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Dieser kleine Mitschnitt bringt einen Teil jenes voraussetzungslosen Blödsinnes, der sich in Scherzfragen, Druckfehlern und ähnlichen Harmlosigkeiten ergießt – und der doch so oft zum fröhlichen Gelächter reizt.
Welche Vögel können nicht hören?
Die Tauben.
Welches Tier hat Talent zum Apotheker?
Die Ziege, sie frißt Kräuter und, dreht Pillen.
Was ist ein Lawe?
Ein Lawe ist ein Druckfehler, es muß heißen: ein Löwe.
»Warum halten sich alte Jungfern ein Kätzchen oder einen Schoßhund?
Ein Elefant würde ihnen zu groß sein.
Warum heißt der Löwe Löwe?
Weil er in der Wüste herum löwt!
Warum heißt die Hyäne Hyäne?
Weil sie nur vereinzelt vorkommt, immer hie eene und hie eene!
Warum heißt der Gorilla Gorilla?
Wenn er statt Gorilla Murillo hieße, wäre er ein Maler und hinge im Museum!
»Wieviel Schwänze hat eine Katze?«
»Einen Schwanz!«
»Falsch, eine Katze hat drei Schwänze!«
»Wieso?«
»Nun, keine Katze hat doch zwei Schwänze; eine Katze hat aber einen Schwanz mehr als keine Katze. Wenn nun keine Katze zwei Schwänze hat und eine Katze einen Schwanz mehr hat als keine Katze, so hat mithin eine Katze in Summa drei Schwänze.
Was ist schneller als ein Gedanke?
Ein alter Droschkengaul; wenn man denkt, er fällt, dann liegt er schon!
Warum frißt ein Hund die Wurst nicht mit der Haut?
Weil er sie mit der Schnauze frißt.
Warum haben die Frösche keine Haare?
Weil sie von frühester Jugend herumsumpfen.
Warum kann ein Pferd kein Schneider werden?
Weil es Futter frißt.
Welches ist das gefräßigste Tier?
Der Hase, denn er frißt mit zwei Löffeln.
Welches ist der höflichste Fisch?
Der Bückling.
Zu welchen Musikern gehört der Ochse?
Zu den Hornisten.
Warum wedelt der Hund mit dem Schwanz?
Weil der Schwanz kleiner ist als der Hund, wäre der Schwanz größer als der Hund, dann würde der Schwanz mit dem Hunde wedeln.
Welche Ähnlichkeit hat der Jagdhund mit der Stadt Hannover?
Sie liegen beide an der Leine.
Wenn zwei Störche in einem Nest zusammen klappern, welcher ist dann die Störchin?
Der, der das letzte Wort behält.
Welche Tiere sind bei der Schöpfung am schlimmsten weggekommen?
Die Fische, sie wurden beschuppt.
wenn auf einem Raum zehn Sperlinge sitzen und man schießt einen tot, wieviel sitzen, dann noch im Baum?
Keiner, denn die andern fliegen weg!
Welcher Papagei spricht nie ein Wort?
Ein ausgestopfter!
Warum läuft der Hase über den Berg?
Weil er durch den Berg nicht laufen kann!
Warum schließt der Hahn beim Singen die Augen?
Weil er seine Noten auswendig kann!
Wann gehen die Hunde in das Königsschloß?
Wenn sie hereingelassen werden.
Wie kann man mit einem Dutzend Stubenfliegen eine Million erwerben?
Man läßt sie sich solange vermehren, bis sie eine Million sind!
Nach welchen Enten hungern die Ärzte? – Nach den Patienten.
»Was wird ein dreijähriger, braungefleckter Affe, der bei der Insel Helgoland ins Meer springt?«
»Nun?«
»Er wird naß!«
Wenn ein Pudel sich mopst und eine Flunder sich aalt.
Warum langweilen sich die Pferdeäpfel niemals?
»Weil die Sperlinge für ihre Zerstreuung sorgen.«
Weshalb braucht ein Floh kein Geld?
Weil er auch so große Sprünge machen kann.
Was ist der Unterschied zwischen einer Kuh und einem Geheimen Regierungsrat?
Eine Kuh kann man melken, ein Geheimer Regierungsrat braucht sich das aber nicht gefallen zu lassen.
Welches ist der kälteste Vogel?
Der Zeisig – denn er ist hinten eisig!«
Welches ist der wärmste Vogel?
Das Mövchen – denn es hat hinten ein Öfchen!
Welches ist der musikalischste Vogel?
Der Kanarienvogel – denn er ist der Vogel, der »kann Arien«!
Woran erkennt man, ob ein Floh ein Männchen oder ein Weibchen ist? – Man setzt den Floh auf die Hand. Springt er weg, dann ist es ein Männchen, springt sie weg, dann ist es ein Weibchen.
*
Zoologisches Alphabet.
Von Wilhelm Cremer
A. Der Affe. Ein sehr beliebtes Tier, weshalb sich manche Menschen fast täglich einen Affen kaufen. Abarten sind die Giraffen mit besonders langen Hälsen und die Schlaraffen, die man oft in feinen Weinlokalen trifft.
B. Der Bär. Er ist sehr bärbeißig, und um ihn loszuwerden, bindet man ihn einfach einem Bekannten auf. Man erweist ihm damit einen wahren Bärendienst. Die Bärenhaut wird schon verkauft, ehe man den Bären hat, und jeder liegt gern auf der Bärenhaut.
C. Das Chamäleon. Ein Geschöpf, das sehr schwer abzumalen ist, da es fortwährend die Farbe wechselt. Von dem ähnlich benannten Kamel unterscheidet es sich dadurch, daß es nie durch ein Nadelöhr geht.
D. Der Drache. Ein sehr zahmes Tier, das unsere Kinder im Herbst an einer Leine in die Luft steigen lassen. Wegen seiner poetischen Gemütsart kommt der Drache häufig bei Balladendichtern und Opernkomponisten vor.
E. Der Esel. Bekannt durch seine Gewohnheit, in einer Löwenhaut spazieren zu gehn. Auch liebt er es, schwere Säcke zur Mühle zu tragen, und wenn es ihm zu wohl ist, dann geht er aufs Eis.
F. Der Fuchs. Lebt vom Gänsediebstahl, und obgleich alle Kinder singen: »Gib sie wieder her!«, tut er es doch nicht. Fuchsteufelswild wird er, wenn ihm die Trauben zu hoch hängen, und die Damen lieben ihn sehr, denn sie tragen ihn um den Hals.
G. Die Gans. Im gebratenen Zustand der schönste Vogel. In der Jugend nennt man ihn Gänseklein. Leicht kommt man zu einer Gänsehaut, kann aber mit ihr nicht viel anfangen. Militärisch veranlagt sind die Gänse auch, sie haben den Gänsemarsch erfunden und schon im Altertum das Kapitol gerettet.
H. Der Hund. Jeder, der auf den Hund gekommen ist und ein Hundeleben führt, weiß ihn zu schätzen. Hunde, die bellen, beißen nicht, doch gibt es auch Hunde, die das nicht zu wissen scheinen. Ist der Hund tot, dann besucht man sein Grab und sagt: »Hier liegt der Hund begraben!«
I. Der Igel. Nur im Notfall als Taschentuch zu verwenden, und auch sonst ein übler Geselle, da er bekanntlich wie ein Igel säuft. Manche Igel sind sehr groß, und heißen dann Stachelschwein.
K. Der Kater. Wegen seiner Sittenstrenge auch moralischer Kater genannt, aber sonst wenig beliebt. Er ist klug und weise und hat oft eine Kateridee. Weibliche Kater heißen Katzen. Man kauft sie oft im Sack, und des Nachts sind alle Katzen grau.
L. Der Löwe. Sitzt meist als König der Tiere gelb und großmütig in seinem Käfig und freut sich, wenn ihm jemand zuruft: »Gut gebrüllt, Löwe!« Macht der Löwe eine Schiffsreise, dann nennt er sich Seelöwe. Eine sehr elegante Art, die nur in der feinsten Gesellschaft verkehrt, ist der Salonlöwe.
M. Die Maus. Bedeutend kleiner als der Löwe, doch sind die Mauselöcher um so größer, da sich sogar die Menschen darin verkriechen, sobald sich jemand mausig macht.
N. Die Nachtigall. Wird leicht mit anderen Vögeln verwechselt. Was dem einen seine Eule ist, ist dem andern seine Nachtigall. Auch Romeo und Julia zankten sich bekanntlich, ob es eine Lerche oder eine Nachtigall sei. vielleicht haben sie nur ein Grammophon gehört.
O. Der Ochse. Steht meist in tiefem Sinnen vor einem Berg oder einem neuen Tor, weshalb man auch jede Denkarbeit »Ochsen« nennt. Es gibt viele Abarten, wie die Pfingstochsen, die Heuochsen, die Hornochsen, die Quadratochsen.
P. Das Pferd. Ein kostbares Tier, König Richard bot ein Königreich für ein einziges Exemplar. Doch kann man auch einen Gaul geschenkt bekommen, darf ihm dann aber nicht ins Maul schauen. Mancher sitzt gern auf einem hohen Pferd, während andere die Schaukelpferde, die Karussellpferde und die Steckenpferde vorziehen.
Q. Die Qualle. Ein Tier, das sich meist im Meer aufhält. Zu Lande findet man es nur, wenn man im Lexikon unter Q danach sucht.
R. Der Rabe. Bekannt durch die aufopfernde Pflege seiner Jungen, weshalb man ähnlich geartete Menschen Rabenväter, Rabeneltern nennt. Obgleich der Rabe wie ein Rabe stiehlt, bringt er es als Unglücksrabe selten zu was.
S. Das Schaf. Kommt häufig im Wasser vor, denn jeder ist froh, wenn er sein Schäfchen ins Trockne gebracht hat. Es wird auch Hammel genannt und zeigt gern im Reichstag den berühmten Hammelsprung, häufig findet man die beliebten Abarten, den Neidhammel und den Streithammel.
T. Die Taube, hat die merkwürdige Gewohnheit, manchen Menschen im gebratenen Zustand ins Maul zu fliegen. Andere aber warten ihr ganzes Leben vergebens darauf. Am beliebtesten sind übrigens die gefüllten Tauben.
U. Der Uhu. Ein unheimlicher Vogel, der früher viel in Ritter- und Gespenstergeschichten vorkam. Jetzt findet man ihn nur noch ausgestopft in Wirtshäusern und auf Bücherschränken.
V. Der Vielfraß. Ein Tier von geradezu vorbildlicher Lebensweise, und man pflegt Menschen, die nach ihm benannt werden, heimlich zu beneiden, besonders wenn man selbst einen schwachen Magen hat.
W. Der Wolf. Sehr neugierig. Sobald man von ihm spricht, kommt er, aber meist in Schafsfellen. Man muß mit ihm heulen, darauf legt er großen Wert.
X. Die Xanthippe. Eine auch heute nach vorkommende Drachenart aus dem griechischen Altertum, gegen die schon der selige Sokrates vergebens kämpfte.
Y. Der Yak. Eine melancholische Rinderart aus dem Innern Asiens. Denkt tagelang darüber nach, warum er eigentlich mit Y anfängt. Aber niemand weiß ihm das zu sagen.
Z. Die Ziege. Ist die Kuh des armen Mannes, obgleich dieser eine richtige Kuh vorziehen würde. Die männliche Ziege heißt Bock und wird überall zum Gärtner gemacht. Auch in der Bierbrauerei wird er geschätzt. Manche Menschen sind sehr bockbeinig, lassen sich aber leicht ins Bockshorn jagen, besonders wenn sie einen Bock geschossen haben.
*
Druckfehler.
»Ein reizender Damenfloh verschönte den Abend.«
»Meta wurde Gouvernante, denn sie hatte schon immer eine Vorliebe für kleine R inder gehabt.«
»Schon lange hatte sich Egon nach dem Genuß der Sommerfr ösche gesehnt.«
*
Gedankensplitter.
Ein Rabenvater und eine Affenmutter brauchen sich nicht zu wundern, wenn sie einen lockeren Zeisig zum Sohn bekommen.