Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Colchicum autumnale Linn., auf französisch Chien rage genannt. Diese Giftzwiebel ist im ersten Bändchen dieses Büchleins unter Nro. 5 angemerkt. Davon ist nachzuholen, daß nicht nur allein der Genuß der Zwiebel Krämpfe, Bauchflüße, Zittern, Kraftlosigkeit und einen zähen stinkenden Schweis verursacht, sondern daß auch der Saame, den die Blume in der birnförmigen, runzligten, und inwendig in 3 Fächer eingetheilten Frucht absezt, eben so schädlich, und dessen Genuß Menschen und Vieh tödlich ist. Der Saame ist rundlicht, gerunzelt und von schwarzbrauner Farbe und häufig in dem dreyfächerigten Saamengehäuse vorhanden. Schon der Geruch des Saamens tödet Hühner, und erregt beym Menschen heftiges Erbrechen. Man hat nicht allein mehrere Beyspiele, das von dem Genuß der Blume, des Zwiebels und des Saamens, von einem sowohl wie von den andern, Menschen sind innerhalb 3 Tagen elend getödtet worden; sondern das auch vieles Vieh, besonders Federvieh, plötzlich davon ums Leben gekommen ist. Eine Geschichte, die sich vor etlichen Jahren in München ereignete, wo zwey Kinder von dem Zeitlosensaamen assen, und eins davon, ohngeachtet aller Rettungsmittel sterben mußte, beweißt meine Behauptung in der Nähe. Außer der Stadt München, gegen den Hirschanger zu, sind die Wiesen im Herbst ganz überdeckt von diesem schädlichen Gewächse, das mancher für ganz unschuldig hält. Da dieses Gewächs dem Ansehen nach ohnehin jedermann wohl bekannt ist, so ist keine Abildung davon nothwendig. Die Zwiebeln der Zeitlose taugen Stärke daraus zu machen, zu diesem Behuf grabe man sie im Herbst, wenn der Saame reif ist, aus, und trocknet sie 3 Wochen im Sande, wodurch sie ihr äzendes Gift meist verliehren. Sie dienen auch in Wasser abgekocht und mit dem kalt gewordenem Wasser das Vieh so Läuse hat gewaschen, dieses Ungeziefer zu vertreiben.
Digitalis purpurea Lin. ist ein Sommergewächse, so in den Wäldern vom May bis Juny blüht. Die Wurzel ist zaserig; der Stengel eckig, etwas haarig, ziemlich dick, und über 3 Fuß hoch; Die Blätter, deren jedes an einem eigenen Stiel sitzt sind länglicht eyförmig, mit schiefen Zähnen wie eine Säge eingeschnitten, bleichgrün und dicht mit feinen Haaren besetzt. Die Blumen, so fast ganz Purpurroth und wie ein umgestürzter Fingerhut gebildet sind, bilden an der Spitze des Stengels eine lange Aehre. Das Saamengehäuse besteht aus zwey Schalenhälften und zwey Fächern, an deren Rändern viereckige Saamenkörner hängen. Das Kraut und der Saamen, so wie auch die Wurzel, erregen Erbrechen, Bauchflüße und Krampf. Da man an manchen Orten die gefährliche Gewohnheit hat, diese Pflanze zum laxiren anzuwenden; oder selbige, wenn sie noch jung ist, unter den sogenannten zehnerley Kräuterkohl von unverständigen Kräutersammlern kann genommen werden, so warne ich hier mit Recht dafür.
Cyclamen europaeum Lin., Arthanita. Diese kleine Pflanze wächst im südlichen Deutschland, in trocknen und schattigten Gegenden, und blüht im Frühling. Ihre Wurzel dauert etliche Jahre, ist groß, fleischigt, länglichtrund und etwas flachgedrückt. Die Blätter, deren jedes seinen eigenen Stiel hat, kommen aus der Wurzel herfür, sind herzförmig, unten am Stil ausgeschnitten, einfärbig grün, in der Mitte schwarz und weiß gesteckt oder wellenförmig bemahlt. Die Blume hat ihren eigenen nackten Stiel, welcher sich, nach abgefallener Blume, die weiß und roth ist und fast einer einfachen Narciße gleich sieht, wie eine Schraube zusammen zieht. Das Saamengehäuse ist kugelrund und mit vielen grünlichen eckigen Saamen angefüllt. Die Wurzel purgirt heftig und tödlich, und kann, wenn sie aus Versehen unter die Erdäpfeln käme, bey Menschen und Vieh schlimme Zufälle erregen.
Anemone pulsatilla. Man findet diese im Aprill und May blühende spannhohe Blume an sonnenreichen Hügeln, in Wäldern und bergigten Gegenden. Von der Küchenschelle giebt es eigentlich, so viel hieher gehört, zwo Arten, die eine (A. pulsatilla und pratensis) hat dunkel röthlichblaue, die andere (A. vernalis) hell röthlichblaue Blumen. Im Ganzen, auch in den Eigenschaften, kommen beyderley bis auf einige Kleinigkeiten überein. Es wäre für den gemeinen Mann deutlicher, und selbst auch für den Botanisten richtiger, wenn statt des blätterlosen Stengels mit der Schirmdecke gesagt würde: Der Stengel habe nur etwas über seiner Mitte drey beysammenstehende Blätter, die zwar überall, aber vorzüglich an ihrem Grunde, dicht mit einer weissen Wolle bekleidet sind, die aber bey den Pflanzen mit der lichtblauen Blume nicht so dicht ist. Ihre Wurzel ist groß, holzig, braunschwarz, innwendig weißlicht, und bringt die meisten Blätter selbst herfür. Der Stengel, der bis zu einer Fußhöhe aufsteigt, ist blätterlos und hat eine vielfach eingeschnittene Schirmdecke, ist auch, so wie die Blätter der Pflanze, die aus einer haarigen Scheide kommen, dicht mit einer weissen Wolle bekleidet. Die Blume sieht einer runden Tulpe gleich, und besteht aus 6 haarigen purpurrothen Blättern. Der Saame trägt lange seidenartige Schwänze an sich, und glänzt wie Silber. Das Kraut der Küchenschelle ist scharf, zieht Blasen auf, und seine Ausdünstungen greifen die Augen an. In der Wurzel steckt die größte Schärfe, die schnell tödtet. Von ungeschickten Kräutersammlern und Wurzelgräbern, kann dieses Gewächse mit gesammelt und Schaden dadurch gestiftet werden. Man hat Beyspiele, daß das Kraut, seines wolligten Ueberzugs wegen, für Boraggenkraut gehalten, und unter den Salat zu großen Nachtheil der Gesundheit genoßen worden ist. Die Blumen, welche wenn sie welken, dunkelviolet werden, leisten bey alten Geschwüren und in Wunden der Pferde gute Dienste wenn man sie äußerlich auflegt.
Ranunculus sceleratus Lin. Diese Ranunkelart wächst an Teichen und Wassergräben, und hat verschiedene Abarten. Der bekannteste, obgleich nicht der schädlichste, ist der gemeine Wiesenhahnenfuß, auch Schmirgel und Schmalzblume genannt (Ranunculus acris, ein anderer Ranunculus polyanthemos Lin.) Eine nähere Beschreibung ist überflüßig, da jedermann in Bayern, und vielleicht auch in noch mehr andern Ländern, die Schmalzblume, unter welchen Namen daselbst fast alle Hahnenfußarten verstanden werden, kennt. Diese prächtig und glänzende, gelbe, kleine, runde Blumen, hält fast jedermann, aus falschem Wahn und Vorurtheil, für einen Seegen auf den Wiesen und Grasländern; und man glaubt wo diese sogenannte Schmalzblumen häufig wachsen, da müße es auch viel Butter und Schmalz geben. Alle Hahnenfuß- oder Ranunkelarten, die Garten- oder gefüllte Ranunkeln ausgenommen, enthalten in Kraut, Blume und Wurzeln eine äzende Schärfe, die häufig und frisch genoßen, bey den Schaafen die Fäule, bey dem Rindvieh Lungenbrand, und bey den Pferden Leberentzündung erzeugt, und bey häufigen frischen Genuß unter fürchterlichen Verzerrungen der Muskeln Menschen und Vieh tödten können. Ob schon das Kraut und die Blume dieser Giftpflanzen, durch das Dürren einen großen Theil ihrer äzenden Schärfe verliehren; so will ich doch wohl eher glauben: daß Grasländer und Wiesen, die diese betrügliche Blumen häufig tragen, wohl ebender Viehseuchen, als viele und gesunde Butter und reichliches Schmalz gewähren mögten.
Arum maculatum Lin. Diese Pflanze wächst gerne auf feuchten Grund, an schattichten Orten. Die 'Wurzel ist knollicht, fleischigt und klebrigmehlicht, voll Zasern, und treibt einen Fußhohen Stengel. Die Blätter sehen glänzendgrün aus, sind groß, stehen auf langen Stielen, und haben die Gestalt wie Pappelbaumblätter. Die Blumenscheide steht aufrecht, hat die Gestalt eines Pferd- oder Eselohrs, ist aufgetrieben, weißgrünlicht, inwendig weißlicht und endigt sich in eine scharfe Spize. Die reifen Beeren werden scharlachroth, enthalten einen Saft von eben dieser Farbe, und zwey mit einer Netzhaut überzogenen Saamenkörner. Die ganze Pflanze, in allen ihren Theilen, ist sehr scharf, am meisten aber die Wurzel; vom Genuß erfolgt ein tödtlicher Magenkrampf. Durch die Frucht und die Wurzeln sind schon Menschen und Thiere um das Leben gekommen. Thee, worunter die Blätter dieser Pflanze waren, verursachte ein heftiges Blutbrechen. Wo diese Pflanze häufig wächst, braucht man die Beeren mit Nutzen zum Rothfärben; die saftige Wurzel dient noch vortheilhafter, und kann vollkommen, statt der Saife, zum Wäsche reinigen gebraucht werden. Wenn man den Käs in die Blätter der Aronspflanze wickelt, welches ohne Nachtheil geschehen kann, so kommen keine Maden hinein.
Euphorbia, Tithymalus, davon es verschiedene giebt, sind einerley Geschlecht, und enthalten alle einen weißen, ätzenden Milchsaft, der aus der Pflanze häufig hervorkommt, wenn man solche abschneidet oder sonst ein Blatt oder einen Ast davon abreißt. Dieser Saft macht Magenentzündung, Erbrechen und tödlichen Stuhlgang. Die Wolfsmilch wächst nicht allein auf dem Feld, sondern auch in den Gärten, und bringt der häufige Genuß der jungen Pflanzen, die sich als Unkraut unter den jungen Spinat und andere Gartenkräuter, als auch unter das Viehkraut oder Gras mischen, wenn man sie nicht ausjätet oder rein ausließt, den Menschen und dem Vieh Schaden an der Gesundheit. Das Kupferblättl. Lit. L . zeigt die Gestalt der breitblättrigen Wolfsmilch, Euphorbia lathyris L. so auch Springkraut, Cataputia minor genennet wird. Sie blüht im Junius, treibt einen 4 Fußhohen, geraden, saftigen Stengel mit dichten Lanzenförmigen Blättern. Die kleine gelblichte Blume setzt eine Frucht an, die wie eine grüne Kirsche aussieht und mit drey Saamenkörnern versehen ist. Diese Frucht, die schon oft von Kindern aus Unverstand ist genossen worden, hat schlimme Zufälle als Krampf, Entzündung und dergleichen erregt. Vom Saft dieser Pflanze vergehen die Hühneraugen, wenn man sie damit bestreicht; er beitzt auch das wilde Fleisch an bösartigen Wunden weg, und dient sehr gut zur Reinigung der Geschwüre bey Pferden.
Daphne mezereum Lin., Coccognidium laureola. Dieser Strauch ist in den Wäldern gemein; er blüht im Merz, und man zieht ihn wegen seiner wohlriechenden Blumen in den Gärten. Der Stengel treibt dichte Aeste, die mit einer glänzenden, grauen und zähen Rinde überzogen sind. Die Blätter sind zart, sattgrün, glänzend, und lanzetenförmig gestaltet. Die Blumen haben eine Pfersichblüthfarbe und sind schön vom Ansehen. Sie tragen eine grüne Beere, die die Größe einer Erbse hat, und im August reift, und sodann scharlachroth wird. Auf dem Kupferblättl Lit. K. steht diese Pflanze abgebildet. Die Beeren, so wie die übrigen Theile der Pflanze, erregen Blasen auf der Haut, Brennen im Schlunde, anhaltende Leibesschmerzen, und ziehen den Tod nach sich. Ein Knabe gab unter andern eßbaren Beeren seinem kleinen Freunde auch nur etliche von diesen, und es entstund von dem Genuß ein heftiges Erbrechen, Brennen des Mundes und des Halses, Schlafmangel und eine gänzliche Abschälung der Haut am ganzen Körper. Das Rindvieh leidet von dem Genuß dieser Pflanze eine blutige Ruhr, und kleinere Thiere sterben davon. Die Beeren des Seidelbasts dienen dem Maler zur Farbe; das Wasser vom abgekochten Kraut ist dienlich krebsartige Geschwüre rein zu waschen, und die Rinde in der Gicht auf die schmerzhafte Stelle gelegt, soll Linderung verschaffen.
ist im ersten Bändchen dieses Büchleins, unter Nro. 8, abgebildet und beschrieben worden. Er ist eine schon vorlängst berufne Giftpflanze und betäubendes Gift, und durch eine Menge trauriger Fälle an Menschen und Vieh ausgezeichnet. Alles ist an ihm giftig, Kraut, Blume und sonderlich der Saame; ja sogar seine stinkende Ausdünstungen können schädlich werden oder doch große Beschwerlichkeiten verursachen. Wahrscheinlich sind mit dem Saft und den Saamen dieser Pflanze, vor diesem, ehe man noch so aufmerksam wie jetzt auf die Kräfte der Natur acht gab, die berufenen sogenannten Hexereyen oder vielmehr Vergiftungen an Menschen und Vieh, verübt worden. Dann die Wirkungen die auch nur eine geringe Gabe eines Theils dieser Pflanze in den menschlichen und thierischen Körpern herfürbringt, sind erstaunlich und fürchterlich; und haben also in jenen Zeiten, da man alles, was man nicht gleich begreifen konnte, für Hexerey und Teufelskünste ausgab, als übernatürlich ausgegeben werden können. Da man von dieser Giftpflanze noch keinen sonderlichen Nutzen kennt, so sollte man sie möglichst auszurotten trachten.
Hyoscyamus niger L., ist ebenfalls, unter Nro. 5, im ersten Bändchen dieses Buchs abgebildet und beschrieben worden. Es ist ebenfalls eins von den Giftkräutern das vorhin gebraucht wurde, um durch dessen betäubende und Rasendmachende Kräfte eine angebliche Hexerey zu bewirken. Bey den Heyden weissagte die delphische Orakelpriesterinn mit Hülfe dieses Krauts, d. i. sie versetzte sich dadurch in Wuth, und brachte im Wahnsinn allerley tolle und dunkle Sprüche herfür, die jeder drehen und deuten konnte wie er wollte; daher hat dieses Kraut den Namen Herba Apollinaris erhalten. Sonst giebt es noch ein weisses Bilsenkraut, Hyosciamus albus, und ein dunkelvioletnes, Hyosciamus scopolia Lin., beyde sind wohl nicht so giftig als das schwarze, besonders wenn sie in den Gärten gezogen werden, indessen betäubt doch auch die Pflanze und der Saame schläfert ein.
steht gleichfalls im ersten Bändchen dieses Buchs unter Nro. 7. abgebildet und beschrieben. Erst vor einigen Jahren hatten in der Gegend von Polling in Bayern, mehrere Kinder sich an den Beeren der Belladonna fast satt gegessen. Sie wurden wie betrunken, redeten irre, und hatten unlöschbaren Durst. Ein Mädchen, das nur wenige Beeren genoßen hatte, konnte erzählen, daß und wo sie schwarze Kirschen, wie sie glaubten, gegessen hätten. Die Knaben fielen in einen übernatürlichen Schlaf. Man berief den Wundarzt, der wußte nicht zu helfen; man lief in die Apotheke des Klosters, auch der Apotheker kannte die Pflanze nicht. Bis man nun in der berümten Klosterbibliothek in einem botanischen Werk die Pflanze und ihre Eigenschaften fand, waren die Knaben alle todt, das Mädel aber bekam von ohngefähr Essig und wurde dadurch wieder hergestellt.
sind unter Nro. 5 und 6 des ersten Bändchens dieses Buchs beschrieben, und der rothgefleckte Schierling ist dorten abgebildet zu sehen.
Hellebortus niger Lin., und die
Veratrum album Lin., Helleborus albus, sind zwey Giftgewächse, die sowohl wild wachsen, als auch in den Gärten zur Zierde gezogen werden. Die Wurzeln sind knollig und kropfig, mit vielen dicken fleischigen Zasern besetzt. Ihre, der schwarzen Niesewurz, zalreichen Blätter sind lanzetenförmig getheilt, glänzend, dunkelgrün, steif und fest wie Leder. Die Blumen sind groß, schön, weiß und röthlicht vermischt, und sitzen auf kurzen Stielen. Sie blühet schon zu Ende des Dezembers und bis zum Merz. Die weise Niesewurz hat einen zwey bis drey Fuß hohen Stengel, die Blätter sind groß, wie die Blätter des großen Wegerichs, eyförmig, lanzetenartig zugespitzt und ohnbestielt. Die Blumen bilden Aehren und sind weißgrünlicht. Die Wurzeln beyder Arten, als auch die Blumen und Blätter, reitzen heftig zum Stuhlgang, erregen Erbrechen, Krampf und den Tod bey Menschen und Thieren. Die Wurzeln werden besonders unter die Niesepulver oder fälschlich sogenannten Haupt- und Flußpulver genommen, welche unter den Namen des Schneeberger grünen und Tyroler weißen Schnupftobacks genugsam bekannt sind. Das durch die gepulverte Niesewurz erregte Niesen ist sehr lebensgefährlich, ich rathe daher jedem sich eben genannter Haupt- und Flußpulver gänzlich zu enthalten.
Aconitum lycoctonum Lin., sind in den ersten Bändchen dieses Buchs, unter Nro. 5, schon angezeigt. Unter einem Wurzelsalat, kam einst aus Versehen, die knolligte Wurzel des gelben Sturmhuts, und vergiftete eine ganze Tischgesellschaft zu Antwerpen, so daß sie alle ums Leben kamen. Auf dem Kupferblättl. Lit. L. steht der blaue Sturmhut abgebildet; Der gelbe ist ihm fast völlig gleich, blos die Blätter, welche an dem gelben breiter, haariger, handförmig und in Fingerähnliche Lappen ausgeschnitten sind, machen einen äußerlichen Unterschied. Der Bergsturmhut, Aconitum cammarum Lin., auch das blaue Eisenhütlein genannt, der auf hohen Gebirgen wächst, und dessen Wurzel wie eine Steckrübe aussieht, ist noch giftiger. Auch durch dieser Giftpflanzen Kräfte ist ehedem, wenn ich so reden darf, von boshaften Leuten gehext, oder vielmehr und eigentlich zu reden, vergiftet und krank gemacht worden.
Lactuca scariola Lin., sieht dem Küchenlatuck, Lactucksalat, Lattich, fast gänzlich gleich, und macht sich blos durch seinen starken und betäubenden Geruch, und dadurch, daß die Blätter unten, längs ihrer Mitte hin, keine Stacheln haben, verdächtig. Der Giftlattich, Giftsalat, Lactuca virola Lin., riecht noch stärker, ist aber mit dem ersten, in Ansehung des Aussehens und der Wirkung, gleich. Der Genuß dieses Gewächs betäubt, und erregt tödliche Entzündungen in den Eingeweiden, folglich muß man sich wohl dafür in acht nehmen, und wenn man Lattich in die Küche liefert, auch die Nase und nicht die Augen allein den Unterschied machen lassen.