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Dritter Theil
Neunte Rede

Das Gleichniss vom Kernholz

I

Das hab' ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Rājagaham, am Geierkulm, im Gebirge, kurz nachdem Devadatto sich losgesagt hatte. Dort nun wandte sich der Erhabene, in Beziehung auf Devadatto, an die Mönche:

»Da ist, ihr Mönche, ein edler Sohn von Zuversicht bewogen aus dem Hause in die Hauslosigkeit gewandert: ›Versunken bin ich in Geburt, in Altern und Sterben, in Wehe, Jammer und Leiden, in Gram und Verzweiflung, in Leiden versunken, in Leiden verloren! O dass es doch etwa möglich wäre dieser ganzen Leidensfülle ein Ende zu machen!‹ Mit solcher Gesinnung hat er der Welt entsagt und erlangt Almosen, Ehre und Ruhm. Diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm erfreut ihn, und er wird voller Willensregungen. Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er hochfahrend, verachtet die anderen: ›Ich bin beliebt und berühmt, diese anderen Mönche aber sind unbekannt, unbedeutend.‹ Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er berauscht, wird nachlässig, wird leichtsinnig, und den Leichtsinnigen trifft Leiden.

»Gleichwie etwa, ihr Mönche, wenn ein Mann, der Kernholz begehrt, Kernholz sucht, auf Kernholz ausgeht, gerade über das Kernholz eines großen, kernig dastehenden Baumes hinaufkletterte, über das Grünholz hinaufkletterte, über die Rinde hinaufkletterte, über das Geäst hinaufkletterte, einen Blätterzweig abschnitte, mitnähme und in dem Gedanken ›Das ist Kernholz‹ fortginge; den habe ein scharfsehender Mann beobachtet: ›Dieser liebe Mann kennt wahrlich weder das Kernholz, noch das Grünholz, weder die Rinde, noch das Geäst, noch das Laubgezweig; daher ist nun dieser liebe Mann, der Kernholz begehrt, Kernholz sucht, auf Kernholz ausgeht, gerade über das Kernholz des großen, kernig dastehenden Baumes hinaufgeklettert, über das Grünholz hinaufgeklettert, über die Rinde hinaufgeklettert, über das Geäst hinaufgeklettert, hat einen Blätterzweig abgeschnitten, mitgenommen und ist in der Meinung, dies wäre Kernholz, fortgegangen; was aber aus dessen Kerne als Kern gewinnbar ist, das wird seinem Zwecke nicht entsprechen‹:

»Ebenso nun auch, ihr Mönche, ist da ein edler Sohn von Zuversicht bewogen aus dem Hause in die Hauslosigkeit gewandert: ›Versunken bin ich in Geburt, in Altern und Sterben, in Wehe, Jammer und Leiden, in Gram und Verzweiflung, in Leiden versunken, in Leiden verloren! O dass es doch etwa möglich wäre dieser ganzen Leidensfülle ein Ende zu machen!‹ Mit solcher Gesinnung hat er der Welt entsagt und erlangt Almosen, Ehre und Ruhm. Diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm erfreut ihn, und er wird voller Willensregungen. Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er hochfahrend, verachtet die anderen: ›Ich bin beliebt und berühmt, diese anderen Mönche aber sind unbekannt, unbedeutend.‹ Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er berauscht, wird nachlässig, wird leichtsinnig, und den Leichtsinnigen trifft Leiden.

»Ein solcher, ihr Mönche, wird ein Mönch genannt, der das Laubgezweig des Asketenthums an sich genommen hat und sich damit begnügt.

»Da ist ferner, ihr Mönche, ein edler Sohn von Zuversicht bewogen aus dem Hause in die Hauslosigkeit gewandert: ›Versunken bin ich in Geburt, in Altern und Sterben, in Wehe, Jammer und Leiden, in Gram und Verzweiflung, in Leiden versunken, in Leiden verloren! O dass es doch etwa möglich wäre dieser ganzen Leidensfülle ein Ende zu machen!‹ Mit solcher Gesinnung hat er der Welt entsagt und erlangt Almosen, Ehre und Ruhm. Diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm erfreut ihn nicht, macht ihn nicht voller Willensregungen. Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er nicht hochfahrend, verachtet nicht die anderen. Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er nicht berauscht, wird nicht nachlässig, wird nicht leichtsinnig, und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich die Ordenstugenden. Durch diese Ordenstugenden wird er erfreut und voller Willensregungen. Diese Ordenstugenden machen ihn hochfahrend, lassen ihn die anderen verachten: ›Ich bin tüchtig, bin rechtschaffen, diese anderen Mönche aber sind untüchtig, sind Sünder.‹ Diese Ordenstugenden berauschen ihn, machen ihn nachlässig, leichtsinnig, und den Leichtsinnigen trifft Leiden.

»Gleichwie, ihr Mönche, wenn ein Mann, der Kernholz begehrt, Kernholz sucht, auf Kernholz ausgeht, gerade über das Kernholz eines großen, kernig dastehenden Baumes hinaufkletterte, über das Grünholz hinaufkletterte, über die Rinde hinaufkletterte, einen Ast abschnitte, mitnähme und in dem Gedanken ›Das ist Kernholz‹ fortginge; den habe ein scharfsehender Mann beobachtet: ›Dieser liebe Mann kennt wahrlich weder das Kernholz, noch das Grünholz, weder die Rinde, noch das Geäst, noch das Laubgezweig; daher ist nun dieser liebe Mann, der Kernholz begehrt, Kernholz sucht, auf Kernholz ausgeht, gerade über das Kernholz des großen, kernig dastehenden Baumes hinaufgeklettert, über das Grünholz hinaufgeklettert, über die Rinde hinaufgeklettert, hat einen Ast abgeschnitten, mitgenommen und ist in der Meinung, dies wäre Kernholz, fortgegangen; was aber aus dessen Kerne als Kern gewinnbar ist, das wird seinem Zwecke nicht entsprechen‹:

»Ebenso nun auch, ihr Mönche, ist da ein edler Sohn von Zuversicht bewogen aus dem Hause in die Hauslosigkeit gewandert: ›Versunken bin ich in Geburt, in Altern und Sterben, in Wehe, Jammer und Leiden, in Gram und Verzweiflung, in Leiden versunken, in Leiden verloren! O dass es doch etwa möglich wäre dieser ganzen Leidensfülle ein Ende zu machen!‹ Mit solcher Gesinnung hat er der Welt entsagt und erlangt Almosen, Ehre und Ruhm. Diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm erfreut ihn nicht, macht ihn nicht voller Willensregungen. Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er nicht hochfahrend, verachtet nicht die anderen. Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er nicht berauscht, wird nicht nachlässig, wird nicht leichtsinnig, und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich die Ordenstugenden. Durch diese Ordenstugenden wird er erfreut und voller Willensregungen. Diese Ordenstugenden machen ihn hochfahrend, lassen ihn die anderen verachten: ›Ich bin tüchtig, bin rechtschaffen, diese anderen Mönche aber sind untüchtig, sind Sünder.‹ Diese Ordenstugenden berauschen ihn, machen ihn nachlässig, leichtsinnig, und den Leichtsinnigen trifft Leiden.

»Ein solcher, ihr Mönche, wird ein Mönch genannt, der das Geäst des Asketenthums an sich genommen hat und sich damit begnügt.

»Da ist ferner, ihr Mönche, ein edler Sohn von Zuversicht bewogen aus dem Hause in die Hauslosigkeit gewandert: ›Versunken bin ich in Geburt, in Altern und Sterben, in Wehe, Jammer und Leiden, in Gram und Verzweiflung, in Leiden versunken, in Leiden verloren! O dass es doch etwa möglich wäre dieser ganzen Leidensfülle ein Ende zu machen!‹ Mit solcher Gesinnung hat er der Welt entsagt und erlangt Almosen, Ehre und Ruhm. Diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm erfreut ihn nicht, macht ihn nicht voller Willensregungen. Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er nicht hochfahrend, verachtet nicht die anderen. Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er nicht berauscht, wird nicht nachlässig, wird nicht leichtsinnig, und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich die Ordenstugenden. Durch diese Ordenstugenden wird er erfreut, aber nicht voller Willensregungen. Diese Ordenstugenden machen ihn nicht hochfahrend, lassen ihn die anderen nicht verachten. Diese Ordenstugenden berauschen ihn nicht, machen ihn nicht nachlässig, nicht leichtsinnig, und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich das Glück der Selbstvertiefung. Durch dieses Glück der Selbstvertiefung wird er erfreut und voller Willensregungen. Dieses Glück der Selbstvertiefung macht ihn hochfahrend, lässt ihn die anderen verachten: ›Ich bin vertieft, geeinten Gemüthes, diese anderen Mönche aber sind nicht vertieft, sind zerfahrenen Gemüthes.‹ Dieses Glück der Selbstvertiefung berauscht ihn, macht ihn nachlässig, leichtsinnig, und den Leichtsinnigen trifft Leiden.

»Gleichwie, ihr Mönche, wenn ein Mann, der Kernholz begehrt, Kernholz sucht, auf Kernholz ausgeht, gerade über das Kernholz eines großen, kernig dastehenden Baumes hinaufkletterte, über das Grünholz hinaufkletterte, Rinde wegschnitte, mitnähme und in dem Gedanken ›Das ist Kernholz‹ fortginge; den habe ein scharfsehender Mann beobachtet: ›Dieser liebe Mann kennt wahrlich weder das Kernholz, noch das Grünholz, weder die Rinde, noch das Geäst, noch das Laubgezweig; daher ist nun dieser liebe Mann, der Kernholz begehrt, Kernholz sucht, auf Kernholz ausgeht, gerade über das Kernholz des großen, kernig dastehenden Baumes hinaufgeklettert, über das Grünholz hinaufgeklettert, hat Rinde weggeschnitten, mitgenommen und ist in der Meinung, dies wäre Kernholz, fortgegangen; was aber aus deren Kerne als Kern gewinnbar ist, das wird seinem Zwecke nicht entsprechen‹:

»Ebenso nun auch, ihr Mönche, ist da ein edler Sohn von Zuversicht bewogen aus dem Hause in die Hauslosigkeit gewandert: ›Versunken bin ich in Geburt, in Altern und Sterben, in Wehe, Jammer und Leiden, in Gram und Verzweiflung, in Leiden versunken, in Leiden verloren! O dass es doch etwa möglich wäre dieser ganzen Leidensfülle ein Ende zu machen!‹ Mit solcher Gesinnung hat er der Welt entsagt und erlangt Almosen, Ehre und Ruhm. Diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm erfreut ihn nicht, macht ihn nicht voller Willensregungen. Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er nicht hochfahrend, verachtet nicht die anderen. Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er nicht berauscht, wird nicht nachlässig, wird nicht leichtsinnig, und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich die Ordenstugenden. Durch diese Ordenstugenden wird er erfreut, aber nicht voller Willensregungen. Diese Ordenstugenden machen ihn nicht hochfahrend, lassen ihn die anderen nicht verachten. Diese Ordenstugenden berauschen ihn nicht, machen ihn nicht nachlässig, nicht leichtsinnig, und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich das Glück der Selbstvertiefung. Durch dieses Glück der Selbstvertiefung wird er erfreut und voller Willensregungen. Dieses Glück der Selbstvertiefung macht ihn hochfahrend, lässt ihn die anderen verachten: ›Ich bin vertieft, geeinten Gemüthes, jene anderen Mönche aber sind nicht vertieft, sind zerfahrenen Gemüthes.‹ Dieses Glück der Selbstvertiefung berauscht ihn, macht ihn nachlässig, leichtsinnig, und den Leichtsinnigen trifft Leiden.

»Ein solcher, ihr Mönche, wird ein Mönch genannt, der die Rinde des Asketenthums an sich genommen hat und sich damit begnügt.

»Da ist ferner, ihr Mönche, ein edler Sohn von Zuversicht bewogen aus dem Hause in die Hauslosigkeit gewandert: ›Versunken bin ich in Geburt, in Altern und Sterben, in Wehe, Jammer und Leiden, in Gram und Verzweiflung, in Leiden versunken, in Leiden verloren! O dass es doch etwa möglich wäre dieser ganzen Leidensfülle ein Ende zu machen!‹ Mit solcher Gesinnung hat er der Welt entsagt und erlangt Almosen, Ehre und Ruhm. Diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm erfreut ihn nicht, macht ihn nicht voller Willensregungen. Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er nicht hochfahrend, verachtet nicht die anderen. Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er nicht berauscht, wird nicht nachlässig, wird nicht leichtsinnig, und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich die Ordenstugenden. Durch diese Ordenstugenden wird er erfreut, aber nicht voller Willensregungen. Diese Ordenstugenden machen ihn nicht hochfahrend, lassen ihn die anderen nicht verachten. Diese Ordenstugenden berauschen ihn nicht, machen ihn nicht nachlässig, nicht leichtsinnig, und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich das Glück der Selbstvertiefung. Durch dieses Glück der Selbstvertiefung wird er erfreut, aber nicht voller Willensregungen. Dieses Glück der Selbstvertiefung macht ihn nicht hochfahrend, lässt ihn die anderen nicht verachten. Dieses Glück der Selbstvertiefung berauscht ihn nicht, macht ihn nicht nachlässig, nicht leichtsinnig, und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich die Wissensklarheit. Diese Wissensklarheit erfreut ihn, und er wird voller Willensregungen. Diese Wissensklarheit macht ihn hochfahrend, lässt ihn die anderen verachten: ›Ich bin klarwissend, diese anderen Mönche aber sind unwissend, unklar.‹ Diese Wissensklarheit berauscht ihn, macht ihn nachlässig, leichtsinnig, und den leichtsinnigen trifft Leiden.

»Gleichwie, ihr Mönche, wenn ein Mann, der Kernholz begehrt, Kernholz sucht, auf Kernholz ausgeht, gerade über das Kernholz eines großen, kernig dastehenden Baumes hinaufkletterte, Grünholz absägte, mitnähme und in dem Gedanken ›Das ist Kernholz‹ fortginge; den habe ein scharf sehender Mann beobachtet: ›Dieser liebe Mann kennt wahrlich weder das Kernholz, noch das Grünholz, weder die Rinde, noch das Geäst, noch das Laubgezweig; daher ist nun dieser liebe Mann, der Kernholz begehrt, Kernholz sucht, auf Kernholz ausgeht, gerade über das Kernholz des großen, kernig dastehenden Baumes hinaufgeklettert, hat Grünholz abgesägt, mitgenommen und ist in der Meinung, dies wäre Kernholz, fortgegangen; was aber aus dessen Kerne als Kern gewinnbar ist, das wird seinem Zwecke nicht entsprechen‹:

»Ebenso nun auch, ihr Mönche, ist da ein edler Sohn von Zuversicht bewogen aus dem Hause in die Hauslosigkeit gewandert: ›Versunken bin ich in Geburt, in Altern und Sterben, in Wehe, Jammer und Leiden, in Gram und Verzweiflung, in Leiden versunken, in Leiden verloren! O dass es doch etwa möglich wäre dieser ganzen Leidensfülle ein Ende zu machen!‹ Mit solcher Gesinnung hat er der Welt entsagt und erlangt Almosen, Ehre und Ruhm. Diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm erfreut ihn nicht, macht ihn nicht voller Willensregungen. Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er nicht hochfahrend, verachtet nicht die anderen. Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er nicht berauscht, wird nicht nachlässig, wird nicht leichtsinnig, und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich die Ordenstugenden. Durch diese Ordenstugenden wird er erfreut, aber nicht voller Willensregungen. Diese Ordenstugenden machen ihn nicht hochfahrend, lassen ihn die anderen nicht verachten. Diese Ordenstugenden berauschen ihn nicht, machen ihn nicht nachlässig, nicht leichtsinnig und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich das Glück der Selbstvertiefung. Durch dieses Glück der Selbstvertiefung wird er erfreut, aber nicht voller Willensregungen. Dieses Glück der Selbstvertiefung macht ihn nicht hochfahrend, lässt ihn die anderen nicht verachten. Dieses Glück der Selbstvertiefang berauscht ihn nicht, macht ihn nicht nachlässig, nicht leichtsinnig, und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich die Wissensklarheit. Diese Wissensklarheit erfreut ihn, und er wird voller Willensregungen. Diese Wissensklarheit macht ihn hochfahrend, lässt ihn die anderen verachten: ›Ich bin klarwissend, diese anderen Mönche aber sind unwissend, unklar.‹ Diese Wissensklarheit berauscht ihn, macht ihn nachlässig, leichtsinnig, und den Leichtsinnigen trifft Leiden.

»Ein solcher, ihr Mönche, wird ein Mönch genannt, der das Grünholz des Asketenthums an sich genommen hat und sich damit begnügt.

»Da ist ferner, ihr Mönche, ein edler Sohn von Zuversicht bewogen aus dem Hause in die Hauslosigkeit gewandert: ›Versunken bin ich in Geburt, in Altern und Sterben, in Wehe, Jammer und Leiden, in Gram und Verzweiflung, in Leiden versunken, in Leiden verloren! O dass es doch etwa möglich wäre dieser ganzen Leidensfülle ein Ende zu machen!‹ Mit solcher Gesinnung hat er der Welt entsagt und erlangt Almosen, Ehre und Ruhm. Diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm erfreut ihn nicht, macht ihn nicht voller Willensregungen. Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er nicht hochfahrend, verachtet nicht die anderen. Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er nicht berauscht, wird nicht nachlässig, wird nicht leichtsinnig, und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich die Ordenstugenden. Durch diese Ordenstugenden wird er erfreut, aber nicht voller Willensregungen. Diese Ordenstugenden machen ihn nicht hochfahrend, lassen ihn die anderen nicht verachten. Diese Ordenstugenden berauschen ihn nicht, machen ihn nicht nachlässig, nicht leichtsinnig, und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich das Glück der Selbstvertiefung. Durch dieses Glück der Selbstvertiefung wird er erfreut, aber nicht voller Willensregungen. Dieses Glück der Selbstvertiefung macht ihn nicht hochfahrend, lässt ihn die anderen nicht verachten. Dieses Glück der Selbstvertiefung berauscht ihn nicht, macht ihn nicht nachlässig, nicht leichtsinnig, und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich die Wissensklarheit. Durch diese Wissensklarheit wird er erfreut, aber nicht voller Willensregungen. Diese Wissensklarheit macht ihn nicht hochfahrend, lässt ihn die anderen nicht verachten. Diese Wissensklarheit berauscht ihn nicht, macht ihn nicht nachlässig, nicht leichtsinnig, und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich eine zeitliche Erlösung. Aber es ist möglich, ihr Mönche, dass dieser Mönch der zeitlichen Erlösung verlustig gehe.

»Gleichwie, ihr Mönche, wenn ein Mann, der Kernholz begehrt, Kernholz sucht, auf Kernholz ausgeht, gerade das Kernholz eines großes, kernig dastehenden Baumes heraussägte, mitnähme und in der Erkenntniss ›Das ist Kemholz‹ fortginge; den habe ein scharfsehender Mann beobachtet: ›Dieser liebe Mann kennt wahrlich das Kernholz, kennt das Grünholz, kennt die Rinde, kennt das Geäst, kennt das Laubgezweig; daher hat nun dieser liebe Mann, der Kernholz begehrt, Kernholz sucht, auf Kernholz ausgeht, gerade das Kernholz des großen, kernig dastehenden Baumes herausgesägt, mitgenommen und ist in der Erkenntniss, dass dies Kernholz sei, fortgegangen; und was aus dessen Kerne als Kern gewinnbar ist, das wird seinem Zwecke entsprechen‹:

»Ebenso nun auch, ihr Mönche, ist da ein edler Sohn von Zuversicht bewogen aus dem Hause in die Hauslosigkeit gewandert: ›Versunken bin ich in Geburt, in Altern und Sterben, in Wehe, Jammer und Leiden, in Gram und Verzweiflung, in Leiden versunken, in Leiden verloren! O dass es doch etwa möglich wäre dieser ganzen Leidensfülle ein Ende zu machen!‹ Mit solcher Gesinnung hat er der Welt entsagt und erlangt Almosen, Ehre und Ruhm. Diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm erfreut ihn nicht, macht ihn nicht voller Willensregungen. Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er nicht hochfahrend, verachtet nicht die anderen. Durch diese Erlangung von Almosen, Ehre und Ruhm wird er nicht berauscht, wird nicht nachlässig, wird nicht leichtsinnig, und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich die Ordenstugenden. Durch diese Ordenstugenden wird er erfreut, aber nicht voller Willensregungen. Diese Ordenstugenden machen ihn nicht hochfahrend, lassen ihn die anderen nicht verachten. Diese Ordenstugenden berauschen ihn nicht, machen ihn nicht nachlässig, nicht leichtsinnig, und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich das Glück der Selbstvertiefung. Durch dieses Glück der Selbstvertiefung wird er erfreut, aber nicht voller Willensregungen. Dieses Glück der Selbstvertiefung macht ihn nicht hochfahrend, lässt ihn die anderen nicht verachten. Dieses Glück der Selbstvertiefung berauscht ihn nicht, macht ihn nicht nachlässig, nicht leichtsinnig, und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich die Wissensklarheit. Durch diese Wissensklarheit wird er erfreut, aber nicht voller Willensregungen. Diese Wissensklarheit macht ihn nicht hochfahrend, lässt ihn die anderen nicht verachten. Diese Wissensklarheit berauscht ihn nicht, macht ihn nicht nachlässig, nicht leichtsinnig, und der ernsten Sinnes Strebende erkämpft sich die ewige Erlösung. Und es ist unmöglich, ihr Mönche, es kann nicht sein, dass dieser Mönch der ewigen Erlösung verlustig gehe.

»Und so ist der Gewinn des Asketenthums, ihr Mönche, nicht Almosen, Ehre und Ruhm, nicht Ordenstugend, nicht Glück der Selbstvertiefung, nicht Wissensklarheit. Jene unerschütterliche Gemütherlösung aber, ihr Mönche, das ist der Zweck, dies, ihr Mönche, ist das Asketenthum, das ist der Kern, das ist das Ziel.«

 

Also sprach der Erhabene. Zufrieden freuten sich jene Mönche über das Wort des Erhabenen.


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