Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Verfehlter Beruf

(1905)

Bei meinem letzten Aufenthalt in Florenz lernte ich einen jungen Bildhauer kennen, Giggi Calandra, der eben begonnen hatte, in Ausstellungsberichten als ein aufgehender Stern am Kunsthimmel Italiens rühmlich genannt zu werden.

Einer meiner deutschen Freunde, dessen Gattin in Florenz gestorben war, hatte ihre Büste bei ihm bestellt, da er gerade mit seinen Bildnissen Glück gemacht und die junge Frau ein paarmal gesehen hatte. So ging ich in das am Rande der Stadt gelegene Atelier, um zu sehen, wie weit die Arbeit gediehen war, und meinem Freunde darüber zu berichten.

Der Künstler empfing mich mit kühler Höflichkeit, wie ein Mann, der nicht gern bei der Arbeit gestört sein will. Auch als ich ihm den Zweck meines Besuches mittheilte, verneigte er sich schweigend und führte mich zu der Büste, an die er eben die letzte Hand anzulegen schien. Erst da ich ihm meine Bewunderung ausgesprochen hatte und er sah, daß ich ihren Werth nicht nur in Betreff der Ähnlichkeit, sondern auch als künstlerische Leistung zu schätzen wußte, thaute er ein wenig auf und klagte, daß er sich mit unzulänglichem Material, ein paar Photographieen und seinen flüchtigen Erinnerungen habe behelfen müssen. Nach dem Leben würde er wohl Besseres zustande gebracht haben.

Der ruhige Ernst, mit dem er sprach, und der seltsam düstere Ausdruck seines Gesichts befremdeten mich, da sie zu einem Künstler, der in der Vollkraft seiner jugendlichen Jahre stand und sich verheißungsvoller Erfolge rühmen konnte, nicht zu passen schienen. Ich hörte später, daß er die Dreißig bereits erreicht hatte. Doch machte das feine, scharfgeschnittene Gesicht, bartlos und von bleicher Farbe, einen jüngeren Eindruck, trotz des Schattens über der Stirn und den finsteren, fast trotzig blickenden Augen. Dichtes schwarzes Haar, kurzgeschoren, krauste sich um den merkwürdig kleinen Kopf, der auf einer mittelgroßen, gedrungenen Gestalt saß. In jeder Linie der breitschultrigen aber schlanken Figur sprach sich eine ungewöhnliche elastische Kraft aus, und wenn er die Arme hob, um eine der Marmorarbeiten auf ihrem Sockel zu drehen, traten unter der leichten Leinwandblouse die Muskeln wie bei einem Athleten straff hervor.

Nachdem ich die Büste hinlänglich von allen Seiten betrachtet hatte, sah ich mich auch nach den anderen Stücken in der Werkstatt um. Ein Gehülfe arbeitete an dem Grabdenkmal, dessen Gipsmodell schon auf der letzten Ausstellung mich gefesselt hatte, einem Todesengel, der einen in tiefer Ruhe hingestreckten jungen Krieger auf die Stirn küßte. Die Ausführung in Marmor war ziemlich weit gediehen, und die große Schönheit des Werks trat in dem edlen Material noch ergreifender zutage. Auf den Gesimsen an den Wänden standen die Abgüsse von einigen Büsten und kleine Thonskizzen, dazwischen Hände und Füße über dem Leben abgeformt und ein paar Photographien nach größeren Sculpturen, die sämtlich zum Schmuck von Gräbern dienten. In all diesen war ein energisches Formgefühl und eine feine geistige Empfindung zu erkennen, die von dem Talent des jungen Meisters die günstigste Vorstellung gaben.

Lauter Todtenopfer! sagte er mit einem seltsamen Rümpfen der Lippe, als ich ihm meine Bewunderung aussprach. Wenn unsereins leben will, muß er sich in den Dienst des Todes stellen. Wer trägt sonst nach Marmorsachen Verlangen, die über das Porträt hinausgehen! Aber freilich, ein junger Mensch kann nicht verlangen, daß man ihm große monumentale Aufträge gibt. Übrigens darf ich nicht klagen. Ich habe erst neulich eine Bestellung bekommen, die mich freut. Eine Gruppe, die ich ziemlich aussichtslos nur zu meinem Vergnügen entworfen hatte, soll ich für einen reichen Amerikaner in Marmor ausführen. Wenn es Sie interessiert, kann ich sie Ihnen zeigen. Ich bin noch nicht wieder darangegangen, da ich noch auf den Block, den ich in Carrara bestellt habe, warten muß.

Er öffnete ein Seitenpförtchen und ließ mich in einen kleineren Raum eintreten, der ganz von Sonne durchflutet war. Die breite Thür gegenüber stand offen, und ich sah in ein Gärtchen hinein, über dessen Orangen- und Granatbäume hinweg der Blick zu den Höhen von Fiesole, über Vignen und Villen schweifte. Ein süßer Blütenduft wehte herein, und Vögel sangen in den Zweigen draußen.

An den Wänden waren keine Skizzen und Abgüsse aufgehängt, in der Mitte aber stand ein Bildwerk, von dem der Meister jetzt behutsam das nasse graue Tuch, das es verhüllt hatte, wegzog. Er hatte mir schweigend angedeutet, daß ich mich auf ein kleines Sopha setzen möchte, das unter einem Oleanderstrauch der Gruppe gegenüberstand. Als sie nun frei war, ließ er mich eine Weile den Anblick von der Vorderseite genießen und drehte dann langsam, in größeren Pausen, die Scheibe, auf der das erst im Thon vorhandene Werk aufgebaut war.

Ich war so überrascht und entzückt, daß mir zuerst jedes Wort versagte, ein Verstummen, das der Künstler im rechten Sinne verstand. Als die Drehung dann vollendet war, trat er an die Schwelle des Gärtchens und drehte mir den Rücken, als ob ihn nach einer Aussprache durchaus nicht verlangte.

Auch ich hütete mich, die Stimmung reinen künstlerischen Genießens, die so selten ist, durch irgend ein Wort, und wär's nur ein Naturlaut der Bewunderung, zu stören. Denn es war ein Werk, wie ich seinesgleichen gesehen zu haben mich nicht erinnerte.

Auf einem niederen Schemel saß die nackte Gestalt des Herkules, auch ohne die Löwenhaut, die ihm vom Haupt über den gewaltigen Nacken hing, an der Bildung der herrlichen Glieder erkennbar. Er hielt in den nervigen Armen einen Spinnrocken und sah mit einem wundersamen Ausdruck von Würde und Trauer gerade vor sich hin, den Kopf nur ein wenig emporgewendet, als lausche er einer Stimme, die ihm von oben zusprach. Hinter ihm stand, sich dicht an ihn schmiegend, das schöne Weib, das den Starken gebändigt hatte, von so hohem Reiz des voll aufgeblühten Leibes, daß man begriff, wie unwiderstehlich sie selbst über den Mächtigsten aller Heroen die Herrschaft errungen hatte. Sie hatte den Kopf zu ihm hinabgeneigt, ihre weiche Brust an seine Schulter gedrückt, die Arme aber, die voll und doch schlank waren, unter seinem Halse zu einer Fessel geschlungen, der sich zu entwinden kein Halbgott die Kraft gehabt hätte.

Das Unfertigste war der Kopf dieser Omphale, die Züge des Gesichts nur skizziert, doch der listig triumphierende Ausdruck, der zu der Situation paßte, schon deutlich erkennbar. Es fiel mir nur die sehr jugendliche Bildung der Wangen und des Halses auf, die zu den reifen Formen der nackten Gestalt im Widerspruch stand. An antike Vorbilder erinnerte nichts in dem wundersamen Werk. Doch obwohl in beiden Figuren die Modelle noch durchschimmerten, war doch der Fluß und Zusammenklang der Linien, von jeder Seite gesehen, so harmonisch entworfen und so fein durchgebildet, daß ein Glanz idealer Schönheit die ganze Gruppe verklärte.

Ich besann mich eben, daß es nun doch wohl Zeit wäre, mich aus meiner Versunkenheit aufzurichten und dem jungen Meister wenigstens mit einem Händedruck zu danken, da öffnete sich das Pförtchen, und herein trat, ein Knäbchen auf dem Arm, eine junge Frau, die offenbar nicht erwartet hatte, hier einen Fremden zu finden.

Sie war nachlässig gekleidet, in einem Anzug, wie ich ihn an den Frauen in den Bergen Roms gesehen hatte. Eine schwere Last schwarzer Flechten lag auf dem gewölbten Nacken, große goldene Reife hingen in den feinen Ohren und bewegten sich bei jedem Schritt. So waren mir die Frauen und Mädchen in Arriccia und Albano begegnet. Die volle Brust umschloß ein schwarzes Mieder, das Hemd darunter war mit einer breiten goldenen Nadel oben unterm Halse zugesteckt, und der vielfaltige blaue Rock fiel bis an die Knöchel hinab, darüber eine rothgemusterte Schürze. Das Kind, das nicht über ein Jahr alt sein konnte, war nur mit einem Hemdchen bekleidet, das hatte sich aber verschoben und ließ ein Körperchen von entzückender rosiger Frische und Anmuth frei. Als es mich erblickte, wand es sich heftig strampelnd mit den kleinen drallen Beinchen und drückte den runden Kopf ängstlich gegen das Gesicht der Mutter, die es streichelnd beschwichtigte.

Ich war von der Schönheit dieser lebenden Gruppe so hingerissen, daß ich unbeholfen aufstand und mich nur stumm verbeugte. Auf den ersten Blick in das reizende junge Gesicht hatte ich erkannt, daß ich das Urbild der Omphale vor mir hatte, bis auf den listigen Ausdruck in Mund und Augen.

Sie selbst mußte mit dem raschen Instinct des Weibes gemerkt haben, was in mir vorging, und daß ich sie mit dem Bildwerk verglich. Das Blut stieg ihr plötzlich in die bleichen, etwas gebräunten Wangen, und sie war offenbar so bestürzt, daß sie meinen Gruß mit keiner Miene oder Bewegung erwiderte. Sie schritt rasch an uns vorbei auf den Mann zu, der sich bei ihrem Eintritt umgewendet hatte, und sagte ihm halblaut etwas, was ich nicht verstand.

Verzeihen Sie, wandte er sich an mich, ich werde abgerufen. Doch nur auf fünf Minuten. Meine Frau wird Ihnen so lange Gesellschaft leisten. Der Herr hat sich die Büste der deutschen Signora angesehen, Nina. Vielleicht zeigst du ihm unsern Garten.

Er ging rasch hinaus und ließ uns allein.

*

Ich sah an der Miene der jungen Frau, daß auch sie mich am liebsten allein gelassen hätte. Doch blieb sie ruhig nah am Eingang zum Garten stehen und beschäftigte sich mit dem Bübchen, das nun auch seine großen Augen von der Mutter weg auf den fremden Mann richtete.

Ich näherte mich ihr nicht, sondern fing von meiner Stelle aus mit ihr zu plaudern an, indem ich sagte, es sei doch hier innen kühler, als in der Mittagsglut des Gärtchens draußen. Sie nickte nur leise statt aller Antwort. Erst als ich fragte, ob sie eine Toscanerin sei, was mir ihrer Kleidung nach nicht glaublich scheine, vielmehr hielte ich sie für ein Kind der Sabiner Berge, belebte sich das schöne stille Gesicht, und sie erwiderte, sie sei aus Albano und erst vor zwei Jahren nach Florenz gekommen, da sie ihr Mann hiehergeführt habe. Auf meine Frage, ob sie sich leicht eingewöhnt habe, hob ein Seufzer ihre Brust. Nein, sie denke Tag und Nacht an ihre Berge und das Haus und die Vigne ihrer Eltern. Aber wo sie ihr Kind geboren, müsse ja ihre Heimath sein.

Dabei zog sie das kleine Gesicht an ihre Lippen und küßte es in überströmender Zärtlichkeit.

Ich sagte noch dies und das, und sie wurde etwas zutraulicher. Alles, was sie antwortete, in wenig Worten, die aber eine feine, unverbildete Natur verriethen, hatte jenen warmen, tiefen Klang, der die weiblichen Stimmen im Süden so bezaubernd macht.

Da trat der Mann wieder herein, nickte ihr zu und streichelte den Krauskopf des Kindes. Die Frau verneigte sich gegen mich mit einer ruhigen, hoheitsvollen Geberde, die keiner hochgeborenen Dame Schande gemacht hätte, und ließ uns allein.

Lieber Meister, sagt' ich, als sich das Pförtchen hinter ihr geschlossen hatte, Sie sind einer der beneidenswerthesten Sterblichen, die mir je begegnet. Jung und im vollen Besitz der Gaben und Kräfte, die Ihnen die gütige Mutter Natur verliehen hat, der glücklichste Gatte und Vater und in der Lage, eine so edle Kunst, für die Sie geboren sind, frei nach Herzenslust ausüben zu können, in einem Beruf, der Ihnen Ruhm und Gold in Fülle bringen wird – wahrhaftig, Sie müßten ein Ungeheuer von Undank sein, wenn Sie nicht am Morgen und Abend eines jeden Tages den Göttern danken wollten, die Ihnen ein so seltenes Loos gegönnt haben.

Sein Gesicht hatte einen eigenthümlichen Ausdruck erhalten, während ich sprach. Er stand schweigend eine Weile mir gegenüber, die Augen düster zu Boden gesenkt, den Mund von einem bitteren Lächeln umspielt. Endlich sagte er, immer mit abgewandtem Blick: Meinen Sie? Und wenn ich nun wirklich ein solches Ungeheuer wäre?

Ich sah ihn erstaunt an. Der Gedanke an ein körperliches Leiden, das in allem Glück ihm das Leben verbitterte, konnte diesem jungen Herkules gegenüber nicht aufkommen. Seine Schwermuth mußte ihren Grund in seinem geistigen oder sittlichen Naturell haben.

Ich kann mir nur denken, warf ich hin, daß Ihr Ungenügen das nämliche sei, an dem so viele begabte Künstler kranken, daß Sie selbst nach der glänzendsten Offenbarung ihres Talents das Ideal, dem sie nachstreben, hoch über sich sehen und verzweifeln, es je zu erreichen. – Und um ihn darüber zu beruhigen, daß ihm das Höchste nicht versagt bleiben werde, fing ich nun an, alles, was ich an der Omphale-Gruppe Herrliches bewundert hatte, ihm aufs wärmste vorzuhalten.

Er zuckte die Achseln, warf einen gleichgültigen Blick auf das Werk und deckte die nassen Tücher wieder darüber.

Sie übertreiben, sagte er. Aber wenn Sie auch Recht hätten, das kann nun alles nichts helfen. Ich weiß selbst, daß ich ein gewisses Talent habe, Bildwerke zu schaffen, aber meinen eigentlichsten Beruf habe ich dennoch verfehlt, darüber kann kein Ruhm und Erfolg und alles Gold der Welt mich nicht trösten.

Und was halten Sie für Ihren eigentlichen Beruf?

Thaten zu thun, nicht Figuren zu kneten, meine ganze Person einzusetzen auf Tod und Leben, nicht bloß mit den Händen zu arbeiten, ecco!

Er ließ sich auf das Ruhebänkchen sinken und stützte den Kopf in die Hände. Ich sah ihn mit grenzenlosem Erstaunen an und sann vergebens auf eine Erwiderung. Mir war einen Augenblick, als hätte ich es mit einen Irrsinnigen zu thun.

Er schien das zu fühlen, hob den Kopf in die Höhe und blickte sehr ernsthaft zu mir auf.

Sie können das nicht begreifen, sagte er. Wer würde das auch verstehen, der nur nach dem äußeren Schein urtheilte, nicht wüßte, wie das alles gekommen ist und wie mir dabei zu Muthe war. Da ich mich doch einmal so weit herausgelassen habe, mögen Sie mich nun auch weiter anhören, damit Sie mich nicht für verrückt halten.

Nun fing er an, mir von seinem Leben zu erzählen.

Es kam wunderlich heraus aus dem nur halb geöffneten Munde, in abgerissenen Sätzen, wie wenn er ungern in die vergangene Zeit zurückblickte und sich seine Bekenntnisse abringen müßte. Er hatte vorher in reinem Italienisch gesprochen: jetzt bekam seine Rede einen mundartlichen Klang, und ich hatte zuweilen Mühe, ihn zu verstehen.

Er war in einem kleinen Bergnest der Abbruzzen zur Welt gekommen, als einziger Sohn eines Mannes, der eine Vigne besaß und daneben einen Waarenhandel betrieb. Unter seinen Nachbarn war er der wohlhabendste, was freilich wenig besagen wollte, aber sie hatten ihn darum zum Sindaco gewählt. Der Sohn hatte als kleiner Knabe die Ziegen hüten müssen, die auf den Berghalden das spärliche Gras abweideten, und wie er davon sprach, das sei seine glücklichste Zeit gewesen, so einsam in der freien Natur bei Wind und Wetter, leuchteten ihm die finsteren Augen.

Dann war er in die Schule gekommen, und obwohl er den Zwang des Stillsitzens und die Mühe des Lernens peinlich empfand, hatte ihn der Ehrgeiz doch gestachelt, der Erste in seiner Klasse zu werden. Nicht bloß dem Lehrer, sondern auch seinen Kameraden gegenüber. Denn als Sohn des Sindaco und da er seine leiblichen Kräfte fühlte, glaubte er sich berechtigt, niemand über sich kommen zu lassen, sondern als ein kleiner Tyrann in seinem Reich sich gefürchtet zu machen. Das hatte ihm viel Haß und Feindschaft zugezogen und Kämpfe, die oft blutig endeten. Immer aber war er Sieger geblieben und mit stiller Freude sich des Überschusses von Kraft in seinen jungen Gliedern bewußt worden.

Als er dann mit fünfzehn Jahren aus der Schule kam, hatte ihn der Vater bei einem Steinmetz in die Lehre gegeben. Nahe bei dem armen kleinen Ort lag ein reiches Kloster, dessen alte Kirche war durch ein Erdbeben so beschädigt worden, daß sie bis auf den Grund abgetragen und wieder aufgebaut werden mußte. Da gab es für Jahre zu thun, und dem jungen Gesellen war's recht, da er in diesem Gewerbe doch seine Fäuste brauchen und nicht als Schneider- oder Schusterlehrling in einem dumpfen Loch hocken mußte.

Dabei zu bleiben dachte er freilich nicht. Sein Sinn stand danach, das Soldatenhandwerk zu treiben und sich irgendwie und wo durch kühne Kämpfe auszuzeichnen. Er hatte unter den wenigen Büchern, die ihm der Lehrer geliehen, auch ein Leben Napoleons und eine kurzgefaßte Geschichte Italiens gelesen, da war seine Phantasie erfüllt worden mit kriegerischen Bildern, und eine leidenschaftliche Liebe zu seinem Vaterlande hatte sich seines stolzen jungen Herzens bemächtigt. Vorläufig mußte er seinen Thatendrang an den Steinen auslassen, die er in der Werkstatt zu behauen bekam, darunter, da er sich geschickt anstellte, mit der Zeit auch feinere Arbeiten an Gesimsen und Kapitellen, zu denen der Meister ihm die Modelle gab. Er fand bald Gefallen daran, mehr aber an einem Streifzuge durch die Berge, bei dem er die Carabinieri begleiten durfte. Eine Räuberbande machte schon seit Jahren die wilde Gegend unsicher, doch erst spät entschloß sich die Regierung, eine größere Macht gegen sie aufzubieten, und da der junge Eingeborene alle Steige und Schliche in dem unwegsamen Gebirge kannte, nahm man ihn gern als Führer mit. Das hatte sich als sehr nützlich erwiesen. Nach langem Umstellen und Vordringen in die dunkelsten Schluchten war man dazu gelangt, die zehn oder zwölf Banditen zu umzingeln, noch ein verzweifelter Kampf, in dem auch der Sohn des Sindaco verwundet wurde, nachdem die Hälfte der Bande getödtet, die andere Hälfte, darunter der berüchtigte Hauptmann Calabresino, gefangen und gefesselt abgeführt worden war, und die Gegend konnte wieder aufathmen.

Als der Künstler dies schilderte, sagte ich mir im stillen, daß nicht bloß ein Bildhauer, sondern auch ein Dichter in ihm stecke, jedenfalls ein homme d'action.

Die Erinnerung hatte ihn so erregt, daß er aufstand, eine Cigarrette anzündete und am Eingang zum Garten eine Weile frische Luft schöpfte.

Dann fuhr er gelassen wieder fort.

Seine ganze Hoffnung hatte er darauf gesetzt, zum Militär einberufen zu werden. Trug er einmal die Uniform, so gedachte er, den Widerstand seines Vaters zu besiegen und als Soldat seinem eigentlichen Beruf treu zu bleiben.

Doch zu seinem tiefsten Kummer hatte er sich freigeloost.

Eine so düstere Melancholie habe ihn infolge dieses Fehlschlages befallen, daß er erkrankte und seine Eltern in Sorge um sein Leben kamen. Zu dieser Zeit hatte sich ein Verwandter seiner Mutter, der in Florenz als Baumeister ein blühendes Geschäft betrieb, erboten, den jungen Menschen zu sich zu nehmen und ihm Arbeit bei sich zu geben. Es war zwar nicht die Erfüllung seines heißesten Wunsches, immerhin aber kam er dadurch von seiner engen Umgebung weg in die weite Welt, und vielleicht öffneten sich ihm draußen noch andere Wege, sein Ziel dennoch zu erreichen.

Was ich in Florenz erlebte, sagte er, würde jeder Andere für ein besonderes Glück gehalten haben. Ich wurde liebevoll aufgenommen, und die Augen gingen mir auf über die tausend Wunder der Kunst, die hier versammelt sind. Und wie denn der Mensch ein nachahmendes Thier ist, ließ es mich nicht ruhen, bis auch ich versucht hatte, ob ich etwas Schönes hervorbringen könne. Da mein Meister es an gutem Willen, mich vorwärts zu bringen, nicht fehlen ließ, machte ich auch rasche Fortschritte und gewann schon bald etwas Beifall und auch Geld, daß ich meinen Eltern davon schicken konnte. Zufrieden in mir selbst aber machte mich das nicht. Es war ein zahmes Thun, wobei nur ein kleiner Theil meiner Kraft ins Spiel kam. Und doch, eine Gelegenheit, den ganzen Mann einzusetzen, Gefahren zu trotzen und Mühsale zu bestehen zu einem glorreichen Zwecke, gab es ja nicht mehr. Italien war gemacht, die schweren Kämpfe, durch die es gelungen, lagen hinter mir, und als Friedenssoldat die Waffen nur bei Paraden blitzen zu lassen, das war nicht mein Geschmack.

Als es aber wieder Ernst wurde, als wir in Afrika zu thun bekamen, da war ich kein freier Mann mehr.

Sehen Sie, sagte er, indem er auf die Herkulesgruppe deutete, das hier ist mein Schicksal.

Ich bin eines Tages in den Albaner Bergen einem Mädchen begegnet, dessen Wuchs und Antlitz und wie sie ihre Glieder bewegte, mir das Blut heiß durch die Adern trieb. Ich hatte mich damals gerade vergebens nach einem Modell zu einer Brunnenfigur umgeschaut, das schien mir nun wie durch eine besondere Gunst des Himmels hier entgegenzukommen. Sie war die Tochter ehrenwerther Landleute, die eine Oliveta und einen Weinberg besaßen und sich nur eben durchschlugen. Aber ich mochte ihnen Tausende bieten, sie wiesen meinen Antrag, mir das Mädchen zu einem ganz ehrbaren künstlerischen Zweck zu überlassen, mit Entrüstung ab. Da blieb mir nichts übrig, als die Nina zu heirathen.

Ich war nur mit den Augen in sie verliebt. Das Herz aber kam nach. Denn ich könnte mir kein besseres, treueres und liebevolleres Weib wünschen, und das Kind, das sie mir geschenkt, würde vollends jeden Anderen mit der stolzesten Vaterfreude erfüllen. Und doch – die Arme, die Omphale dem Herkules um den Hals schlingt, drücken ihn schwerer als eine eherne Fessel.

Er sprang auf und ging ein paarmal mit hastigen Schritten in dem kleinen Raum auf und ab. Dann stand er mit düsterer Miene, in dem dichten Haar wühlend, still und sagte mit den Zähnen knirschend: Maledetto! Hier hocken müssen und an Steinblöcken meißeln, während unsere armen Landeskinder im glühenden afrikanischen Sande verschmachten, oder für die Ehre Italiens sich von halbwilden Feinden niedermetzeln lassen! Und nicht zu ihnen können, weil man Pflichten als guter Bürger gegen Weib und Kind hat! Und ein Gewissen, das einen zurückhält, wenn man alles von sich werfen und thun will, wozu das Herzblut einen treibt und was doch wahrlich kein frevelhaftes Gelüste ist. Denn sein Vaterland zu lieben, mehr als alles, was einem sonst theuer ist, kann kein Verbrechen sein. Aber freilich, wenn Die, die am Ruder sitzen, eine so tolle Politik treiben, – jedes Abenteuer mitzumachen, in das sie unser armes Italien verstricken, das wäre das Opfer nicht werth, das ich bringen müßte. Vor dreißig Jahren – als Italien erst noch gemacht werden mußte – da alles im Stich lassen, seine Kunst, sein Weib und Kind – oh! – damals hätt' ich leben sollen!

Plötzlich fuhr er sich mit der Hand über die Stirn, wie um ein schwarzes Heer von Gedanken wegzujagen, und sagte mit ruhigerer Stimme: Verzeihen Sie, Herr, daß ich Ihnen all das Trübselige und Verzweifelte gebeichtet habe. Sie können mir ja nicht helfen. Ich bin zu spät in die Welt gekommen. Ich hätte zur Zeit der Renaissance geboren werden sollen, wo ein richtiger Mann immer die Faust am Dolch hatte, statt sie in der Tasche zu machen. Wenn ich das Leben des Cellini lese, sage ich mir, der war beneidenswerth. Aber ich+...!

Glauben Sie, lieber Freund, versetzte ich, daß es Cellini nicht doch mehr Freude gemacht hat, seinen Perseus so herrlich zustande zu bringen, als dem und jenem unter seinen Feinden eine coltellata zu versetzen? Und daß er sich mit Vergnügen von irgend einem Condottiere hätte anwerben lassen, bloß um statt seiner geliebten Kunst das Waffenhandwerk einmal zu versuchen?

Er zauderte mit der Antwort. Wer weiß! sagte er dann, ein wenig unsicher. Wenn er ein großes Italien um sich gehabt hätte und für dessen Ruhm einstehen müssen, vielleicht auch das! Jedenfalls war er ein freier Mann und konnte seinem Herzen folgen, wenn er eingesehen hätte, das sei sein wahrer Beruf.

Der Gehülfe aus dem Atelier nebenan trat ein mit irgend einem Anliegen. Ich verabschiedete mich herzlich von dem Künstler, der mir in der kurzen Stunde so nahe gekommen war, und auch er drückte mir warm die Hand. In vierzehn Tagen, sagte er, denke ich mit der Büste fertig zu sein. Wenn Sie mir dann wieder die Ehre schenken wollen+...

Ich versprach's und verließ das Haus.

*

Die Frist war fast verstrichen, auch meines Bleibens in der Arnostadt sollte nun nicht länger sein. Am Tage vor der Abreise, übermorgen, wollte ich mein Versprechen einlösen, die Büste noch einmal betrachten und über die Art der Absendung mit dem Künstler Rücksprache nehmen.

Da saß ich eines sonnigen Nachmittags im Café, in eine italienische Zeitung vertieft, ohne sonderliches Interesse, da mich die Parlamentsverhandlungen wenig kümmerten, als mein Blick plötzlich auf eine Spalte fiel, in der ein ausführlicher Bericht über eine erst kürzlich vorgefallene Räubergeschichte zu lesen war.

Sie hatte in den Abbruzzen gespielt, in der Nähe eines Klosters, dessen Name mir fremd war. Desto bekannter klang mir der Name der Ortschaft, deren Einwohner durch die verwegenen Streifzüge der Bande seit einem halben Jahre beunruhigt worden waren. Es handelte sich in der That um den Geburtsort meines jungen Meisters, und das Haupt der Banditen hieß Calabresino.

Er habe, hieß es, sobald er seine zwölfjährige Galeerenstrafe verbüßt, sich sofort wieder in die ihm wohlbekannte Gegend gewendet und sein altes verbrecherisches Gewerbe wieder aufgenommen, jetzt mit um so größerer Wildheit und Ruchlosigkeit, weil er Rache zu nehmen gedachte an denen, die damals zu seiner Gefangennahme mitgeholfen hatten. Diesmal aber habe die Regierung sofort wirksame Mittel ergriffen, ihn unschädlich zu machen. Doch sei es selbst dem ansehnlichen Aufgebot der bewaffneten Macht nicht leicht gelungen, des tollkühnen Gesellen und seiner Helfershelfer habhaft zu werden. Sie seien jedes Schlupfwinkels in dem unzugänglichen Felsgebiet kundig gewesen, und die Einwohner hätten dem Gesindel sogar Vorschub geleistet, von den Drohungen des Anführers eingeschüchtert.

Erst vor acht Tagen habe der Streifzug gegen den Calabresino zu einem glücklichen Erfolge geführt. Ein aus der Gegend gebürtiger junger Mann – ich las mit Entsetzen den Namen des Bildhauers – habe es nicht länger ertragen, seine Heimath in der Gewalt der ruchlosen Gesellen zu sehen, und sei von Florenz aufgebrochen, um den Truppen zu Hülfe zu kommen. Durch seine kluge und energische Organisation des Gebirgskrieges sei es denn auch in kurzem gelungen, die Bande in einen Hinterhalt zu treiben, aus dem kein Entrinnen war, alle Mordbuben hätten theils den Tod gefunden, theils sich ergeben, auch der Anführer, der Calabresino, habe dem wüthenden Angriff des löwenstarken jungen Künstlers erliegen müssen, doch erst nachdem er selbst in verzweifelter Vertheidigung Mann gegen Mann seinem Gegner das Messer ins Herz gestoßen.

Noch am selben Abend sei der treffliche junge Mann verschieden, mit ihm eine Hoffnung der Kunstwelt Italiens zu Grabe getragen worden.

*

Ich war tief erschüttert.

Die furchtbare Nachricht ging mir so nah, als hätte sie einen Freund betroffen, mit dem ich Jahre lang verbunden gewesen wäre.

So hatte der Unglückliche denn doch alles, was das Leben ihm Schönes und Freundliches bot, weggeworfen, um in seinem vermeintlichen »wahren Beruf« zu sterben. Nicht die weichen Arme seines jungen Weibes, nicht das Lallen seines Kindes hatten ihn zurückhalten können. Seine Kunst, sein junger Ruhm galten ihm nichts gegen den leidenschaftlichen Drang, Leib und Leben daranzusetzen, um, wie der alte Halbgott, das Land von Ungeheuern zu säubern.

Ich saß eine Weile und sann den wundersamen dunklen Fäden nach, die die Geschicke der Menschen lenken. Dann erhob ich mich, verließ das Café und schlug den Weg nach der Werkstatt ein, deren Meister mich nun nicht mehr an seiner Schwelle begrüßen sollte.

Auf mein Anpochen mit dem Thürhammer öffnete sich im oberen Stock, wo die Wohnräume lagen, ein Fenster, eine Dienerin streckte den grauhaarigen Kopf heraus und fragte mürrisch, was ich suche. Der Herr sei todt. Auf meine Frage nach der Frau antwortete sie kurzangebunden, die sei im Garten, empfange aber Niemand. Dann schlug sie das Fenster zu und ließ mich unten stehen.

Ich konnte mich aber nicht entschließen fortzugehen, ohne sie gesehen und mich erkundigt zu haben, ob sie nicht irgendwie meines Beistandes bedürfe. Aufs Gerathewohl suchte ich die Thür des Ateliers zu öffnen; sie gab wirklich meinem Drucke nach, und ich trat aus der hellen Sonne in den düsterlichen Raum, aus dem ein kühler Steingeruch – wie aus einer Gruft, wollte mir's scheinen – mir entgegenwehte.

Niemand war drinnen. Das marmorne Grabdenkmal, an dem vor zwei Wochen der Gehülfe gearbeitet hatte, sah mich an, wie wenn es nun seine Bestimmung gewechselt hätte und den darstellt, der es geschaffen, der ja auch im blutigen Kampf gefallen war. Die Büste der deutschen Frau stand auf ihrem Postament, nun ganz vollendet. Ich hielt mich aber nicht dabei auf, sondern ging in das kleinere Gemach, wo die Herkulesgruppe stand. Sie war mit dem grauen Tuch bedeckt. Doch wie ich einen Zipfel davon aufhob, sah ich, daß der Thon ganz eingetrocknet und schon rissig geworden war. Seit den acht Tagen, da die Trauerkunde in das Haus gekommen war, hatte niemand daran gedacht, die Umhüllung frisch anzufeuchten. Das herrliche Werk ging seinem Verfall entgegen.

Doch auch dabei verweilte ich nicht. Es trieb mich zu der Unglücklichen, die ich vor kurzem in diesem Raum in der Fülle der Schönheit und des Glücks gesehen hatte. Ich brauchte nicht lange mich nach ihr umzusehen.

Im Gärtchen, nah am Hause, fand ich sie, im Schatten eines Granatbaumes auf dem Grasboden kauernd, vor ihr auf einer ausgebreiteten Decke das Knäbchen schlafend, nur mit einem leichten Tuch zugedeckt, aus dem, da es so heiß war, die Beinchen sich frei gemacht hatten. Die Mutter schien es nicht zu achten. Sie selbst war nachlässiger gekleidet als damals, eine Flechte ihres Haares hatte sich aus dem schweren Netz im Nacken gelöst, die Ärmel hatte sie hoch aufgestreift, die Füße steckten nackt in den ausgetretenen Hausschuhen. So hockte sie am Stamm des Bäumchens, den Blick auf das Kind geheftet, und sang mit leiser Stimme ihr Ninna nanna, während ein Vögelchen im Wipfel eines Olivenbaumes dazu zwitscherte.

Als ich mich näherte, schien der Klang meines Schrittes sie aus einem tiefen Traum aufzuwecken, doch nicht so ganz, daß sie mich wiedererkannt hätte, denn ihr irrer Blick sah starr zu mir auf. Dann aber rührte sich das Kind, stieß die Decke vollends zurück und fing kläglich an zu weinen. Sogleich nahm sie es auf ihren Schooß mit leisen, liebkosenden Worten, öffnete das Hemd über ihrer linken Brust und legte den Knaben daran, der rasch zu wimmern aufhörte und begierig zu saugen anfing.

Meine Gegenwart hatte die Frau, so schien es, völlig vergessen. Denn scheu und züchtig, wie sie mir zuerst begegnet war, hätte sie jetzt gewiß nicht Schulter und Busen meinen Blicken preisgegeben. Ich erkannte mit tiefer Bewegung, daß der Ärmsten, seit sie ihren Gatten verloren, die ganze Welt wie in einen Abgrund versunken und nur die Sorge für ihr Kind lebendig geblieben war.

Ich wagte es trotzdem, noch einmal zu versuchen, ob die Dämmerung ihres Bewußtseins aufzuhellen wäre. Aber der verständnißlose Blick, mit dem sie auf meine leise Anrede mich ansah, das traurige Lächeln, als sie dann wieder auf den Säugling blickte, ließen mir keinen Zweifel, daß jede Bemühung vergebens war. So wandte ich mich hinweg und ging durch die beiden Atelierräume wieder auf die Straße hinaus.

Draußen aber zauderte ich noch. Ich überlegte, was sich thun ließe, um die Zukunft der Ärmsten und ihres Kindes zu sichern, nachdem ihr Schützer und Versorger sie verlassen hatte. Ich wollte eben den Klopfer rühren, um mich bei der alten Dienerin zu erkundigen, als ein schwarzgekleideter bejahrter Herr sich dem Hause näherte. Er sah mich verwundert an; doch als ich mich zu erkennen gab, schüttelte er mir freundlich die Hand und nannte mir seinen Namen. Es war der Verwandte der Mutter, von dem mir der Künstler gesprochen, der Baumeister, der ihn als Jüngling zu sich nach Florenz genommen und zum Bildhauer erzogen hatte. Die Thränen standen ihm in den guten alten Augen, als er uns von seinem Gram um das verlorene junge Leben sagte. Was hätte die Welt nicht noch von ihm zu sehen bekommen, wenn er sein Blut hätte zügeln können! Ma era mezzo matto. So sind sie alle in unseren Bergen, und Mancher endet nicht besser. Aber um Keinen wär's so schade wie um ihn.

Wir haben ihn bei dem Kirchlein begraben, zu dem er die Steine behauen hat. Die arme Nina, seine Frau, werde ich zu ihren Eltern nach Albano zurückbringen. Es ist dort schön, und sie wird mit ihrem Kinde in der Heimath gut aufgehoben sein. Aber lachen und sich der Sonne freuen, wird sie nie mehr. In ihrem Innern ist etwas gebrochen, was nie mehr heilen wird.

– – – – – –

 


 << zurück weiter >>