Katharina II. von Rußland
Erinnerungen der Kaiserin Katharina II.
Katharina II. von Rußland

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Neuntes Kapitel.

Graf Bernis, Graf Lynar und General Arnheim. – Verabschiedung meines treuen Kammerdieners Nevreinoff. – Frau von Arnheim. – Angenehme Gesellschaft bei Madame Tschoglokoff. – Meine Art zu reiten. – Ein neuer Anbeter. – Die beiden Soltikoffs. – Verlobung der Prinzessin von Kurland mit dem älteren Soltikoff. – Maskenbälle bei Hofe. – Theatervorstellungen des Fürsten Nussupoff. – Der Kadett Beketoff, ein zukünftiger Günstling der Kaiserin. – Mein Pudel Iwan Iwanowitsch. – Der Triumph der Einfachheit.

Ungefähr um dieselbe Zeit – ein wenig früher – kamen Graf Bernis als Gesandter des Wiener Hofes, Graf Lynar als dänischer Gesandter und General Arnheim als sächsischer Gesandter nach Rußland. Der letztere brachte seine Gemahlin, eine geborene Holm, mit. Graf Bernis, ein Piemontese, mochte damals einige fünfzig Jahre zählen, war geistvoll, liebenswürdig, heiter und klug, dabei von einem Wesen, daß die jungen Leute seine Gesellschaft der ihrer Altersgenossen vorzogen. Er wurde überhaupt allgemein geachtet und geliebt, und unzählige Male habe ich gesagt und wiederholt, daß, wenn dieser oder ein ihm ähnlicher Mensch dem Großfürsten beigegeben worden wäre, die besten Resultate daraus hätten erfolgen müssen. Das beweist schon die Tatsache, daß der Großfürst ebenso wie ich eine besondere Zuneigung und Achtung für Graf Bernis empfanden. Er erklärte selbst, in der Nähe eines solchen Menschen würde man sich schämen, Dummheiten zu begehen – eine vortreffliche Bemerkung, die ich nie vergessen werde. Graf Bernis hatte den Malteser Ritter Grafen Hamilton als Gesandtschaftssekretär bei sich. Als ich mich eines Tages bei dem letzteren nach dem Befinden des Gesandten erkundigte, da dieser unpäßlich war, fiel es mir ein, Hamilton zu sagen, daß ich eine sehr hohe Meinung vom Grafen Bathyani hege, den die Kaiserin Maria Theresia damals zum Erzieher ihrer beiden ältesten Söhne, der Erzherzöge Joseph und Karl, ernannt hatte, weil er in diesem Amte dem Grafen Bernis vorgezogen worden wäre. Und im Jahre 1780, als ich in Mohilew meine erste Zusammenkunft mit Kaiser Joseph II. hatte, erwähnte Seine Majestät, daß er von dieser Bemerkung wisse. Ich erwiderte, er wisse es wahrscheinlich vom Grafen Hamilton, der nach seiner Rückkehr aus Rußland ihm beigegeben wurde, und er bestätigte es. Er meinte, Graf Bernis, den er leider nicht gekannt, habe den Ruf hinterlassen, daß er zu jenem Amte geeigneter gewesen sei, als sein ehemaliger Erzieher.

Graf Lynar, der Gesandte des Königs von Dänemark, war nach Rußland gekommen, um wegen des Austausches von Holstein, welches dem Großfürsten gehörte, gegen die Grafschaft Oldenburg zu unterhandeln. Er war ein Mann, der, wie man sagte, mit großen Kenntnissen große Geschicklichkeit verband. Sein Aeußeres war das eines vollkommenen Gecken. Er war groß und wohlgebaut, rötlich blond, mit einem frauenhaft weißen Teint. Man sagte, er sei so sehr um seine Schönheit besorgt, daß er nie anders schlafe, als nachdem er sich Gesicht und Hände mit einer Salbe eingerieben, Handschuhe angezogen und eine Nachtmaske aufgesetzt habe. Er rühmte sich, achtzehn Kinder zu haben, und behauptete, die Ammen derselben immer in den Stand gesetzt zu haben, es zu werden. Graf Lynar, weiß wie er war, trug noch obendrein den weißen Orden von Dänemark und kleidete sich nur in äußerst helle Farben, wie z. B. himmelblau, gelb, lila, laxfarben u. s. w., obwohl man damals nur sehr selten so grelle Farben bei Männern sah. Der Großkanzler Graf Bestuscheff und seine Frau behandelten Graf Lynar wie ein Kind des Hauses und er wurde dort sehr gefeiert; doch auch dies rettete sein Ansehen nicht vor der Lächerlichkeit. Auch der Umstand, daß man sich erinnerte, wie sein Bruder mehr als freundlich von der Prinzessin Anna empfangen worden war, deren Regentschaft nur Mißbilligung gefunden hatte, sprach gegen ihn. Gleich nach seiner Ankunft hatte er also nichts Eiligeres zu tun, als seine Unterhandlungen hinsichtlich des Austausches von Holstein gegen die Grafschaft Oldenburg anzuknüpfen. Bestuscheff ließ sogleich Pechlin, den Minister des Großfürsten für Holstein zu sich rufen und teilte ihm mit, weshalb Graf Lynar gekommen sei. Pechlin berichtete darüber an den Großfürsten, der sein holsteinsches Land leidenschaftlich liebte, das man aber seit unserm Aufenthalt in Moskau der Kaiserin als zahlungsunfähig geschildert hatte. Er hatte die Kaiserin mehrmals um Geld gebeten, und sie hatte ihm auch etwas zugehen lassen, doch nie war dies Geld nach Holstein gelangt, sondern die schlimmsten Schulden Seiner kaiserlichen Hoheit in Rußland waren davon bezahlt worden. Pechlin schilderte nun die pekuniäre Lage Holsteins als verzweifelt, was ihm umso leichter wurde, als ihm der Großfürst die Verwaltung ganz und gar überließ und sich selbst wenig oder gar nicht darum kümmerte, so daß Pechlin ihm einmal, die Geduld verlierend, mit bedeutungsvollem Tone sagte: »Monseigneur, es hängt von dem Herrscher ab, ob er sich mit den Angelegenheiten seines Landes abgeben will oder nicht; wenn er sich nicht damit abgibt, dann regiert das Land sich selbst, aber es regiert sich schlecht.« Pechlin war ein kleiner, sehr dicker Mensch, der eine ungeheure Perücke trug, dem es aber weder an Kenntnissen, noch an Geschicklichkeit fehlte. Sein breiter, untersetzter Körper wurde von einem gebildeten, freidenkenden Geiste bewohnt, doch warf man ihm vor, daß er zu rücksichtslos in der Wahl seiner Mittel sei. Er war einer der intimsten Vertrauten des Großkanzlers Grafen Bestuschoff, der ihn sehr hoch schätzte. Pechlin stellte nun dem Großfürsten vor, daß hören allein noch lange nicht unterhandeln sei, unterhandeln aber wäre weit entfernt von annehmen, und es stehe bei ihm, die Unterhandlungen abzubrechen, wenn er es für passend halte. Schließlich brachte man ihn doch so weit, daß er Pechlin autorisierte, die Vorschläge des dänischen Ministers anzuhören, womit die Unterhandlung eröffnet war. Im Grunde aber war sie dem Großfürsten peinlich, denn er sprach sich gegen mich darüber aus. Ich, die ich in der alten Bitterkeit des Hauses Holstein gegen Dänemark groß geworden war, der man gepredigt hatte, Graf Bestuscheff hege nur Pläne, die dem Großfürsten und mir schädlich seien, hörte von dieser Unterhandlung natürlich nur mit großer Ungeduld und Unruhe reden und suchte, so viel ich imstande war, den Großfürsten davon abzubringen. Uebrigens erwähnte niemand außer ihm die Sache gegen mich, und ihm selbst empfahl man die größte Verschwiegenheit, besonders den Damen gegenüber. Diese Bemerkung bezog sich, glaube ich, auf niemand anders als auf mich. Indes man täuschte sich, denn Seine kaiserliche Hoheit hatte nichts Eiligeres zu tun, als mich davon zu benachrichtigen. Je weiter die Unterhandlung vorschritt, desto mehr war man bemüht, sie dem Großfürsten in einem günstigen und gefälligen Lichte darzustellen. Und oft sah ich ihn entzückt darüber, was er einst erhalten würde, dann aber hatte er wieder Gewissensbisse über das, was er aufgab. Sah man ihn schwanken, so verschob man die Beratungen auf eine andere Zeit und begann sie erst wieder, nachdem man eine neue Lockspeise entdeckt, welche ihm die Sache vorteilhafter erscheinen ließ.

Zu Frühlingsanfang siedelten wir in den Sommerpalast in das kleine von Peter I. gebaute Haus über, dessen Zimmer zu ebener Erde lagen. Der Steindamm und die Fontankabrücke existierten zu jener Zeit noch nicht. In diesem Hause erlebte ich eins der größten Kümmernisse, die mir während der ganzen Regierung der Kaiserin Elisabeth begegnet sind. Eines Morgens verriet man mir nämlich, die Kaiserin habe meinen alten Kammerdiener Timotheus Nevreinoff verabschiedet. Als Vorwand dieser Entlassung bediente man sich eines Streites, den er in einem Garderobezimmer mit einem Menschen gehabt, welcher uns gewöhnlich den Kaffee präsentierte. Bei diesem Zanke hatte sie der Großfürst überrascht und einen Teil der Beleidigungen, die sie sich gegenseitig an den Kopf warfen, mit angehört. Nevreinoffs Gegner hatte sich dann bei Tschoglokoff beschwert und behauptet, jener habe ihm, ohne Rücksicht auf die Anwesenheit des Großfürsten, die gröbsten Gemeinheiten gesagt. Tschoglokoff berichtete es natürlich sofort der Kaiserin, welche befahl, beide vom Hofe zu entfernen. Nevreinoff wurde nach Kasan verwiesen, wo man ihn später zum Polizeimeister machte. Der Kern der ganzen Sache aber war, daß sowohl Nevreinoff als der Lakai, besonders jedoch der erstere, uns sehr ergeben waren; man suchte daher nur nach einem Vorwand, ihn von mir zu entfernen. Er hatte alles, was ich besaß, unter seinen Händen, und nun befahl die Kaiserin, daß ein Mensch, der sein Gehilfe gewesen, und in den ich nicht das geringste Vertrauen setzte, seinen Platz einnehme.

Nach einem kurzen Aufenthalte im Hause Peters I. kehrten wir in den aus Holz gebauten Sommerpalast zurück, wo man neue Gemächer für uns eingerichtet hatte, deren eine Seite auf die Fontanka – damals noch ein schlammiger Morast – die andere auf einen elenden engen Hof gelegen war. Am Pfingstsonntag ließ mir die Kaiserin sagen, ich möchte die Gemahlin des sächsischen Gesandten, Frau von Arnheim, einladen, mit mir auszureiten. Sie war eine große, sehr wohlgebaute Dame von etwa fünf- bis sechsundzwanzig Jahren, etwas mager und nichts weniger als hübsch von Gesicht, das ganz mit Pockennarben bedeckt war. Da sie es indes verstand, sich zurecht zu machen, erschien sie von weitem gesehen mit einem gewissen Eklat und von zarter Hautfarbe. Frau von Arnheim kam um fünf Uhr nachmittags zu mir, von Kopf bis Fuß als Mann gekleidet, in einem Frack aus rotem Tuch mit goldenen Tressen und einer Weste von schwerem, grünem Stoff mit dem gleichen Besatz. Sie wußte nicht, wo mit ihrem Hut und ihren Händen zu bleiben und kam uns ziemlich linkisch vor. Da es mir bekannt war, daß die Kaiserin es nicht gern sah, wenn ich als Mann ritt, hatte ich mir einen englischen Damensattel machen lassen und ein englisches Reitkleid angezogen von sehr reichem, hellblauem, silberdurchwirktem Stoff mit Kristallknöpfen, welche aufs täuschendste Diamanten glichen; mein schwarzes Barett war mit einem Diamantband umschlungen. Als ich hinunterging, um mein Pferd zu besteigen, kam Ihre Majestät in unsere Gemächer, um uns fortreiten zu sehen. Da ich damals sehr behend und an diese Uebung gewöhnt war, sprang ich auf mein Pferd, sobald ich ihm nahe kam, und ließ meinen Rock, der vorn offen war, zu beiden Seiten des Pferdes hinabwallen. Wie die Kaiserin mich mit so viel Gewandtheit und Schneidigkeit aufspringen sah, brach sie in einen Ruf des Erstaunens aus und rief, es sei unmöglich, besser als ich auf dem Pferde zu sitzen. Sie fragte darauf, was für einen Sattel ich habe, und als sie hörte, es sei ein Damensattel, erklärte sie: »Man könnte schwören, daß sie auf einem Herrensattel sitzt.« Als nun die Reihe an Frau von Arnheim kam, glänzte sie durchaus nicht mit ihrer Gewandtheit vor den Augen Ihrer Majestät. Sie hatte sich ihr eigenes Pferd kommen lassen, eine elende schwarze Mähre, groß und plump, so daß alle behaupteten, es sei eines der Deichselpferde ihres Wagens. Um es zu besteigen, bedurfte sie einer kleinen Leiter, und dies geschah auf eine sehr umständliche Weise, ja schließlich noch mit Hilfe mehrerer Personen. Als sie endlich auf ihrer Mähre saß, begann diese einen Trab, der die Dame, welche weder fest im Sattel noch in den Steigbügeln saß und sich mit der Hand am Sattel festhielt, heftig schüttelte. Da ich sie glücklich im Sattel wußte, ritt ich voraus und wer konnte, folgte mir. Bald erreichte ich den Großfürsten, der immer vorausgeritten war, während Frau von Arnheim auf ihrer Mähre weit hinter uns zurückblieb. Später erzählte man mir, die Kaiserin habe laut gelacht und sei von der Reitkunst Frau von Arnheims sehr wenig erbaut gewesen. Ich glaube, Madame Tschoglokoff hat dann noch die Dame, die bald ihren Hut, bald die Steigbügel verlor, in einiger Entfernung vom Schlosse in ihren Wagen aufgenommen; wenigstens kam sie so in Katharinenhof an. Aber das Abenteuer war damit noch nicht zu Ende! Es hatte an diesem Tage bis drei Uhr nachmittags stark geregnet, so daß die offene Vorhalle des Hauses in Katharinenhof mit Wasserpfützen bedeckt war. Nachdem ich vom Pferde gestiegen und eine Weile im Saale des Hauses, wo viele Leute versammelt waren, zugebracht hatte, kam mir der Gedanke, über den Vorplatz in das Zimmer zu gehen, wo meine Damen sich aufhielten. Frau von Arnheim wollte mir folgen, konnte dies aber, da ich sehr schnell ging, nur, indem sie lief, wobei sie in eine der Pfützen trat, ausglitt und der Länge lang hinfiel – was die größte Heiterkeit bei der Menge der Zuschauer, die sich in der Vorhalle aufhielten, erregte. Sie erhob sich etwas verwirrt und schob die Schuld auf die neuen Stiefel, die sie an diesem Tag trug. Wir kehrten zu Wagen von unserm Spazierritt zurück, und sie unterhielt uns unterwegs von der Vortrefflichkeit ihres Pferdes, während wir uns fast die Lippen blutig bissen, um nicht in lautes Lachen auszubrechen. Kurz, mehrere Tage lang gab sie dem Hofe und der ganzen Stadt genügend Stoff zum Lachen. Meine Frauen behaupteten, sie sei gefallen, weil sie mich habe nachahmen wollen, ohne meine Behendigkeit zu besitzen, und selbst Madame Tschoglokoff, die sonst nicht zur Heiterkeit geneigt war, lachte noch lange Zeit nachher bis zu Tränen, wenn man sie daran erinnerte.

Aus dem Sommerpalast begaben wir uns nach Peterhof, wo wir dieses Jahr in Monplaisir wohnten, wir brachten regelmäßig einen Teil des Nachmittags bei Madame Tschoglokoff zu und unterhielten uns recht gut, da sich stets viele Leute dort einfanden. Von Monplaisir ging es nach Oranienbaum, wo wir jeden Tag, den Gott werden ließ, auf der Jagd verbrachten und bisweilen dreizehn Stunden an einem Tage auf dem Pferde saßen. Der Sommer war jedoch sehr regnerisch, und ich erinnere mich, daß ich manchesmal ganz durchnäßt nach Hause zurückkehrte. Ich trug nur Reitkleider aus Seidenkamelott, die, wenn sie dem Regen ausgesetzt waren, platzten, während die Sonne ihre Farben verdarb: folglich mußte ich unaufhörlich neue haben. Als ich daher eines Tages meinem Schneider begegnete, und er sah, wie ich ganz durchnäßt vom Pferde stieg, sagte er: »Nun wundere ich mich nicht mehr, daß ich Ihnen kaum genug Kleider machen kann.« Während dieser Zeit erfand ich auch Sättel für mich, auf denen ich sitzen konnte wie ich wollte. Sie waren mit dem englischen Haken versehen, man konnte aber auch das eine Bein überschlagen, um als Mann zu reiten. Außerdem teilte sich der Haken und ein zweiter Steigbügel senkte oder hob sich nach Belieben, wie ich es eben für passend hielt. Fragte man die Stallmeister, auf welche Art ich reite, so sagten sie dem Wunsche der Kaiserin gemäß: »Im Damensattel.« Niemals schlug ich das Bein über, wenn ich nicht genau wußte, nicht verraten zu werden; und da ich mich meiner Erfindung nicht rühmte und man mir gerne meine Vergnügungen gönnte, hatte ich niemals Unannehmlichkeiten davon. Den Großfürsten kümmerte es sehr wenig, wie ich ritt. Die Stallmeister ihrerseits fanden es weniger gefährlich für mich, wie ein Mann zu sitzen, besonders da ich fortwährend auf die Jagd ging, als auf englischen Sätteln, die sie haßten, weil sie stets einen Unfall befürchten mußten, dessen Schuld nachher ihnen beigemessen worden wäre. Im Grunde hatte ich nicht das geringste Interesse für die Jagd, aber ich ritt leidenschaftlich gern; je wilder die Bewegung, desto angenehmer war sie mir, so daß ich, wenn mein Pferd fortlief, ihm nacheilte und es zurückbrachte. Ich hatte aber auch während dieser Zeit immer ein Buch in der Tasche, und so oft ich einen freien Augenblick fand, benutzte ich ihn, um zu lesen.

Während der Jagden bemerkte ich, daß Tschoglokoff weit freundlicher wurde, besonders gegen mich. Dies ließ mich fürchten, daß er die Absicht habe, mir den Hof zu machen, was mir in keiner Beziehung angenehm war. Zunächst war sein Aeußeres nichts weniger als einnehmend: er war blond und geckenhaft, sehr stark und ebenso schwerfällig an Geist, als an Körper. Alle haßten ihn wie eine Kröte, und er war in der Tat nichts weniger als liebenswürdig. Die Eifersucht, Schlechtigkeit und Böswilligkeit seiner Frau waren ebenfalls Dinge, vor denen man sich hüten mußte, besonders ich, die keine andere Stütze hatte als mich selbst und mein Verdienst – wenn ich überhaupt ein solches besaß. Ich vermied und vereitelte daher die Nachstellungen Tschoglokoffs auf eine, wie mir scheint, sehr geschickte Weise, ohne daß er sich je wegen Mangel an Höflichkeit meinerseits hätte beschweren können. Seine Frau bemerkte dies und wußte mir Dank dafür. Später schloß sie dann große Freundschaft mit mir, zum Teil aus den eben angegebenen Gründen.

An unserem Hofe befanden sich damals zwei Kammerherren Soltikoff, die Söhne des Generaladjutanten Wasili Theodorowitsch Soltikoff, dessen Gemahlin Maria Alexejewna, geborene Galitzin und Mutter jener jungen Herren, bei der Kaiserin in hohem Ansehen stand wegen der ausgezeichneten Dienste, welche sie ihr bei ihrer Thronbesteigung geleistet, und der seltenen Treue und Ergebenheit, die sie ihr bewiesen. Der jüngere ihrer Söhne namens Sergius war seit kurzem mit einer Ehrendame der Kaiserin, Matrena Paulowna Balk, verheiratet. Sein älterer Bruder hieß Peter. Derselbe war ein Einfaltspinsel im vollsten Sinne des Wortes und hatte die stumpfsinnigste Physiognomie, die ich je gesehen: große Glotzaugen, eine Stumpfnase und einen immer halbgeöffneten Mund. Dazu war er die größte Klatschschwester und in dieser Eigenschaft den Tschoglokoffs äußerst willkommen, denen Madame Wladislawa auf Grund ihrer alten Bekanntschaft mit der Mutter dieses Blödsinnigen den Gedanken eingab, ihn mit der Prinzessin von Kurland zu vermählen. Gewiß ist, daß er anfing, ihr den Hof zu machen, ihr seine Hand anbot, ihr Jawort erhielt und seine Eltern die Bewilligung der Kaiserin nachsuchten. Das alles erfuhr der Großfürst erst bei unserer Rückkehr in die Stadt, als bereits die ganze Sache arrangiert war. Er war sehr ärgerlich darüber, schmollte mit der Prinzessin von Kurland, der es indes gelang, ich weiß nicht durch welche Entschuldigung, sich seine Zuneigung, obgleich er ihre Heirat mißbilligte, zu erhalten und lange Zeit einen gewissen Einfluß auf ihn auszuüben. Was mich betraf, so war ich über diese Heirat sehr erfreut und ließ für den zukünftigen Ehemann einen prächtigen Frack sticken. Diese Art Heiraten fanden indes damals bei Hofe erst nach der Zustimmung der Kaiserin, meist nachdem einige Jahre des Wartens verstrichen waren, statt, weil Ihre Majestät selbst den Tag der Trauung festsetzte, ihn oft lange Zeit vergaß, und wenn man sie daran erinnerte, von einem Termin zum andern verschob. So war es auch in diesem Falle.

Im Herbst kehrten wir also in die Stadt zurück, und ich hatte die Genugtuung, die Prinzessin von Kurland und Soltikoff Ihrer kaiserlichen Majestät für die Erlaubnis zu ihrer Vermählung danken zu sehen. Uebrigens war die Familie Soltikoff eine der ältesten und edelsten des Reichs. Sie war sogar durch die Mutter der Kaiserin Anna, eine Soltikoff, – aber aus einer andern Linie – mit dem kaiserlichen Hause verwandt, während Biron, durch die Gunst der Kaiserin Anna zum Herzog erhoben, nichts als der Sohn eines armen kurländischen Pächters gewesen war. Dieser Pächter hieß eigentlich Biren, aber die Gunst, in der sein Sohn am russischen Hofe stand, bewirkte, daß die französische Familie Biron ihn in ihren Schoß aufnahm, wozu der Kardinal Fleury viel beitrug, der, weil er den russischen Hof zu gewinnen wünschte, die Pläne und Eitelkeit Birons, des Herzogs von Kurland, begünstigte.

Nach unserer Rückkehr in die Stadt teilte man uns mit, daß außer den schon bestimmten zwei Tagen der Woche, an denen französisches Theater war, zwei andere Tage für Maskenbälle festgesetzt seien. Dazu fügte noch der Großfürst einen für seine Konzerte, die in seinen Zimmern abgehalten wurden, und am Sonntag war gewöhnlich Cour. Einer der Maskenballtage war nur für den Hof und für diejenigen, welche die Kaiserin besonders dazu einlud, bestimmt, während der andere für alle Standespersonen bis zum Oberstenrange und für alle die, welche als Offiziere in der Garde dienten, reserviert war; zuweilen wurden auch der ganze Adel und die angesehensten Kaufleute zugelassen. Die Hofbälle überschritten nie die Zahl von 160–200, die sogenannten öffentlichen aber zählten meistens 800 Personen.

Im Jahre 1744 gefiel es der Kaiserin Elisabeth einmal, bei den Hofmaskenbällen alle Männer in Frauenkleidern und alle Frauen in Männerkleidern ohne Gesichtsmaske erscheinen zu lassen. Die Männer in große Reifröcke und Frauenüberwürfe gehüllt und wie die Damen bei Hoffesten frisiert, während die Damen so, wie die Herren an solchen Tagen zu erscheinen pflegen, gekleidet waren. Den Herren waren diese Tage der Metamorphose nicht eben angenehm; die meisten waren vielmehr in der schlechtesten Stimmung, weil sie fühlten, wie häßlich sie ihr Anzug machte. Die Frauen wiederum sahen aus wie magere kleine Jungen oder wurden – besonders die älteren – durch ihre dicken und kurzen Beine nicht gerade verschönert. Nur die Kaiserin selbst erschien wirklich schön und vollkommen als Mann. Da sie groß und etwas stark war, stand ihr die männliche Kleidung vortrefflich. Sie besaß das schönste Bein, das ich je an einem Menschen gesehen und einen vollkommen proportionierten Fuß. Sie tanzte mit vollendeter Kunst und hatte in allem was sie tat eine eigenartige Grazie, gleichviel ob sie als Frau oder als Mann gekleidet war. Man hätte nie die Augen von ihr lassen mögen und wandte sie um so ungerner ab, da man keinen Gegenstand fand, der sie ersetzte. Eines Tages sah ich sie auf einem dieser Bälle Menuett tanzen. Als sie fertig war, kam sie auf mich zu, wobei ich mir die Freiheit nahm, ihr zu sagen, es wäre ein wahres Glück für die Frauen, daß sie kein Mann sei, und schon ein so von ihr gemaltes Bild würde allen den Kopf verdrehen. Sie nahm meine Bemerkung sehr wohl auf und erwiderte auf die anmutigste Weise in demselben Ton, wäre sie ein Mann, so würde sie niemand als mir den Apfel reichen. Ich verbeugte mich, um ihr auf ein so unerwartetes Kompliment die Hand zu küssen, aber sie kam mir zuvor und küßte mich, worauf die ganze Gesellschaft ausfindig zu machen suchte, was zwischen uns vorgefallen sei. Ich machte denn auch gegen Tschoglokoff kein Geheimnis daraus, der es zwei oder drei Personen zuflüsterte, und nach etwa einer Viertelstunde wußten es alle Anwesenden.

Während des letzten Aufenthaltes in Moskau hatte Fürst Yussupoff, der Senator und Chef des Kadettenkorps, das Oberkommando der Stadt Petersburg gehabt, wo er während der Abwesenheit des Hofes zurückgeblieben war. Er hatte, teils zu seiner eigenen Unterhaltung, teils zum Vergnügen der Hauptpersonen seiner Umgebung, von den Kadetten abwechselnd die besten russischen Dramen Sumarokoffs und die französischen von Voltaire – die letzteren indes verstümmelt – aufführen lassen, und bei ihrer Rückkehr von Moskau befahl die Kaiserin, daß die Sumarokoffschen Stücke auch bei Hofe aufgeführt werden sollten. Sie fand an diesen Vorstellungen großen Gefallen und man glaubte zu bemerken, daß sie dieselben mit mehr Interesse verfolge, als man erwartet hatte. Das Theater, welches zuerst in einem Saale des Schlosses aufgebaut war, wurde bald ins Innere ihrer Gemächer verlegt; es gefiel ihr, die Schauspieler zu kostümieren, ihnen prächtige Kleider machen zu lassen und sie ganz mit ihren Juwelen zu bedecken. Vor allem bemerkte man, daß der erste Liebhaber, ein schöner junger Mensch von achtzehn bis neunzehn Jahren, wie sich von selbst verstand, am meisten geschmückt wurde; auch außerhalb des Theaters sah man an ihm Diamantschnallen, Ringe, Uhren, Spitzen und sehr feine Wäsche. Bald darauf trat er aus dem Kadettenkorps aus, und der frühere Günstling der Kaiserin, Oberjägermeister Razumowski nahm ihn sofort zu seinem Adjutanten, was ihm Kapitänsrang verlieh. Nun ergingen sich die Hofleute in Schlüssen auf ihre Weise und bildeten sich ein, da Graf Razumowski den Kadetten Beketoff zu seinem Adjutanten gemacht, könne dies keinen andern Grund haben, als dem Kammerherrn Schuwaloff die Wage zu halten. Man wußte nämlich, daß letzterer mit der Familie Razumowski nicht gerade auf bestem Fuße stand, und schloß daraus, daß dieser junge Mensch anfange, große Gunst bei der Kaiserin zu genießen. Außerdem erfuhr man, daß Graf Razumowski seinen neuen Adjutanten einem seiner Ordonnanzoffiziere, Iwan Persiliowitsch Yelagin, attachiert habe, der mit einer früheren Kammerfrau der Kaiserin verheiratet war. Niemand anders als sie hatte Sorge getragen, den jungen Menschen mit der obenerwähnten Wäsche, den Spitzen zu versehen, und da sie nichts weniger als reich war, begriff man leicht, daß das Geld für einen solchen Aufwand nicht aus ihrer eigenen Tasche fließe. Keiner aber wurde durch die wachsende Gunst des jungen Mannes mehr in Unruhe versetzt, als meine Ehrendame, die Fürstin Gagarin. Sie war nicht mehr jung und sah sich nach einer ihrer Neigung entsprechenden Partie um. Sie besaß etwas Vermögen, war allerdings nicht hübsch, hatte aber viel Geist und praktische Gewandtheit. Schon zum zweiten Male begegnete es ihr, daß sie ihre Absichten auf dieselbe Person richtete, welche nachher die Gunst der Kaiserin gewann. Der erste war Schuwaloff, der zweite eben dieser Beketoff, von dem ich soeben gesprochen.

Mit der Fürstin Gagarin waren eine Menge junger und hübscher Frauen befreundet, die obendrein eine sehr zahlreiche Verwandtschaft besaßen. Letztere klagte Schuwaloff an, er sei die geheime Veranlassung, daß Ihre Majestät die Fürstin Gagarin unablässig wegen ihrer Toilette tadeln ließ und ihr sowie vielen andern jungen Damen verbot, bald diesen, bald jenen Flitter zu tragen. Hierdurch erbittert, sagten alle jungen Damen und auch die Gagarin Schuwaloff alles Schlechte nach und fingen an, ihn zu verabscheuen, obwohl sie ihm früher sehr gewogen gewesen waren. Er seinerseits glaubte sie zu versöhnen, indem er ihnen den Hof machte und Schmeichelreden sagte, was sie als neue Beleidigung auffaßten. Ueberall wurde er abgewiesen und schlecht empfangen, und alle jungen Damen flohen ihn wie die Pest.

Damals schenkte mir der Großfürst einen kleinen englischen Pudel, den ich mir sehr gewünscht hatte. In meinem Zimmer gab es einen Ofenheizer namens Iwan Uschakoff, und irgend jemand fiel es ein, meinen Pudel nach diesem Menschen Iwan Iwanowitsch zu nennen. Den ganzen Winter hindurch amüsierte uns das Tier auf die angenehmste Weise, und als ich ihn den Sommer darauf nach Oranienbaum mitnahm, taten alle Damen des Hofes nichts, als Kopfputze und Anzüge für meinen Pudel zu nähen, um den sie sich in der Tat fast rissen. Zuletzt faßte Madame Soltikoff, die Gemahlin meines Kammerherrn, eine solche Zuneigung zu ihm, daß er sich hauptsächlich an sie anschloß, und als sie fortging, weder der Pudel sie, noch sie den Hund verlassen wollte. Sie bat mich so lange, ihn doch bei ihr zu lassen, bis ich ihn ihr schenkte. Darauf nahm sie ihn unter den Arm und begab sich geradewegs nach dem Landhause ihrer Schwiegermutter, welche damals krank war. Als diese sie mit dem Hunde ankommen und tausend Possen treiben sah, wollte sie wissen, wie er hieß, und konnte, als sie seinen Namen erfuhr, nicht umhin, im Beisein mehrerer Personen vom Hofe, die sie von Peterhof aus besucht hatten, ihr Erstaunen darüber auszudrücken. Jene kehrten an den Hof zurück und nach drei oder vier Tagen waren Hof und Stadt von der Neuigkeit voll, daß alle jungen Damen, die Feindinnen Schuwaloffs, einen weißen Pudel besaßen, den sie zum Spott gegen den Günstling der Kaiserin Iwan Iwanowitsch getauft hatten und nur helle Farben tragen ließen, mit denen jener sich zu schmücken liebe. Ja, die Sache ging so weit, daß die Kaiserin den Eltern der jungen Damen sagen ließ, sie finde es impertinent, sich so etwas zu erlauben. Sofort erhielt der weiße Pudel einen andern Namen, wurde aber nach wie vor gefeiert und blieb im Soltikoffschen Hause, von seinen Herren geliebt bis an seinen Tod, trotz des gegen ihn gerichteten kaiserlichen Unwillens. Das Ganze war eine Verleumdung; denn nur dieser eine Hund hatte den Namen bekommen, und man hatte nicht an Schuwaloff gedacht, als man ihn so nannte. Was übrigens Madame Tschoglokoff betrifft, die die Schuwaloffs nicht liebte, so tat sie, als gehe sie der Name des Hundes nichts an, obgleich sie ihn fortwährend hörte und ihm selbst manche kleine Pastete gegeben hatte, wenn sie seine Späße amüsierten.

In den letzten Monaten dieses Winters während der zahlreichen Maskeraden und Hofbälle kamen auch meine früheren Kammerherren Alexander Villebois und Zacharias Czernitscheff, die als Obersten in die Armee versetzt worden waren, wieder zum Vorschein. Da sie mir sehr ergeben waren, war ich hocherfreut, sie wiederzusehen, und empfing sie in entsprechender Weise. Sie ihrerseits vernachlässigten nichts und ließen keine Gelegenheit vorübergehen, mir Beweise ihrer aufrichtigen Anhänglichkeit zu geben. Damals liebte ich den Tanz über alles und wechselte bei den öffentlichen Bällen gewöhnlich dreimal meine Toilette. Meine Kleidung war stets sehr gewählt, und wenn mein Maskenkostüm allgemein Beifall fand, so erschien ich gerade deshalb nie wieder darin, weil ich mir sagte, daß ein Anzug, wenn er einmal großen Effekt gemacht, zum zweiten Male nur einen geringen erzielen werde. Bei den Hofbällen indes, wo das Publikum nicht zugegen war, kleidete ich mich so einfach wie möglich, was die Kaiserin, die es nicht gern sah, wenn man in einem kostbaren Kostüm erschien, sehr gut aufnahm. So oft jedoch die Damen Befehl hatten, in Männerkleidern zu erscheinen, kam ich in prächtigem, ganz in Gold besticktem Anzug, oder in Toiletten vom feinsten Geschmack, und immer ging dies ohne Kritik durch, ja es gefiel sogar der Kaiserin, obgleich ich nicht sagen kann, aus welchem Grunde. Sicher aber hatte die Koketterie damals am Hofe einen so hohen Grad erreicht, daß es nur noch die Frage war, wer es am besten verstehe, die Feinheiten des Anzugs in größter Vollendung zu entfalten. So erinnere ich mich, daß es mir bei einer dieser öffentlichen Maskeraden, als alle sich die kostbarsten neuen Toiletten machen ließen, so daß ich daran zweifelte, die übrigen Damen zu übertreffen, einfiel, ein einfaches Mieder aus weißem Tuch – ich hatte damals eine sehr schlanke Taille – und einen kurzen Reifrock von demselben Stoff anzuziehen. Mein Haar, das sehr lang, sehr voll und schön war, ließ ich nach hinten herunterfallen und mit einer weißen Schleife zusammenhalten, steckte eine aufs natürlichste nachgeahmte künstliche Rose mit Knospen und Blättern hinein, eine andere befestigte ich an meinem Mieder. Um den Hals band ich eine Krause von weißem Tüll, steckte ein Paar Manschetten über, band eine Schürze von demselben Tüll um und begab mich so auf den Ball. Sowie ich eintrat, bemerkte ich sofort, daß aller Augen auf mich gerichtet waren. Ohne mich aufzuhalten, ging ich durch die Galerie in die dahinter liegenden Gemächer, wo ich der Kaiserin begegnete, die zu mir sagte: »Nein, welche Einfachheit! Wie, nicht ein einziges Schönheitspflästerchen?« Ich lachte und erwiderte: »Nur um etwas leichter gekleidet zu sein, habe ich es unterlassen, eins aufzukleben.« Da zog sie ihre Büchse mit den Schönheitspflästerchen aus der Tasche, nahm eins von mittlerer Größe heraus und legte es mir aufs Gesicht. Nachdem ich sie verlassen, kehrte ich schnell in die Galerie zurück, wo ich meinen intimsten Vertrauten das Schönheitspflästerchen zeigte. Dasselbe tat ich auch bei den Günstlingen der Kaiserin, und da ich sehr vergnügt war, tanzte ich mehr als gewöhnlich. In meinem ganzen Leben erinnere ich mich nicht, mehr Schmeicheleien gehört zu haben, als auf diesem Ball. Man sagte, ich sei schön wie der Tag und von eigentümlichem Reiz. Wenn ich indes die Wahrheit sagen soll, so habe ich mich selbst nie für schön gehalten; aber ich gefiel, und darin lag, glaube ich, meine Stärke. Sehr befriedigt über meine von mir selbst erfundene Einfachheit, während alle andern Toiletten von seltenem Reichtum waren, kehrte ich nach Hause zurück.

Unter derartigen Vergnügungen ging das Jahr 1750 zu Ende. Frau von Arnheim tanzte besser, als sie ritt. Dabei erinnere ich mich, daß es sich einmal darum handelte, zu wissen, welche von uns beiden zuerst müde werden würde, und es fand sich, daß sie es war; auf einen Sessel sitzend bekannte sie, sie könne nicht mehr, während ich noch lange weiter tanzte.



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