Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

.

VII. Hauptstück.
Unter englischer Flagge.

 

1. Krüger in London (1. Deputation), um die Annexion rückgängig zu machen.

Die Kommission, die diesen Protest nach England überbringen sollte, nämlich Krüger und Dr. Jorissen, nahmen sich den Herrn W. E. Bok als Sekretär mit und reisten im Mai 1877 nach Port Elisabeth ab, um von dort aus nach England überzusetzen. Kurz nach ihrer Abreise schrieb Shepstone an Lord Carnarvon, den damaligen Kolonialminister von England, wenn die Deputation keinen Erfolg habe, so werde Krüger, wie er ihm gesagt habe, der neuen Regierung ein ebenso treuer Unterthan sein, wie er es der alten gewesen sei. Auch wisse er von Dr. Jorissen, daß dieser die Annexion für unvermeidlich erklärt habe und ihre Widerrufung als ein Unglück ansehen würde. – Was Krüger angeht, so erklärt er diese Behauptung für eine absolute Unwahrheit. Er hat nie so etwas oder etwas Aehnliches gegenüber Shepstone geäußert, auch straft sein ferneres Verhalten eine solche Behauptung von selbst Lügen. –

In England angekommen, fand die Deputation, daß durch Zeitungen und Briefe – darunter auch einen Brief von Pfarrer Jooste aus Potchefstroom, zuerst veröffentlicht im »Zuid Afrikaan« – das Gerücht verbreitet war, nur ein Häuflein Unversöhnlicher mit Krüger an der Spitze wehre sich gegen die Annexion. Krüger bestritt diese Auffassung mit dem größten Nachdruck und meinte, man könne die Wahrheit leicht herausfinden durch die Abhaltung einer Volksabstimmung über die ganze Republik hin, woraus sich am sichersten ergeben würde, ob die Mehrheit für oder gegen die Annexion sei. Er schrieb persönlich einen Brief an den Kolonialminister, worin er der Behauptung von dem »Häuflein Unversöhnlicher« widersprach und eine Volksabstimmung vorschlug. Dr. Jorissen hatte Bedenken gegen die Unterzeichnung dieses Briefes, darum sandte ihn Krüger auf seine Verantwortung allein ab. Die englische Regierung wies diesen Vorschlag aber mit der einfältigen Behauptung von sich, daß eine solche Abstimmung zu viel Mühe und Kosten verursachen würde. Man kann auch hieraus sehen, daß England sich immer getreu bleibt: Es stellt Behauptungen auf, und sobald ihm Gelegenheit geboten wird, sich vom Gegenteile zu überzeugen, gebraucht es Ausreden, wiederholt aber dabei seine Behauptungen, bis es selbst und vielleicht die Welt mit ihm zu glauben beginnt, daß es so sein müsse, wie es gesagt habe.

 

2. Volksversammlungen und Volksabstimmung in Transvaal.

Im November des Jahres 1877 verließ die Deputation England wieder und besuchte auf dem Heimwege Holland, Frankreich und Deutschland, um dort die Mächte zu einer Intervention zu bewegen – natürlich ohne Resultat, trotz aller freundlichen Empfänge. Gegen Ende Dezember erreichte Krüger seine Wohnung im Rustenburg-Distrikt wieder, und im Januar des darauf folgenden Jahres ging er nach Pretoria, wo ungefähr 1000 Bürger auf seinen Bericht warteten. In dieser Versammlung ging es etwas stürmisch zu, als man vernahm, daß die Deputation von der englischen Regierung keine befriedigende Antwort erhalten habe. Einer der Bürger, M. W. Vorster, stellte den Antrag, der auch einstimmig angenommen wurde, daß eine Volksabstimmung gehalten werden solle, um eine allgemeine Aussprache der Bürger über ihre Stellung zur Annexion herbeizuführen. Bei einer weiteren Versammlung – in Nauwpoort im Potchefstroom-Distrikt – wurde dieser Antrag nochmals eingebracht und angenommen und nun eine Kommission gewählt, um die Volksabstimmung abzuhalten und eine diesbezügliche Eingabe unterzeichnen zu lassen. Vorsitzender der Kommission war der frühere Präsident Pretorius.

Shepstone war über diese Beschlüsse sehr ungehalten und erklärte, er werde eine solche Abstimmung nicht zulassen können; auch verlangte er von Krüger, daß er den Plan hintertreibe. Krüger ritt darauf in Begleitung der Herren Pretorius und Viljoen nach Pretoria zu einer Unterredung mit Shepstone und sagte ihm da, daß er die Volksabstimmung nicht hindern könne und wolle, denn er habe in England versichert, gerade aus einer solchen Abstimmung werde sich ergeben, daß die Mehrheit gegen die Annexion sei, und er wünsche nun nicht als Lügner dazustehen. Er fügte hinzu: »Wenn Sie zugeben, daß ich Recht hatte und daß Ihr Bericht über die Gesinnung des Volkes, den Sie nach England sandten, die Unwahrheit enthielt, dann würde die Abstimmung allerdings unnötig sein«. Daraufhin gab Shepstone seine Zustimmung zur Abhaltung der nötigen Versammlungen unter der Bedingung, daß die Bürger unbewaffnet kommen müßten. Die Kommissionsmitglieder wurden nun ersucht, streng darauf zu achten, daß nur wirklich stimmberechtigte Bürger abstimmten.

Im April 1878 kam die Kommission bei Doornpoort zusammen, und nun ergab sich, daß 125 Denkschriften mit 6591 Unterschriften gegen die Annexion und 31 Denkschriften mit 587 Unterschriften für die Annexion eingelaufen waren. Daraus ergab sich gewiß deutlich, was die Gesinnung des Volkes war, zumal, wenn man beachtet, daß die gesamte männliche Bevölkerung der Republik nach Shepstones Angaben gegenüber dem englischen Kolonialminister nur 8000 Köpfe zählte und unter denen, die nicht zur Versammlung hatten kommen können, sich noch viele entschiedene Gegner der Annexion befanden. Die vom Volke erwählte Kommission beschloß nun, eine neue Deputation nach England abzusenden, damit diese dort die Beweisstücke von dem Widerwillen der Mehrheit des Volkes gegen die Einverleibung der Republik vorlege. Als Mitglieder dieser neuen (zweiten) Deputation wurden Krüger und Piet Joubert, der spätere General, gewählt. Als Sekretär ging wiederum der Holländer W. E. Bok mit. Die Reisekosten wurden durch eine Kollekte unter den Bürgern aufgebracht, und noch während der Versammlung wurden zu diesem Zwecke 1900 Pfd. Sterling gezeichnet.

 

3. Zum zweiten Male in London.

Die Deputation nahm eine Petition mit sich, die an Lord Carnarvon gerichtet war und darlegte, das Volk der Republik sei überzeugt, daß die englische Regierung über die wirkliche Gesinnung der Burenbevölkerung schlecht unterrichtet gewesen sei; man könne nicht glauben, daß England ein Volk gegen seinen Willen zu beherrschen suchen wolle; man habe darum beschlossen, ihr den Beweis zu liefern, daß die große Mehrheit mit Herz und Seele gegen die Annexion sei, und man hoffe, daß die Regierung nach Kenntnisnahme der übermittelten Denkschriften die auf Grund unrichtiger Information vorgenommene Annexion widerrufen werde. Wie schlecht kannten damals unsere Leute noch England! Heute würde niemand mehr die Vermessenheit haben, auf das Verständnis einer solchen Anschauungsweise bei England zu rechnen.

Auf ihrer Reise nach England hatte die Deputation auf ihr Ersuchen noch eine Unterredung mit dem Hohen Kommissar und Gouverneur der Kapkolonie Sir Bartle Frere in Kapstadt. Er war sehr freundlich, weigerte sich aber entschieden, sie irgendwie in ihren Bemühungen zu unterstützen und erklärte, es sei dazu auch gar kein Grund, denn unter der britischen Flagge könnten die Buren sehr glücklich werden.

Erlebnisse in London.

Im Juli 1878 landete die Deputation in England und fand hier, daß inzwischen Lord Carnarvon als Kolonialminister durch Sir Michael Hicks Beach ersetzt war – eine für das Volk der Republik alles eher als günstige Veränderung. Auch empfingen die beiden Deputierten bei ihrer Ankunft in London einen Brief von Sir Shepstone als Antwort auf ein ihm beim Abschied persönlich überreichtes Gesuch. Shepstone griff hier Krüger und Joubert heftig an und warf ihnen vor, wenn Unzufriedenheit im Lande sei, so seien sie die Ursache davon. In der ersten Unterredung, welche die Deputation mit Sir Hicks Beach hatte, erklärte dieser, nur schriftlich verhandeln zu wollen, und so legte man denn in einer langen Eingabe in kräftiger Sprache das gute Recht der Republik auf eine selbständige Existenz und die Nichtberechtigung der Gründe dar, mit denen man die Annexion gerechtfertigt hatte. Außerdem wurde gegen die Annexion als einen Bruch des Zandriviertraktates, den die britische Regierung mit den Burenemigranten im Jahre 1852 geschlossen hatte, protestiert, und schließlich wurde die Erwartung ausgesprochen, daß das Billigkeitsgefühl des englischen Volkes sich nicht länger gegen die Rückgabe einer Unabhängigkeit sträube, welche von den Großmächten anerkannt sei. Die Antwort Sir Hicks Beachs war, wie zu erwarten stand, eine völlige Enttäuschung für die Deputation. Der Kolonialminister versprach nur, sobald der Zustand des Landes es erlaube, eine Art Selbstregierung einzuführen, und fügte hinzu, daß die Fortführung dieser Versöhnungspolitik nur von den Buren selber, in Sonderheit von dem Verhalten der Wortführer abhänge. Die Deputation antwortete zunächst kurz darauf, sie könne nicht glauben, daß eine Politik, wie sie England gegenwärtig treibe, dazu dienen könne, die herrschende Unzufriedenheit zu beseitigen und freundschaftliche Gefühle aufkommen zu lassen. Später verteidigte sie in einem längeren Memorandum nochmals das gute Recht der Republik auf ihre Selbständigkeit, aber es half alles nichts; man mußte unverrichteter Sache die Rückreise nach Südafrika antreten. Bei diesem zweiten Besuche in England wurde Krüger durch einen englischen Burenfreund ein goldener Ring übergeben mit den Worten: »Haltet Mut, Eure Sache ist gerecht, und Ihr müßt schließlich triumphieren.« Auf der Innenseite des Ringes sind die Zahlen eingeschrieben, welche das Resultat der Volksabstimmung über Annahme oder Verwerfung der Annexion waren. Diesen Ring trägt Krüger heute noch als einzigen Schmuck an seiner Hand.

Auf der Rückreise (Herbst 1878) machte die Deputation wiederum dem europäischen Festlande einen Besuch. In Paris fand damals gerade die große Weltausstellung statt. Bei dieser Gelegenheit sah Krüger zum erstenmal einen Luftballon und nahm gleich an einem Aufstiege teil. Als er sich hoch in der Luft befand, ersuchte er den Luftschiffer scherzend, ihn nun direkt nach seiner Heimat zu bringen. Da erst erfuhr der Mann, wer sein Reisebegleiter war, und als man wieder zur Erde herabkam, überreichte er Krüger eine Medaille zum Andenken an die Luftreise. Im Dezember 1878 landete die Deputation in Durban.

 

4. Der Kaffernhäuptling Sekukuni übersetzt die Lehren, die ihm England gegeben hat, in die Praxis. Der englische Gouverneur sucht vor dem Zulukönig Cetewayo Hilfe bei Krüger.

Inzwischen hatte die Lage in Südafrika ein sehr ernstes Gesicht bekommen. Sekukuni, der früher, als das den Engländern in ihren Kram paßte, dazu gebracht worden war, zu erklären, daß er seinen Frieden machen wolle, hatte sich an die Veränderung in der Regierung nicht gestört und befolgte die Lektion, die ihm gegenüber der alten Regierung gegeben war, nun auch unter der neuen. Aber während man ihn früher immer in seinem Widerstande gegen die Anerkennung der Oberherrschaft der Südafrikanischen Republik über sein Gebiet unterstützt hatte, verlangte man jetzt, daß er Frieden halte, da sein Gebiet zu Transvaal gehöre. Schließlich mußte eine Expedition von Freiwilligen und Farbigen unter Kolonel Rowlands gegen ihn gesandt werden, ohne daß diese viel ausrichten konnte.

Der Krieg mit Cetewayo.

Das Allerschlimmste aber war, daß sich auch der Zulukönig Cetewayo im Ausstand gegen die englische Regierung befand. Die Ansprüche der Republik auf das mit ihm strittige Gebiet hatte England früher ebensowenig anerkennen wollen, nahm es aber jetzt nach der Annexion von Transvaal als zweifellosen Besitz der ehemaligen Republik in Anspruch. Als Krüger über Durban nach Hause reiste, ersuchte ihn in Pietermaritzburg Sir Bartle Frere, dem englischen Oberbefehlshaber (Lord Chelmsford) Informationen zu geben über die Art und Weise, wie man am besten den Krieg gegen die Zulus führe. Das that Krüger auch offenherzig. Er riet dem englischen Oberbefehlshaber, an jedem Halteplatz durch Zusammenziehen der Wagen ein Lager zu schlagen, wie das die Buren gewohnt seien, und immer für gute Wachen und Kundschafter zu sorgen, um über die Bewegungen des Feindes auf dem Laufenden zu sein. Auch fragte ihn Sir Frere, ob er glaube, daß eine Truppen (17 000 Mann mit den schwarzen Hilfstruppen) genügten. Krüger antwortete: »Wenn Sie vorsichtig sind und sorgfältig Wachtposten ausstellen, wird es genügen.« Zuerst hatte Sir Bartle Frere Krüger ersucht, als Ratgeber und Führer des ganzen Kommandos den Oberbefehlshaber selbst zu begleiten. Das schlug aber Krüger ab. Als jedoch nun Sir Bartle Frere noch weiter in ihn drang und erklärte, er könne sich dafür jede Belohnung, die er wünsche ausbitten, sagte er: »Gut ich nehme an, und werde Ihnen mit 500 Bürgern das Zululand in die Hände liefern, wenn Sie mir die Belohnung geben, die ich verlange«. Sir Bartle Frere war etwas pikiert über das Anerbieten Krügers, mit 500 Mann das Werk auszuführen, wofür die Engländer so viele Tausende von Soldaten ins Feld gestellt hatten, und fragte: »Meint Ihr denn, daß Ihr so viel besser seid als unsere Soldaten?«, worauf Krüger antwortete: »Das nicht, aber unsere Art zu kämpfen ist besser, und wir kennen das Land«. Nun fragte Sir Frere, was Krüger als Belohnung verlange. Aber als dieser antwortete: »Die Unabhängigkeit meines Landes und Volkes«, wollte der Hohe Kommissar nichts mehr davon hören. Später ersuchte auch Shepstone (schriftlich) Krüger, mit einem Burenkommando den Engländern zu Hilfe zu kommen. Krüger antwortete darauf, die Annexion und der Bruch, der dadurch zwischen dem Volke der Südafrikanischen Republik und der englischen Regierung entstanden sei, mache ein freundschaftliches Zusammenwirken der beiden Rassen unmöglich. Denen, welche auf das dringendste Ersuchen des Volkes um die Rückgabe seiner Freiheit keinen Wert legten, müsse er auch jede Hilfe verweigern.

Mit ihrem gewöhnlichen Hochmut verachteten die Engländer die Zulu-Impis, was ihnen die blutige Niederlage von Isandhlawana (22. Januar 1879) verschaffte, wo ca. 1200 englische Soldaten niedergemetzelt wurden. Hierdurch belehrt, trat man dann vorsichtiger auf, und es glückte Lord Ehelmsford in der Schlacht von Ulundi (Juli 1879), die Zulus völlig zu schlagen und später den König Cetewayo gefangen zu nehmen, wodurch der Krieg beendigt wurde. Es wurde damals in Südafrika allgemein behauptet, die Engländer hätten den General Cetewayos bestochen, um von ihm die Auslieferung seines Königs zu erlangen. Dieser General habe dann Cetewayo überredet, nach einem bestimmten Platze zu gehen, der, wie er behauptete, sicherer sei als Cetewayos gegenwärtiger Aufenthalt. Cetewayo habe diesem Vorschlag Folge geleistet und sei so von den Engländern mit leichter Mühe umzingelt und gefangen genommen worden. Ob sich das alles aber so verhält, ist nicht mit Sicherheit zu sagen.

Inzwischen (März 1879) war Sir Theophilus Shepstone durch Sir Owen Lanyon, einen Mann, der für dieses schwere Amt absolut unbrauchbar war, ersetzt worden. Als Militär hatte Sir Lanyon natürlich von Zivilverwaltung keine Ahnung, und außerdem war er mit Sitten, Sprache und Volkstum der Buren völlig unbekannt.

 

5. Weitere Volksversammlungen und Proteste gegen die Annexion. Krüger beruhigt die Massen.

Nach ihrer Rückkehr nach Transvaal hatte die Deputation eine Volksversammlung einberufen, um dort über ihre Sendung Berichte zu erstatten. Diese Versammlung fand am 10. Januar 1879 zu Wonderfontein statt. Es kamen ungefähr 3000 Bürger zusammen, und es wären ohne Zweifel noch mehr gekommen, wenn nicht volle Flüsse und die Pferdekrankheit, die gerade in dieser Zeit des Jahres am heftigsten wütet, viele Bürger am Kommen verhindert hätten. Unterdessen hatte Sir Bartle Frere einen an Krüger und Joubert gerichteten offenen Brief unter die Bürger verteilen lassen, worin er unter anderem sagte, er hoffe, die beiden Herren würden dem Volke klar machen, daß die Annexion unwiderruflich sei. In der oben erwähnten Versammlung dankte Krüger zunächst für den zahlreichen Besuch und für den Willkomm, den man der Deputation dargeboten habe, und ermahnte dann die Bürger, einig zu bleiben und keine Zwietracht oder irgend welche Unregelmäßigkeiten aufkommen zu lassen, da allein Eintracht, Gehorsam und Zusammenarbeit das Volk wieder frei machen könne. Die Versammlung faßte eine Resolution, worin sie der Deputation den Dank aussprach für die Mühe und für die Opfer, die sie auf sich genommen hatte, und zugleich erklärte, daß das Volk sich bei dem Beschluß der englischen Regierung nicht beruhigen könne.

Krüger beschwichtigt die Erregung.

Einige Bürger glaubten nun bereits die Zeit gekommen, um von der englischen Regierung mit Gewalt zu erreichen zu suchen, was sie freiwillig zu geben nicht geneigt war. Aber Krüger wußte ihnen klar zu machen, daß die Zeit dazu noch nicht gekommen sei, und wurde in seinen Bemühungen, den Frieden zu erhalten, unterstützt von Joubert und Pretorius. Einer der Bürger trat auf und sagte: »Herr Krüger, wir haben nun lange genug schöne Reden gehört, laßt uns nun endlich einmal den »Engelschman schiet«. Krüger erwiderte darauf: »Wenn ich nun wirklich sage: »Sah« (d. h. »faß an« – das Wort, mit dem man in Südafrika Hunde anhetzt. D. H.), wirst Du dann beißen? Und wenn ich sage: »Beiß«, wirst Du dann festhalten?« Der Mann verstummte.

Auf derselben Versammlung wurde beschlossen, Piet Joubert nach Natal zu senden, wo sich Sir Bartle Frere befand, um diesen von dem Beschluß des Volkes, sich England nicht zu unterwerfen, in Kenntnis zu setzen. Diese Sendung hatte aber nicht den geringsten Erfolg, abgesehen etwa davon, daß Sir Bartle Frere ihm versprach, selbst nach Transvaal zu kommen, um sich von dem Stand der Dinge zu überzeugen. Zu diesem Zwecke wurde eine neue Versammlung einberufen und zwar nach der Farm Kleinfontein und Sir Bartle Frere dazu eingeladen.

An dem festgesetzten Tag (18. März 1879) strömten 4-5000 Bürger bei Kleinfontein zusammen. Joubert erstattete Bericht von seiner Mission und seinen Mißerfolgen und schloß mit den Worten: »Die Frage, die sich nun das Volk vorzulegen hat, ist die, ob es sich unterwerfen will oder nicht.« Auch Krüger hielt eine Ansprache, worin er den Leuten vor allem ans Herz legte, nicht durch irgend welche unvorsichtige Schritte den Frieden zu stören, sondern die Sache dem Komitee zu überlassen, welches es ihnen wohl zu wissen thun werde, wenn es glaube, daß alle friedlichen Mittel erschöpft seien. Diese Mahnung war sehr notwendig, denn die Bürger waren zum Teil äußerst erregt und sprachen offen von der Notwendigkeit, die Engländer zu »schießen«. Ja, es wurden sogar bei der Zusammenkunft Stimmen laut, welche vorschlugen, die Bürger sollten dem Zulukönig Cetewayo, mit dem England gerade im Kampf lag, zu Hilfe ziehen, um gemeinschaftlich mit ihm die Engländer zu überwältigen. Krüger bekämpfte diesen Vorschlag mit aller Energie und sagte, so etwas sei unchristlich, und nie und nimmer dürfe man sich mit Barbaren verbinden gegen eine zivilisierte Nation. So wurde dieser Plan in seiner Geburt erstickt.

 

6. Der High-Kommissionar Sir Bartle Frere und Sir Garnet Wolseley greifen ein. Die übrigen Afrikaner bitten für die Freiheit ihrer Brüder in Transvaal. Krüger im Verdacht, ein Verräter zu sein.

Sir Bartle Frere, der sein Kommen zu dieser Versammlung zugesagt hatte, war unterdessen immer noch nicht eingetroffen. Er war von Natal aus nach Kleinfontein aufgebrochen, reiste aber sehr langsam. Er hoffte vielleicht, durch die Verzögerung die Buren mutlos zu machen, oder zum Nachhausegehen zu bewegen, ohne daß er unter ihnen zu erscheinen brauche. Von Heidelberg aus ließ er die Versammlung wissen, daß er keine Zeit habe, sich im Burenlager aufzuhalten, er müsse nach Pretoria. Er erhielt aber die Antwort, daß man so lange bereits auf ihn gewartet habe und nun fest darauf rechne, daß er komme. Er beschloß also zu kommen. Als er nicht mehr weit vom »Kamp« entfernt war, ritten ihm die Führer des Komitees entgegen und geleiteten ihn in das Lager. Die Bürger standen dicht gedrängt beisammen und bewahrten tödliches Stillschweigen bei seiner Ankunft. Niemand grüßte ihn, obwohl er selbst im Anfang nach links und rechts die Bürger grüßte. In einer Besprechung, die darauf stattfand, wurde verabredet, daß man ein paar Tage später aufs neue zusammenkommen und dann erst in nähere Beratungen eintreten wolle. Sir Frere zog von hier nach Pretoria weiter; darum rückte auch das ganze Burenlager nach Boksburg im Distrikte Heidelberg und hier fand die neue Zusammenkunft bei Fergussonslaagte statt. Hierher kam Sir Frere in Begleitung des Gouverneurs Sir Owen Lanyon, einer Anzahl Beamten und einer bewaffneten Leibwacht. Er hielt dem Komitee vor, daß es die Ursache der Unzufriedenheit sei. Das Komitee kehrte sich aber wenig daran, und die einzige Antwort, die es gab, war die, daß man sich mit der Annexion nicht zufrieden geben werde. Endlich schlug der hohe Kommissar einen anderen Ton an und sagte, er müsse zugeben, daß er falsch unterrichtet gewesen sei, denn er bemerke nun selber, daß ein starker Widerspruch gegen die Annexion vorhanden sei, und daß dieser von den besten Männern des transvaalischen Volkes ausgehe. Das Komitee schlug ihm daraufhin vor, es wolle noch einmal in einer Denkschrift der Regierung von England die Beschwerde seines Volkes begründen und bat ihn, diese Denkschrift zu befördern unter Beifügung eines Berichtes über das, was er gesehen und bemerkt habe. Er erklärte sich bereit, die Petition der ernstlichen Aufmerksamkeit der englischen Regierung zu empfehlen, obwohl er persönlich ein Gegner der Zurücknahme der Annexion sei. Kurz darauf ging die Versammlung auseinander. Es ergab sich aber später, daß Sir Bartle Frere an die englische Regierung geschrieben hatte, es habe ihm leid gethan, daß er nicht genug Kanonen gehabt habe, um die Aufrührer auseinander zu treiben. Wie typisch englisch!

Die übrigen Afrikaner bitten für die Freiheit ihrer Brüder in Transvaal.

Nach dem Besuch von Sir Bartle Frere wurden von dem Komitee Briefe nach dem Oranjefreistaat und der Kapkolonie gesandt, worin um die Unterstützung bei dem Versuche, die Annexion rückgängig zu machen, gebeten wurde. Der Volksrat des Oranjefreistaates nahm denn auch mit großer Mehrheit einen Beschluß an, welcher die Hoffnung ausdrückte, daß die Bestrebungen der Bürger um Wiederherstellung der Unabhängigkeit von Erfolg begleitet sein möchten. In der Kapkolonie machte sich (November 1879) eine Deputation zu Sir Bartle Frere auf den Weg, um in derselben Sache vorstellig zu werden. Natürlich bekam sie nebst vielen schönen Reden wiederum die stereotype Antwort der englischen Staatsmänner, die Sache sei vorbei und erledigt. Inzwischen war General Sir Garnet Wolseley mit besonderen Vollmachten nach Südafrika gesandt worden. Er war (neben Sir Frere) zum Hohen Kommissar ernannt worden und ihm war speziell die Regelung der Zulu-(Cetewayo) und Transvaal-Angelegenheit anvertraut worden. Es war das derselbe Mann, von dem das bekannte Wort stammt: »So lange die Sonne scheint, wird Transvaal britisches Gebiet bleiben, der Vaalfluß wird eher zurückströmen nach seinen Quellen, als daß Transvaal wieder unabhängig wird«. Sir Garnet Wolseley war in ungefähr derselben Zeit daran, Sekukuni zu unterwerfen, was ihm auch endlich mit Hilfe seiner gewaltigen Uebermacht glückte.

Krüger beschwichtigt aufs neue die Erregung.

Nach der Versammlung von Kleinfontein hatte das Volkskomitee angekündigt, daß eine neue Versammlung zu Wonderfontein stattfinden werde. Das veranlaßte Sir Garnet Wolseley, eine Proklamation zu erlassen, worin er auf die Gefahr hinwies, in welche diejenigen, die an dieser Versammlung teilnähmen, sich, ihre Familie und ihr Eigentum bringen würden. Er drohte zugleich, die Teilnehmer wegen Hochverrats zu bestrafen. Diese Proklamation hatte aber nicht die geringste Wirkung, denn bei der Versammlung, die am 10. Dezember zu Wonderfontein abgehalten wurde, waren zwischen 5-6000 Bürger anwesend, und alle diese Leute waren aufs höchste erregt. Sie dachten, nun sei aber sicher die Zeit da, um den Streit zu beginnen; Krüger, wenn auch erfreut über die Einmütigkeit, die bei den Bürgern herrschte, meinte, doch noch einmal ein Wort der Warnung an sie richten zu müssen. Er wies hin auf die Macht Englands und sprach die Befürchtung aus, daß im Kriege mit dieser gewaltigen Macht doch mancher bald mutlos werden und nach seiner Farm zurückkehren werde. In dieser Erregung dürfe man keinen Krieg beschließen.

Krüger ein »Verräter«.

Am Abend spät durchwanderte Krüger das Lager, um die Gespräche zu belauschen, welche die Bürger an den Lagerfeuern führten. Er wollte doch gern wissen, wie man seine Warnung aufgenommen habe. Die Beobachtungen, die er dabei machte, waren sehr charakteristisch. So hörte er einen sagen: »Ich bin der Meinung, daß Krüger uns verrät.« »Nein«, widersprach ihm ein anderer, »das werde ich nie von ihm glauben, denn er hat zu viel für uns gethan und arbeitet noch immer weiter für uns, so daß ich eine solche Beschuldigung nicht auf mich nehmen möchte.« »Aber«, fing der erste wieder an, »wenn es nicht seine Absicht ist, uns zu verraten, warum will er uns die Engländer nicht schießen lassen?« »Ja«, erwiderte nun wieder der andere, »ich glaube ja auch, daß seine Pläne verkehrt sind; aber daß er uns verrät, das glaube ich nicht.« Sehr zufrieden von seinen Beobachtungen, kehrte Krüger nach seinem Zelt zurück und dankte Gott, daß sein Volk so fest entschlossen war, seine Unabhängigkeit zurück zu erlangen.

 

7. Die Abgeordneten der Bürgerversammlungen wegen Hochverrats gefangengenommen. Krüger stillt nochmals den Sturm. Selbstregierung?

In derselben Versammlung wurde ein Volksbeschluß gefaßt, worin unter anderem gesagt war, daß das Volk frei und unabhängig zu bleiben verlange; daß die Bürger nie Unterthanen Ihrer Majestät gewesen wären und auch nie zu werden wünschten; daß sie Wiederherstellung ihrer Unabhängigkeit und Wiedereinsetzung ihres Volksrates verlangten, und daß der letztere die nötigen Schritte thun müsse, um die Unabhängigkeit zu sichern. Von diesem Volksbeschlusse wurde Sir Garnet Wolseley durch die Abgeordneten Pretorius und Bok in Kenntnis gesetzt. Diese beiden Herren wurden aber unter der Beschuldigung des Hochverrats gefangen genommen, Pretorius zu Potchefstroom und Bok zu Pretoria.

Daß dieses Vorgehen große Unzufriedenheit erwecken mußte, versteht sich von selbst. Eine Anzahl von Bürgern war sofort entschlossen, Pretorius mit Gewalt zu befreien. Aber dieser schrieb einen Brief, worin er sie bat, von diesem Vorhaben abzusehen. Infolge dieser Ereignisse begab sich Krüger nach Potchefstroom. Unterwegs vernahm er, daß trotz Pretorius' Bitte eine Anzahl bewaffneter Bürger bereits vor ihm auf dem Weg nach Potchefstroom seien und Pretorius befreien wollten. Er jagte ihnen nach, so rasch sein Pferd laufen konnte, und erreichte sie dicht bei dem Dorfe. Nach vielem Zureden glückte es ihm endlich, sie zu bewegen, daß sie ihren Plan aufgaben.

An demselben Abend wurden Pretorius und Bok gegen Bürgschaft Daß Krüger Bürgschaft geleistet haben soll, ist unrichtig. D. H. aus der Gefangenschaft entlassen. Aber die englische Behörde setzte nun Pretorius so lange zu, bis Pretorius sich bereit erklärte, das Land zu durchreisen und eine Kundgebung der englischen Regierung vorzulesen, welche die Bürger überzeugen sollte, daß ihre Handlungsweise verkehrt sei. Man versah ihn auch gleich mit Pferden für eine solche Reise.

Selbstregierung?

Die Bürger, welche Krüger zur Umkehr bewogen hatte, waren nicht weit von Potchefstroom bei Nauwpoort noch zusammen, und Krüger war bei ihnen. Da kam Pretorius an und verlas den Brief der englischen Regierung. Die Bürger sollten sich ruhig unterwerfen, hieß es darin, denn ihre Freiheit sei ihnen ja nicht genommen, und der gegenwärtige Zustand sei nur die Brücke, um zu einer Selbstregierung zu gelangen. Als er zu Ende war, wandte sich Krüger an die Bürger: »Bürger, versteht Ihr, was die englische Regierung Euch bietet? Ich will Euch deutlich machen, was meines Erachtens diese Selbstregierung ist; man sagt Euch: steckt ruhig den Kopf in die Schlinge, daß ich Euch aufhängen kann, dann dürft Ihr mit den Beinen strampeln, soviel Ihr wollt, das nennt man frei sein und sich selbst regieren.« Die Bürger stimmten dieser Ansicht vollkommen zu, und am folgenden Tage teilte Pretorius Sir Garnet Wolseley mit, daß er von der Fortsetzung seiner Reise absehen müsse, da die Bürger fest entschlossen seien, ihre Unabhängigkeit zurückzugewinnen, und daß es deshalb nutzlos sei, sie auf andere Gedanken zu bringen zu suchen.

 

8. Konföderationspläne und ihre Bekämpfung durch Krüger. Sir Frere will mit Krüger privatim verhandeln. Krüger lehnt das wegen Freres Unehrlichkeit ab.

Kurz nach diesen Ereignissen sollte ein Konföderationsentwurf für Südafrika im Kap-Parlamente zur Beratung kommen. Dieses Projekt eines vereinigten Südafrikas unter englischer Flagge zum Scheitern zu bringen, schien den Transvaalern im Interesse der Freiheit ihres Landes von höchster Wichtigkeit, denn im Falle seiner Annahme wäre natürlich an eine Widerrufung der Annexion nicht mehr zu denken gewesen. Darum wurden Krüger und Joubert nach Kapstadt gesandt, um bei ihren Freunden im Kap-Parlamente darauf zu dringen, daß sie den Entwurf ablehnten. Auf dem Wege nach Kapstadt wurden sie überall mit der größten Herzlichkeit empfangen. In Kapstadt selbst hatten sie eine Unterredung mit einer Anzahl von Abgeordneten, wobei Krüger in den stärksten Worten die Notwendigkeit darlegte, den Plan zum Scheitern zu bringen, und erklärte, daß sich die Republik mit einer auf diesem Wege zustandekommenden Föderation nie zufrieden geben werde, vor allem deshalb nicht, weil sie selbst dabei gar keine Stimme habe, sondern Fremde über ihre Zukunft beschlössen. »Wascht Eure Hände nicht im Blute Eurer Brüder!«: das waren die Worte, mit denen er von den Abgeordneten schied. Der Föderationsplan wurde denn auch glücklich vereitelt. Krüger soll nach einzelnen Berichten dort privatim sich mit einer Einverleibung Transvaals in die Kapkolonie einverstanden oder wenigstens nicht dagegen erklärt haben. Das bestreitet der Präsident aufs entschiedenste. D. H.

Private Besprechung mit Sir Frere wegen seiner Unehrlichkeit abgelehnt.

Während ihres Aufenthaltes in Kapstadt sprach in der Wohnung Krügers und Jouberts ein Mitglied des hohen Hauses vor, das sie zu einem Besuch bei Sir Bartle Frere einlud. Sie lehnten es ab, dieser Aufforderung Folge zu geben. Als aber die Einladung wiederholt wurde mit dem Zusatze, Sir Frere wünsche die Herren privatim zu sprechen, da erklärte Krüger: »Ich werde kommen, wenn Sie mir sagen können, welcher Sir Bartle Frere es ist, der nach uns verlangt, denn ich kenne deren bis jetzt vier. Der erste kam zu uns nach Kleinfontein und versicherte uns, er sei nicht gekommen mit dem Schwert, sondern als Bote des Friedens. Später ersah ich aus einem englischen Blaubuch, daß an demselben Tage ebenfalls ein Sir Bartle Frere, also ein zweiter, an die englische Regierung geschrieben hat: ›Hätte ich nur genug Kanonen und Soldaten gehabt, so hätte ich die Aufruhrmacher rasch auseinander gejagt gehabt.‹ Den dritten Sir Bartle Frere lernte ich gelegentlich der Beantwortung unserer Bittschrift um Zurücknahme der Annexion kennen; er sagte damals, er habe der Britischen Regierung mitgeteilt, daß er in Kleinfontein etwa 5000 der besten Buren getroffen habe und deren Petition zur ernstesten Erwägung empfehle; später habe ich aus den englischen Blaubüchern ersehen, daß an demselben Tage ein Sir Bartle Frere, also offenbar ein vierter, der Britischen Regierung mitgeteilt hat, es sei nur ein Haufen von Aufrührern gewesen, den er getroffen habe. Das alles kann doch unmöglich ein und derselbe Mann sein; wenn Sie mir also sagen können, welcher dieser vier Sir Bartle Freres uns sprechen will, so können wir uns die Sache ja einmal überlegen.«

Unnötig, beizufügen, daß der Abgesandte Sir Bartle Freres das nicht sagen konnte und also unverrichteter Dinge zurückkehren mußte.

 

9. Krüger und Joubert wenden sich brieflich an Gladstone.

In derselben Zeit erfolgte in England der Rücktritt des Tory-Ministeriums, und Gladstone, der sich wiederholt gegen die Annexion ausgesprochen hatte, wurde erster Minister des neuen Ministeriums. Krüger und Joubert faßten nun neue Hoffnung und schrieben sofort noch von Kapstadt aus (Mai 1880) einen Brief an Gladstone, worin sie ihm die Lage darlegten, ihn dringend ersuchten, dem Lande sein Recht wiederfahren zu lassen, die Annexion zurückzunehmen und den Zandriviervertrag von 1852 wieder herzustellen. Sie waren schwer enttäuscht, als sie nun auch von diesem liberalen Staatsmanns die Antwort empfingen, daß die Annexion nicht rückgängig gemacht werden und das Ministerium Ihrer Majestät nicht anraten könne, ihre Souveränität über Transvaal aufzugeben.

 

10. Alle Hoffnung auf friedliche Lösung aufgegeben.

Nach Transvaal zurückgekehrt erstatteten die beiden Abgesandten dem Komitee Bericht über ihre Sendung, und nun kam man zu der Ueberzeugung, daß weitere Versammlungen und friedliche Proteste wertlos seien. Das beste schien ihnen nun, still fortzuarbeiten und sich durch die Anschaffung von Waffen und Munition auf das Aeußerste vorzubereiten. Es galt dabei die größte Vorsicht und peinliches Stillschweigen zu bewahren, um keinen Verdacht zu erregen, denn nur so waren die Vorbereitungen auf den Entscheidungskampf möglich. Eine letzte Volksversammlung in Paardekraal sollte dann die Entscheidung bringen.


 << zurück weiter >>