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XII

Auf dem obersten Deck befanden sich mehrere Luxuskabinen, die von der Kommandobrücke, zu der nur die Schiffsoffiziere Zutritt hatten, durch eine Schranke getrennt waren. Dort befand sich die Kajüte des Kapitäns, und daneben, aber ohne Verbindung, lag das vornehmste Appartement des Dampfers, das Fürsten vorbehalten war, falls einmal eine Fürstlichkeit an Bord war. Dort wohnte Innis.

Das Appartement enthielt zwei große Räume, Schlafzimmer und Salon. Außerdem hatte man Zutritt zu einem kleinen privaten Deck, das hoch über allen Stockwerken des Dampfers lag und von wo man wie auf einem Aussichtsturm nach allen Seiten über das Meer blicken konnte.

Dr. Renault war bei Innis zu Besuch. Ein Steward in Livree, einer kurzen Jacke mit goldenen Knöpfen, taubstumm, kahl wie ein Hühnerei, mit vorspringendem Unterkiefer hatte ihm die Einladung überbracht. Die beiden Herren saßen sich im Salon bei einer Flasche Whisky gegenüber und unterhielten sich über Kunst, Psychoanalyse, falls sie es nicht vorzogen, die Weltpolitik zu verbessern – die ihnen zwar augenblicklich etwas entrückt war –, wie sie es am ersten Abend ihrer Bekanntschaft begonnen hatten.

Innis hatte die Beine unter sich hochgezogen wie ein Buddha. Als Dr. Renault hereintrat, setzte er sich mit Rücksicht auf den Gast nach Europäerart, seine Beine aber zogen sich ganz von selbst wieder nach oben, offenbar fiel es ihm schwer, eine andere Stellung einzunehmen. Die Art, wie der Schneider in Europa sitzt, ist ein Atavismus, dachte Dr. Renault bei sich. Wahrscheinlich haben früher einmal alle Menschen so gesessen, wie die Eskimos noch heutzutage auf ihrer Pritsche hocken. Ist der Diwan des Türken etwas anderes? Zwei Welten, der Westen und der Osten, waren durch einen Niveau-Unterschied getrennt.

Dr. Renault blickte sich in dem geräumigen Salon um, der wie auf anderen Dampfern mit konventionellen Luxusmöbeln, tiefen Sesseln und Teppichen, ausgestattet war. Einige Gegenstände schienen Eigentum des Bewohners zu sein, eine Malerei an der Wand, ein Micoque, und eine Negerskulptur auf dem Tisch, eine Negerin, die auf einem Pavian ritt. Auch mehrere Teppiche verschiedener Größe gehörten offenbar dem Reisenden, einige sehr kleine waren mehrfach übereinandergelegt, anscheinend persische Teppiche. Mitten auf dem Fußboden lag ein großes Tigerfell, das von einer Dampfwalze flach gedrückt zu sein schien, mit Glasaugen, aber echten Zähnen im weitaufgerissenen, rotlackierten Maul.

Das Bild von Micoque war ein Porträt, eines seiner berühmtesten Bilder, Die Geigenspielerin. Es stellte in der kubistischen Raumaufteilung von Polygonen, Perpendikulären und Komponenten eine halbe Geige dar, oben in der einen Ecke ein menschliches Auge und ein Profil von vorne gesehen, unten, in der entgegengesetzten Ecke, einen Damenschuh, der Schuh selbst, am Bild befestigt, einen vergoldeten vertragenen Ballschuh mit hohem, karmesinrotem Absatz. Das Bild war in braunen, blauen und gelben Farben gehalten, und quer über die ganze Bildfläche lief ein Streifen in Weiß und Schwarz, eine Zeitungsannonce, die über das Bild geklebt war. Dr. Renault betrachtete das Bild schweigend.

»Sie betrachten meinen Micoque«, sagte Innis, der in einem seidenen Pyjama mit breiten, ochsenblutfarbenen und orange Streifen gekleidet war. »Ich habe seinerzeit fünfundsechzigtausend Franken dafür gegeben. Heute ist er mehr wert. Ich hätte noch früher kaufen sollen.«

»Glauben Sie, daß die Geige in Wirklichkeit halb war, oder ist es nur das Werk eines halben Malers?« fragte Dr. Renault.

»Wenn das Bild ein gewöhnliches Porträt gewesen wäre,« antwortete Innis, »hätte es vielleicht einige hundert Franken gekostet, und Sie würden Micoques Namen nie gehört haben!«

Innis zuckte die Achseln, und Dr. Renault betrachtete ihn prüfend. Einige tragen ihr Fett auf den Schultern, zu ihnen gehörte Innis.

»Ich weiß, augenblicklich schätzt man die Kunst nach ihrem negativen Wert«, sagte Dr. Renault schließlich bedächtig. »So ist es während der letzten dreißig Jahre gewesen. Wäre es nicht besser gewesen, Ihre Wand mit fünfundsechzig Tausendfranken-Scheinen zu tapezieren, anstatt diese Spitzbüberei aufzuhängen?«

»Sie sind witzig«, sagte Innis nachsichtig, aber mit einem stechenden Blick seiner engstehenden Augen. »Die Kunstanschauung, die Sie soeben verraten haben, teilen Sie übrigens mit den Rückständigen der ganzen zivilisierten Welt, Amerika inbegriffen.«

»Falls Sie mit der öffentlichen Meinung rechnen, dann haben Sie recht«, antwortete Dr. Renault. »Während einer Periode, auf die wir schon zurückblicken können, hat man die öffentliche Meinung bearbeitet und ihr Nicht-Kunst in solchem Grad aufgezwungen, wie man es in unserem Zeitalter nicht für möglich halten sollte. Daß es überhaupt möglich war, hat nichts mit der Frage Kunst oder nicht zu tun, sondern hängt ausschließlich mit einer noch nie dagewesenen Entmündigung der öffentlichen Meinung zusammen. Terror ist von dort ausgegangen, von wo Terror stets herkommt, von Paris. Es wird Ihnen nicht unbekannt sein, daß dieser Terror anfangs von einem Komplott geschäftstüchtiger Kunsthändler inszeniert wurde. Zuerst kreierte man eine Zeitlang Namen, später, als man den Wert des Negativen entdeckt hatte, malte man selbst Bilder und ließ sich dafür verfolgen. Das wirkte noch besser. Man hat die Kunst zu einer Passionssache gemacht. Entschuldigen Sie, aber ich befinde mich in Thöks Lage, dem einzigen, der sich weigerte, um Balder zu trauern …«

Innis lachte. »Wir wollen uns nicht zanken, Uneinigkeit steht Auguren schlecht! Natürlich ist ein Terror zum System gemacht worden. Was aber haben Sie dagegen? Ich glaube, Sie sind der Sache noch nicht auf den Grund gegangen! Aufrichtig gestanden, ich habe das Bild dort noch gar nicht auf seine Qualität hin betrachtet, ob die Geige ganz oder halb ist, das ist meiner Aufmerksamkeit entgangen. Der Wert des Bildes besteht gerade darin, daß es absurd ist. Sie müssen zugeben, es gehört eine gewisse Phantasie dazu, Extravaganz so weit zu treiben wie hier, ohne daß man verrückt ist. Aber nicht das Bild, der Preis ist eine Tatsache! Der Bearbeitung der öffentlichen Meinung, von der Sie vorhin sprachen, muß immerhin eine bedeutende dynamische Unermüdlichkeit zugrunde liegen, da es ihr gelungen ist, einem an und für sich wertlosen Artikel solch beträchtlichen Marktwert zu verschaffen. Die moderne französische Kunst, die einst so verketzert war, erzielt heutzutage Preise mit sechsziffrigen Zahlen! Und daß Micoque Weltruhm besitzt, ist doch eine Tatsache. Sie scheinen nicht zu wissen, daß die Illusion von jeher mächtiger gewesen ist als die Wirklichkeit! Und das Opfer der Illusion, das Publikum, ist nichts besseres wert, wenn man bedenkt, mit welcher Kopflosigkeit es so etwas geschehen läßt. Ich will Ihnen sagen, warum ich das Bild dort aufgehängt habe: Als leuchtendes Beispiel dafür, daß man den Wert eines jeden Objektes ins Uferlose steigern kann, wenn man die öffentliche Meinung lange und energisch genug bearbeitet. Über die Methode sind wir uns ja beide klar, der negative Wert ist es, der den Erfolg bedingt, denn er kann mit Widerspruch, Aufsehen, Empörung rechnen. Ein vollendetes Kunstwerk ist nur vollendet, darüber sind sich alle einig, dabei kann man nichts herausschlagen. Wenn man sich aber in der Opposition befindet, dann hat man alle Vorteile auf seiner Seite und braucht sich nur mit dem Problem zu beschäftigen, wie man die anderen immer tiefer in die Absurdität hineinführen kann.«

»Ich dachte, ich befände mich in der Opposition,« bemerkte Dr. Renault, »denn der Standpunkt, den die meisten heutzutage einnehmen – ich weiß nicht, ob Sie ihn teilen –, ist ja schon lange zu einem konservativen Block geworden, der zwei Generationen alt ist. Glauben Sie wirklich, daß man noch lange das Rennen als Nummer eins auf diesem Steckenpferd gewinnen kann?«

»Oh, noch lange, lange«, versicherte Innis vergnügt lächelnd. »Sie wissen nicht, wie elastisch die öffentliche Meinung ist. Durch die ganze Menschheit läuft eine Schnur, ziehen Sie daran, dann macht jedes Individuum, die ganze Reihe entlang, die gleiche Bewegung. So kann man Kunst diktieren. Sie können diktieren, was immer Sie wollen. Auf solche Weise schafft man Werte. Sehen Sie nicht die Möglichkeiten?«

»Mich empört es,« sagte Dr. Renault, »wenn ich sehe, wie die öffentliche Meinung in Bezug auf Kunst so völlig einer publizistischen Maschine preisgegeben wird, aber vielleicht bin ich naiv. Leidenschaft an Kunst verschwenden, überlasse ich andern. Und Sie haben ganz recht, warum soll man sich für einen Teil der Menschheit einsetzen, der sich durch eigenes Unvermögen selbst sein Urteil gesprochen hat?«

»Ja, nicht wahr,« bestätigte Innis vergnügt lächelnd, »Gemütsbewegungen, wenn es sich um Kunst handelt, schaden meistens dem Abnehmer. Solange Kunst aber als Triebkraft für Umsatz in Betracht kommt, wie Wertpapiere, solange muß man auch mit ihr rechnen. In diesem Sinn habe ich der Presse, auf die ich Einfluß habe, Instruktionen erteilt. Das Interessante jenseits der Kunst aber besteht darin, daß man hier Gelegenheit hat, Beobachtungen anzustellen, inwieweit sich das Publikum überhaupt zur Abrichtung eignet. Das ist das eigentliche weite Arbeitsgebiet für eine gelegentliche Betrachtung.«

Innis schüttete fast den ganzen Inhalt seines Glases in seinen geräumigen Mund und stöhnte erquickt.

»Sehen Sie die dort unten,« fuhr er fort, während er ein Aufstoßen der Kohlensäure unterdrückte, »sind sie nicht alle wie über einen Kamm geschoren? Alle Damen ohne Ausnahme tragen, wenn sie angekleidet sind, einen Hut, der gar kein Hut ist und nicht auf dem Kopf sitzt, er ist ein Pfannkuchen, der auf der einen Seite hängt. So aber muß man aussehen oder sterben. Die Mode ist eine gewaltige Macht, es kommt nur darauf an, daß man sich in der Windecke befindet, aus der sie weht, und nicht zu denen gehört, mit der sie ihr Spiel treibt. Ich finanziere eine Anzahl Warenhäuser, unter anderem eines in Buenos Aires, das ich übrigens noch nie gesehen habe. Ich weiß daher genau, was Mode wert ist. Haben Sie bemerkt, daß augenblicklich alle Frauen in der ganzen Welt Schuhe aus Reptilleder tragen? Das ist ein Massenartikel, der Millionen und aber Millionen von unschuldigen Leguanen das Leben kostet. Legen Sie eine Leguanfarm an! Weshalb pflanzt man sich fort? Fragen Sie die Seidenraupe! Der Absatz in Modedingen beruht zum großen Teil auf der Berechnung, daß eine Frau wie die andere aussehen will. Ändert sich die Mode, kann man mit Bestimmtheit darauf rechnen, daß sie wieder nach einem bestimmten Schema umschlägt. Im Zentrum sitzen einige Drahtzieher, zu denen ich auch gehöre. Ich habe die Welt gezwungen, meine Zigaretten zu rauchen. Das Publikum reagiert automatisch – das ist das Geheimnis von Reklame und Politik. Es ist ja so leicht, etwas nachzuahmen! Man veranstaltet einen Bauernumzug in einem Land. Von nun an gilt es, ebenfalls Bauernumzüge zu veranstalten. Man stellt einen Fünfjahrplan auf und sofort stellen alle anderen Fünfjahrpläne auf. Man schließt einen Locarnopakt, und von nun an wird jeder Pakt Locarno genannt …«

»Alles, was Sie da erwähnen, gehört wohl unter den Begriff Mentalität?«

»Richtig. Das Wort selbst ist ein Beispiel für ein Klischee, das die Welt beherrscht. Nicht mens ist die treibende Kraft, sondern Rückenmark, Reflexe. Ausgezeichnet. Die ganze Welt will unter der Fuchtel gehen. Inschallah, es sei! Ist Ihnen nicht auch aufgefallen, daß die Verhältnisse hier an Bord im Kleinen ein Bild von den Zuständen in der ganzen Welt geben? Auflösung, Korruption überall!«

»Na, na, so schlimm ist es nun wohl nicht«, meinte Dr. Renault lächelnd. »Man amüsiert sich, darum ist man hier, dafür hat man bezahlt. An Land gibt es nichts als Alltag und Arbeit, Krise und Nachkrise, wie das Radio meldet. Hier aber sind Ferien, ein beschütztes Fleckchen Erde. Das Leben an Bord will mir viel harmloser, viel reibungsloser erscheinen, als solch große Menschenansammlung hätte erwarten lassen. Abgesehen von der Jazzmusik, die mir persönlich eine Pestilenz ist, finde ich den Aufenthalt hier eigentlich ideal. Es scheint mir, als wären wir in diesen Breitengraden mit ihrem ewigen Sommer wie auf der Insel der Seligen.«

Innis nickte heftig.

»Das ist der richtige Ausdruck! Haben Sie das Hin und Her in paradiesischer Bekleidung bemerkt, das nachts zwischen den Kabinen stattfindet?«

»Nein. Nachts schlafe ich und lasse mich durch nichts stören«, erwiderte Dr. Renault kühl.

»Wer aber nicht schlafen kann und unerkannt umherwandert, hat Gelegenheit, allerhand zu beobachten. Kennen Sie das Geduldspiel mit den numerierten Steinen? Man muß die Steine durcheinanderschütteln, bis sie in der richtigen Reihenfolge im Kasten liegen. Daran muß ich immer denken. Ich glaube, es gibt keine Stelle, wo alle Steine nicht schon abwechselnd gelegen haben, wenn man den Dampfer mit dem Kasten und die Passagiere mit den Steinen vergleicht. Hat man aber schließlich die richtige Reihenfolge gefunden, dann schüttelt man die Steine wieder durcheinander und das Spiel beginnt von neuem. Soviel ich weiß, lebt man hier an Bord in vollkommener Promiskuität. Die einzige Sünde, vor der man zurückschreckt, ist Borniertheit. Man kennt den Standpunkt ja aus englischen und amerikanischen Romanen. Freiheit für beide Geschlechter! Keine Komplexe mehr! Ich glaube, an Bord ist nicht der kleinste verdrängte Komplex zu finden.«

»Was verstehen Sie unter Komplex?«

»Das müssen Sie als Arzt doch wissen! Angenommen, jeder Mann hat Lust auf jede Frau, die er sieht, und jede Frau ist neugierig auf alle Männer, so ist das, was sie an der Erfüllung ihrer Wünsche hindert, ein Komplex von Komplexen.«

»Hm,« meinte Dr. Renault, »ich glaube, Sie verwechseln Hemmungen mit krankhaften Zuständen. Soweit ich weiß, versteht man unter einem Komplex gewisse Symptome pathologischer Art bei Nervenkranken, die unter Umständen dadurch behoben werden können, daß man einer zugrundeliegenden Verdrängung auf die Spur kommt, die vielleicht sexuellen Ursprungs ist. Eine ganz einleuchtende Beobachtung, die übrigens durchaus nicht neu ist; in der älteren Psychopathologie hat man das Phänomen Fetischismus genannt. Nur die Therapie ist neu, die Erforschung der Träume des Patienten, eine Behandlung, der ich zweifelnd gegenüberstehe, obgleich ich die Tragweite derselben persönlich noch nicht erforscht habe. Fetischismus und das, was man heutzutage Komplex nennt, sind ausgesprochen krankhafte, vereinzelte Symptome. Normale, gesunde Menschen haben keine Komplexe.«

»Sie sind in der Zeit zurückgeblieben, mein guter Doktor«, sagte Innis. »Die Psychoanalyse ist eine Moral, die an Stelle der früheren Moral treten soll, die negativer, strafender Natur war und nichts als Verbote enthielt, eben das, was Sie Hemmungen nennen. Die Psychoanalyse kennt keine Schranken, sie verlangt geradezu Übertretungen!«

Innis' große kugelförmige Augen hatten einen heißen, gebietenden Ausdruck bekommen, gefährliche Kräfte schienen sich in ihm zu rühren. Dr. Renault unterdrückte eine innere Erregung, er wollte in den Grenzen einer gewöhnlichen Unterhaltung bleiben, ohne der Sache größere Bedeutung beizumessen.

»Hemmung und Moral haben nur insofern miteinander zu tun,« sagte er ruhig, »als man ethische Prinzipien von der natürlichen Zurückhaltung, die man an zivilisierten Menschen beobachten kann, abgeleitet hat. Hemmungen sind die eingekapselten Triebe des rohen Naturmenschen, die nun einmal der Kultur zugrunde liegen. Jeder Mensch unterdrückt doch das rein Animalische im gesellschaftlichen Verkehr. Wie gänzliches Aufhören von Hemmungen wirkt, können Sie in Irrenhäusern studieren.«

»Ich könnte mir gut denken, daß die Verfassung eines Zukunftsstaates Psychoanalyse als Moral vorschreibt«, sagte Innis, der Dr. Renaults letzte Bemerkung überhört zu haben schien«. »Die Lehre von der schrankenlosen Libido müßte Gesetz werden. Der Katholizismus hat seit Jahrhunderten die Gemeinde durch die Beichte beherrscht, die Psychoanalyse scheint mir alle Voraussetzungen zu haben, diese geistige Hygiene zu ersetzen. Jeder Mensch besitzt eine Reserve, die behoben werden muß. Vornehme Zurückhaltung und unterdrückte Sinnlichkeit müssen ausgerottet werden. Sind wir nicht alle Menschen? Haben Sie sich schon einmal psychoanalysieren lassen, Herr Doktor?«

Diesmal schien Dr. Renault die Bemerkung seines Gegenübers zu überhören.

»Was Sie da sagen, verrät völlige Unkenntnis der einfachsten Grundsätze der Evolutionslehre«, sagte er, und der Atem pfiff ihm hörbar durch den Schnurrbart. »Es kann doch nicht Ihr Ernst sein, daß das letzte Stadium der Entwicklung, das sich durch Gesittung und humane Zustände zwischen den Geschlechtern äußert, in Grenzen gehaltene Instinkte, einfach verleugnet werden soll. Haben Sie die Absicht, zu primitiven Urzuständen zurückzukehren?«

»Humanität ist eine Erfindung der Bourgeoisie, ebenso wie das Vorurteil gegen die Sklaverei«, erklärte Innis kühl. »Und Evolution! Die Geschichte unserer Entstehung ist wirklich völlig gleichgültig, sie mag noch so wahr sein. Sie sind in der Zeit zurückgeblieben, mein Lieber, stecken noch im vorigen Jahrhundert. Die Evolutionslehre war ein englischer Trick, eine Philosophie, die für Freihandel und Liberalismus Dogmen lieferte. Man muß jeder Anschauung auf den Grund gehen, an der Wurzel ist sie relativ. Ja, ja, solange England die Macht besitzt, wird die Evolution hochleben, kommen andere Mächte dran, wird es mit der Entwicklung aus sein. Hüten Sie sich, das Wort Evolution zu oft in den Mund zu nehmen, es ist das Schlagwort der oberen Klasse. Sie glauben, die Welt wird immer weiß bleiben, ich aber sage Ihnen: sie ist auf dem besten Weg, farbig zu werden.«

Dr. Renaults Schnurrbart sträubte sich:

»Sie werden Verbündete unter den Klerikalen und Unaufgeklärten finden …«

»Sie mit Ihrer Aufklärung«, fiel Innis ihm ins Wort. »Kenntnisse schweben nicht frei in der Luft! Kappt man Geistesaristokraten den Kopf, dann geht die ganze Aufklärung zum Teufel. Aufklärung ist ein Klassenprivilegium, das nur solange dauert, bis eine neue Klasse aufgerückt ist. Man sagt, Wissen sei Macht, nein, Wissen ist abhängig von Macht. Kennen Sie Ihren Gibbon nicht? Damals kam es aus dem Norden, aber warten Sie nur, bis Asien und Afrika sich über Europa ergießen! Es hat bereits begonnen. Was wollen Sie übrigens mit Ihrer Aufklärung erreichen, abgesehen davon, daß Sie selbst in einem Kristallturm wohnen? Wollen Sie die Familien damit segnen? Ach ja, der Liberalismus, das Akademiker-Regime des vorigen Jahrhunderts, war ganz reizend. Die Intelligenz wollte mit Hilfe der Stimmen des Volkes regieren und das Volk vieles lehren, auf daß es glücklich sei! Und was tat man? Man lehrte sich das Regime aus den Händen! Warum lehrt man nicht auch Pferde, auf den Hinterbeinen zu sitzen und Hafer zu buchstabieren? Falls Sie von einem Volk etwas erreichen wollen, dann nehmen Sie ihm nicht die Unwissenheit! Geben Sie ihm eine gute Religion!«

»Ihr kleines Resumé über den Liberalismus ist grundfalsch«, sagte Dr. Renault. »Die Intelligenz, von der Sie so höhnisch sprechen, hatte gar nicht die Absicht, sich zum Herrn über die Bevölkerung, der sie diente, zu machen. Betrachten Sie doch ihre Gehälter …«

»Vor einem Titel haben viele auf dem Bauch gelegen –«

»Leute, die selbst keinen hatten. Von unten gesehen, erscheint heutzutage das bescheidenste Wissen wie ein Verbrechen. Reinigung von den schlechten Säften, nicht lexikalische Dressur, sollte der Zweck der Bildung sein. Warum sollen Kenntnisse der oberen Klasse vorbehalten sein? Das Grundprinzip des Liberalismus ist, daß ein Volk überhaupt keiner Führung bedarf. Die eigentliche Idee der Demokratie ist durch das, was man früher Anarchismus und heutzutage Kommunismus nennt, verdreht und geraubt worden. Ein normaler Staat, der sich von Parasiten reinzuhalten vermag, geht ganz von selbst wie ein Motor. Er muß gehen, wenn Zündung und Kolbengang abwechseln. Jeder menschlichen Gemeinschaft liegt Gegenseitigkeit zugrunde, Arbeitsverteilung, die sich gegenseitig in Gang erhält. Alle Unruhe in der menschlichen Gemeinschaft beruht auf Eingriffen von außen. Sich selbst überlassen, wird sich der Staat von selbst regeln. Das ist die Grundidee der Demokratie und des Liberalismus.«

Innis hörte aufmerksam zu.

»Aufklärung aber hat nichts mit Kampf ums Dasein zu tun, und ebensowenig ist sie ein Luxus. Aufklärung ist eine Sache der Anständigkeit, an der Sie persönlich keinen Anteil zu haben scheinen«, schloß Dr. Renault.

»Warum so gereizt?« sagte Innis. »Darf ich Sie übrigens darauf aufmerksam machen, daß es augenblicklich mit der Anständigkeit der souveränen Wissenschaft nicht gar so weit her ist. Kann man der neuesten Wissenschaft Glauben schenken, dann steht vieles nicht mehr so fest, wie man sich früher einbildete. Die Gelehrten haben sich selbst dem Zweifel ausgeliefert. Das Newtonsche Weltbild ist ja ganz im Stich gelassen, das Schwergesetz und was dazu gehört, und zieht man die Konsequenzen aus der Atomtheorie, so bleibt schließlich nicht einmal der Stoff mehr übrig. Dadurch hat die materialistische Weltanschauung ihren Fangschuß bekommen, und das ist gut, fort damit! Man gebe dem Volk wieder Ideale und einen neuen Glauben. Auf welche Weise sollte man sonst Hörigkeit aufrechterhalten? Die Welt braucht eine neue Misericordia!«

Dr. Renault schwieg. Sie schwiegen beide, an ihren heftigen Atemzügen aber konnte man hören, daß sie erregt waren und feindliche Äußerungen nur mit Mühe unterdrückten. Die Unterhaltung war ins Stocken geraten. Vom Deck klang Musik herauf, wie aus einem entfernt gelegenen Vergnügungslokal. Innis' Gedanken kehrten zu ihrem Ausgangspunkt zurück:

»Ja, ja, die da unten amüsieren sich, Ball jede Nacht! Man vermischt sich! Man vermischt sich!«

»Sie sind für schrankenlose Libido, und gleichzeitig nehmen Sie Anstoß daran, daß man sie hier an Bord in die Praxis umsetzt«, bemerkte Dr. Renault unliebenswürdig.

Innis sah aus, als sei er in die Enge getrieben, sagte aber schnell gefaßt:

»Das eine schließt das andere nicht aus. Man kann das glückliche Zusammenleben seiner Mitmenschen bewundern und sich gleichzeitig darüber kränken, daß man außerhalb steht. Sind Sie nicht neidisch? Viel bittere Moral hat ihren Ursprung in Eifersucht. Hier sitzen wir mit leeren Händen, während die Jungen dort unten in paradiesischer Unbekümmertheit gegenseitig aus ihren Schalen schlürfen.«

»Sind Sie dessen so gewiß?« fragte Dr. Renault gereizt. »Man redet heutzutage so viel von den Gefühlen der Jugend. Was aber weiß man im Grunde davon? Wie ich die menschliche Natur kenne, fehlt der Jugend die Voraussetzung zur Sünde, nämlich der notwendige Sinn dafür, der sich erst auf einer reiferen Entwicklungsstufe einstellt. Es ist ein Irrtum, zu glauben, daß die Jugend empfindsam ist, weil ihre Haut noch frisch ist, das Gegenteil ist der Fall, Empfindsamkeit geht Hand in Hand mit einem geistigen Fassungsvermögen, das sich erst mit den Jahren einstellt. Je mehr aus rohem Trieb gesündigt wird, um so weniger hat es zu bedeuten, weil das eigentliche Erlebnismoment fehlt. Sogar rohe Prostitution hängt mit einer tiefergehenden Korruption als der sexuellen zusammen, hier liegt eine Abgestumpftheit zugrunde, die jede sittliche Verantwortung aufhebt. Schlimmer ist Hurerei, falls man darunter eine Abmachung zwischen zwei erwachsenen Menschen versteht, die nicht ineinander verliebt sind. Wie die Jugend aber nun einmal beschaffen ist, kann sie ihre Schranke, die Unfertigkeit im Geschlechtlichen, nicht durchbrechen, auch wenn die Geschlechtsreife physisch bereits eingetreten ist. Die Schranke äußert sich durch Scheuheit, jene bekannte Verlegenheit junger Menschen, die so hübsch ist, innere, unübersteigbare Widerstände, gewaltige Anziehung und ein Berg von Hindernissen, über den man nicht hinwegkommen kann. Die normale, gesunde Jugend weiß nichts davon, die Natur aber weiß, daß die richtige Zeit noch nicht gekommen ist. Das Verweilen in solch gebundenem, seelischem Zustand ist für die Jugend das Natürliche. Manche jungen Leute glauben, man muß dreist und um Gottes willen nicht unschuldig sein, Verderbnis fingieren und Roheit zur Schau tragen, die man hauptsächlich im Mund führt und von der das Herz nichts weiß. Denn Jugend kann nicht über sich selbst hinaus, sie muß wie die Spatzen zuerst durch die Paarungstänze. Es gibt Jugenderlebnisse, gute und schlimme, die man erst vierzig Jahre später erlebt, denn man kann nun einmal nicht mit dem Ende beginnen. Geschieht es trotzdem, daß junge Leute in freier Liebe miteinander leben, nur weil es Mode ist und man es sozusagen von ihnen erwartet, dann ist das Unglück auch nicht groß, denn Leidenschaft, geschweige Liebe, ist ja etwas ganz anderes als das bißchen körperliche Hitze, die einförmig und ohne psychische Bedeutung ist, solange die jungen Sünder nicht auf den Ton gestimmt sind, der einem späteren, empfindsamen Alter vorbehalten bleibt. Man kann nur bedauern, wenn sie ihr Leben unter Einflüssen vergeuden, die in Wirklichkeit nicht aus ihnen selbst kommen, sondern von außen auf sie eindringen. Die Übertretungen aber werden keine ernsten Folgen hinterlassen und stehen meistens im umgekehrten Verhältnis zu der Anzahl der Verbindungen. An physische Eindrücke kann man sich nicht erinnern. Die einzige Gefahr ist, daß die Verbindung unerwünschte Folgen hat. Letzten Endes ist es das Problem, ob man Bevölkerungszuwachs wünscht oder nicht.«

Innis hörte aufmerksam zu.

»Daß die jungen Leute so gut wie unbekleidet umhergehen, ist moralisch gesehen nur zu ihrem Vorteil,« fuhr Dr. Renault fort, »dadurch wird viel ungesundes Phantasieren über das, was unter den Kleidern steckt, vermieden, und zugleich ist es ein Kursus in Ästhetik. Ich persönlich finde, Kleidung ist noch ein Schmuck mehr, bin im übrigen aber für Abwechslung, Kleider und Entkleidung, jedes zu seiner Zeit. Es mag sein, daß die verheirateten Frauen hier an Bord in Promiskuität leben, wie Sie vorhin sagten. Damen der Gesellschaft sind meistens unbeschäftigt, gehen nicht mehr ihren Studien nach, wie junge Mädchen, Kinder gibt es heutzutage ja nicht mehr, und die Leere treibt sie von Mann zu Mann, was nach den Erfahrungen, die sie jedesmal machen, verständlich ist. Wie wenig solche Verbindungen aber im Grunde bedeuten, beweist die Gier, womit sie von einem Verhältnis zum andern jagen. Sie glauben sie leben, und wissen nicht, daß es nur ein Schatten von einem Dasein ist. Bedauernswerte Geschöpfe! Doch daß die Jugend korrupt ist, bezweifle ich. Vielleicht klingt es paradox, aber ich glaube, auch wenn sie über die Schranke gesprungen ist, so befindet sie sich trotzdem noch auf der andern Seite! Sport bedeutet für die Jugend viel mehr als Erotik. Übrigens hat man die Erotik im Verhältnis zu anderen Dingen des Lebens sinnlos in den Vordergrund gepeitscht, das hängt mit der Nervosität der Zeit zusammen. Man ist von Erotik hypnotisiert, wie beim Scheibenschießen, wo alle ins Schwarze treffen wollen. Mein Gott, die ganze Welt bietet sich als Scheibe dar …«

Innis lachte schallend auf und zeigte ein hufeisenförmiges Gebiß.

»Ja, es gibt doch genug andere Dinge,« sagte Dr. Renault, als Innis sich wieder beruhigt hatte, und atmete heftig durch die Nase. »Zum Beispiel Teppiche! Ich sehe, Sie haben echte Teppiche auf dem Fußboden! Wohl Ihr Privateigentum?«

»Verstehen Sie etwas von Teppichen?« fragte Innis.

»Ich richte mich nach meinem Geschmack, Kenner wage ich mich nicht zu nennen.«

»Die Teppiche sind von verschiedener Qualität«, erklärte Innis. »Es ist eine Musterkollektion, die ich mitgenommen habe, teils um anständige Teppiche unter den Füßen zu haben, teils mit der Absicht, sie in Amerika zu verkaufen. Dort hat man die Mittel, Teppiche zu kaufen.«

»Dieser da,« sagte Dr. Renault und zeigte auf einen sehr kleinen Teppich, nur ein paar Meter lang und halb so breit, zweifarbig, kaneelbraun und veilchenblau, »dieser da ist wohl sehr selten?«

»Es ist ein Bochara«, sagte Innis und nahm den Teppich vom Boden auf. »Eine gute Ware. Das Muster, das uns Europäern nichts sagt, hat eine vielsagende Bedeutung, alte Symbole sind im Gewebe stilisiert, die die Verkäufer in Konstantinopel auswendig kennen und an denen man bestimmen kann, wie alt das Stück ist. Das ist eine uralte Kunst. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Alexander der Große diese Art Teppich in seinem Zelt gehabt hat. Sie werden von Männern gearbeitet und kommen auf Kamelrücken ganz weit her aus Samarkand. Riechen Sie mal daran, der Teppich riecht nach Kamelen. Falls er Ihnen gefällt, will ich ihn Ihnen gern verkaufen, obgleich er eigentlich ein Musterteppich ist.«

Dr. Renault hatte gar keine Verwendung für den Teppich, aber er gefiel ihm. Schließlich, nach langem Feilschen, kaufte er ihn für einen unerhört hohen Preis, der aber andererseits die Echtheit des Teppichs garantierte. Innis handelte mit Innigkeit und Wärme, war auch nicht über Kleinigkeiten erhaben, strich zärtlich über den Teppich, als sei er sein Augapfel, war großzügig, gab die Erzählung von Alexander dem Großen und Samarkand bereitwillig noch einmal zum besten, schloß die Augen halb, als schliefe er, etwas Sonniges, Wohlwollendes kam in sein Wesen. Er war nachsichtig, wenn der Kunde Schwierigkeiten machte, und Dr. Renault war sogar so unfein, nach angeblichen Fehlern zu suchen, lehnte Phantasiepreise ab, wollte aber andererseits den Verkäufer auch nicht unterbieten. Sie feilschten lange. Nachdem Dr. Renault mehrmals an dem Teppich gerochen und sich davon überzeugt hatte, daß er wirklich nach Kamel roch, ging er schließlich in seinen Besitz über.

Darauf versuchte Innis ihn für das Tigerfell zu interessieren, ein Maharadscha habe den Tiger eigenhändig erlegt. Hier aber war Dr. Renault nicht Liebhaber, ließ sogar ziemlich taktlos die Bemerkung fallen, er fände es barbarisch, Tierreste auf dem Fußboden umherliegen zu lassen.

Die Herren tranken noch ein Abschiedsglas, das letzte aus der Flasche; sie hatten zusammen eine ganze Flasche Scotch und eine Batterie Apollinarisflaschen geleert.

Als Dr. Renault, vor sich hinsummend, den zusammengerollten Teppich unterm Arm, auf dem Weg nach unten zu seiner Kabine war, begegnete ihm Anne Kielstra, in einen Abendmantel gehüllt, im Begriff, nach oben zu steigen. Dr. Renault fand, es sei reichlich spät.

»Wollen Sie die Venus bewundern?« fragte er keck, blieb auf der Treppe stehen und sah ihr ins Gesicht. Die Venus stand abends am Himmel und besaß auf diesem Breitengrad solche Leuchtkraft, daß sie eine schwache Lichtbrücke auf das Meer warf.

Anne Kielstra lächelte mit ihrem schönen offenen Lächeln und blieb artig stehen, wie junge Mädchen, wenn sie mit einer Standesperson sprechen. Sie sah wie eine Rose aus. Die feine, zarte Kopfform wirkte mit fast unwiderstehlicher Macht auf Dr. Renault. Ein wahnsinniges Verlangen überkam ihn, nach ihr zu greifen, sie zu behalten, nie, nie wieder aus seinen Armen zu lassen! Ein flüchtiger, unglaublicher Gedanke tauchte in ihm auf, eine kombinierte Vorstellung von dem entzückenden jungen Geschöpf und dem Teppich, den er unterm Arm trug, ein Gedanke, der ihn schwindeln machte.

»Gute Nacht«, sagte er verwirrt und trat zur Seite, um sie vorbeigehen zu lassen. Ein fast unmerklicher Hauch ihrer Wärme streifte ihn, als sie mit einem mädchenhaften Knicks und Rehaugen die Treppe im Halbdunkel hinaufstieg.

Mit fiebernden Pulsen, nicht unbeeinflußt vom Whisky, mit schweren Lippen – ein Symptom, das ihm bekannt war – gelangte Dr. Renault in seine Kabine, wo er sogleich den Teppich ausbreitete. Die Farben hatten etwas geheimnisvoll Asiatisches. So in allernächster Nähe und auf die Dauer war der Kamelgeruch aber doch nicht angenehm.


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