Malwida von Meysenbug
Memoiren einer Idealistin – Erster Band
Malwida von Meysenbug

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Neuntes Kapitel

Wieder ein fester Wohnsitz

Dem Wanderleben mußte endlich ein Ziel gesetzt werden. Man mußte einen Ort erwählen, um sich niederzulassen. Dies konnte jedoch nur geschehen, indem wir uns zeitweise wenigstens von unserem Vater trennten, der den Fürsten nicht verlassen konnte, der nie lange an einem Ort weilte. Meine Mutter entschied sich für die Stadt, wo meine älteste verheiratete Schwester lebte – die, die ich in meiner frühesten Kindheit so sehr geliebt hatte. Es war die Stadt Detmold, die Hauptstadt des kleinen Fürstentums Lippe. Mein Vater versprach, von Zeit zu Zeit zu längerem Aufenthalt uns dort zu besuchen. Außerdem versprach er uns fest, daß, wenn alle Söhne in einer unabhängigen Stellung sein würden, er seine Verpflichtung gegen den Fürsten auflösen und sich für immer mit uns vereinigen würde.

Ohne den Schmerz dieser Trennung wäre ich über die Wahl des Aufenthaltes hochbeglückt gewesen. Das Familienleben meiner Schwester war der Widerschein ihrer engelhaften Natur; ihre Kinder glichen ihr an Sanftmut und Liebenswürdigkeit. Die Stadt, wo sie lebte, war eine jener kleinen deutschen Residenzen, die die Hauptstadt eines Ländchens sind, das für einen englischen Aristokraten nur ein mäßiger Grundbesitz sein würde. Es war eine hübsche, reinliche Stadt an einem der malerischesten Punkte des nördlichen Deutschlands gelegen, von Hügeln, mit herrlichen Buchenwäldern bedeckt, umgeben, an die sich historische Erinnerungen ferner Vorzeit knüpften. Mein Schwager war eine der ersten Notabilitäten des Ortes; seine Familie gehörte zu den ältesten der kleinen Aristokratie des Ländchens. Er war von Kindheit auf der Freund und unzertrennliche Gefährte des regierenden Herrn gewesen, und nichts in den öffentlichen Angelegenheiten geschah ohne seinen Rat.

Der Regent des kleinen Staats war ein ehrlicher Mann, gut von Herzen, aber etwas beschränkten Verstandes, und von einer über alles Maß gehenden Schüchternheit, die die Folge der langen Abhängigkeit war, in der ihn seine Mutter gehalten hatte. Diese, Fürstin Pauline, eine Frau von überlegenem Geist und männlicher Bildung, war nahezu an zwanzig Jahre Regentin gewesen, da ihr Sohn ein kleiner Knabe war, als sein Vater starb. Sie allein unter allen regierenden Häuptern Deutschlands wagte es, dem fremden Eroberer entgegenzugehen, um ihm die Sprache der Vernunft und Menschlichkeit zu reden. War der Gefürchtete erstaunt, daß eine Frau wagte, was die anderen nicht gewagt hatten? Hatte er einen anderen Beweggrund? Genug, er behandelte sie mit Anerkennung und zog vorüber, ohne das kleine Ländchen und seine mutige Regentin zu belästigen.

Sie war eine Freundin der Wissenschaften und der Literatur, berief mehrere ausgezeichnete Männer an ihren Hof und bemühte sich, Aufklärung und Moralität in ihrem kleinen Lande zu verbreiten. An der Spitze eines großen Königreichs würde sie eine Katharina die Zweite gewesen sein, ohne deren Laster. Das einzige, was ihr nicht gelang, war die Erziehung ihrer beiden Söhne, ihrer einzigen Kinder. Um ihnen die Grundsätze strenger Moralität beizubringen, hatte sie sie dermaßen tyrannisiert und so lange wie Kinder behandelt, daß der älteste, schon scheu und zurückhaltend von Natur, ein halber Wilder geworden war. Der zweite, ein leichtsinniger, ausschweifender Mensch, hatte sich, einmal von der mütterlichen Autorität befreit, einem liederlichen Leben ergeben. Er war im Militärdienst aller möglichen Länder gewesen, hatte immer schlechten Betragens wegen den Dienst verlassen müssen, und sein Bruder hatte ihn mehr wie einmal vom Schuldgefängnis losgekauft. Der älteste, nach dem Tod der Mutter zur Regierung gelangt, führte ein wahres Einsiedlerleben. Seine Frau war ein gutes, sanftes Wesen, die sich der gänzlichen Zurückgezogenheit und der strengen Lebensweise ihres Gatten unterwarf. Sie hatten viele Kinder und führten ein exemplarisches Familienleben. Ihr altes Schloß mit hohen Ecktürmen und kleinen Türmchen war von Gärten umgeben, die auf den alten Wällen gepflanzt waren, und diese umschloß ein breiter Graben, auf dem Enten und Schwäne friedlich hausten. Von der öffentlichen Promenade aus konnte man die fürstliche Familie in diesen Gärten spazieren gehn sehn, aber niemals setzte ein Mitglied derselben einen Fuß in die Straßen der Stadt. Ein oder zwei Mal im Jahr war ein Galadiner auf dem Schloß, zu dem auch die Damen, deren Rang sie zu dieser Ehre berechtigte, eingeladen wurden. An dem Tag, wo dieses große Ereignis stattfand, rollten die Hofwagen in der Stadt umher, um die Damen abzuholen, da die Toiletten sonst zu sehr gelitten hätten, weil es keine geschlossenen Wagen in der kleinen Stadt gab und man sonst in Gesellschaften, ja auch auf Bälle, zu Fuß ging. Die Tafeln waren eine harte Aufgabe für den armen Fürsten; er mußte dann an all den Damen, die in einer Linie aufgestellt waren, vorüberdefilieren und einer jeden wenigstens ein paar Worte sagen. Steif wie ein Stück Holz in seine Uniform eingeschnürt, die Lippen zusammengepreßt, stammelte er mit ungeheurer Anstrengung irgend eine Banalität über das Wetter oder über einen anderen ebenso unbedeutenden Gegenstand. Kaum hatte er eine Antwort erhalten, so schob er weiter und schien wie von einem schweren Druck befreit, wenn er glücklich bei den Herren angelangt war.

Er hatte bei alledem zwei Leidenschaften, die ihn aus seiner Höhle herauslockten: die Jagd und das Theater.

Die herrlichen Wälder, die die kleine Residenz umgaben, waren voller Wild, dessen einziger legitimer Jäger er war. Im Winter verging fast kein Tag, an dem man nicht zwei oder drei fürstliche Schlitten durch die Straßen der Stadt und über die schneebedeckten Landstraßen fliegen sah, die diese Nimrod-Familie in die Wälder entführte, alle zusammen, die Eltern und die Kinder. Sie blieben den ganzen Tag im Walde. Der Fürst und die älteren Söhne jagten; die Fürstin mit den übrigen Kindern, in ihre Pelze eingehüllt, blieben entweder in den Schlitten sitzen, oder gingen auf dem Schnee spazieren. Vergebens klagten die Lehrer, daß der Unterricht bei dieser Lebensweise Schaden leide. Die geistige Entwicklung der Kinder wurde dem Familienleben und dem Wildpret geopfert.

Die zweite Leidenschaft des Fürsten, die für das Theater, wurde auf Kosten der Revenüen des kleinen Staats befriedigt. Man flüsterte sich wohl zu, daß die Ausgaben unverhältnismäßig groß wären, aber die Landstände, die sich unter der Regentin-Mutter noch regelmäßig versammelt hatten, wurden von dem Sohn nie mehr einberufen. Niemand kontrollierte die Ausgaben. Die Freunde des Fürsten sagten, man könne ihm doch das eine Vergnügen lassen, da er übrigens so einfach und moralisch lebte. Auch muß man sagen, daß sein Theater unter die besten in Deutschland gehörte, und daß die größten Künstler es nicht verschmähten, Vorstellungen daselbst zu geben. Die besten dramatischen Werke, sowie die besten Opern wurden mit einer ziemlich seltenen Vollendung gegeben. Es war demnach natürlich, daß das Theater der Mittelpunkt der Interessen und Gespräche der kleinen Residenz war, und man kann nicht leugnen, daß es zur Quelle einer Art künstlerischer und intellektueller Erziehung wurde, die die Gesellschaft weit über die anderer gleich großer Provinzstädte erhob.

Nach dem Theater gab es noch eine andere Anstalt, die zur Unterhaltung der Gesellschaft diente, an der aber der Fürst keinen Anteil hatte. Dies war eine Art Klub, dem man den französischen Namen »Ressource« gegeben hatte, anstatt ihn einfach Verein oder etwas dergleichen zu nennen. Dort vereinigten sich die Herren der Gesellschaft; die Familienväter, besonders aber die jungen unverheirateten Leute, verbrachten da einen großen Teil des Tages und fast immer die Abende, um Zeitungen zu lesen, Karten und Billard zu spielen, Wein und Bier zu trinken, die Neuigkeiten der großen und kleinen Welt zu besprechen und unglaubliche Massen von Tabakswolken in die Luft zu schicken. Am Sonntagabend war auch den Damen Zutritt gestattet, und dann nahm das Ganze einen anderen Anstrich an. Die Herren erschienen im Frack, die Pfeifen und Zigarren verschwanden, die älteren Herren und Damen spielten Karten, die jungen Leute unterhielten sich mit Gesellschaftsspielen, mit Gespräch und Tanz. Einmal im Monat war ein großer Ball.

In dieser Weise schufen sich die kleinen deutschen Städte ein geselliges Leben, da es keine großen Vermögen dort gab und die meisten Einwohner Beamte mit Besoldungen waren, die gerade nur für das Notwendigste hinreichten. In solch einem Verein aber konnte ein jeder mittels eines kleinen Beitrages sich mit seinen Bekannten treffen und die Freuden der Geselligkeit genießen, ohne daß es seine Mittel überstieg. Der Ton, der in diesen Vereinen herrschte, war sicher nicht der letzte Ausdruck seiner geselliger Bildung; aber da, wo, wie in dem Städtchen, von dem ich spreche, ein kleiner Hof, ein gutes Theater, ein treffliches Gymnasium, eine gute Töchterschule und einige Männer von Geist und Verdienst in den Wissenschaften sich vorfanden, herrschte doch eine gewisse Erhebung in den Ideen, die sich den Manieren und dem Ton der Unterhaltung mitteilte. Meine Schwester und ich gehörten noch nicht eigentlich der Gesellschaft an, denn wir waren noch nicht konfirmiert, und dies war, wenigstens damals, in Deutschland das Signal für die jungen Mädchen, um in die Reihen der Erwachsenen eingeführt zu werden. Unser Wanderleben hatte diesen Vorgang etwas verspätet, und wir bedurften noch eines ganzen Jahres Vorbereitung durch Religionsstunden. Wir erhielten diese von dem ersten Prediger der Stadt. Dies war ein noch junger Mann, schön wie ein Christus, mit einem Lächeln des Wohlwollens auf den Lippen. Er war nicht sehr orthodox, hatte aber eine große Güte und eine sanfte sentimentale Religiosität, die ihn allen seinen Schülern wert machte, denn er war es, der die Jugend der Gemeinde konfirmierte. Seine Frau war eine höchst ausgezeichnete Person, die Tochter eines der ersten Kirchenredner in Deutschland. Sie war orthodoxer als ihr Mann, aber auch energischer und von größerer Intelligenz. Zugleich war sie der Modelltypus einer Familienmutter. Da sie nur sehr bescheidene Mittel hatte, um eine zahlreiche Familie zu erziehen, so erfüllte sie selbst die geringsten Pflichten des häuslichen Lebens und besorgte mit einem Dienstmädchen den ganzen Haushalt. Während ihre geschickten Hände das Mittagessen bereiteten, sang sie ein deutsches Lied für den Säugling, der neben ihr im Korbwägelchen lag. Wenn das Essen so weit gediehen war, daß das Feuer das Übrige tun konnte, rollte sie den Wagen in die kleine Umzäunung, die man den Garten nannte. Hier fand sie andere, etwas größere Kinder, die um einen Nußbaum, die einzige Zierde dieses Platzes, herumspielten. Die Zweige dieses Baumes bildeten ein grünes Laubdach vor einem Fenster des zweiten Stocks, an dem ein prächtiger Rosenstock im Topfe blühte. Von Zeit zu Zeit erschien das schöne, gute Antlitz des Predigers an diesem Fenster und lächelte von oben seinen Geliebten unten zu.

In dem Zimmer des zweiten Stocks, das von diesem Zimmer erhellt wurde, begann nun ein wichtiger Abschnitt meines Lebens. Es war das Arbeitszimmer des Predigers. Während eines ganzen Jahres gingen meine Schwester und ich wöchentlich zweimal dorthin, um in den Dogmen der protestantischen Kirche unterrichtet zu werden.

Ich ging diesem Unterricht mit wahrer Inbrunst entgegen. Ich hoffte die Offenbarung der Wahrheit zu empfangen und das Geheimnis des Lebens – das Wort, das für immer mein Sein bestimmen sollte, zu finden. Die ruhige kleine Stube mit ihren einfachen Möbeln und ihren Büchern; die Strahlen der Nachmittagssonne, die in den Zweigen des Nußbaums spielten und einen Heiligenschein um das Haupt des Lehrers bildeten – alles das hatte eine sanfte, mystische Harmonie, wie ein Echo der ersten Zeiten des Glaubens. Ich wähnte mich in einer andern Welt, in der Gegenwart Gottes selbst. Ich fühlte mich stark, um den Kampf mit der Erbsünde zu beginnen, an die man mich glauben lehrte, mit der Welt, die dem Geist entgegengesetzt ist. Ich nahm es ernst mit dem Heil meiner Seele. Ich wollte nicht bei den Worten stehen bleiben, sondern die christliche Askese in Wirklichkeit üben und den Sieg des Geistes über das Fleisch erringen, den mir das Dogma als das Ziel der Vollkommenheit zeigte. Aber, gerade als wolle der Versucher mich auf die Probe stellen, so fühlte ich zu gleicher Zeit die Liebe zum Leben und zu allem, was es Schönes bietet, in voller Stärke in mir erwachen. Der Dämon führte mich immer von neuem auf die Höhen, zeigte mir die Schätze des Daseins und sagte: alles das wolltest du verlassen?

Man führte um diese Zeit meine Schwester und mich ausnahmsweise auf einen Ball. Ich wurde von einem jungen Mann zum Tanz aufgefordert, dessen Äußeres und dessen Unterhaltung sehr interessant waren. Ich weiß nicht, wie es zuging, aber sein Bild nahm von diesem Abend an Besitz von meiner Einbildung und mischte sich in meine Träume. Ich sah ihn sehr selten und sprach ihn noch seltener. Er konnte nie vermuten, daß er meine Gedanken beschäftigte, und nicht von ferne ahnen, daß er jeden Tag mit dem strengen Gott, der mein ganzes Herz verlangte, um die Sympathie, die es zu ihm hinzog, kämpfen mußte. Eines Tages erfuhr ich zufällig, daß er, gegen den Willen seines Vaters, einem sehr hübschen, aber oberflächlichen uninteressanten Mädchen den Hof mache. Diese Entdeckung verursachte mir vielen Schmerz, aber sie änderte nichts an meinem selbstlosen Gefühl. Ich betete nun für beider Glück und fand eine Gelegenheit mehr, den Dämon in mir zu überwinden, indem ich meiner glücklichen Rivalin jedesmal, wenn ich ihr begegnete, die freundlichsten Aufmerksamkeiten erzeigte.

Zu gleicher Zeit schloß ich eine besondere Freundschaft inmitten der vielen freundschaftlichen Beziehungen, die wir zu jungen Mädchen unseres Alters hatten. Diese Freundschaft entsprach dem exaltierten Zustand meiner Seele und trug dazu bei, ihn noch zu erhöhen. In dem Hause neben dem unsern, nur durch einen kleinen Garten getrennt, lebte eine Familie, in der zwei Töchter gleichen Alters mit meiner Schwester und mir waren. Die jüngere war eine Schönheit. Der Vater, ein redlicher Geschäftsmann, gehörte zu den Notabilitäten der Stadt. Die ältere der Schwestern war ein Jahr älter als ich und bereits konfirmiert. Sie war ein blasses, sanftes, ernstes Wesen, ein Modell häuslicher Tugenden. Sie machte mir den Eindruck einer Heiligen. Als sie sich mir eines Tages näherte und mir, wie sie sagte, ihre Liebe und Bewunderung kund tat, war ich ganz verwirrt und beschämt. Ich glaubte solche Anerkennung nicht zu verdienen, und ich fühlte mich sogleich verpflichtet, ihr den Zustand meiner Seele zu offenbaren, ihr von den Kämpfen, die mich bewegten, zu sprechen, von der inneren Empörung, die mich nur zu oft von dem christlichen Ideal, das ich erreichen wollte, entferne. Ich legte diese Beichte schriftlich ab, denn ich hatte nicht den Mut, so schreckliche Dinge mündlich zu sagen. Ich wollte ihre Neigung nicht besitzen, indem ich sie glauben ließ, ich sei besser, als ich mir selbst erschien. Ich zog es vor, ihr die bittere Wahrheit zu sagen, als wie sie ein Glück finden zu lassen, dem eine Enttäuschung folgen mußte. Nachdem ich ihr also mein Herz geöffnet hatte, dachte ich, daß ihr erster Blick mir zeigen müsse, wie unwürdig sie mich der Gesinnungen fände, die sie mir bezeigt hätte. Wie groß war daher mein Erstaunen, als ich eine Antwort erhielt mit einem dem meinen ganz ähnlichen Bekenntnis, nur noch viel sentimentaler, viel unklarer! Von diesem Augenblick nahm ich ihre Freundschaft ohne Bedenken an. Ich fand einen großen Trost in diesen Herzensergießungen, in dieser Möglichkeit, mich in einem andern Gewissen wie in einem Spiegel zu schauen, mir aus der Kraft einer andern Seele einen Wall gegen die eigene Schwachheit zu machen. Ich begriff damals, welche Macht die Beichte in der katholischen Kirche werden mußte. Ich bewunderte diese Einrichtung, wennschon ich ihren Mißbrauch verdammte. Es schien mir, als gehöre so viel moralischer Mut dazu, um einem anderen frei zu sagen, was sich im »Labyrinth der Brust« bewegt, daß das allein schon die Sünde tilge.

Aber trotzdem entdeckte ich mit Grauen jeden Tag neue Abgründe von Skeptizismus in mir. Das Dogma der Erlösung gab mir viel zu denken. So wie ich es mir erklären, mir eine logische, umfassende Anschauung davon machen wollte, sah ich nichts wie Widersprüche. Gott, der die höchste Weisheit und Güte sein sollte – konnte er den Menschen mit der Fähigkeit zur Freiheit schaffen, indem er ihn zugleich zum blinden Gehorsam, zur ewigen Unterwerfung unter die absolute Autorität verdammte? Er hatte ihm das Paradies gewährt mit der Bedingung, Sklave zu bleiben. Sobald der Mensch seine Individualiät bejahte und sich wahrhaft Mensch machte, indem er für sich selbst urteilte, wurde nicht nur er aus dem Paradies vertrieben, sondern auch seine Nachkommenschaft bis in das fernste Glied, die doch keinen Teil an der Übertretung gehabt hatte. Alles das endlich war nach einer unwiderruflichen Vorherbestimmung so geordnet, damit ein einziger, der Gott war und zugleich auch nicht Gott, sich opfere, um die Menschheit von einer Sünde zu retten, die sie nicht begangen hatte. Wo war denn das Verdienst Christi, für den der kurze Moment des irdischen Leidens nichts war im Vergleich mit seiner göttlichen Ewigkeit, da er vom Kreuz aufstieg in die Herrlichkeit zur Rechten Gottes? Diese letztere Idee hatte mich schon frappiert, als ich noch ein Kind war. Ich hatte noch niemals das Bedürfnis eines Mittlers und Erlösers gefühlt. Es hatte mir immer geschienen, als müsse das Herz Gott ohne Vermittlung finden, sich unmittelbar ihm vereinen.

Aber wie sehr lastete das Gewicht dieser Widersprüche, dieser Fragen ohne Antwort auf meinem Gewissen! Wie fühlte ich mich unglücklich und verloren in diesem Labyrinth von Gedanken, in diesem Kampfe zwischen Vernunft und Glauben! Ich lag stundenlang auf den Knieen und betete mit heißen Tränen, daß Gott mir beistehen, mir den wahren Glauben geben, mich retten möge vor dem Elend eines denkenden Geistes, vor der Sünde der Logik, die so verderblich ist für den blinden Gehorsam. Ich flehte ihn an, mir das mystische Geschenk der Gnade zu geben.

Nur meiner Freundin sprach ich von den tiefen Erregungen, von den dunklen Kämpfen, die mich bewegten, aber immer schriftlich. Die Dienstmädchen wunderten sich über die Menge Briefe, die sie von einem Nachbarhaus zum andern tragen mußten, während wir uns in kürzerer Zeit, als nötig war, sie zu schreiben, hätten sehen und sprechen können. Die meinen waren meistenteils in Versen, da mir die rhythmischen Formen damals viel geläufiger waren als die ungebundene Rede. Der Hauptgegenstand dieser Poesien war der Wunsch nach dem Tode, der völligen Versenkung in die abstrakte Vollkommenheit, der Wunsch, frei zu werden von den irdischen Fesseln, um mit entfalteten Flügeln dem Ideale zuzueilen. Der Wunsch nach dem Tode war zuweilen so stark in mir, daß ich meine schwankende Gesundheit, die meiner Mütter Besorgnisse einflößte, mit Befriedigung sah.

So lange ich aber leben mußte, wollte ich streng nach den Vorschriften der Kirche leben. Ich nahm den Dualismus zwischen dem Geist und der Welt, von dem mir das Dogma sprach, im Ernst, und beschloß, die Welt und ihre Versuchungen zu fliehen. Ich begann damit, nicht mehr in das Theater zu gehen, das ich leidenschaftlich liebte; ich verweigerte, die Meinen in Gesellschaften zu begleiten. Sie verstanden das nicht und hielten es für überspannte Launen. Da erfand ich Vorwände, um zu Haus zu bleiben und der Qual zu entfliehen, ihnen den Zustand einer Seele zeigen zu müssen, der ihnen krankhaft erschien. Zuweilen bat ich sie aber auch mit Tränen, mir nicht zu zürnen, sondern mir zu glauben, daß ich Gott mehr gehorchen müsse als den Menschen.

Jeden Sonntag ging ich regelmäßig in die Kirche. Da, vor allem, war ich ganz versenkt in den großen Gegenstand, der mich beschäftigte; und ich verlor das Bewußtsein von allem, was mich umgab, und hing nur an des Predigers Lippen. Eines Tages machte mir eine sehr weltliche Dame Komplimente über meine Frömmigkeit und sagte, daß der Ausdruck der Andacht in meinem Gesicht die ganze Gemeinde erbaue. Das gab mir einen argen Stoß, und meine Unbefangenheit wurde für lange Zeit gestört. Ein Gefühl der Eitelkeit mischte sich von da an unwillkürlich in meine Sammlung. Ich erfuhr zu der Zeit mehrere Male, welchen Schaden unbesonnene und frivole Worte anstiften können. Mein Schwager, der in dieser Beziehung nicht sehr skrupulös war, neckte mich eines Tages mit meiner Verehrung für meinen Religionslehrer und fügte mit ironischem Lächeln hinzu, daß man wohl wisse, weshalb die jungen Mädchen so gern Stunden bei ihm hätten. Ich antwortete nichts darauf, aber es verwundete mich tief. Das Gefühl der Ehrfurcht, das ich für den Prediger hegte, schien mir profaniert, und noch lange Zeit fühlte ich die Wunde, die mir die Frivolität geschlagen hatte.

Die Freundschaft, mit der die Frau meines Lehrers mich ehrte, wurde mir zu einem großen Trost.

Die bösen Zungen der Stadt hatten viel gegen sie zu sagen, besonders die, die es für das »ewig Weibliche« halten, die Interessen der Kinderstube und des Haushalts mit in den Salon zu bringen, aus dem einfachen Grunde, weil sie keine andern haben. Ich habe schon früher gesagt: die Frau des Predigers erfüllte ihre Pflichten im Hause mit höchster Gewissenhaftigkeit, was sie aber nicht hinderte, für den häuslichen Kreis und für ihre Freunde noch andere Gegenstände des Gesprächs zu haben. Man beschuldigte sie der Affektation, weil sie die Sprache eines gebildeten Geistes sprach; man nannte sie falsch, weil sie mit allen Menschen höflich war, aber sich nur wenigen ganz gab. Ich fand weder den einen noch den anderen Fehler an ihr, und ich genoß die Stunden, die ich bei ihr zubringen konnte, wie Stunden wahren Fortschritts für mich. Sie behandelte mich mit großer Güte, als sei ich ihr ebenbürtig an Intelligenz und Erfahrung. Meine Beziehungen zu der Familie beschränkten sich damals auf die Eltern, denn die älteste Tochter, die mir im Alter nahe stand, beendete ihre Erziehung im Hause ihres Großvaters in einer anderen Stadt, und die zweite Tochter war noch ganz Kind. Zuweilen, wenn ich in das Zimmer der Mutter trat, sah ich einen jungen Menschen, kaum erst Jüngling, bleich und scheu, an einem Schreibtisch sitzen und arbeiten. Gewöhnlich stand er auf, wenn ich kam, grüßte linkisch, ohne aufzusehen, und verschwand. Es war der älteste Sohn.

Unser Lehrer wünschte, daß wir die letzte Zeit vor der Konfirmation an den Stunden teilnähmen, die er den Kindern, die konfirmiert werden sollten, in Gemeinschaft gab. Mich rührte und erfreute dieser Wunsch. Ich hatte niemals den Reiz empfunden, mit andern, außer meiner Schwester, zusammen zu lernen. Es schien mir schön, gerade bei dieser Gelegenheit zum erstenmal in eine Gemeinschaft einzutreten, deren meiste Mitglieder in der Gesellschaft weit unter mir standen, vor Gott aber meinesgleichen waren. Die meisten der sechzig Kinder, Knaben und Mädchen, waren einfache Bauernkinder. Ich nahm mit lebhafter Freude meinen Platz zwischen ihnen auf den Holzbänken ein und vergaß darüber, daß das Zimmer klein und von einer Luft erfüllt war, die durch die Ausdünstungen der oft unreinlichen und feuchten Kleider dieser armen Kinder, die in jedem Wetter vom Lande hereinkamen, verpestet war. Meine Gesundheit, wie schon gesagt, war sehr zart; aber ich würde mich selbst verachtet haben, hätte ich meine Schwäche und meinen Widerwillen nicht überwinden können. Da fühlte ich mich so frei, als ich in anderer Gesellschaft schüchtern war. Meine Zweifel, meine Bedenken waren eine Sache für sich; was die Dogmen und die Lehre anbetraf, so wußte ich alles vollkommen. Auch war ich ohne Furcht, als der Tag des öffentlichen Examens kam. Es war mir eine heilige Pflicht, vor der Gemeinde Rechenschaft davon abzulegen, daß ich den Inhalt der christlichen Lehre kenne und es verdiene, aufgenommen zu werden. Die Kirche war gedrängt voll Menschen; ich gab meine Antworten mit fester Stimme, und man sagte mir nachher, man habe mich in der fernsten Ecke der Kirche verstanden. Zu Haus freute man sich meines Erfolgs. Mir aber war das noch keine Befriedigung. Das Unendliche zu erfassen, die Offenbarung der ewigen Wahrheit zu erhalten, durch die göttliche Gnade in ein neues ideales Wesen, ohne Fehler und Flecken, verwandelt zu werden, das war es, was meine Seele wünschte, was ich in dieser letzten feierlichen Woche, die der Konfirmation vorausging, zu erlangen hoffte. Wenn ich mein Leben hätte als Opfer darbringen oder mich mit Wolken hätte umgeben können, die mir den Anblick der wirklichen Welt entzogen hätten, ich hätte es getan. Ich hätte mit einem Schritt die geheimnisvolle Brücke des Todes überschreiten mögen, um mich im Schoße der abstrakten Vollkommenheit wiederzufinden.

Die Hauptzeremonie sollte am Sonntag stattfinden. Den Freitag vorher hatten wir die letzte Stunde. Unser Lehrer war sehr gerührt; er sprach uns mit Tränen in den Augen von der Heiligkeit und Wichtigkeit des Aktes, dem wir entgegengingen. Dieser treffliche Mann, wenn er auch meinen Verstand nicht immer befriedigen konnte, wußte doch immer mein Herz zu rühren. Ich war so von Begeisterung ergriffen, daß ich mir die großen Kämpfe und Opfer, die heroischen Taten ersehnte, um die Tiefe meines Eifers zu bewähren.

Unser Lehrer verlangte eine geschriebene Beichte unserer Überzeugungen von uns. Ich schrieb die meinige mit soviel Aufrichtigkeit als möglich. Aber wie hätte ich ihm in diesem letzten Augenblick alles sagen können? Wie hätte ich ihm entschleiern können, daß in der Tiefe meines Geistes eine Stimme gegen das meiste, was er uns mit so viel Sorgfalt gelehrt hatte, protestierte und daß, trotz der Inbrunst und Aufrichtigkeit meiner Bestrebungen, ich vielleicht weiter davon entfernt war, ein ergebenes Mitglied der Kirche zu sein, als die Bauernkinder, deren Gleichgültigkeit ihn betrübte? Dann aber lebte ich auch der Hoffnung, daß Gott sich mir in der entscheidenden Stunde offenbaren werde, daß er mir, wie dem Paulus, den siegenden Glauben geben werde, den ich noch nicht hatte.

Mein Lehrer war völlig befriedigt von dem, was ich geschrieben hatte.

Am Sonnabend gingen wir mit allen Mitgliedern unserer Familie zur Kirche, um der Vorbereitung für das Abendmahl beizuwohnen, an dem meine Schwester und ich zum erstenmal, unmittelbar nach der Konfirmation, teilnehmen sollten. Mir war das der wichtigste, aber auch der geheimnisvollste Teil des ganzen Vorgangs. Ich hatte unaufhörlich die Fragen meines skeptischen Dämons auszuhalten, der mir die Erklärung des Wunders der Transsubstantiation abverlangte. Ich fühlte sehr wohl, daß ich nicht fragen dürfe – daß das Wunder eben nur existiere, solange man nicht frage, sondern glaube.

Ich hörte der ermahnenden Vorbereitung mit tiefer Sammlung zu. Aber als der Prediger die Formel des Rituals las: »Wer unwürdig isset von diesem Brot oder trinket von diesem Wein, der ißt und trinkt sich selbst zum Gericht« – da überfiel mich ein tödlicher Schreck. Als er danach die Versammelten fragte, ob ein jeder seine Sünden aufrichtig bereue und zum Tische des Herrn mit dem Wunsche gehe, losgekauft zu werden durch sein Blut, und als alle fest mit »Ja!« antworteten, war ich so bestürzt, daß mir das Wort auf den Lippen erstarb. Ich zitterte und litt Höllenpein. Wir verließen die Kirche, mir schwamm alles vor den Augen wie ein Traum. Meine Mutter und Schwestern waren ruhig und heiter. Die Unterhaltung am Abend war wie alle Tage; man sprach gar nicht von dem Vorgegangenen, noch von dem am folgenden Tag Bevorstehenden. Man schien gar nicht daran zu denken, daß man am Vorabend eines furchtbaren Gerichts stand, das für die Ewigkeit entscheiden konnte, während ich gebeugt, vernichtet war unter der furchtbaren Verantwortung, mit der man meine Seele beladen hatte. War ich würdig, von diesem Brot zu essen, von diesem Wein zu trinken? War ich so fest im Glauben, wie es die Kirche verlangte? Hundertmal war ich auf dem Punkte zu rufen: Nein, nein, ich bin nicht würdig; ich liebe die Welt, die Sonne, die Erde, die Blumen, die Vergnügungen, die Jugend, die Schönheit; ich habe Durst nach Glück! Ich kenne das Mysterium der Erwählten nicht; ich begreife nicht, warum in mir zwei Wesen sind, das eine gut, edel, zur Seligkeit fähig – das andere verloren und verurteilt für ewig.

Aber die Furcht, nicht verstanden, einfach für krank oder für toll gehalten zu werden und den Frieden der anderen zu stören, schloß mir den Mund. Ich ging in mein Zimmer, warf mich auf die Kniee und flehte zu Gott um Hilfe. Am folgenden Morgen erwachte ich ruhiger.

Wie es in Deutschland Sitte ist, daß bei der Konfirmation die jungen Mädchen der besseren Stände zum erstenmal ein schwarzseidenes Kleid anziehen, so geschah es auch bei uns, und dieser feierliche Anzug beruhigte mich und tat mir gut. Unsere Jungfer gab sich besondere Mühe mit unserer Toilette, als wenn es sich um ein weltliches Fest handle, und schwätzte dabei mehr als gewöhnlich. Es widerstrebte mir, doch zog es mich unwillkürlich etwas von meinen Gedanken ab. Als die Stunde da war, sagte ich meiner Mutter mit tiefer Bewegung Lebewohl, indem ich sie bat, mir meine Fehler zu vergeben. Meine Schwester und ich mußten uns in das Haus des Predigers begeben, ehe wir zur Kirche gingen. Dort war alles mit Blumen bestreut. Unser Lehrer empfing uns in seinem priesterlichen Talare und redete so liebevoll und eindringlich zu uns, daß selbst die gleichgültigsten unter den Kindern Zeichen der Rührung gaben. Als die Glocken der nahen Kirche anfingen zu läuten, setzte sich unsere Prozession in Marsch, unser Lehrer voran, wir alle ihm folgend, zu zwei und zwei. Der Weg vom Pfarrhaus zur Kirche war mit Blumen bestreut, die Kirche war damit geschmückt. Der Gesangverein der Stadt, in dem sich einige unserer besten Freundinnen befanden, grüßte uns mit einem schönen Gesang. Ich fühlte mir Flügel wachsen, ich betete zu Gott, daß er diese Stunde segnen möge für mein ganzes Leben. Die Predigt, von derselben Stimme vorgetragen, die mein Herz so oft gerührt hatte in der kleinen grünen Stube, machte mich ruhig. Als der Prediger nach derselben uns unser Glaubensbekenntnis abfragte, sprach ich mein: »Ja!« mit fester Zuversicht. Dann kniete ich mit den andern vor ihm nieder, um seinen Segen zu empfangen. Er legte uns die Hände auf das Haupt, nahm uns auf als Mitglieder der protestantischen Kirche und segnete einen jeden mit einem besonderen Bibelspruche ein. Mir sagte er: »Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.« Mein Herz wiederholte als feierliches Gelübde: Getreu bis in den Tod! Der Chor von oben grüßte die jungen Christen abermals mit einem Siegesgesang. Wir kehrten nicht mehr auf die Konfirmandenbänke, sondern zu unseren Eltern und Verwandten zurück, um zu erwarten, bis die Kirche sich geleert haben würde von allen, die am Abendmahl nicht teilnehmen wollten.

Als nun der klagende Gesang vom »Lamm Gottes unschuldig« sich erhob, der durch die Kirche wie mit einem geheimnisvollen Schauer vor dem Mysterium, das sich nun offenbaren sollte, tönte, da kehrten mir Angst und Zweifel zurück. Die Stunde der Entscheidung war gekommen. Mein Herz schlug in heftigen Schlägen, die Stimme hätte mir versagt, um zu rufen: »Nein, nein, ich kann nicht, ich habe nicht den rechten Glauben!«

Unwillkürlich ließ man meiner Mutter und meiner älteren Schwester den Vortritt, denn selbst in der Kirche verliert sich das Gefühl der sozialen Unterschiede nicht. Meine jüngere Schwester und ich folgten. Ich näherte mich dem Altar mit niedergeschlagenen Augen, die äußere Welt war mir verschwunden. Ich erwartete das Mysterium des Kreuzes, des Lebens im Tode, im Glanze himmlischer Glorie vor mir zu sehen. – Ich empfing das Brot aus den Händen meines Lehrers und hörte die Worte: »Nehmet und esset, dies ist mein Leib, der für euch gebrochen wird zur Vergebung der Sünden.« – Ich berührte mit meinen Lippen den Kelch, eine Stimme sagte mir: »Dies ist mein Blut, das vergossen wird zur Vergebung für viele.« – Aber in meinem Innern ging keine Wandlung vor, kein Mysterium wurde mir offenbar, kein Gott war da, mich in die Herrlichkeit des Himmels, in die Reihen der Erwählten einzuladen!

Ich war verworfen, verurteilt für ewig! Wie ich nach Hause kam, wie ich das Elend dieses Tages überlebte, wie es mir gelang, mein tiefes Leiden den Augen meiner Familie zu entziehen – ich weiß es nicht. Ich weiß nur noch, daß die unschuldigen Augen meiner kleinen Nichten, die ich unendlich liebte, mir zu sagen schienen: »Was willst du verlorener Engel in unserm Paradies?«


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