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Der zornige Bismarck

Der Hamburger Professor Geffken, im diplomatischen Dienst der Hansastädte viel verwendet, dem Vertrauen Kaiser Friedrichs und der Kaiserin durch lange Zeit nahe, hatte unmittelbar vor der großen Besuchsfahrt Wilhelms II. Aufzeichnungen aus Kaiser Friedrichs Kriegstagebuch von 1870 veröffentlicht.

Der Professor hatte die Herausgabe aus eigener Machtvollkommenheit vorgenommen. Kaiser Friedrich konnte im Reden wie im Schreiben bisweilen angreifen ohne Hemmung. Er neckte stets gerne, verletzte oft, konnte dann tief verstimmen und eigene Verstimmung mit Schärfe niederzeichnen. Das Kriegstagebuch, dem Professor vor Jahren zu vertraulicher Einsicht überlassen, gab Reibungen und Mißverständnisse, Schwierigkeiten und persönliche Gegnerschaften wieder, ohne die auch das Deutsche Reich nicht gegründet wurde: die Geschichte war längst über sie hinweggeschritten. Aber Mißstimmung mußte oder konnte die Veröffentlichung in hohem Grade erwecken. König Ludwig II. lebte in der Erinnerung seines Volkes als Märtyrer. Daß er Bayerns Rechte und Ansprüche, seine Bedeutung und seine Verdienste um die Reichsgründung stets stolz betont hatte, mochte einst den Kronprinzen verärgern. Aber Bayern besaß einen Grund mehr, den unglücklichen König zu ehren und die alte Abneigung gegen Preußen mit Deutlichkeit auszusprechen. Kaiser Wilhelm selbst spürte die Berechtigung solcher Auffassung. Denn schon als er den Prinzregenten auf der Fahrt nach Wien besuchte, schwächte er in München mit geschickter öffentlicher Redewendung den Eindruck ab, den Professor Geffckens Auftreten hervorzubringen begann. Vieles an der Veröffentlichung mußte auch das Ausland erstaunen. Fürst Bismarck tobte.

Er hatte auf die Kaiserinwitwe Friedrich keinerlei Rücksicht mehr zu nehmen. Sein Verdacht war, daß der Professor mit ihrem Wissen, vielleicht sogar in ihrem Auftrag gehandelt hatte. Es war eine bequeme Art, ihre und ihres Gemahls Gedankenwelt noch einmal aufleuchten zu lassen und so zu zeigen, was durch die Herrschaft des Sohnes verhindert wurde, die auch die seine war. Der Reichskanzler wollte Schreibfreiheit in solchem Sinne nicht erst einreißen lassen, genug war es, daß den Zeitungen in Tagesfragen nicht zu befehlen war. Er war für strengste Strafe. Er selbst arbeitete den ›Immediatbericht‹ für den Kaiser. Er führte Geffckens Verrat an Staatsgeheimnissen vor, seine Verfälschungen geheimer Staatsdokumente. Den ganzen ›Fall Geffcken‹ schilderte er als so gefährlich, als so verabscheuungswürdig, daß der Kaiser die Verfolgung wirklich befahl. Zum erstenmal, seit Kaiser Wilhelm herrschte, war das Aufsehen gewaltig. Es galt als sicher, daß der unglückselige Professor nicht aus unedlen oder gar eigennützigen Absichten gehandelt hatte. Dennoch wurde er sogleich in Haft gesetzt. Nicht abzusehen war, wohin es führte, wenn ein unbequemes, aber mit dem Willen zu historischer Wahrheit niedergeschriebenes Wort den Weg ins Gefängnis bedeutete. Daß hinter dem Befehle des Kaisers der Kanzler stand, wußte jeder. Mit der Härte des Fürsten stimmte die öffentliche Meinung nicht ganz überein. Die Richter taten es überhaupt nicht. Das Reichsgericht sprach den Professor, da ihm das Bewußtsein sträflicher Tat und der Willen dazu gefehlt hätten, völlig frei. Er wurde aus seiner Haft entlassen.

In ganz Deutschland, überall im Ausland war die Erregung groß. Der Fürst hatte einen Sünder strafen wollen, von dem er nicht vorher wußte, ob er auch wirklich strafbar war. Der Kanzler hatte vom Kaiser das Einverständnis zur Verfolgung ohne die Sicherheit eingeholt, keinen Rückzug antreten zu müssen. Auch hatte er sich in der Abschätzung, in der Einwirkung geirrt, die die Angelegenheit auf das Ansehen der Kaiserin Friedrich haben sollte. Ihr Ansehen sank nicht: ihre Freunde sahen es erhöht. Aber der Fürst hatte freilich kaum Zeit, sich mit der Aufregung über den ›Fall Geffcken‹ besonders zu beschäftigen, der seit drei Monaten schon schwebte. Neues Unheil ging durch die Zeitungen, als der Professor heimgeschickt wurde. Den ›Fall Geffcken‹ löste der ›Fall Morier‹ ab.

 

Mit Sir Robert Morier, dem britischen Botschafter in Petersburg, hatte Fürst Bismarck eine alte Rechnung. Während des deutsch-französischen Krieges hatte der englische Diplomat, damals beim hessischen Hof als Gesandter beglaubigt, viel bei der Kronprinzessin Friedrich in Homburg verkehrt. Sie hatte den Engländer mit besonderer Aufmerksamkeit behandelt, ihm nicht nur ihr Vertrauen geschenkt, sondern ihn auch ganz in ihren Freundeskreis eingesponnen. Er bewegte sich schließlich unter Politikern und Abgeordneten, die der Kronprinzessin nahestanden, kaum mehr als Fremder. Er teilte ihre Ansichten, kannte ihre Pläne, manche Anregung freisinniger Richtung, wie sie dem ganzen Kreis entsprach, kam von ihm, und bei manchem Verdruß, den Bismarck der ›Engländerin‹ wegen hatte, vermutete er den Urheber in Sir Robert Morier. Der Kanzler war zuletzt von der Überzeugung nicht mehr abzubringen, daß der Gesandte seine Freundschaft mit dem Kronprinzenpaar zu offener Feindseligkeit gegen ihn ausnutzte, sowohl in Homburg wie in Berlin. Der Fürst beglich die Rechnung erst jetzt, da er von einer Mitteilung des deutschen Militärattachés in Madrid erfuhr, die auf den Botschafter schweren Vorwurf lud. Morier hatte angeblich, was er in Homburg über die beabsichtigten Bewegungen der Kronprinzenarmee hörte, an Marschall Bazaine verraten. So ungeheuerlich der Vorwurf war: Fürst Bismarck griff ihn auf. Den Verhaßten, ihm doppelt unbequem in der Nähe des Zaren, der so leicht zu beeinflussen war, wollte er stürzen und beseitigen um jeden Preis. Wiederum traf er damit auch Kaiserin Friedrich. Einst hatte er den Minister von Puttkammer fortgeschickt, um seiner erbitterten Gegnerin eine Genugtuung zu geben. Er wußte, daß er mit der Kaiserin damals auskommen mußte, daß sein Schritt die Beziehungen zu ihr nur bessern konnte. Jetzt war sie nicht mehr an der Herrschaft. Er wiederholte ohne Bedenken an ihr, was er einst an dem Minister getan hatte, um sie zu gewinnen. Er nahm nicht an, daß der junge Kaiser sich besonders erbittern würde, wenn abermals das politische Ansehen seiner Mutter litte. Er gab es preis, um dem Ansehen des Sohnes zu dienen. Übergroß konnte – das wußte er – die Liebe des Kaisers zu seiner Mutter nicht sein.

Für den Prinzen Wilhelm hatte er von Anbeginn immer eine wirkliche Neigung gehabt. Ihn hatte er aus der großen Ferne und Weite ungeheurer Erlebnisse und langer Erfahrungen ein wenig gönnerhaft, fast etwa wie ein wirklicher Großvater, geliebt. Soweit er vor Kaiser und Kaiserin Friedrich überhaupt durfte, hatte er in Worten, Briefen, Missionen, in der Zuweisung von Beschäftigung ihn ein wenig miterzogen. Sein Selbstgefühl hatte er gestärkt, seine hohe monarchische Sendung und Macht hatte er ihm stets vor Augen geführt. Auf Kaiser Wilhelms I. Enkel hatte er gehofft. ›Den jungen Herrn‹ liebte er sogar noch, trotz des Mangels an Gefühlen für die Dynastie, den er vor zwei Jahrzehnten vertraulich betont hatte. Keine Dissonanz hatte es, seit Wilhelm II. auf dem Throne saß, zwischen Kaiser und Kanzler gegeben. Nirgends auch nur den leisesten Meinungsunterschied. Der Kaiser besprach jeden wichtigen Schritt. Jeden Gegenstand behandelte er aufmerksam. Bisweilen fand er sich im Stoff nicht durch, der die Aufgaben und Verfügungen seiner Minister betraf.

»Lassen Sie sich, Majestät, die Kerls doch mal kommen«, meinte dann immer wieder der Kanzler, »und sprechen Sie mit ihnen!«

Der Fürst unterstützte gern jede Gelegenheit, dem Kaiser die Genugtuung monarchischen Wirkens zu geben. Er selbst regte an, was er im Sinne des Kaisers für eine Genugtuung hielt. Sein Kampf gegen die Kaiserin Friedrich war ihm ein solcher Dienst an seinem neuen Herrn. Ganz abgesehen von der alten Morierschen Rechnung. Angriffe gegen den Botschafter, schwer belastende Verdächtigungen erschienen. Der ganze Sachverhalt wurde breit erzählt. Morier bestritt entrüstet die Verleumdung. Er wandte sich an Marschall Bazaine, der die Verleumdung brandmarkte. Er wandte sich auch an den Grafen Bismarck, von dem er öffentlichen Widerruf der Beschuldigung forderte. Der Staatssekretär lehnte in einer Form ab, die die Beschuldigung noch verschärfte. Nunmehr veröffentlichte der Botschafter seine Schreiben an den Staatssekretär, an Marschall Bazaine, die Antwort des Marschalls. Er wurde aus Petersburg nicht abberufen. Er wusch sich völlig rein, im Auslande, in London, beim Zaren, in der deutschen öffentlichen Meinung. Der Zwischenfall ließ seine Stellung in Petersburg wie in London nur noch fester werden. Auch die Kaiserinwitwe stand schuldlos da. Ihr Sohn hatte sich in die Angelegenheit in keiner Weise eingemischt. Er verlor auch jetzt über sie kein Wort. Bismarck war losgestürmt. Auch der Fall Morier war für den Kanzler nicht glücklich zu Ende gekommen.

 

Eines war klar: der Reichskanzler hatte im Augenblick keine gute Zeit. Zwar hoffte er zu verwischen, was vom ›Fall Geffcken‹ und vom ›Fall Morier‹ nachwehen konnte, wenn im Umschwung seiner Taktik er gerade jenen ein versöhnendes Opfer brachte, gegen die er im Angriff auf Kaiserin Friedrich und ihre Freunde gezielt hatte. Ihm war es gleich, wenn sich die Konservativen darüber erhitzten, daß er zu solchem Zweck den Hofprediger Stöcker aus dem politischen Leben streichen wollte. Der Hofprediger hatte vor Jahresfrist seine Gründungsideen über eine ›Berliner Stadtmission‹ begraben müssen, für die er das Wohlwollen des Prinzen Wilhelm gewonnen hatte. Die Gründung scheiterte damals am Widerstande Bismarcks. Der Fürst hatte die Ausschaltung des prinzlichen Namens verlangt, der keiner einzigen Partei als Schirmtafel dienen dürfe, und Prinz Wilhelm hatte sich, trotz langer Erklärung, warum er den Hofprediger unterstützen wolle, der Ansicht des Kanzlers gefügt. Um den Hofprediger war es dann eine Weile stiller geworden. Plötzlich begann er aufs neue sich zu regen und zu betätigen. Er sprach in politischen Versammlungen der Reichshauptstadt kämpferisch mit. Er fuhr nach dem katholischen Süddeutschland, das weder vom Ton noch vom Inhalt der Stöckerschen Versammlungsreden begeistert war. Er hielt sie gegen das Versprechen, das er dem Kaiser gegeben hatte. Wenn Fürst Bismarck die Konservativen dadurch erbittern konnte, daß er den Hofprediger niederschlug, so war ihm dies eine Freude an sich. Auf die Konservativen war er nicht gut zu sprechen. Aber nach allen Erlebnissen der jüngsten Zeit war es ihm vor allem darum zu tun, nicht alle Brücken zu den Liberalen und Nationalliberalen abzubrechen. Ihnen war die Maßregelung des Hofpredigers eine Tat des Freisinns und des Fortschritts. Fürst Bismarck konnte zu passender Zeit auch fortschrittlich sein: Stöcker sollte seines Postens bei Hofe enthoben werden. Auch der Kaiser wollte sich deutlich von ihm lossagen. Schon durch die Berufung Professor Harnacks hatte er gezeigt, daß er freiere Auffassung liebte, als der Hofprediger vertrat. Stöcker sollte entweder nur predigen oder nur in Versammlungen sprechen. Er entschied sich für eine Zukunft ohne Demagogie. Die »Kaltstellung« war sichtbar, der Fürst war befriedigt, die Nationalliberalen nicht minder. Aber es war nur eine Atempause des Erfolgs für den Kanzler.

Ein neuer Zwischenfall hatte sich in der Schweiz zugetragen.

 

Blitzartig erhellte er Bismarcks Kampf, mehr noch seine Kampfmethoden gegen die deutsche Sozialdemokratie.

Auf Schweizer Boden hatte sich der elsässische Polizeispion Wohlgemuth mit einem Vertrauensmann verabredet, mit dem er seit längerer Zeit schon brieflich in Verbindung gestanden und dem er das unvorsichtige Wort geschrieben hatte:

»Wühlen Sie nur lustig darauf los!«

Der Reichsregierung war daran gelegen, nicht nur die eigene sozialdemokratische Bewegung zu überwachen. Sie wollte auch die Quellen feststellen, aus denen die Bewegung über die Schweizer Grenze in das Reich zurück mit verbotenen Zeitschriften, Flugzetteln und Aufrufen gespeist wurde. Die Art, deren der Polizeibeauftragte sich zur Erkundung seiner Zwecke bediente, überschritt nicht nur jedes Maß korrekter Überwachungspflicht, das im eigenen Hause wachsamer Behörde erlaubt gewesen wäre. Die Tätigkeit des deutschen Polizeiagenten auf fremdstaatlichem Gebiet war völlig unstatthaft und die Verstimmung der Eidgenossenschaft natürlich. Sie verhaftete den Spion, den sein Vertrauensmann sogleich der eigenen sozialdemokratischen Parteigruppe in der Schweiz verriet, kaum daß er die fremde Grenze überschritten hatte. Sie kümmerte sich weder um die Proteste des Agenten, den sie zehn Tage in Haft behielt, noch um den Lärm, den der aufgebrachte Kanzler schlug. Der Eidgenossenschaft sandte er eine Note schärfster Tonart. Er erwartete nicht nur Entschuldigungen, wo nichts zu entschuldigen war, sondern auch Bindungen, die jede Unterstützung, jede Niederlassung deutscher Sozialdemokraten in der Schweiz für die Zukunft ausschalten sollten. Eigentlich schrieb er der Schweiz vor, daß sie auch auf eigenem Gebiet, wenn sie auf gute Beziehungen mit dem Nachbarreiche Wert legte, mit der eigenen Sozialdemokratie abrechne.

Die Eidgenossenschaft lehnte ab. Der Kanzler begann Drohungen auszustoßen. Die verbürgte Neutralität kleiner Staaten gebe ihnen nicht allein Rechte, vielmehr auch Pflichten, die sie jenen gegenüber zu erfüllen hätten, die für ihre Unantastbarkeit sorgten. In seiner Umgebung sprach Bismarck davon, daß er auch vor einem Krieg mit der Eidgenossenschaft nicht zurückschrecken wolle. In Zürich hatten die Schweizer Behörden um die gleiche Zeit eine Anzahl von Anarchisten festgenommen, die bei der Herstellung von Bomben ertappt worden waren. Die Verhafteten gaben zu, daß sie die Bomben für Rußland bestimmt hatten. Der Kanzler versuchte, Rußland für ein gemeinsames Vorgehen gegen die plötzlich so gefährlich gewordene Schweiz zu gewinnen. So groß die Anarchistenfurcht am Zarenhofe zu aller Zeit war: Verwicklungen mit der Schweiz, dem gleichgültigsten aller Staaten für Rußland, oder gar einen Krieg zwischen Gletschern lehnte der Zar ab. Einer gewissen Lächerlichkeit entbehrte ein waffenklirrender Aufmarsch zweier Großmächte gegen das kleine Land keinesfalls. Aber der Reichskanzler beruhigte sich nicht. Er stellte Paßschwierigkeiten für die sommerliche Reisezeit in Aussicht. Zollschwierigkeiten würden die Unbehaglichkeit noch verschärfen und die Schweizer noch empfindlicher schädigen. Schließlich kündigte er den Niederlassungsvertrag, den das Reich mit der Eidgenossenschaft hatte.

Weder die sozialdemokratische Idee, noch ihre Bewegung, die er vor allem treffen wollte, erschütterte der Kanzler mit seinen Maßnahmen. Aber von seiner autokratischen Art, die er zu Hause anwenden mochte, zogen selbst Deutschlands Freunde in der Schweiz betrübte Vergleiche zu den milderen Herrschmethoden, die man in dem gleichfalls benachbarten Frankreich zu üben pflegte. Mit den Paßbeschränkungen, mit den Zollhindernissen, mit dem erzwungenen Stocken des Verkehrs in die Schweiz und von der Schweiz verletzte der Kanzler nicht nur die Störrischen, die er strafen wollte. Die Badenser und Württemberger begannen zu murren. Die Sozialdemokraten mochten schlimm sein. Aber wenn der Reichskanzler gegen sie nur Methoden wußte, die Handel und Wandel an der Grenze lahmlegten und alle Randländer empfindlich schädigten, dann waren die Sozialdemokraten vorläufig noch zu ertragen.

Allmählich begann der ganze Zwischenfall das Aussehen erneuten Mißgriffs zu bekommen. Der Kanzler, seit Jahren gewohnt, lediglich seine Einsicht zu befragen und nach seinem Willen zu befehlen, hatte die ganze Angelegenheit schroffer betrieben als ihrem Inhalt entsprach. Nur das ungeheure Ansehen, das von seinem Lebenswerk her ausstrahlte, deckte den großen Staatsmann. Man mußte hinnehmen, was er in kleinen Dingen bisweilen versah. Eigensinnig war fast jedes Genie. Aber nicht vergessen durfte man, was der Fürst aufgerichtet hatte. Vor allem die Ruhe nicht übersehen, mit der durch ihn das Reich in Europa arbeiten und atmen, schaffen und blühen konnte. Jeder sah es unantastbar und geborgen, durch Sicherungen vielfach umfriedet und geschützt. Sie alle waren von Bismarck, von ihm allein erdacht, aufgebaut und gefestet. Der zornige Alte mochte Fehlgriffe tun. Noch immer war er der Hexenmeister größten Könnens und größten Stils. Vulkane rauchten leicht, auch ohne wirklichen Ausbruch. Der Konflikt mit der Schweiz war ein groteskes Intermezzo. Geffcken, Morier und Wohlgemuth: all dies verrann. Kleinigkeiten störten ihn, wenn der Zorn sich legte, in Friedrichsruh nicht weiter auf.

Alles war gut, wenn nur seine Bündnisse standen.


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