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Sieben Jahre waren dahingegangen, eine lange Zeit und doch nicht lange, wenn sie hinter uns liegt. – – Es war ein feucht-kühler Novembertag. Ein grauer, regenschwerer Himmel hing über Isar-Athen, trotzdem hatte sich eine große Menschenmenge zur Parademusik an der Feldherrnhalle eingefunden. Aus dem Hofgarten kamen jetzt zwei Offiziere, die Kragen gestellt und die Hände in den Taschen und schlenderten langsam auf dem Trottoir auf und ab. Sie gehörten beide dem Infanterie-Leibregiment an, beide waren sie von tadelloser Figur und weit über Mittelgröße. Nur ihre Gesichter waren gänzlich verschieden. Das eine: war ein frischfarbiges, sorgloses Gesicht mit blauen Augen, wohlgepflegtem blonden Schnurrbart und von jenem etwas blasiert vornehmen Gepräge, wie es vielen Offizieren eigen ist. Das Antlitz aber des anderen war brünett mit ernsten, dunklen Augen und durchgeistigtem Ausdruck. Benno Walter war der begabteste Offizier seines Regiments und im Dienst schneidig und gewissenhaft. Man wunderte sich, daß er sich den leichtlebigen Arnold von Herzfeld zum näheren Umgang auserkoren hatte. Tatsächlich verband die beiden eine herzliche Freundschaft und Graf Arnold gab viel auf die Meinung Bennos. Der Graf genoß im Regiment große Beliebtheit, er war ein schneidiger Offizier und ein liebenswürdiger, guter Kamerad. Er genoß sein Leben und es kümmerte ihn wenig, daß er Schulden machte. Im Gegensatz zu seinem Vetter Udo, der ebenfalls in München diente, war Graf Arnold von zu Hause knapp gehalten. Sein Vater gab ihm nur eine mäßige Zulage, da er selber nicht so begütert war, wie der Bruder in Waldenberg. Er war Gutsbesitzer und kämpfte mit großen Schwierigkeiten, seinen Besitz auf der Höhe und schuldenfrei zu erhalten. Benno Walter wußte so viel von Arnolds Verhältnissen, um ihn dann und wann zu ermahnen und vor dem Schuldenmachen zu warnen. Das fruchtete zwar nicht viel, Arnold tröstete dann immer den Freund mit der Aussicht, er würde einmal reich heiraten. Laut Familienratsbeschluß sei seine Kusine Gräfin Helene die Auserkorene.
»Da fällt mir ein,« sagte eben Arnold, »ich muß ja später ins Hotel Leinfelder gehen und sehen, ob meine Waldenberger Verwandten angekommen sind!«
»Wollen die heute hierher kommen?« fragte Walter.
»Ja, Udo erzählte, daß sie eigens hierher reisen wegen des Konzerts, das der Geigenkünstler Carlo Cartano morgen abend im Odeon gibt,« erwiderte Graf Arnold.
»Ah, das ist der neue Star,« sagte Walter, »sein Bild ist in allen Kunsthandlungen ausgestellt. Es ist ein auffallend schöner, vornehm aussehender Mensch!«
»Ja,« rief Arnold, »und doch ist er der Sohn eines einfachen Waldenberger Arbeiters.« – –
»Tut nichts zur Sache,« meinte Benno Walter trocken. »Cartano soll ein großer Künstler sein. Gehst du mit ins Konzert?«
»Versteht sich! Ich bin dazu kommandiert mit Udo, Onkel Wilhelm zu begleiten und werde meine Kusine Helene poussieren! Es soll ein allerliebster Käfer geworden sein, meine kleine Zukünftige!« erzählte Arnold und fügte seufzend hinzu: »Ich werde bald das schöne Junggesellenleben aufgeben müssen!«
»Was wird aber mit deiner Ida?« erkundigte sich Walter.
»Pah, vorläufig mache ich mir deshalb keinen Kummer. Ida ist mein vernünftiges Mädel und weiß, daß ich sie nicht heiraten kann! Das weißt du auch, Benno!« sprach Arnold unsicher und sah den Freund an. Die Miene Walters hatte sich verfinstert, eine Falte lag zwischen den Brauen und er versetzte:
»Ich kann dich darin nicht verstehen! Fräulein Ida ist kein gewöhnliches Mädchen. Du weißt, ihr Vater ist Forstmann und nur die große Kinderschar bestimmte Ida, die Stelle als Direktrice bei Reichmann anzunehmen. Sie ist ein durchaus braves Mädchen, und wie du es eigentlich angestellt hast, sie so weit zu bringen, ist mir immer noch ein Rätsel. Deinetwegen hat sogar Ida schon gute Heiratsanträge abgelehnt. Bei meiner Hauswirtin wohnt auch der erste Buchhalter von Reichmann, der mir immer von Ida vorschwärmt. Ich glaube, der heiratete die Ida vom Fleck weg!«
»Er soll's bleiben lassen!« rief Arnold barsch. »Das Mädel ist mein und wird auch mein bleiben!«
»Ja, wenn du doch aber deine Kusine heiraten willst?« warf Benno kopfschüttelnd ein.
»Wie ich dir sage, kommt Zeit, kommt Rat!« antwortete Arnold. »Bis ich den Sprung in die Ehe wage, muß mir das Wasser bis an den Kragen gehen!«
»Lieber Karl,« bat Benno, »sieh', ich meine es gut mit dir! Sprich dich mit Ida gründlich über diesen Punkt aus, damit das arme Mädchen sich keine falschen Hoffnungen macht. Ich glaube doch, daß sie auf dich sicher rechnet!«
»Heute abend gehe ich mit ihr auf den Bürgerbräu-Keller,« erzählte Arnold. »Ich werde vielleicht dort Gelegenheit haben, es ihr zu sagen.«
Benno erwiderte nichts darauf, auch der Leutnant brach das Gespräch ab. Am Abend aber sah man ihn mit seinem Liebchen an einem versteckten Tische im Saale des Bürgerbräukellers. Arnold war fast nicht zu erkennen in dem feschen Lodenanzug mit dem grünen Hütchen des Gebirglers. Das Zivil stand ihm vorzüglich und entzückt hingen die schönen blauen Augen Idas an seinem lebensfrohen, sympathischen Gesicht. Das Mädchen war eine herrliche Erscheinung. Der flotte Arnold bewies stets einen feinen Geschmack. Ida war nicht die erste Liebe des leicht beweglichen Leutnantsherzens. Es gab eine Zeit, da hatte er so viele kleine Verhältnisse, daß er alle seine Liebchen mit einem Namen, mit »Anna«, anredete. Er erklärte jeder sofort, Anna sei sein Lieblingsname. In Wirklichkeit aber tat dies der schlaue Offizier, damit er sich nicht irrte und die »Rosa« als »Maria«, die »Emmy« als »Fanny« und die »Auguste« als »Berta« anredete. Ida allein hatte es fertig gebracht, daß er sie beim wirklichen Namen ansprach und auch alle anderen Liebeleien aufgab. Zum ersten Male fühlte er sich tiefer ergriffen, das reine Wesen des schönen, begabten Mädchens übte einen großen Einfluß auf ihn aus. Gleichzeitig entfachte aber auch die herrliche Erscheinung Idas seine Leidenschaft zu immer heißerer Glut. Schlank und fein gebaut, entbehrte des Mädchens Figur doch nicht einer knospenden Fülle, die sie sehr anmutig kleidete. Das schöne, zarte Gesicht war umrahmt von üppigem, blondem Haare, das sich in kleine Naturlöckchen an den Schläfen und im Nacken ringelte. Reizvoll wirkte der zierliche, tiefrote Mund, während die dunkelblauen großen Augen etwas schwärmerisch in die Welt schauten. Mit diesem Ausdrucke hingen sie auch an des Geliebten Zügen, der ihr allerhand verliebtes, tolles Zeug vorschwätzte. Die beiden jungen Leute wurden erst aus ihrer Versunkenheit aufgeschreckt, als die Kellnerin eine mächtige, große Kalbshaxe vor sie hinstellte, nebst den obligaten »gerösteten« Kartoffeln. Ida legte ihrem Schatz zierlich vor und nahm auch sich ein Stückchen. Während Arnold aber tüchtig aß, genoß sie nur wenig. Sie legte bald die Gabel beiseite und sagte:
»Ich fühle mich immer noch nicht sicher bei unseren gemeinsamen Ausgängen! Stets fürchte ich die Entdeckung, Arno! Weißt du, ich komme mir ganz schlecht vor, daß ich meine Verwandten jeden Abend mit einer anderen Ausrede wegen meines Ausbleibens belüge. Morgen muß ich einmal daheim bleiben!«
»Morgen trifft's sich gut, Herzel!« antwortete der Leutnant. »Ich muß morgen abend doch zum Konzert ins Odeon. In Zukunft aber kannst du dir doch vielleicht eine andere Wohnung allein nehmen, Schatz,« schmeichelte er dann flüsternd, »wo ich dich ungeniert abholen und besuchen kann. Was brauchst du solche Vormundschaft?«
»Ja, meine Eltern wollen's aber,« antwortete Ida ernst. »Wüßten sie, daß ich mit einem jungen Mann ausgehe, dann Gnade mir Gott! Das dürften sie nicht erfahren!«
Arnold machte ein unbehagliches Gesicht, sagte aber nichts darauf. Nach einer Weile fragte ihn Ida:
»Also du gehst in das Konzert, bist du denn so musikalisch.«
»Ja, gewaltig musikalisch,« erwiderte lachend Arnold, »ich verstehe gerade so viel von Musik, um ein bissel mitreden zu können. Weißt Herzel, das gehört heutzutage zum guten Ton! Aber morgen abend läßt sich im Odeon ein großes Genie hören, Carlo Cartano, der berühmte Geigenspieler!«
»Ha, den möchte ich auch hören!« rief Ida. »Nimm mich mit, Arno! Musik höre ich gar zu gern, das heißt feine Musik. Bei dem Radau der Trompeten hier auf dem Keller tun einem ja die Ohren weh.«
»Verzeih' mir, Lieb!« erwiderte der junge Mann, »morgen kann ich dich leider nicht mitnehmen. Ich muß bei meinen Verwandten aus Waldenberg sitzen und wahrscheinlich auch noch nach dem Konzert mit ihnen zu Abend essen!«
»Was sind das für Verwandte?« erkundigte sich Ida.
»Mein Onkel und seine Tochter,« antwortete Arnold kurz.
»Wie alt ist deine Kusine?« forschte Ida. »Ist sie hübsch?«
»Helene ist achtzehn Jahre alt und soll sehr schön sein!« erwiderte Arnold und ihm fiel ein, was Benno gesagt hatte, er setzte deshalb noch lachend hinzu, »aus uns beiden soll laut Familienratsbeschluß einmal Mann und Frau werden!« Ida wurde blaß.
»Was sagst du da? Ist das wahr?« kam es erregt von ihren Lippen.
»Ei geh, du Dummerl! Mußt' nicht alles glauben!« schmeichelte der Leutnant und legte seinen Arm um das Mädchen. »Brauchst gar keine Angst zu haben! Geheirat't wird überhaupt nit!« Er sprach jetzt den gemütlichen Münchner Dialekt und zog Ida näher an sich. Sie legte ihm die Hand auf den Arm und sah ihn durchdringend an.
»Sag', Arno, du bleibst mir doch treu!« bat sie ihn.
»Schau, wenn du eine andere nähmst, es wäre mein Tod!« Diese Worte gingen dem leichtsinnigen Mann durch und durch. Er ließ sich aber nichts merken.
»Schatzerl, dir untreu werden? Na, das bring' i net fertig! Dazu hab' i di viel z'lieb,« und fest drückte er Ida an sich und küßte ihren schönen Mund. – Kein Mensch kümmerte sich um die beiden. Kuß um Kuß tauschte das Pärchen, niemand störte es. Jeder hat hier mit sich selbst zu tun Das unterhält sich, lacht, plaudert und trinkt Bier, eine Maß nach der andern. Nur ein aufmerksamer Beobachter entdeckt, daß noch mehr solcher verliebter Pärchen hier herumsitzen.
»O, daß sie ewig grünen bliebe, die schöne Zeit der jungen Liebe!«
* * *
Der große Odeonsaal war bis auf den letzten Platz besetzt, als Carlo Cartano das Podium betrat. Des jungen Künstlers großes, seelenvolles Auge überflog das Publikum. In der ersten Reihe saß sein Gönner Graf Herzfeld, neben ihm ein wunderbar schönes Mädchen, das alle Blicke auf sich zog. Carlo durchzuckte es, das war Helene – jetzt trafen sich ihre Augen, einen Herzschlag lang – schon hatte der Geiger den Blick wieder abgewendet und hob den Bogen zum Spielen.
Es war wirklich Helene, die des Künstlers Blick zuerst getroffen hatte und ihr zur Seite saß Arnold in Uniform, neben dem Vater Helenens saß Udo, ihr Bruder. Arnold war zuerst mit Helene in eifriger Unterhaltung gewesen, als plötzlich sein Blick auf Ida fiel, die mit einem elegant gekleideten Herrn den Konzertsaal betrat. Er hatte alle Mühe, seine Ueberraschung vor seiner Kusine zu verbergen und die Eifersucht auf jenen Fremden, der das Mädchen begleiten durfte, umkrallte sein Herz. Dabei war dieses zufällige Ereignis ganz harmloser Natur. Ida war neugierig gewesen, die Kusine ihres Arnold, wenn auch nur von ferne, zu sehen, auch wollte sie den berühmten Carlo Cartano hören und da traf es sich ganz außerordentlich günstig, daß Herr Reichmann, ihr Chef, gerade heute ihr ein Konzertbillett schenkte. Ein zweites hatte er seinem Buchhalter, jenem stillen Verehrer der schönen Ida, gegeben. Diese erfuhr aber erst davon, als ihr Herr Braun seine Begleitung zum Odeon anbot, was die junge Dame dem Kollegen nicht abschlagen durfte. Ida hatte mit dem scharfen Blick der Liebe alsbald ihren Geliebten gefunden und sah neben ihm die vornehme schöne Dame, welche ihr ganz wunderbar in ihrer reichen Toilette erschien. Eine mattblaue Seidenrobe kleidete die junge Gräfin entzückend zu ihrem hellen Teint und dem Rotblond ihres Haares. Ein Hauch der Jugend und Frische war über die ganze Erscheinung ausgegossen. Die nachtdunklen Augen unter den schwarzen Wimpern und Brauen hoben sich von dem blendenden Weiß der Haut wirkungsvoll ab. Helene war keine alltägliche Schönheit. Sie überraschte durch das Eigenartige ihrer Reize und zog alle Blicke auf sich. Ida fühlte sich bedrückt in dem Gedanken, diese herrliche Erscheinung müsse das Herz ihres Liebsten entflammen, aber dies war nicht der Fall. Im Gegenteil! Idas wegen erlitt Arnold Höllenqualen und die gegenseitige Eifersucht dieses Abends war die Veranlassung, daß der junge Offizier und das Mädchen sich noch viel näher rückten, als es bisher der Fall gewesen war.
Die Aufmerksamkeit, welche Gräfin Helene dem Geplauder ihres Vetters bisher geschenkt hatte, war verflogen seit dem Augenblick, wo Carlo Cartano zu spielen begann. Ihre Augen vertieften sich in das schöne Antlitz des Künstlers. Die dichten, schwarzen Locken fielen ihm gerade noch so tief in die Stirn wie einst, er hatte die Angewohnheit, sie mit der Hand zurückzustreichen. Diese Bewegung kannte Helene genau. So hatte er es damals auch getan, als sie mit ihm spielte. Wie oft gedachte sie seitdem jenes Auftrittes! Das böse Wort, welches sie Carlo dann zugeraunt hatte, es war bitter bereut worden. Auch jetzt noch schämte sie sich ihrer kindlichen Unart. Würde Carlo vergessen haben? Es war ihr ein peinlicher Gedanke, es könnte nicht der Fall sein. Sie fürchtete sich vor der ersten Begrüßung und auf der anderen Seite freute sie sich auch, mit diesem gefeierten Künstler näher bekannt zu werden. Ihr Vater war stolz auf Carlo und beabsichtigte, ihn heute Abend noch zum Souper im Parkhotel einzuladen. Jetzt aber war Graf Herzfeld hingerissen von dem bezaubernden Geigenspiel seines Schützlings. Helene saß wie gebannt da und tauschte den wunderbaren Klängen, die das ganze Publikum begeisterten. Carlo feierte vor der kunstsinnigen Zuhörerschaft einen glänzenden Triumph. Als das Konzert zu Ende war, trat Graf Herzfeld-Waldenberg auf den Künstler zu und begrüßte ihn herzlich. Helene und Udo näherten sich ebenfalls Carlo, ihn zu beglückwünschen, während Arnold sich nach Ida umsah. Seinen Plan, sie heute Abend noch wegen ihres Begleiters zur Rede zu stellen, mußte er aber aufgeben, da Ada bereits den Saal verlassen hatte. –
Carlo erbebte, als er Helene plötzlich vor sich sah. Er verneigte sich tief vor ihr, um sein Erblassen zu verbergen. Sie reichte ihm ihre kalte, zitternde Rechte, die er leicht mit den Lippen berührte.
»Sie sind ein großer Künstler geworden!« sagte die Dame im Tone aufrichtigster Bewunderung und ihr Blick senkte sich sekundenlang in seine Augen, forschend, fragend. »Zürnst du mir noch?«
Carlo errötete und erwiderte dann warm: »Dies Lob aus ihrem Munde, Gräfin, beglückt mich!« – und das war lautere Wahrheit. Dieser Augenblick, in dem er nun als Künstler vor die hintreten dürfe, welche ihm einst so weh getan, hatte ihm lange vor Augen geschwebt. Ein gehobenes Gefühl beherrschte ihn. Jetzt war er ebenbürtig! Seine Künstlerschaft adelte ihn und erhob ihn über die Menge. Mit vornehmem, natürlichem Anstand gab sich Carlo, mit Vergnügen nahm er die Einladung des Grafen zum Souper an und eine halbe Stunde später sah man die ganze Gesellschaft an einem der festlich gedeckten Tische im Parkhotel. Ein auserlesen feines Menu wurde zu Ehren des berühmten Künstlers serviert. Er selbst ließ ihm zwar nicht viel Würdigung zuteil werden. Carlo hatte seinen Platz zwischen dem Grafen und seiner Tochter. Er beantwortete freundlich alle an ihn gerichteten Fragen und erzählte von seinem Aufenthalte in Paris und London. Die Nähe Helenens berauschte ihn förmlich, seine Schilderungen waren lebhaft, geistreich und alle hörten ihm gerne zu. Aus den Augen der jungen Gräfin aber traf ihn dann und wann ein warmer Strahl, es war die Bewunderung, die sie ihm zollte. Wenn sie mit Carlo sprach, nahm ihre Stimme unwillkürlich eine wärmere Färbung an, ein Herzenston zitterte darin, den anderen zwar nicht bemerkbar, aber von seinem aufmerksamen Ohr mit Entzücken vernommen. Mit einem herzlichen »Auf Wiedersehen in Waldenberg« trennte man sich. – –