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Wer an Kolik leidet, nimmt etwas Ingwer, recht viel Zimmt und pulverisirt das. Dann zerquetscht er Salbei (weniger als Ingwer) und Fenchel (mehr als Salbei) und Rainfarn (weniger als Salbei) im Mörser zu Saft und filtrirt ihn. Darauf kocht er Honig etwas in Wein, fügt weissen Pfeffer hinzu, oder, wenn er den nicht hat, etwas nimolus [?entstellt aus humulus, Hopfen?] und vermischt Saft und Pulver. Dann zerquetscht man Entengrütze, zweimal soviel Tormentille, ebensoviel Feldsenf und von dem Kraute, auf dem die kleinen Kletten wachsen, weniger als Entengrütze in einem Mörser zu Saft, thut ihn in ein Säckchen, giesst den mit dem Pulver vermischten Honigwein darüber und stellt so einen Lautertrank her. Wer an der Kolik leidet, trinkt davon, soviel er in einem Zuge trinken kann, nüchtern und Abends, wenn er zu Bette geht …
[Diese Proben werden genügen, um ein Bild von dem Heilverfahren der Hildegard zu geben. Aus dem Rest ihres Werkes führe ich nur noch zwei Absätze an:]