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Der Auerhahn, der Auerhahn,
Der lockt mich nach den Höhen;
Doch, will ich dort mit Vortheil d'ran,
So heißt es früh aufstehen!
Der Auerhahn, der Auerhahn!
Ist selten zu ersehen.
Da muß ich bald nach Mitternacht
Mich von dem Lager heben,
Und immer aufwärts rasch und sacht
Zur höchsten Kuppe streben.
Die Dämm'rung folgt der Mitternacht,
Drauf muß ich Achtung geben.
Nun tönt von fern ein scharfer Laut.
Der Hahn beginnt zu balzen;
Es drängt ihn, wenn der Morgen graut,
Sein Weibchen durch das Schnalzen
Zu locken im gewohnten Laut:
Das nennt der Weidmann Balzen.
Doch muß ich, wenn er wieder schweigt,
Die raschen Schritte hemmen,
Und regungslos, die Stirn gebeugt,
Mich an die Bäume stemmen,
Und so das Rohr, so lang er schweigt,
Fest an den Busen klemmen.
Doch wenn er wieder neu beginnt,
Da kann ich näher dringen:
Ich weiß, er ist dann taub und blind,
Und hört nicht geh'n und springen.
Allein, so wie er neu beginnt,
Ist's Zeit vor Lust zu singen.
Denn jetzo bin ich ihm genaht,
Dicht hinter hohen Tannen;
Und eil', eh' er geendet hat,
Den Hahn am Rohr zu spannen:
Das Blei ist mörd'risch ihm genaht,
Er fliegt nicht mehr von dannen!
Ha, rauschend sinkt er schon herab!
Ich eile mit der Beute
Im Ledersacke rasch bergab,
Und lächl' auf alle Leute,
Wenn ich auf das, mit Stolz herab,
Was heim ich trage, deute. |