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Die Apotheose des Kleiderkastens

d. i. ein lustig-zärtlich's Duo, allabendlich aufgeführt von nicht einmal so ganz jung mehr verheirateten Leuten, und wobei das diskrete Orchester – Streichmusik – hinter dem Kleiderkasten praktiziert zu denken ist.

Beide und aufräumend währenddessen:
Und wenn die Lust uns noch so drängt,
wir wissen sie zu zügeln:
voreh nicht alles aufgehängt
im Kasten und an Bügeln,
voreh gibt's nix bei uns. – Die Zeit
lass' dir nur unverdrossen
und lieb' in nackter Menschlichkeit,
wenn jede Hüll' erst weit und breit
im Schrank ist weggeschlossen!

Er allein die Hose zusammenlegend und seine Frau dabei ein wenig frozzelnd:
Erstens bleibt dir so's Hosenbein
zu morgen stets in Falten;
zweitens kommt's dreifach wieder 'rein,
dies bissel An-sich-halten
– zumal bei deiner Frau. – Du glaubst
gar nicht, wie sich's verzinset,
wenn du die Spanne ihr noch raubst
und die Erwartung höcher schraubst,
bis sie schon heimlich blinzet ...!

Sie allein ist nicht faul natürlich und gibt die Frozzelei zurück, während sie sich ein letztes Mal am Kasten zu schaffen macht, und wobei im Orchester das Knerzen immer stärker wiedergegeben wird:
Du mit der männlicher'n Montur
bist jed'smal zeit'ger fertig
und sitzst nun da und wartest nur,
den Augenblick gewärtig,
bis daß die 'täfelt Kastentür
ein letztes Mal tut knerzen ...
das klingt aus seiniger Furnür
wie ein verliebt »Ich ach ...« herfür
und kommt ihm wohl von Herzen ...!

Beide in einer Art Tanz auf das Bette zu:
Oh Leut', lernt's gern hab'n, dies Getös,
bis daß's schier melodiös kracht:
dann ist auch keiner nie nerviös,
wenn das ihn nicht nerviös macht!
Das sei die Prob' auf Eure Eh',
quasi die Stimmengabel!
Danach geh' Enka Konzerté ...
erst laich hinein ... jetzt lift in d'Höh ...

Er allein irr:
Zum non sum Dignus Domine ...

Sie allein im Ertrinken vor Lust doch noch warnend ausrufend:
Und jetzt, Mann, haltst' dein Schnabel ...


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