ängsten bitaustahn.«« – »Herr Konrekter!« säd Dürten un kek em so zag un schu von de Sid an un let den Kopp sacken. – »»Wat? – Ne, Dürten, ne! – Wo künn ick Di woll meinen? Du büst jo kein oll Wiw, Du büst jo en junges, düchtiges Mäten. – Ne, ick mein Dörchläuchten.«« – »Ach, Herr, gahn S' man nah em hen. Min arm Stining . . . .«– »»Ick will jo ok. – Ick heww man so velen Arger hatt mit de ollen Junges un mit Kunsten, un de Prozeß liggt mi in den Kopp, un wo dat noch ward . . .?«« – »Herr Konrekter, dat ward ganz gaud. – Helpen S' mi mit Halsbandten dörch, ick help Sei mit den Prozeß dörch. Kein Deuwel un kein Kunst sall Sei wat dauhn; ick heww mi dat so unner de Hand befragt – Namen heww ick nich nennt – Kunst sall sick woll gewen. Dauhn Sei man, wat ick Sei heit.« – Un nu red'te sei em in en annern Verfat herinner, nich swalterig, ne, mit Irnst un Verstand, un hei let sick sinen Pick- un Horzkasten un den Voßswanz un dat annere Geschirr von ehr tausamen säuken un säd: »»Is dat nu nich lächerlich, dat ick ümmer dese Scharteken mitslepen möt, as wenn dor Hexeri bi wir, un't is doch man 'ne ganze einfache, natürliche Sak.«« – Un Dürten wull dat nich recht glöwen, un de Konrekter düd'te ehr dat ut, un wis'te ehr ok en por von sine Stückschen, un Dürten paßte hellschen nipp up un makte em wat nah, un den Herrn Konrekter sine olle ihrliche Schaulmeisterseel würd so fröhlich äwer ehr verstännig Schaulkind, dat hei nah en por Stun'n mit Lachen un Hägen bi den irsten Dunnerslag nah Dörchläuchten gung. Ditmal drog Dürten den Pickkasten un den Voßswanz, denn sei verstunn sick jo nu all up de Sak. –


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