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Die SulzSulz, ein, außer dem Walde, auf Wiesengründen von Lehm und Salz bereiteter, und mit niedrigem Gesträuch umgebener Fleck, wohin die Hirsche früh Morgens zu lecken kommen. ist wohl bereitet Auf einem Wiesenplan, Der jäh zur Tief' entgleitet Vom dunklen Buchwald an: Ein Salz- und Lehm-Gemenge, Von Laub im Kreis' umhüllt, Daß nicht die Sonne senge Die Sulz dem Hochgewild, Die mir am frühen Morgen, Wenn auch der Nebel fiel, Im Laubgehölz verborgen, Dann dient zum sichern Ziel. Doch muß ich lange harren, So scharf der Ostwind sey, Bis fern die Zweige knarren, Gedrängt vom Hirschgeweih; Bis Tritte näher schallen, Das dürre Laub aufrauscht, Und Steinchen, rollend fallen, Wenn's Wild, gewendet lauscht. Doch endlich tritt der SpießerSpießer, einjähriger, mit sehr spitzigem, gerade aufsteigendem Geweih versehener Hirsch. Vom Hanbuttstrauch hervor. Die größere Schar verließ er – Nun horcht sein starres Ohr. Sein helles Auge schauet Den weiten Plan, erschreckt, Der jetzt von Perlen thauet, Womit das Grün sich deckt. Dann lockt die Sulz ihn näher; Er schreitet langsam hin; Mich däucht schon, als erspäh' er Mich durch des Waldes Grün. Doch leckt er mit Behagen Am salzgedüngten Grund. Da darf ich es denn wagen – Sein Schüttern gibt mir's kund. Die Büchs' ist angeschlagen, Der Hahn ist scharf gespannt. Ich drücke los – es heulet, Und donnert rings das Thal: Der Hirsche Schar enteilet – Der eine ächzt im Fall. Die beiden Koppelhunde Lass' ich noch eilig los, Und manche Viertelstunde Harr' ich, und horche blos, Ob ich nichts mehr vernehme? Ob mir nicht, scharf und hell, Ihr Bellen naher käme – Zuletzt ihr Heulen grell Mir in dem Ohr erklinge? Das ist der Freude Laut! Ich schreite vor, und dringe: Denn recht hatt' ich vertraut – Die Fährt' erkennt mein Spürer – Bis an des Waldes Rand. Der sechzehnend'ge Führer, Den jener, schnoppernd, fand, Von seiner Schar getrennet, Und beugend sein Geweih Zum Rücken, naht, und rennet Mit Blitzes Flug vorbei – Dann quer den Plan hinüber; Die Hund ihm nach! Vor Lust Wird schon mein Auge trüber; Doch meines Glücks bewußt, Lass' ich das Rohr erkrachen. Der Stolze stürzt in's Gras; Ihm strömt vom Hals' und Rachen Das Blut, und macht es naß. Die müden Hunde stillen Den Durst an seinem Blut, Ich und der Aelpler füllen Mit Laub ihn wohlgemuth, Nachdem er ausgeweidet Vor unsern Augen liegt. Und weil die Achs' es leidet, Da zentnerschwer er wiegt, Lass' ich ihn auf dem Darren Heim mit dem Spießer ziehen. Wie nun die Räder schnarren, Die Vögel vor uns flieh'n, Erheben Jubellieder Sich in die blaue Luft. Wir sehen uns nun wieder Daheim im Abendduft! |