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Der Vorige. Zwei Jesuiten
Erster Jesuit (zum zweiten)' |
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Gefunden! Sieh, nachdenklich steht er dort, der Mann, Den überall vergeblich wir bist jetzt gesucht! |
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Peter | |
Zwei schwarze Raben kommen dort herangehüpft; Die kenn ich schon. Schlauköpfe sind's, duckmäusrige Und eingeübte Seelenfänger, gut dressiert. Ob hier sich was verdienen läßt? – Ich will doch sehn! Das Klügste ist, wenn jenen Lichtausputzern ich Im Glanz der allerneusten Aufklärung erschein Und als ein echt junghegelischer Teufelskerl. |
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Erster (zu Peter) |
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Gelobt sei Jesus Christus! | |
Peter | |
Yemen, Schemen! | |
Zweiter | |
Weh! Es spricht ein unverständlich Mondwelsch dieses Ding. Das beste ist, wir senden's wohlverwahrt nach Rom Zu Monsignore Mezzofanti. Der versteht's. |
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Peter | |
Ehrwürdige Väter! Finden will ich schon den Weg Nach Rom allein; denn jede Straße führt ja hin. So gebt mir nur ein reichliches Viaticum! |
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Erster | |
Was hör ich? Deutscher Sprache du ein Kundiger? Wie kamst du denn zu dieser Kenntnis so geschwind? |
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Peter | |
Just wie die heilige Hildegard Lateinisch einst, Ich lern es flugs aus simpler Inspiration. |
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Erster | |
So seid ihr also Gläubige, ihr im Monde dort? | |
Peter | |
Nein, bei der heiligen Kritik! das sind wir nicht! Als freie Seleniten glauben wir an nichts. Ich selber bin »ein Bauer«, der ins dürre Feld Der alten Vorurteile setzt den scharfen Pflug. Ich wühl des Aberglaubens Unkraut tüchtig um. |
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Zweiter | |
So bist du Heide? Oder gar ein Atheist? | |
Peter | |
Geht! Lernt »den Stolz, den kecken, der dem Menschen ziemt«, Und gründlich müßt verachten ihr Religion, Und all den Kirchenkehricht und den Märchenwust! Zu fürchten und zu hoffen scheint gleich lächerlich. |
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Zweiter | |
Bedenk, es ist geerbte Sünde dieses schon, Nur Mensch zu sein! Das Fegefeuer scheust du nicht? |
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Peter | |
»Unsterblich sein zu wollen, schwache Feigheit ist's.« | |
Zweiter | |
Ihr seid verdammt, verloren für die Ewigkeit! | |
Peter | |
Rechtschaffne Seleniten sind wir, brave Leut. | |
Erster | |
Das kann vor Strick und Galgen schützen; aber nie Bewahrt es vor der Hölle euch. |
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Peter | |
Was kümmerts uns? Wir leugnen Gott und Teufel, Höll' und Seligkeit. |
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Zweiter | |
Den Teufel auch? (zu dem ersten) Gefährlich scheint mir dieser Mann; Der Satan ist ja unseres Herrgotts Polizei. |
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Erster (zum zweiten) |
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Die alles leugnen, schaden uns am wenigsten. (zu Peter) Was treibt ihr aber eigentlich im Mond? |
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Peter | |
Kritik, Vernichtung mit negierender Berserkerwut. |
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Erster | |
Und unantastbar heilig blieb euch also nichts? | |
Peter | |
Wir selbst allein und außerdem etwa das Geld. | |
Erster (zum zweiten) |
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Gib Achtung! Bald gewonnen ist der Mann für uns. Ich treib den einen Teufel mit dem andern aus. |
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(Er zieht eine Börse hervor: zu Peter) | |
Sieh hier, mein Freund! Der eine deiner Götter glänzt In heller Offenbarung! Sprich, behagt er dir? |
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Peter | |
Mir wird zumut, wie Moses auf dem Sinai. Gib her! |
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Erster | |
Gemach! Verleugne erst den andern Gott! | |
Peter | |
Von Herzen gern! | |
Zweiter | |
Den wahren Glauben nimmst du an? | |
Peter | |
Mir recht ist jeder, unbequem nur sei er nicht. | |
Erster | |
Du glaubst an uns, und jede Sünde wird verziehn, Wofern du nur in guter Absicht sie begingst. |
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Peter | |
Topp! Her das Geld! | |
(Er nimmt die Börse) | |
Zweiter | |
Wir senden diesen Mann sofort Als Missionar nach Leipzig in das Heidenland. |
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Erster | |
Bewahr! Als Mond-Antistes nützt er besser uns. | |
Gassenjungen (im Hintergrunde) |
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Speckmäuse, hu! Speckmäuse, hu! Speckmäuse, hu! |
(Alle ab. Peter läuft in das Haus des Amtmanns)