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Während im Lager sich diese stürmische Scene abspielte, saß Rothari's Bruder in der Kiesgrube unterhalb der Brücke und schaute träumerisch der vorüberrauschenden Welle des grünen Nicer nach. Der Sturm warf seinen Schaum in den Schilf am Ufer, wo er schleimig hängen blieb. Langbeinige Wasserfliegen erregten weitere und weitere Kreise in den stehenden Uferpfützen; hie und da platschte ein Frosch in das Wasser, der den kreisenden Reiher noch rechtzeitig wahrgenommen hatte. Sonst herrschte die tiefste Stille in der Grube, die der Strom in das hohe Ufer gerissen hatte und zu der er von vorn den Zugang hütete. Dem Mönche, der an einsames Träumen gewöhnt war, wurde die Zeit nicht lang. Knieend und mit dem Haupte auf dem Rasen liegend, ließ er die Gestalten seiner innern Welt an sich vorüberziehen und fühlte sich nicht allein in seiner Einsamkeit. Dann sprach er laut seine Gebete und endlich frischte er, am Strande hin und wieder schreitend, durch Hersagen die Erinnerung an alle Psalmen und Schriftstellen auf, die ihn sein Lehrer Benedictus gelehrt hatte. Ermüdet ließ er sich endlich am Strande nieder und reihte in geduldigem Spiele helle und dunkle Steine zum Monogramme Christi, zum Bilde der Arche, des guten Hirten, des Fischs zusammen, und all der Insignien, die er in den Kirchen zu Mogontiacum und Borbetomagus gesehen hatte. Endlich knirschte über ihm der Sand. Er hörte, wie Rothari sein Pferd verließ und es an einen Baum anband. Herabrollende Steine verkündigten den Nahenden. Bleich vor freudiger Erregung erhob sich der junge Alamanne.
Aus des Kriegers Mienen war jede Erinnerung an den eben erlebten Verdruß verschwunden, als er Vulfilaich gegenüber trat. In wortloser Rührung umarmten sich die Brüder und standen eine Weile Hand in Hand beisammen. Dann begann Vulfilaich: »Hast du mir meine Uebelthat ganz und voll verziehen, mein Bruder?«
»Ich wußte es ja«, erwiderte Rothari, »daß nur einen Augenblick das gelbe Gold dich verblenden konnte, und daß du nicht behalten würdest, was nicht dein war. Aber was du mir brachtest, ist nur zur Hälfte mein. Ich weise es zurück.«
»Behalte es zur Sühne«, sagte der Mönch, »aber versprich mir, daß du nun auch zu der Halle unserer Väter wiederkehren willst.«
Rothari schüttelte betroffen das Haupt, der Jüngling aber fuhr fort: »Siehe, Vithikab, unser Bruder, ist todt, Fraomar irrt als landflüchtiger Mann in der Fremde. Mich hindert mein Kleid, des Erbes unserer Väter zu walten, aber es ging mir durch's Herz, als ich jüngst all' die Plätze unserer glücklichen Jugend besuchte. Der Hof verfällt. In Vadomar's Wald stellen die Knechte dem Rothwild nach und fällen den Hirsch. Die Heerden der Nachbarn weiden auf unserem Grunde. Aus dem Bache tragen sie die großen Steine weg, so daß das Wildwasser unsere Erde abspült. Alles schreit nach dem Herrn und ich habe einem höheren Herrn mich gelobt, ich darf dort nicht hausen. Das ist die Strafe, dachte ich bei diesem trüben Anblick, daß wir an Rothari Unrecht thaten, nun soll unsere Stätte wüste gelassen werden. Und ich bin schuldig, warum nahm ich, was dein war!«
»Nein, mein Knabe. Das rothe Gold spielte keine Rolle bei meinem Scheiden, dessen kannst du dich trösten. Der Treubruch der ganzen Sippe hat mich vertrieben, nicht Silber und Erz. Nun aber kann ich nicht zurück, mich halten heilige Eide.«
Vulfilaich seufzte. Hätte es sich darum gehandelt, den Bruder für ein geistliches Leben zu gewinnen, er hätte den Kampf noch fortgesetzt. Für Irdisches länger zu werben, war er nicht gewillt und einem Gelübde untreu zu werden, durfte er dem Bruder nicht rathen.
»Nach der Heimath willst du nicht«, sagte er sanft, »aber hast du nicht jene andere Heimath gefunden, die meine müde Seele fand, da du nun lange Jahre unter Christen lebtest?« Und er deutete auf die Symbole, die er am Strande gezeichnet hatte. Rothari schüttelte leise das Haupt: »Nein, mein Knabe«, sagte er, den Bruder scharf betrachtend. »Du gefielst mir besser, als ich dich im Waffenschmucke sah und deine Augen hell und deine Wangen blühend waren. Das sind nicht Linien, wie sie Glück und Seelenfrieden zu zeichnen pflegen.«
»Oh sage das nicht!« rief Vulfilaich mit glänzenden Augen. »Es ist ein seliges Feuer, das mich verzehrt.« Wie eine Verzückung kam es bei diesen Worten über ihn und er redete plötzlich in einem ganz anderen Tone. Alle Schlaffheit und Müdigkeit war von ihm abgefallen und seine Stimme steigerte sich zu inbrünstiger Leidenschaft. »Die göttliche Liebe hat mich aufgesucht«, rief er, »sie hat mich durchdrungen. Der gute Same ist in mein Herz gefallen und hat ein großes Verlangen in mir entzündet. Ich mußte mich retten aus dem Gedränge der Welt, denn in mir wächst eine Saat, die des Platzes bedarf, um zu reifen. Benedictus hat mir die Augen aufgethan, daß ich die höllischen und himmlischen Heerschaaren schaue, die auf der Erde sich bekämpfen. Du gehst durch Wetter und Schlachten und denkst nicht daran, wer sie erregt. Du lebst umgeben von Sünde und Finsterniß, ohne an beide zu glauben. Tausende fallen zu deiner Rechten und Zehntausend zu deiner Linken an der Seuche, die durch die Welt schleicht, und du meinst, das müsse so sein! So ging auch ich dahin in der Fröhlichkeit zuerst der Thiere, in der Traurigkeit dann der Dämonen. Da fand ich meinen Lehrer und Führer, den dreimal Gesegneten. Er sagte mir, daß es ein Leben vollkommener Liebe und Reinheit für die Seele gebe, in dem keine unruhige Begier nach Lust, keine Furcht vor Leiden uns quäle, das Leben nämlich, das der Gottessohn auf Erden gestiftet hat, dessen Frieden ich verkündige.«
»Ich will nichts hören von diesem Frieden«, sagte Rothari unmuthig. »Wie viel lieber würde ich dir auf einem feurigen Hengste, sei es im Gefolge Macrian's, sei es des Augustus begegnen als in dem Gewande, das du da trägst, und das keinem Königssohne ziemt.«
»Es ist ein treuer König, dem ich diene, der mich in neun Nöthen rettete und in der zehnten nicht sinken ließ. Auch hat er jetzt schon eine größere Heeresfolge als alle Herren der Erde und eine bessere!«
»Eine bessere?« erwiderte Rothari. »Die besten Leute freilich, die ich kennen lernte, sind Christianer gewesen, aber auch die schlechtesten. Ich rechte darum mit deinem Gotte nicht. Aber ich will die Götter meiner Jugend nicht missen. Noch sehe ich Donar auf den Wolken reiten, wenn das Gewitter emporsteigt, noch sehe ich die gute Frau mit ihrem Schleier über die Auen schweben, wenn der Abend sich senkt. Im rauschenden Wald und im murmelnden Quell reden die Holden zu meinem Ohre. Ich will sie nicht verfluchen als Teufel und Teufelinnen, denn sie haben mir nichts Böses gethan. Mein Auge ergötzt es, in eueren Kirchen die wehenden Fahnen zu sehen und die weißen Gewänder, aber auch im Tempel der Römer stehe ich gern und in der Grotte des Mithras, der die großen Geheimnisse des Daseins mir deutet.«
»Herr der Herren, nimm die Binde von seinen Augen, daß er erkennt, daß es die Teufel sind, die er anbetet«, stammelte Vulfilaich schmerzlich. »Bedenke die Schrecken des Gerichtes dessen, der da kommt!«
»Mein Freund, so predigten euere Priester schon, da ich ein Knabe war und die Welt steht heute noch fest wie damals. Ich fürchte, es wird nur allzuviel sich noch zutragen auf dieser harten Erde, Gutes und Böses, ehe der Fenrirwolf Sonne und Mond verschlingt. Ich habe die Weisen in Gräcia und Roma darum befragt und sie sagten mir: der uralte Kampf zwischen Nacht und Tag, Frost und Hitze, Wasser und Feuer, Licht und Finsterniß werde fortgehn in der Welt, bis sie verzehrt ist, aber kein Mann auf den Wolken wird kommen, um vor der Zeit ein Ende zu gebieten. Käme er aber auch, ich wollte von der Wolkenstadt nichts wissen, deren ihr wartet und nicht durch ihre Perlenthore eingehn. Mag es euch vergnügen dort oben zu knieen und einem Lamme Harfe zu spielen, wie du es hier gemalt hast, ich aber, wenn der Bluttod in der Schlacht und nicht unrühmlicher Strohtod mich hinwegrafft, will auf dem siebenfarbigen Bogen, der nach Asgard hinaufführt, in die Halle der Helden schreiten und mit ihnen Meth trinken und mir ihre Thaten erzählen lassen und selbst berichten, wie ich durch Schwerter und Pfeile gewandelt, bis Hel, die unter dem grünen Rasen lauert, meinen narbenvollen Leib hinabzog.«
Vulfilaich sah betrübt vor sich hin und schien zu zittern vor innerer Erregung. Rothari aber schlug ihm fröhlich auf die Schulter. »Lassen wir die Obern und die Untern«, sagte er, »sie werden sich noch früh genug um uns kümmern, vielleicht früher als uns lieb ist. An die Gegenwart lasse uns denken und da, mein Freund, war es nicht klug von dir, unsere Beutestücke in das Haus des Römers zu tragen. Glaubtest du, sie wären gern daran erinnert, wie wir, unserer sieben Reiter, die ganze Bürgerschaft von Decempagi brandschatzten? Es fehlte nicht viel, daß du mir meine Gastfreunde zu Todfeinden machtest.«
Der junge Mönch erbleichte. Daran hatte er nicht gedacht, aber mit einem Schlage übersah er die Gefahr, in die er durch seine prahlerischen Reden den Bruder gebracht hatte. »Sodann«, fuhr Rothari fort, »hat dein Eifer meine eigenen Pläne gekreuzt. In Rando's Halle prangt ein kostbarer Helm, den er im letzten Kriege bei Solicinium erbeutete. Gestern erst sendete ich einen Boten an unsern gesippten Freund, er solle ihn mir geben und dafür meinen Antheil von dem Hort auf dem Taunus von euch fordern. Schickt er mir den Helm und findet er den Schatz vom Taunus entführt, so wird er meinen, daß ich ihn äffte.«
»Ich habe thöricht gehandelt«, antwortete Vulfilaich dumpf. »Wie soll ich es bessern?«
»Gräme dich nicht«, sagte Rothari freundlich, »aber lasse Rando wissen, wie sich alles verhält. Er soll mir einen sichern Ort bezeichnen, wenn ihm der Handel recht ist, dorthin will ich schaffen, was mein, und wenn du willst, auch das Deine.«
»Ich werde gehen und thun was du sagst. Zuvor aber muß ich nach Alta Riva, um eine Botschaft an Ithacius zu bestellen.«
Rothari wollte eben losbrechen gegen den Bischof, den er haßte, als er oben Hufschlag vernahm. Der Reiter sprang ab und stieg nach der Grube herunter. Es war Arator. »Also hier bist du im Versteck mit dieser Nachteule«, rief er zornig. »Verräthst du uns wirklich oder willst du dich mit Gewalt um deinen Hals bringen? Valentinian hat dich keinen Augenblick aus dem Auge verloren und will wissen, mit wem du hier heimliche Zusammenkünfte abhältst?«
»Ich bin ein freier Mann und Königssohn, ich werde thun und lassen, was mir gut dünkt. Dieser aber, den du schmähst, ist der Mönch, nach dem wir so eifrig suchten. Es ist Vadomar's Sohn, mein Bruder.« Dann wendete er sich langsam zu seinem Rosse. Unmuthig musterte Arator das zerfetzte Gewand des Alamannenprinzen. Dann sagte er barsch: »Dein Bruder mag es dir danken, wenn du ihn in's Verderben stürzest. In's Lager des Augustus trägst du ihm die Beute nach, die er im Lande des Augustus gemacht. Dem Gesinde und den Soldaten und dem Notar des Kaisers erzählst du vor, wo ihr zusammen geplündert. Hättest du deinem Landsmann Lupicinus seinen Glaubenshaß ausgeredet, statt ihn noch mehr zu entflammen, so hätte er nicht am andern Morgen auf dem Mons Piri Streit gesucht und läge nicht heute mit zerschlagenem Haupte auf dem Lager. Locke deinen Bruder nochmals in solche geheime Verstecke und du kannst seine Urne in's Columbarium beim Rosenhofe tragen.«
Der junge Mönch stand starr und bleich, während der zürnende Comes ihm den Rücken kehrte. Erwidern konnte er nichts, denn sofort warf Arator sich auf's Roß und nöthigte durch den raschen Trab, den er anschlug, auch Rothari zu eiligem Abschied. Eine Weile stand Vulfilaich unbeweglich. Dann lief ein Zittern durch seinen Leib, seine Glieder wurden wie von einer innern Gewalt hin und hergeschüttelt, er fühlte noch, daß die Stunde seiner Anfechtung gekommen sei und legte sich ergeben nieder in den weichen Sand. Dann schwanden ihm die Sinne.
Ruhig und einsam blieb es an dem stillen Orte, wo Vulfilaich lag. Die Wellen wanderten rastlos an dem ohnmächtigen Knaben vorüber. Zuweilen fuhr in gehöhltem Baumstamm ein Alamanne stromabwärts und schaute gleichmüthig auf den scheinbar Schlafenden am Ufer. Flöße von Bauholz schossen rasch vorbei, aber der Ruf der Knechte weckte ihn nicht. Die Sonne sank und die Grillen begannen mit den Fröschen um die Wette die milde Abendluft zu preisen. Auch eine blühende Frauengestalt hatte die erquickliche Kühle herausgelockt. Singend ging sie am Ufer hin und wieder und brach kleine blaue Blumen und schwanke Riedgräser zu einem Strauße, den sie mit kindlicher Freude betrachtete.
Doch dies Farbengemisch des Gesichts – nicht ahmen es Künstler,
Irdische Künstler nicht nach.
Mit der Lilie Glanz misch', Maler, die duftige Rose,
Und mit dem Hauche der Blumen male Bissula dann.
So sang sie mit einem glücklichen Lächeln vor sich hin und die Verse konnten wohl von ihr selbst gelten, denn unter reichen blonden Haaren glänzte ein Angesicht, wie es das Lied des Ausonius pries, und heitere blaue Augen. Fröhlich schaute sie um sich nach neuen Blumen, da entfuhr dem frischen rothen Munde plötzlich ein Schreckensruf. Sie hatte Vulfilaich erblickt und ihr scharfes Auge erkannte sofort die unnatürliche Starrheit des im Sande liegenden Körpers. »Der arme junge Mann!« seufzte sie, »gewiß haben auch diesen die Soldaten erschlagen. Und er hat blonde Haare, er ist von meinem Volk.« Mitleidig stieg sie nach dem Strande herunter, ob dem Armen noch zu helfen sei. Da sie keine Wunde an ihm entdeckte, legte sie ihren Blumenstrauß zur Seite und schöpfte mit beiden Händen Wasser, das sie ihm auf die Stirne goß. Da schlug der bleiche Mönch langsam die Augen auf und schaute ihr starr in's Angesicht. Bissula, denn sie war es, des Ausonius alamannisches Weib, fuhr fort in ihrem Samariterdienste. Sie richtete das Haupt des Liegenden in die Höhe und rieb seine bleichen Schläfen bis ihm die Lebensgeister wiederkehrten.
Aber der junge Mönch schien ihr nicht zu danken für die Mühe, die sie sich machte. Er wehrte ab und schien etwas sagen zu wollen, aber noch versagte ihm die Zunge. »Du wolltest wohl sterben?« sagte Bissula mitleidig, »daß dir meine Hülfe so wenig genehm ist. Du armer Knabe, was thaten sie dir zu leide?« und mütterlich gestimmt nahm sie sein Haupt an ihre Brust, wie das eines Kindes.
Da raffte der Mönch sich auf: »Ich darf nicht allein sein mit einem Weibe«, war das erste Wort, das er mühsam hervorbrachte. Bissula lachte hell auf. »Freilich, du bist ja ein Mönch! Du thörichter Knabe, als du zur Welt kamst, warst du doch auch allein mit deiner Mutter. Verzeih, daß ich deine Regel verletzte. Ich hätte dich wohl sollen sterben lassen?«
Vulfilaich schwieg. »Wohin, soll ich dich bringen, du frommer Mann? Hier allein kann ich dich nicht lassen, das sieht deine Heiligkeit doch wohl ein?«
»Ich will zu Bischof Ithacius.«
Die schöne Frau warf das blonde Haupt in den Nacken zurück und sagte spöttisch: »Dann freilich. Aber bis Alta Ripa kannst du nicht gehn«, und ihre hellen blauen Augen schauten stromaufwärts. »Da kommt soeben ein Kahn durch die Brücke.« Und mit heller Stimme rief sie dem Fischer, er möge hier anlegen. Der hochgewachsene, wetterbraune Alamanne steuerte sein plumpes Fahrzeug herüber. »Hier ist ein Kranker, der nach Alta Ripa will. Kannst du ihn fahren?« fragte ihn Bissula in alamannischer Sprache. »Kann er bezahlen?« antwortete der Schiffer mit einem mißtrauischen Blick auf Vulfilaich's rauhe Gewänder. Bissula löste eine goldene Spange von ihrem schönen vollen Arme. »Ich gebe sie dir zum Pfande. Bringe sie mir, wenn du zurückkommst nach dem Zehnthof und frage nach dem Weibe des Ausonius, so werde ich sie auslösen.«
»Ich glaube dir ohne Pfand«, erwiderte der Alamanne freundlich, »behalte das Ding, ich könnte es verlieren oder versetzen, wenn ich Durst habe. Es ist sicherer so.« Und er half dem Kranken in sein Schiff und legte ihn sorglich am vordern Theile nieder. »Nimm auch mich mit«, sagte Bissula, »und setze mich drüben ab, daß ich nicht durch's Lager brauche, wo mich die Soldaten anstarren.« Mit einem leichten Sprunge saß sie im Nachen und ordnete die Blumen, die sie gepflückt hatte. Drüben nickte sie dem Fährmann freundlich zu und erklomm leichtfüßig den steilen Uferrand, von wo sie dem Fahrzeug noch eine Weile nachschaute. »Nicht einmal gedankt hat er mir, der junge Bär«, sagte sie lachend. »Das muß ich Ausonius erzählen, der hört gern solche Geschichten von unsern neuen Brüdern.« Und mit dem glücklichen Lachen eines Kindes strebte sie einem weitausgedehnten Gehöfte zu, das in einer Senkung der Ebene jenseits der Straße lag.