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Niklaus Manuels Fastnachtsspiel »Die Totenfresser«, als »Spiel evangelischer Freiheit« schon von dem gleichzeitigen Geschichtschreiber Anshelm gepriesen, ist für den Mann, für seine Zeit und seine Heimat – die damals noch fast ausschließlich deutsche Schweiz – so bezeichnend, daß wir den Dichter Manuel als Vertreter der »Schweiz im deutschen Geistesleben« am besten in weitere Kreise glauben einführen zu können, wenn wir dieses erste und wirksamste seiner volksmäßigen Bühnenspiele vollständig mitteilen, statt eine Auswahl von einzelnen Stellen desselben und etwa noch von zwei oder drei kleineren Dichtungen dem Leser vorzulegen, der sich von dieser eigenartigen, mehr genannten als gekannten Dichterpersönlichkeit ein Bild machen möchte. Dazu kommt, daß wir auf Grund neuerer Entdeckungen und Forschungen gerade dieses Spiel zum erstenmal in der ursprünglichen und allein des Dichters würdigen und für den heutigen Leser genießbaren Gestalt glauben bieten und damit auch dem der Literatur und der Geschichte beflissenen Fachmann fast ein neues Stück Manuel vorführen zu können. Da wir uns seit vielen Jahren mit unserm Berner Maler, Krieger, Dichter und Staatsmann beschäftigen, hoffen wir später, in besseren Tagen, noch Zeit und Kraft zu haben, um eine vollständige Ausgabe seiner echten Schriften in VIII Verbindung mit einer neuen eingehenden Darstellung seines Lebens und seiner künstlerischen Tätigkeit zu vollenden. Für heute und hier beschränken wir uns – um für dieses Muster- und Meisterstück von Manuels Dichtung den nötigen Raum innerhalb der uns vorgeschriebenen Grenzen einigermaßen innezuhalten, auf kurze Angaben über seine schriftstellerische Tätigkeit und Bedeutung.