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Abendgang

Als ich gestern durch die Felder ging,
klang so anders mir das Lied der Garben,
anders war der Glanz der goldnen Farben,
der um Halm und Ähre hing.

War mir wie ein Blick aus Augen blau,
kam aus Fernen, kam von Schlachtfeldweiten,
um zu sehen diese Herrlichkeiten,
Bauern-Augen Sehnsuchtsblick hielt Schau.

Mit dem Glänzen auf des Windes Flut
ward ein leises Singen hergetragen,
wie von vieler Herzen treuem Schlagen,
denen klang das Sichellied im Blut.

Und des Ackers Sehnsuchtslied erklang
nach den Treuen, die der Krieg genommen,
und als sähen sie die Schnitter kommen,
hoben sich die Ehren schwer und rank.

Stäuben Straßen dort? Kommt nicht ein Zug
von Männern, die Gewehr mit Sicheln tauschten?
Ist es nicht, ob Siegeslieder rauschten
um bekränzter Fahnen Jubelflug?

Stille Nacht. Was wühlt der Wind im Korn?
In der Feinde Länder stehn in Schützengräben
Männer, die die Kolben senken, heben.
Schüsse. Aus den Läufen sticht, entflammt, der Zorn.


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