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Da hilft kein Vertuschen: in weiten Kreisen der Beamtenschaft griff eine gewisse Beunruhigung um sich. Unter Ernst dem Zweiten war man wohl an strenge Arbeit gewöhnt, doch der alte König machte die Minister, die vortragenden Räte, den Kabinettsekretär verantwortlich. In Ernst dem Dritten dagegen steckte noch immer etwas vom Schwadronschef, der sich mit dem einzelnen Mann befaßt. Hinzu trat der Eifer der Jugend. So verlangte der junge König bisweilen untergeordnete Beamte zu sprechen, die dieses oder jenes bearbeitet hatten. Gegen deren Heranziehung nun gab es für die Minister keine andere Hilfe als etwa die Behauptung, daß die höhere Stelle, weil übergangen, darin einen Vertrauensmangel erblicken müsse. Aber wer mochte sagen, ob Seine Majestät dann nicht, jugendlich voreilig, das Abschiedsgesuch, denn auf dieses kam es doch hinaus, einfach angenommen hätte? Drohte nicht des Kutschers mahnender Schatten?
An jenem Morgen nun nach dem ergötzlichen Ringmeiden und Herzfinden im Mehl geschah etwas Überraschendes. Es bleibe dahingestellt, ob der König, müde nach arbeitsreichem Tage, nachts nicht mehr frisch genug gewesen, den Alten zu folgen, genug, als der Kabinettsekretär Geheimrat Doktor Kleber die Unterschriften abholen wollte, weigerte sich Seine Majestät glatt, eine darunter befindliche Verordnung zu unterzeichnen.
Ernst der Dritte: »Ich verstehe das Zeug nicht!« (Ernst der Zweite hätte gesagt: »Welcher Idiot hat das verfaßt?«)
Der Kabinettsekretär: »Hm, Majestät, es mag nicht ganz reif sein!«
Ernst der Dritte: »Mein Freund Amtsrichter Mückenstich in Illzenau pflegte zu sagen: ›Je kürzer ein Tatbericht, ein Vertrag, ein letzter Wille, desto besser ist er auch.‹ Der Wisch hier hat zweiundachtzig Seiten, und Sie sagen selbst, er ist vielleicht nicht ganz reif. Na, das ist aber doch eigentlich toll, daß ich etwas unterhauen soll, was nicht ganz reif ist.«
Seine Majestät geruhte, wie später der Kabinettsekretär atemschnappend gesagt hat, in den Dragonerton zu verfallen. Der Geheimrat, lediglich als Zwischenglied sich fühlend, tat nun jenes, das er, wenn Ernst der Zweite den Dingen allzusehr auf den Grund gegangen, immer mit Erfolg geübt, er behauptete, seine Exzellenz der Herr Ministerpräsident sei allein geeignet, die Lage zu klären. Somit sprang die Unterhaltung über auf den ohnedies zum Vortrag erschienenen Doktor von Forsicht.
Ernst der Dritte: »Diese Verordnung wird in das Leben einfacher Leute eingreifen. Wenn ich nun auch kein großes Kirchenlicht bin, so habe ich doch wenigstens Gymnasialbildung. Aber ich verstehe dies Ding hier nicht. Wie soll es dann ein armer Mensch, dessen Vater ihm keine höhere Schulbildung hat geben können, der also wahrscheinlich noch dümmer ist als ich, verstehen? Ich kann unmöglich etwas unterzeichnen, das ich nicht verstehe.«
Hierbei hat Ernst der Dritte den Kabinettsekretär angesehen, dessen Gesicht jenen überlegen lächelnden Ausdruck annahm, der dem Vielgewandten schnell zu Gebote stand, immer so oder so gedeutet werden konnte und wohl der Schlüssel sein mochte zu seinem langen Verbleiben in einer von allen Seiten beneideten Stellung.
Der alte Minister erging sich mit Tillener Unterwürfigkeit in Rückgratsverbiegungen und versuchte langatmig das Aktenstück zu rechtfertigen. Doch der König warf bescheidenes Rechtswissen, verstärkt durch gesunden Menschenverstand dazwischen, so daß Seiner Exzellenz ständig der dünne Faden riß und er verzweifelte Blicke warf, wobei der Greifenbogen in seinem Auge gleichsam körperlich glänzte. Was hatte Generaldirektor Doktor Siegmund Erfasser gesagt: Forsicht war »kein Debatter«! Der bescheidene junge König freute sich seines Erfolges und befahl den Bearbeiter dieser »nicht ganz reifen« Verordnung zum Vortrag. Der Minister verbeugte sich tief, draußen aber sagte er erregt zu Doktor Kleber:
»Seine Majestät ist ja ebenso schwierig wie der hochselige König, nur fehlt ihm dessen Wissen und Erfahrung. Seine Majestät ist offenbar noch sehr, sehr jung!«
Nun wird jeder billig Denkende erwarten, sobald jene Verordnung von zweiundachtzig Seiten erst einmal in eine dem Könige wie dem kleinen Manne verständliche Fassung gebracht worden, würde die Sache damit ihr Ende gefunden haben. Doch dieses schien nicht die Absicht der Vorsehung. Der weiche, gegen politische Gegner zu nachgiebige Ministerpräsident war nicht der Mann der Zusammenstöße. Ernst der Dritte, wir haben es doch nun erkannt, wollte aber keineswegs verdiente alte Leute ums Amt bringen.
Nun begab es sich, daß jener Bearbeiter (irgendein uns wie gewiß auch Ernst dem Dritten völlig gleichgültiger Regierungsrat), den er zum Vortrag befohlen, sich nicht meldete. Der König ließ durch den Kabinettsekretär daran erinnern – er blieb aus. Eine zweite Ermahnung fruchtete ebensowenig: es hieß, der Herr Regierungsrat sei krank. Da befahl ihn der Rex zum Vortrage, sobald er gesund sei.
Inzwischen nahten jene zwei Tage, die Seine Majestät mit Erlaubnis Seiner Exzellenz des Herrn Kriegsministers seine Truppen in den Herbstübungen sehen durfte. Dieser Manöverbesuch war nicht ohne Bedeutung: zum ersten Male würde der junge König von Tillen seiner Armee sich zeigen, zum ersten Male auch seit seiner Thronbesteigung verließ Ernst der Dritte seine Haupt- und Residenzstadt.
Hier sei erwähnt, daß er die Uniform der zweiten Dragoner mit Generalsabzeichen trug.
Es traf sich nun aber, daß die Korpsmanöver in der dicht angebauten Illzebene sich abspielen sollten, und zwar rund um Sturzacker, Stammsitz des Landwirtschaftsministers. Dorthin war das Hauptquartier Seiner Majestät gelegt worden. Ob Sturz seine Hand dabei im Spiele gehabt, mag unentschieden bleiben. Wie wir den Mann kennen, hat es wenig Wahrscheinlichkeit. Er galt auch für sparsam und mußte es wohl sein bei zwei studierenden Söhnen und fünf Töchtern, die zu Begeisterung nicht eben hinrissen.
Gegen Abend wurde Sturzacker erreicht. Im ersten Kraftwagen saß Ernst der Dritte mit seinem neuen Generaladjutanten, dem Rauhreiter; im zweiten Leibarzt Generalarzt Doktor Vagus, ein Leibdragonermajor in Gestalt des Grafen Schellenlaut, Kabinettsekretär Geheimrat Doktor Kleber, Puppchen und der zweite Flügeladjutant, ein braver Artillerist, der aber keinem länger im Gedächtnis haften wird.
Unterwegs erklärte Ernst der Dritte dem Rauhreiter:
»Ich habe Sie ausgesucht, mein lieber General (das ›lieber‹ kam als Neuerung zögernd, dann aber schnell darüber hinweghuschend heraus), weil Sie mir als erster die Wahrheit gesagt haben. Nun bitte ich Sie, mir auch fürderhin die Wahrheit zu sagen!«
General Rauh hob die Hand an die Kopfbedeckung.
Sturz erwartete den König auf der Rampe des einfachen Gutshauses, rot, rund, zufrieden und in seine Majorsuniform der zweiten Dragoner gebremst. Hinter ihm standen seine beiden Söhne, rot, rund, zufrieden wie er. Dennoch fühlten sie sich in der heute ganz militärischen Umgebung in ihren schwarzen Gehröcken augenscheinlich etwas bedrängt. Nur das Band der Hermunduren, das noch eben über den Weftenausschnitt lugte, riß sie heraus.
Hier lag eine Vorgeschichte: Den jungen Studenten waren die nicht durchaus freundlichen Beziehungen des hohen Herrn zu ihrem Korps wohl bekannt. Sie hatten daher den Vater gefragt, ob sie das Band nicht lieber ablegen sollten; doch es entsprach nur dessen aufrechtem Sinn, wenn er geantwortet:
»Ach was, Jungens, so 'n Rindvieh ist der König doch nicht!«
Als nun Ernst der Dritte das Korpsabzeichen gewahrte, sagte er milde lächelnd, indem längst versunkene Zeiten wach wurden:
»Ach, die Herren sind Hermunduren! – Existieren die denn noch?«
Der König hatte, wie es seiner Art entsprach, gleichsam träumend vor sich hin gesprochen. Sein Schicksal aber schien es nun einmal, mißverstanden zu werden, denn die Jünglinge fühlten sich verletzt, hielten sie doch bei ihrer großen Jugend die Hermunduren für das Wichtigste wenn nicht der Welt, so doch gewiß Tillens. Und der König wußte nicht einmal, ob sie »noch existierten«!
Im Wohnzimmer links zu ebener Erde stand Frau von Sturzacker, rot, rund, zufrieden. Sie trug einen Kappenhut mit drei Schneeglöckchen und »Moiréschleife« unterm Kinn. Warum gerade einen Hut im Zimmer, hätte niemand deuten können. Es ist sogar anzunehmen, daß sie es selbst nicht wußte. Irgendeine Abrede mußte aber wohl zugrunde liegen, denn die fünf Töchter (rot, rund usw.) trugen gleichfalls Hüte, nur weitausladend und Stroh mit Mohnblumen (jugendlich-ländlich). Im Stuhl aber saß des Ministers einundneunzigjährige Mutter, geborene Gräfin Pflugschaar, deren Vater unter Sigismund dem Neunten Minister gewesen. Ihr Haar bedeckte eine weiße Spitze, die sie »Coiffure« nannte. Die alte Dame war frisch und fröhlich bis auf einen kleinen Schlaganfall, der wohl ihr Gehvermögen, nicht aber ihre Laune geschädigt hatte.
Ernst der Dritte küßte artig den beiden die Hand, den jungen Mädchen reichte er sie, sobald sie aus der Versunkenheit ihres Knickses emporgetaucht, und die fünf Sturzinnen (übrigens alle gleich alt aussehend, wie ein Wurf) erröteten tief.
Es ging sofort zu Tisch. Ländlich einfach, jedoch nahrhaft und saftig war das Essen: Nudelsuppe, dann ein ganzes Kalbsviertel mit Bergen von Kartoffeln, Spinat und Salat. In diesem Hause aß man verblüffend viel. Seine Majestät saß zwischen den beiden älteren Damen. Die Exzellenz-Gattin sprach wenig, hatte sie doch zuviel mit Überwachung des Bedienens zu tun; dagegen erzählte »Großmama«, aus ihrer zwei Menschenalter zurückliegenden Hofzeit, von König Sigismund dem Neunten eine Geschichte, daß die fünf Schwestern die Köpfe senkten und man sich eigentlich wundern mußte, solches aus dem Munde einer Dame zu vernehmen. Doch alles wurde gemildert durch den geschichtlichen Ton und das hohe, gleichsam zeitlose Alter der Erzählenden. Bei einem Hofkonzert waren die Noten für die Sängerin nicht zu finden gewesen. Sigismund der Neunte suchte liebenswürdigerweise persönlich mit und fand sie auch auf einem Stuhl, den eine überaus zimperliche Hofdame seiner hohen Gemahlin »besaß«. Da hatte der dem Derben geneigte König sie unter der Sitzfläche jener Hofdame hervorgezogen mit den Worten:
»Gnädiges Fräulein, das sind keine Noten für Blasinstrumente!«
Und nun verstehen wir mit einem Male eine gewisse kichernde Freude an allerlei Gewagtem, wenn auch in tiefster Schämigkeit, bei seiner Tochter, der alten Prinzessin Aurora.
Sturz, dem Rex gegenüber, lachte, als hätte er die Geschichte noch nie vernommen. Es mag ruhig zugestanden werden, daß Ernst den Dritten bei solchem doch eigentlich den Dragonerton streifenden Lachen eine gewisse Befangenheit überkam, durfte auch er lachen? Doch der Minister brach den Bann, indem er zu seinem hohen Gaste sagte:
»Majestät, ich bitte, nichts weiter zu erwarten. Wir essen wie eben bei einfachen Landedelleuten!«
Ernst der Dritte gab sinnend zurück:
»Ich habe nie viel zu essen gehabt!«
Das enttäuschte sichtlich die jungen Mädchen, denn, sehr fürs Essen, meinten sie, zum Königsein gehöre vor allem reichliche Kost. Windwein stand auf dem Tisch. Da sagte Ernst der Dritte zu Sturz:
»Wissen Sie den Abend, als der Kronprinz starb? Da habe ich bei ihm Windwein getrunken. Ich bin Wein wenig gewohnt, weil ich ihn mir nicht hätte leisten können; darum war er mir etwas zu Kopfe gestiegen. Aber ich war damals sehr glücklich!«
Sturz konnte an unglückliche Menschen, solange sie gesund waren, nicht glauben, darum lachte er:
»Na, sind Machestät denn nu nich glücklich?«
Ernst der Dritte zögerte:
»Je nun, Herr von Sturz (er sagte zerstreut Sturz), glücklich? Ich weiß doch nicht recht? Möchten Sie König sein, Herr von Sturz?«
Der Minister platzte heraus:
»Offen gestanden – nee!«
»Sehen Sie!« antwortete voll Genugtuung Ernst der Dritte, »aber warum denn nicht?«
»Ach Gott, Machestät, ich bin nicht gern scheniert, und dann: jeder soll bleiben, was er ist!«
»Ich wäre auch lieber Rittmeister geblieben!«
»Nee, so meine ich das nicht, Machestät. Avangsieren kann man ja, aber in seinem Stande. Ein Bürgerlicher zum Beispiel, der geadelt werden will, ist für mich zum Wälzen!«
Bei Puppchen spannte sich unzufrieden der Unterlippenabzieher.
Da wurde Sekt eingeschenkt. Ernst der Dritte rief erstaunt:
»Nanu, Exzellenz! Sie haben doch gesagt: einfach?«
Der Minister des Königlichen Hauses lächelte:
»Das erste Mal, daß Eure Machestät meiner Familie die hohe Ehre schenken, soll auch meinen Kindern ewig in der Erinnerung bleiben...« (aufstehend) »Euer Machestät, es gibt nur noch...« (zu seiner Frau) »Was gibt's noch, Mutter?«
Frau von Sturzacker antwortete strahlend:
»Schokoladenauflauf, Machestät! Unsere Tochter Mieze hat ihn selbst jemacht, und...«
Aber Sturz fuhr, obwohl sie eine Weile noch weiter erzählte, unbeirrt fort:
»Auch der Schokoladenauflauf kann mich nicht aus dem Text bringen. Bei Zwischenrufen rede ich nur noch mehr. (Ernst der Dritte denkt wahrscheinlich: Sturz ist ein Debatter.) Euer Machestät, wir sitzen hier seit siebenhundert Jahren auf dieser Scholle, und immer sind die Osterburger unsere Herren gewesen. Wir haben aber vor ihnen nicht auf dem Bauche gelegen, was mir bei meiner Gestalt gewiß auch schwer werden würde, denn ich würde kugeln und gleich wieder auf die Beene kommen. Wir Sturzacker sind auch immer wieder auf die Beene gekommen. Warum? Weil wir einfache Landedelleute geblieben sind, die nichts halten von Prunk und Luxus, sondern nur den Hut ziehen vor Gott und vor dem Könich. Meine verehrten Gäste, Großmama bleibt sitzen, aber Mutter, liebe Kinder – Jungens: aufstehen! –, in unserem Haus ist unser junger Könich, der die Jugend verkörpert, und ich bin immer für die Jugend gewesen. Wir wünschen unserem jungen Könije Fröhlichkeit, das Leben zu tragen, Kraft zur Arbeit, Wurschtigkeit gegen Widerstand. Wir erwarten von ihm, daß er unser liebes Tillen zu Blüte und Gedeihen führen möge, dunklen Mächten zum Trotz, daß er in seinem Herzen immer jener bleiben möge, der als einfacher Leutnant das Land durchritten, der als Jüngling die Munde durchstreift und im blauen Tillensee einem armen Wurm das Leben gerettet hat. Wir wollen ihm dafür auch treu sein, wie es unsere Väter seinen Vätern gewesen sind seit siebenhundert Jahren. Seine Machestät der Könich lebe lange und hoch!«
Ernst der Dritte gab dem Minister die Hand, und es war gewiß nur ein Ausfluß der Verlegenheit, daß er dabei sagte:
»Aber Sie trinken doch auch sonst mal Sekt!«
»Gewiß, Machestät, wenn ich eingeladen werde.«
»Nein, wenn Sie einladen, Exzellenz, zum Beispiel den mingrelischen Gesandten!«
Sturz verbeugte sich schmunzelnd:
»Majestät, das war für das Königliche Haus! Für meinen Könich dudle ich mir sogar eenen an. Aber ich vertrage ooch was, Machestät!«
Dabei lachte Sturz, wie nur er lachen konnte, und der König lachte, und alle lachten, am herzlichsten aber die einundneunzigjährige Großmama: Dann saßen die Herren in des Ministers Zimmer in tiefen Lehnsesseln, rundum Bilder der Könige, alte Sturzackers in Panzer, Hofkleid und Uniform. Landwirtschaftliche Silberpreise standen auf kleinen Börten. Abbildungen von preisgekrönten Stieren, Kühen, Ziegen, Schweinen, Schafen hingen an der Wand. Sturz neben dem König erzählte aus dem Landtage, von Bauern, Hunden, Gutsbesitzern, Hirschen, Landgeistlichen, Rehen, Inspektoren, Hasen und Jägern, daß alles schutterte vor Lachen rund um den Tisch, über dem die Petroleumlampe brannte.
Sturz hakte die Heftel des Kragens auf, genau wie Santonin der Neunte, aber er bat den König vorher um Erlaubnis. Bald schwebten Rauchwolken, daß man die beiden Studenten im Hintergrunde kaum mehr sah. Sie spielten mit ihren Hermundurenbändern als alleruntertänigste Fronde Seiner Majestät.
Ernst der Dritte schien aufgeräumt, wie ihn noch keiner gesehen, und beim Schlafengehen drückte er Sturz mehrmals die Hand mit den Worten:
»Ich bin seit langer, langer Zeit nicht so glücklich gewesen!«
Als der Hausherr Seine Majestät zu seinen Zimmern geleitete, meinte der König, der sich an Demuth II nun einmal nicht gewöhnen konnte, und wieder war es eines jener dem Alltag gewiß erstaunlichen Worte:
»Ich werde es auch Lore-Lene sagen!«
Der Minister sah ihn doch etwas betroffen an; da verbesserte er sich:
»Oder Piephacke, aber der ist ja noch nicht da!«