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Es wurde ein ungewöhnlich kaltes Frühjahr. Luise, die den König nach Potsdam begleiten mußte, war noch angegriffen von den vielen Karnevalsfesten des Winters. Die Gruftkühle des Stadtschlosses, die vielen Ritte zu den Paraden brachten ihr eine schwere Erkältung. Man suchte ihr die Taschentücher zu verbergen, in die sie Blut gehustet. Die Voß befahl wahre Scheiterhaufen in die Kamine –
Endlich, gegen den Mai zu, nahm man einen Aufenthalt auf der Pfaueninsel. Sie stand schon in lichtem Grün. Die Zimmer im kleinen Schloß waren leichter zu durchwärmen. Der König ließ sich des Morgens nach Potsdam rudern und kam am Abend zurück. So hatte Luise viele freie Stunden, für ihre Kinder, ihre Lektüre, ihren Briefwechsel. Sie führte einen neuen Druck von »Wallensteins Tod« mit sich, den Iffland im Winter in Berlin zur Aufführung gebracht.
Langsam am Ufer einhergehend, den Blick auf das opalfarbene Wasser gerichtet, dachte sie nach über die Verbindung mit den Gestirnen, an die Wallenstein geglaubt. Sie erfaßte nicht leicht Spekulationen. Warum schufen sich die Menschen so mühsame Ersinnungen? An einen guten Gott zu glauben, war doch so leicht, so einfach, so unendlich trostreich.
Sie wurde plötzlich aufgeschreckt durch Ruderschläge – sah einen Kahn sich nähern, einen blauen Offizier darin.
Kam Fritz zu ungewöhnlicher Stunde? Sie eilte der Lände zu – begegnete auf halbem Wege dem Kommenden.
Ihr Elan erstarrte, ihr Gesicht überspielte kühler Hochmut: Prinz Louis Ferdinand stand vor ihr.
Er verneigte sich tief. Er verstand zu ignorieren, daß sie ihn nicht ansprach. Auf eine zwingende Weise wußte er ihr zu sagen, daß er nicht als Mensch, nicht als Verwandter, nicht als Bittender für seine Person hier sei, sondern daß er sich fühlen dürfe als der Repräsentant einer Schar von Patrioten, die Sehnsucht trügen, einmal das Ohr der Königin zu erreichen.
»Wenn Eure Majestät geruhen, dort auf der Bank am Wasser Platz zu nehmen, will ich vom Kahn aus sprechen – nicht anders als ein Fährmann, der eine Botschaft bringt, oder der Wind –«
Sie ward angerührt von seinem Freimut. Ihr Schritt eilte. Sie verlor den kleinen Schillerband, der Prinz reichte ihn der Niedersitzenden, stand in kühler Entfernung von ihr.
»Ein Blick auf die Lektüre Eurer Majestät erleichtert mir den Beginn meiner Rede. Ehe Wallensteins Sterne sinken, spricht zu ihm seine beste Freundin, die Gräfin Terzky. Ihr Rat ist klug und gut. Daß er ihn nicht befolgt, besiegelt sein Schicksal. Ich vergleiche nicht den legitimen König von Preußen mit dem Friedland. Aber auch für den König von Preußen ist der Augenblick da, wo er des Rats einer Freundin bedarf. Die Frau, die ihm am nächsten und teuersten ist, bedeutet heute die Hoffnung der Nation: Sie, Luise.
Ich bitte Sie, ich beschwöre Sie, wenden Sie Ihren Einfluß auf, daß der König andere Minister, andere Ratgeber beruft!«
Sie sah in die Flammenaugen des Prinzen, erblaßte.
»Die Königin hat keinerlei Einfluß auf die politischen Entscheidungen des Königs«, antwortete sie formell.
Der Prinz warf das stolze Gesicht zurück, sein Profil stand gegen den blassen Frühlingshimmel, scharf umrissen, kühn, verwogen.
»Scheut die Königin Verdruß in der Kammer, wenn es das Wohl des Staates bedeutet, wenn es – um die Abwendung schwerster Gefahr geht?«
Ihr Temperament flackerte auf. »Gefahr?«
»Gefahr«, wiederholte der Prinz. »Eure Majestät werden den Staatsgeschäften fernegehalten, ich weiß dies, was alle Welt weiß. Doch es muß Eurer Majestät, wie aller Welt bekannt sein, daß der König jetzt wiederum die außerordentlichen Botschafter der verbündeten Mächte gegen Frankreich unverrichteter Dinge zurückwies. Inzwischen ist der Krieg der französischen Republik mit der großen Koalition Österreich-Rußland-England, der ganz Westeuropa erschüttert, in der Schweiz und Italien zum Ausbruch gekommen. Die Könige von Neapel und Sardinien sind vertrieben, Republiken haben sich gebildet, Bonaparte fordert von ihnen, daß sie ihre Verfassung der französischen nachbilden.
Frankreich ist durch Bonaparte ein Militärstaat unter Beibehaltung republikanischer Formen geworden. Die Franzosen haben am rechten Rheinufer Fuß gefaßt. Junge Generale, ein frisches Reglement befeuern die französische Armee, das preußische Heer aber ist erstarrt in überlebten Formeln, macht Parademarsch in Potsdam! Und des Königs militärische Autorität ist ein braver alter Köckritz mit Korporalsverstand!
Die Welt steht in Aufruhr, Europa gestaltet sich neu – Europa durchzittert das Beben einer Wiedergeburt – und Preußen, das Preußen der Hohenzollern, bleibt zaghaft und ängstlich – neutral. Keines Staates Feind – keines Staates Freund!«
Sie schwieg als eine Fassungslose. Der Prinz, ihre vollkommene Bestürzung erkennend, mäßigte sein Ungestüm.
»Ich will Eure Majestät nicht ängstigen. Ach, gewiß nicht. Ich will Eure Majestät nur etwas bitten.«
Sie hob die Augen. Er sah so schön und edel aus, fast sanft klang seine Stimme:
»Ich maße mir nicht an, allein urteilen zu können. Ein älterer Freund, den ich als einen besten Gewinn meines Lebens erachte, hat ähnliche Ansichten wie ich. Es ist der Reichsfreiherr vom Stein. Er wie ich wünschen flehentlich, daß Eure Majestät einmal mit einem Staatsmann sprechen, der einen größeren Platz einnehmen sollte, als er es jetzt tut. Es ist ein alter Bekannter Ihrer Eltern, Eure Majestät. Es ist der Freiherr von Hardenberg.« Louis Ferdinand lächelte. »Ich begehe eine Indiskretion, beraube Seine Majestät des Glücks, die Königin zu überraschen. Mein Schwager Radziwill erlauschte Vorbereitungen: die Sommerreise geht nach Franken, nach Ansbach: zu Hardenberg, zu – Ika.«
Luise starrte den Prinzen an. »Zu Ika?« rief sie mit halb erstickter Stimme. »Ja, Majestät, und bringen Sie ihr die Grüße meiner zärtlichen Freundschaft. Und sprechen Sie mit Hardenberg.«
Sie konnte ihre Blicke nicht meistern. Sie sah den Überbringer so schöner Botschaft beseligt an, dachte schwindelnd, könnte er uns doch nahe sein als Freund, als Ratgeber.
Louis Ferdinand lächelte frei und leicht, er führte die Hand der Königin an die Lippen, stammelte: »Angebetete Frau, einzige Frau« – und verschwand. Nur das Schilf raschelte noch auf. Dann zog in den Abend hinein ein Kahn seine Spur im Wasser. – –
Die Nacht war böse für Luise. Sie hatte es auf sich genommen, »Verdruß in der Kammer« zu ertragen. Sie sprach von Politik, so gut sie es konnte, ach, so gut sie es vermochte. Der König verwies es ihr. Er wurde mürrisch und unerträglich verärgert. Sie weinte heimlich in ihre Kissen. Des Morgens kam Friedrich Wilhelm zu Luise, schon eingeknöpft in seinen blauen Rock. Er saß auf ihrem Bettrand nieder und fragte: »Hat Luise auch schöne Kleider zur Reise ins Reich? Zum Wiedersehen mit der Frau Prinzessin von Solms?«
Ins Reich! Ins Reich!
Luisens Herz jubelte auf. Sie sollte die alte Heimat wiedersehen. –
Es ging zuerst nach Weimar. Sie zitterte ein wenig dem Augenblick entgegen, wo sie Schiller sprechen sollte, Goethe und Herder sie begrüßen würden. Dann war alles so leicht und licht – die Großen des Geistes wurden leise befangen, als sie das Erröten der schönen Königin sahen. – Und dann fuhr Luise die alte Straße nach Darmstadt! Sie war wieder zu Hause. Sie war im Reich.
Blühte der Frühling irgendwo auf Erden so schön wie daheim? –
Nun aber sollten die fränkischen Provinzen, die Hohenzollernschen Stammlande die Freude haben, eine Königin bei sich einziehen zu sehen. Und Luise betrat die Länder, die einst die Schwestern des großen Königs als Fürstinnen besessen. Friedrich Wilhelm belehrte sie selbst: In Erlangen wohnte noch die Witwe des letzten Markgrafen von Bayreuth, und Erlangen war der Sitz von Refugiés, ebenso Schwabach, dessen Fabriken besichtigt werden sollten. In Fürth hatten die Juden ihre Privilegien von den Markgrafen erhalten.
Fern hinter der alten Stadt lag in rosenrote Abendwolken gebettet die Zollernburg von Nürnberg.
Luise, überschauert von der Macht des Hauses, dem sie angehörte, das ihre Kinder in weite Zukunft hinausführen sollte, grüßte mit feuchten Augen die zusammengeströmte Menge, die in Parade stehenden Truppen.
Bis plötzlich der Wagen hielt, der Schlag aufgerissen wurde und eine grazile, leichte Gestalt auf den Platz neben Luise glitt, von dem der König sich erhob.
»Ika. Kleine, einzige Ika!« –
Um die Straßen des fränkischen Herzlandes standen die getreuen Bauern in ihren dunklen Trachten, und über ihnen blühten die Fruchtbäume in rosigem Schaum. Dunkle Fichtenwälder kamen, Eichenrauschen, Rüsterseufzen an Waldrändern.
Der König ließ in einem Dorfe halten, das sonderbar in einer kleinen Erdmulde lag: Klosterheilsbronn. Er ging allein mit der Königin einen kurzen Weg zu einer niedrigen, unter Bäumen halb verborgenen Kirche, deren Bedeutung und Größe erst der Eintretende ermißt: dem romanisch-gotischen Münster von Heilsbronn, der Urbegräbnisstätte der Hohenzollern.
Sie war erschüttert von dem feierlichen Raum, den Kreuzform gliedert. Sie sah auf die wundervollen und wunderlichen Kunstwerke, den Christus von Veit Stoß, die Riemenschneiderschen Altäre, die Steine der Kreuzfahrer mit dem Abzeichen einfachster Form, aus denen später die Wappen entstanden, und sie sah auf die Totenschilder der Schwanenritter.
Holdes Wort: Schwanenritter.
»Sind die, die in den ungeheuren Sarkophagen hier schlafen, auch Schwanenritter gewesen?«
»Du wirst ihre Kapelle in Ansbach sehen«, sagte der König auf seine stille Weise. »Was ich dir hier zeigen will, ist das Grab unserer süddeutschen Stammutter, der schönen Else, die mit Markgraf Friedrich, dem ersten Kurfürsten von Brandenburg, in die Mark ging. Sie hat die erste Bindung zwischen Süden und Norden geschaffen.«
Luisens Herz flammte auf. Der Ort und die Stunde rissen sie hin, gaben ihr einen Augenblick der Erkenntnis. »Süden und Norden vereint zu einem einzigen Germanien«, stammelte sie – und dann: »Schwanenritter – Schwanenritter, – auch wir wollen unseren Weg reinen Herzens gehen.«
Sie war im Süden, im Reich. Luise schritt durch die Rokokoanmut des kostbaren Ansbacher Schlosses wie das Ideal der Anmut einer neuen, beseelten Zeit. Ihre Helle wehte durch die Alleen des alten Lustschlosses von Triesdorf, Ikas Sommersitz. Ihre Helle schien dem hohenzollerntreuen Ansbacher der Glanz einer neuen Morgenröte. Es gab keine Worte, groß und erhaben genug, die man nicht auf die Königin anwandte, so, als rede man nur seine Alltagssprache.
Die Königin hielt das ihr auf der Pfaueninsel abgerungene Versprechen. Während ein Ballfest die Prunksäle durchwogte, ging sie mit Hardenberg nach stillgebliebenen Räumen. Wachskerzen beleuchteten kostbarste Dekors einer verblaßten Zeit. Tritonen und Nymphen, auf Gobelins, von Louis quatorze geschenkt, blickten auf die junge, anmutreiche Königin, die, schwer die rechten Worte findend, und bemüht, ihren Mann nicht zu verkleinern, um Hardenbergs Rat bat.
Der Staatskanzler antwortete ihr, er hielte es für notwendig, daß hier, im Süden, sein Einfluß bliebe. Aber Ihre Majestät möge sich beruhigen: wenn Gefahr kommen sollte, würde er in Berlin sein. Darauf gäbe er ihr sein Wort. Jetzt sei keine Gefahr. Auch er glaube an friedliche Entwicklungen. –
Wie gut Friedrich Wilhelm war. Er selbst lud Ika ein, sie auf der Weiterreise zu begleiten.
Nach dem Bayreuth der großen Markgräfin, nach ihrer Eremitage. Dann weiter ins Fichtelgebirge, zu den Heilquellen von Alexandersbad, nahe dem Wunsiedel Jean Pauls. Der König hatte Ika verziehen. Sie freilich tat, als hätte sie nie ihrer Familie grausame Stunden bereitet. Sie blieb die kleine, gute, kindliche Ika! Wie schön war das süddeutsche Land, durch das sie fuhren. Überall wehten die Fahnen – Weiß-Rot für dies Land des Roten Adlers, Schwarz-Weiß für das Reich des Schwarzen Adlers.
Schwarz-Weiß-Rot flatterte zusammen im Sommerwind.
Vor dem langgestreckten, wie unter Alleen begrabenen Schloß von Alexandersbad standen Scharen von Land- und Stadtleuten, herbeigeströmt aus entlegensten Tälern: die Mistelgauer in ihrer wendischen Tracht, die Bernecker, die Kulmbacher, die Hofer Bürger. Ein Festspiel sollte sein auf der alten Luchsburg, dem Felsenlabyrinth in diesem Gebirge der unendlich vielen Täler.
Man fuhr eine breite, sanft ansteigende Waldstraße entlang, vorüber an in Gras und Farren gebetteten Findlingsblöcken von wunderlicher Rundung. Wie ungeheure, graue, schlafende Tiere lagen sie – würden sie sich erheben in einem Atmen?
Der Wald verdichtete sich, die Straße wurde zum Fußsteig.
Luise stand in der wunderlichsten Felseneinöde, umgeben »von der Vorzeit heiligen Schauern«. So weit man blicken konnte im düstern Wald: überall diese runden Steinriesen, diese grauen Kolosse, chaotisch und spielerisch hingeworfen, aufeinandergetürmt. Von dieser märchenhaften Welt ganz bezaubert, wurde ihr, als sei sie in einem verwunschenen Wald. – Musik klang auf: Geputzte Landleute näherten sich, führten das Königspaar und sein Gefolge zu einem geschmückten Platz. Aus den Felsengrotten traten junge Mädchen, junge Burschen, sammelten sich zum Reigen. Ein sonderbarer Herr, behäbig und enthusiastisch, näherte sich unter vielen Verbeugungen dem Königspaar, überreichte ein bedrucktes Blatt. Luise lächelte, grüßte: Jean Paul stand vor ihr, der Freund ihrer Schwester Charlotte.
Sie las den Text der Gesänge, die nun in mühseligen Dialekten aufklangen:
Chor der Oreaden und Najaden.
Seid gegrüßt,
Erhabene,
Den Geistern der Berge und Ströme!
Die Ruine blüht vor Euch;
Blumen opfert das Gebirg;
Der Berg wird zum Throne durch Ihn,
Der Thron ein Olympos durch Sie!
Najaden.
Wir bewohnen bloß vier kleine Flüsse,
Nur das Meer gebar die
schönste Göttin.
Zum Meere eilen die Flüsse,
Zur Schönheit ziehen die Herzen,
Doch auch die Welle schafft die Göttin, und ihr Demant
Faßt das göttliche Bild.
Unsre vier schönen Ströme spiegeln Anadyomene
Als
vier Schwestern zurück.
Betroffen von der Wunderlichkeit dieser Felseneinsamkeit im dunklen Wald, der ihr wie Heidenspuk erschien, hörte Luise zu. »Welch ein kurioser Mann«, flüsterte der König. »Muß ich mit ihm sprechen?«
Luise war beglückt, daß Friedrich Wilhelm wirklich den Dichter in eine Unterredung zog.
Sie selbst wurde umringt von ländlichen und bürgerlichen Ehepaaren, die sich die Ehre ausbaten, Ihre Majestät möge nun gnädigst ihre Blicke über all diese Täler werfen, in deren Dörfern und Städten die treuesten Untertanen wohnten. Luise war es nicht leicht, den rauhen Dialekt, entstellt noch durch wirre Verfärbung der Vokale, zu begreifen. Ein Wort klang in jeder Ansprache wieder auf und in jedem Mund ein wenig anders:
die Kässein, die Kesseina, die Kessina, die Kössei.
Luise lächelte den Sprechern zu.
»Wir werden gerne zu der Kusine gehen«, sagte sie heiter. Und sie eilte dem geschmückten, ländlichen Wagen zu.
Ika flüsterte: »Mon dieu, teuerste Königin, du verstehst die Sprache deiner Völker noch nicht perfekt. Die Kösseine ist ein Berg, nicht eine Kusine. Aber wenn du Berge durchaus Kusinen nennen mußt, so beglücke deine Bildungsfreundin Berg in Berlin mit dem Verwandtschaftstitel.«
Der letzte Gipfel der Kösseine war selbst für Majestäten nur zu Fuß zu erreichen.
Als Luise, an der Seite des Königs, endlich oben stand, umweht von der rotweißen Flagge Frankens und von der Preußenfahne, bewegte sich der Blick über verblauende Wälder, über die schier endlos scheinende Einsamkeit des Gebirges. Im fernsten Sonnenglast, wie ertrunken in Licht, lagen kaum mehr faßliche Ebenen. Die Gegend von Regensburg, von Nürnberg.
Luise dachte an ihre Kinder, dachte an Fritz, den einstigen Erben dieser Provinzen. Sie hielt bebend die Hand ihres Gatten. »Wie lieb ist dieses Land«, flüsterte sie. »Blühendes Hohenzollernland mitten im Reich.«
Der König lächelte: »Bist du glücklich?«
Sie sah ihn aus schimmernden Augen selig an:
»Hohenzollernfahnen über Germanien. Oh, dieses schöne Land – Franken, Franken –«
Sie breitete plötzlich die Arme aus, als wolle sie ihr Herz Wind und Wäldern, Helle und Hügeln entgegenwerfen. Und sie stammelte:
»Mein Germanien, wie lieb' ich dich.«