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Legenden und Balladen von Bakchylides

Benutzt sind die Übersetzungen von v. Wilamowitz, v. Arnim und Jurenka. Bis auf Nr. 3 sind meine Übertragungen bereits 1902 in einer Festschrift des Karlsruher Gymnasiums erschienen. Nr. 4, die mehr Nachdichtung als Übersetzung ist, fällt hier eigentlich aus dem Rahmen heraus.

 

1. Kroisos

Ja, dreimal glücklich preise ich Hieron,
dem Zeus, der Mächtige, gnädig verliehen
das herrlichste Reich hellenischer Zunge.
Denn er versteht es, die Berge des Reichtums
Nicht neidisch in dunkle Schleier zu hüllen.
Es drängt am Festtag opfernd zum Tempel sich
das Volk, es wogt in den Straßen die Gästeschar,
und glänzend spiegelnd bricht sich die Sonne
im Gold der herrlichen Weihgeschenke,
die vor dem Tempel im tiefen Haine
des Phöbos stehen, wo die kastalische
Quelle die Delpher fromm behüten.
O spendet, spendet dem Gotte Gaben!
Schöneren Reichtum gibt es nimmer.
So hat der rossezähmenden Lyder
Beherrscher einst, den Kroisos, Apollo,
der Bogenträger, gnädig errettet,
als, wie's im Rat der Götter beschlossen,
am Schicksalstage die Perserheere
die ragende Burg von Sardes stürmten.
Als dieser Tag, der nimmer erhoffte,
erschienen war, beschloß er die Knechtschaft,
die tränenreiche, nicht zu ertragen.
Im Hof des ehernen Herrscherhauses
befahl er den Holzstoß aufzutürmen
und mit der trauten Gattin, den
schönlockigen Töchtern stieg er hinauf nun.
Die Hände zum hohen Himmel breitend
rief laut er aus: »Allwaltender Dämon,
wo bleibt der Dank der Götter? Apollo,
wo deine Macht? Es liegen in Pytho Pytho, älterer Name für Delphi.
gehäuft die goldnen Opfergaben,
die seit den Tagen des Alyattes
in frommem Sinne die Väter weihten.
Und nun? dem Perser dienet die Lyderstadt,
von Blut gerötet rauscht der Paktolos.
Unziemlich zerrt der Perser die Frauen
fort aus den festgefugten Gemächern,
das sonst Verhaßte ist jetzt willkommen,
sei, Tod, gepriesen!«
Er sprach's und winkte dem Habrobates,
den holzgefügten Bau zu entzünden.
Aufschrien die Mädchen und streckten die Hände
verzweifelnd empor zur lieben Mutter.
Nie scheint der Tod den Menschen verhaßter,
als wenn er sichtbar an uns herantritt.
Doch wie des Feuers lodernde Gluten
hell auf nun sprühten – siehe, da türmte
Zeus rings schwarzschattende Wände von Wolken
und löschte in Fluten die rötliche Lohe.
Wo Götter walten, ist nichts unglaublich.
Apollo, der Herr von Delos, entrückte
in ferne Lande den greisen König
mitsamt der Schar schlankfüßiger Mädchen.
So fand den Lohn der frommen Gesinnung,
der mehr als einer der Sterblichen Gaben
gesandt nach Pythos heiliger Stätte.

siehe Bildunterschrift

Theseus bei Amphitrite:
Vasenbild nach Furtwängler-Reichhold

 

2. Des Theseus Meerfahrt

Die Situation ist die: Minos, der Sohn des Zeus und der Phönikerin Europa, König in Knossos auf Kreta, ist nach Athen gekommen, um die 14 Athenerkinder zu holen, welche die Athener alljährlich als Tribut für den Minotaurus liefern müssen. Diesmal hat sich diesen Theseus, der Sohn des Poseidon und der Aithra, die später des Königs Aigeus (vgl. S. 160) Gemahlin wurde, freiwillig zugesellt. Das Schiff ist auf der Fahrt nach Kreta begriffen.

Durchs kretische Meer hin rauschte des Schiffes
blaustrahlender Bug. Den Theseus trug es
und sieben Paare ionischer Jugend.
Gewaltig fielen die nördlichen Winde
ins weithinleuchtende Segel, sie sandte
die herrliche, kampfesfrohe Athena.

Da plötzlich ergriffen die Gluten der Kypris,
der anmutreichen, das Herz des Minos,
so daß er die Hand von der weißen Wange
des lieblichen Mädchens nicht lassen mochte.
Da rief Eriboia den Enkel Pandions,
den Helden an, im ehernen Panzer.
Und Theseus sah es mit finsteren Blicken;
ein heftiger Schmerz durchzuckte das Herz ihm.
Er sprach: »Du Sohn des Zeus, des gewaltigen,
du lenkst nicht mehr im Zaum der Zucht
die rasche Begierde. Von schnöder Gewalttat
laß ab, o Held! Was die mächtigen Götter,
die Wage des Rechts uns zugewogen –
wir werden's erfüllen am Tage des Schicksals
Doch bändige du die gemeine Begierde!
Wenn dich, dem Zeus am Gipfel des Ida
in Liebe sich nahend, die Tochter Phönikiens
gebar als herrlichsten unter den Helden,
so hat dem Gotte des Meeres Poseidon
mich Pittheus' liebliche Tochter geboren,
und Nereus' dunkelgelockte Töchter
brachten der Braut einen goldenen Schleier.
Deshalb gebiete ich: König von Knossos,
hemme die Lust, daß sie Leid nicht schaffe.
Nicht länger begehr' ich das liebliche Licht
des Tages zu schauen, wenn du dich vergreifest
an einem der Kinder. Ich weise dir lieber
die Kraft meiner Arme. Ein Gott entscheide!«

So sprach der speergewaltige Jüngling.
Die Schiffer staunten über des Helden
trotzige Kühnheit. Aber der Eidam
des Phoibos ergrimmte, und ränkesinnend
begann er: »Erhöre mich, o gewaltiger
Allvater Zeus! Wenn anders in Wahrheit
von dir mich einst die weißarmige Tochter
Phönikiens geboren – wohlan, so sende
mir jetzt vom Himmel ein deutliches Zeichen:
die flammende Ähre des zuckenden Blitzes!
Und wenn dich einst die trözenische Aithra
dem Erderschüttrer Poseidon geboren,
sieh hier den Ring, den Schmuck meines Fingers:
Auf, stürz dich hinab in das Reich des Vaters
und hole zurück aus Meerestiefen
den leuchtenden Schmuck! Gleich wirst du erfahren,
ob meinem Gebete Gewährung schenke
der Gott der Blitze, der Allbeherrscher.«

Und Zeus erhörte, der Herr der Welten,
den verwegenen Wunsch. Er wollte dem Sohne
vor aller Augen die Ehre geben
und sandte den Blitz. Mit fröhlichem Mute
sah jener das Wunder und hob frohlockend
zum Himmel die Hände, der reisige Held.
»Nun, Theseus,« sprach er, »du siehst hier deutlich
des Zeus Geschenk. Jetzt stürze hinunter
ins brausende Meer, damit der Kronide,
dein Vater Poseidon, dir Ruhm bereite,
so weit die Erde mit Bäumen bedeckt ist.«

Er sprach's. Und Theseus wankte mit nichten.
Zur festen Brüstung trat er und schwang sich
hinab in die Tiefe, sanft empfangen
vom grünen Walde der Meereswogen.
Da freute sich Minos und weiter zu steuern
befahl er das Schiff mit dem günstigen Winde.
Doch anders waren die Wege des Schicksals.

Wohl schoß in raschem Fluge das Fahrzeug
dahin, denn mächtig wehte der Nordwind –
es zagte die Schar der Athenerkinder,
da rasch der Held in die Fluten hinabsprang:
sie sahen dem bittersten Lose entgegen.
Doch sicher trugen den Helden Theseus
hinab die Delphine, die Meerbewohner,
ins Haus des Vaters, des Rossegebieters.
Er trat in die Halle der Götter. Doch wie er
des Nereus liebliche Kinder, die hehren
Meermaide, sah, da schrak er zusammen.
Denn heller Glanz umstrahlte die Glieder
wie leuchtendes Feuer, und durch die Locken
wehten goldgeflochtene Bänder.
Sie wandten fröhlich im Tanze die schönen
geschmeidigen Glieder. Er sah des Vaters
liebe Gemahlin, die mächtigen Augen
der Amphitrite im schönen Palast.
Sie hüllte in einen Purpurmantel
den Knaben und drückte in seine Locken
ihm einen Kranz tief glühender Rosen,
die Wundergabe, die Aphrodite
ihr selbst gespendet am Hochzeitstage.

Verständigem Sinne ist nichts unglaublich,
was Götter bewirken: neben dem schlanken
Buge des Schiffes erschien er wieder.
Ha, wie da plötzlich die stolzen Träume
des Herrn von Knossos zu nichts zerstoben,
als unbenetzt, ein Wunder für alle,
der Held den Wassern entstieg. Es strahlten
von seinem Leibe die Gaben der Götter.
Ihm jubelten zu von bunten Sitzen
in frischer Freude die Mädchen, und brausend
wogte die See. Die Knaben erhoben
um ihn mit lieblicher Stimme den Päan Danklied an den heilbringenden Gott..

Doch du, Apollo, am Reigen der Koer
erfreue dein Herz und sende uns allen
vom Sitze der Götter herrliches Glück!

 

3. Herakles und Meleager im Hades

… Den preis ich glücklich, dem der Götter Huld
am Schönen Anteil gab, der viel beneidet
in Reichtums Fülle lebt: denn volles Glück
ward keinem Sterblichen zuteil.
So mußte auch des Zeus gewalt'ger Sohn,
der aller Städte Tore siegreich brach,
ins Reich der lieblichen Persephone
hinuntersteigen, um den Höllenhund,
ihn, der Echidna Räuberisches Ungeheuer, halb Weib, halb Schlange. Von ihr stammt u. a. auch die Chimaira (S. 168). scharfgezahnte Brut,
heraufzuholen. Da erschaute er
am Ufer des Kokytos Der Strom der Klagen in der Unterwelt – vgl. S. 316. der unglücklichen
verstorbnen Menschen Seelen. Wie der Wind
die Blätter wirbelt auf des Ida Triften,
so schwankten sie einher.

Doch mächtig stand
Meleagers Bild, des kühnen Lanzenschwingers,
in ihrem Kreis. Alkmenens starker Sohn
sah seiner Waffen Glanz. Hellklirrend zog
die Sehne er am Bogen fest, er schob
den Deckel fort vom Köcher und entnahm
aus ihm den schweren, erzgespitzten Pfeil.
Doch Meleagers Schattenbild trat vor
und sprach, ihn wohl erkennend: »Sohn des Zeus,
besänftige deinen Grimm und halte ein!
Entsende nicht den bittern Pfeil umsonst
auf eines Toten Schatten! Fürchte nichts!«
Und staunend rief der Sohn Amphitryons:
»Sprich, welcher Gott, sprich, welcher Mensch erzeugte
so wunderbaren Sproß? In welchem Land
wardst du geboren? Wer hat dich gefällt?
Auch diesen treibt der schönen Hera Groll
nun gegen mich? Drum, blonde Pallas, hilf!«

Da brach in Tränen Meleager aus:
»Ach ganz vergebens sucht der schwache Mensch
der Götter Sinn zu wenden! Hätte sonst
mein Vater Oineus nicht, der reisige,
den Zorn der hehren Artemis besänftigt,
der weißgearmten, blütenkranzgeschmückten?
Er brachte Hunderte von Ziegen ihr
und starker Stiere rötlichbraune Rücken
zum Opfer dar. Doch unversöhnten Grolls
entsandte sie ins liebliche Gefild
von Kalydon des wüsten Ebers Wut
den unbezwungenen, gräßlich rasenden.
Der wilden Kraft vertrauend, mähte er
mit seinen Hauern unsre Reben nieder,
die Herden samt den Hirten, die ihm nahten.
Doch wir bestanden ihn in grimmer Fehde.
Sechs Tage kämpften ohne Unterlaß
die besten Helden des gesamten Hellas.
Wie endlich uns der Gott den Sieg verlieh,
begruben wir die Wackern, die der Eber
mit Wutgebrüll anstürmend, hingestreckt,
auch Agelaos, meiner Brüder besten,
den in des Oineus herrlichem Palast
Althaia, meine Mutter, ihm geboren.

Doch weiter rast der grimmen Gottheit Fluch,
und weitre Opfer fordert Artemis.
Denn um des Ebers dunkelbraunes Fell
begann ein heißer Kampf mit den Kureten.
Es kennt der wilde Ares im Gewühl
des Kampfes Freund ja nicht von Feind.
Blind fahren die Geschosse in die Reihen
der Streiter: wen der Gott erkürt, der fällt.
Und so erschlug im Kampf ich Iphikles
und Aphareus, der Mutter hurtige Brüder.
Doch dies bedachte meine Mutter nicht,
des Thestios kluge Tochter. Harten Sinns,
zu jeder Tat bereit, beschloß sie mir
den Untergang, das unglückselige Weib.
Rasch aus der Truhe langte sie das Scheit,
an das die Parze einst mein Lebenslos
geknüpft – und in des Herdes Flammen warf
sie es mit lautem Schrei.

Ich zog den Speer
gerade aus der Brust des Klymenos,
den ich vor Pleurons Feste hingestreckt, –
da riß der Lebensfaden ab. Ich fühlte,
wie meine Kraft dahinschwand und vergoß
die letzten Tränen, von dem Leben scheidend
und meiner Jugend kurzen Traum beklagend.«

Das war das einzige Mal, so sagen sie,
daß Herakles, dem Recken ohne Furcht,
die Wimper feucht ward. So erbarmte ihn
des Helden traurig Schicksal. Und er sprach:
»Niemals geboren werden, nie das Licht
der Sonne schaun zu müssen – ja, das wäre
von allen noch das beste Menschenlos.
Jedoch: das Klagen ändert kein Geschick,
laß uns der Zukunft denken! Sprich, erwuchs
in deines kriegsberühmten Vaters Haus,
dir eine Schwester, die noch unvermählt
und dir an Wuchse ähnlich ist? Zur Gattin,
zur vielgepries'nen, möcht ich die erwählen.«

Und Meleagers stolze Seele sprach:
»Es weilt daheim die schöne Deianeira,
in frischer Jugend lieblich aufgeblüht.
Noch hat der Aphrodite süßer Zauber
ihr kindlich Herz nicht angerührt.« –

Hier hemme deines Liedes stolze Bahn,
weißarmige Kalliope Muse., und singe
zum Preise nun des Göttervaters Zeus …

 

4. Deianeira

Die Städte Oichalia und Kenaion liegen auf Euböa. Am Lykormas in Trachis hat Herakles den Kentauren Nessos mit einem Pfeil erlegt, als dieser ihm seine Gemahlin Deianeira entführen wollte. Sterbend beschwatzte Nessos die Deianeira, sein vergiftetes Blut als Liebeszauber aufzubewahren. Jetzt sendet sie ihm ein mit diesem Blut getränktes Festgewand, als er die in Oichalia erbeutete Königstochter Iole ihr zugesandt hat. Wie nun Herakles dies Prachtgewand anlegt, zerfleischt das Gift seinen Leib, so daß er, um die Schmerzen zu enden, sich auf dem Öta den Scheiterhaufen errichten läßt.

… Nun deckt die Asche mit trübem Grau
Oichalias ragenden Wunderbau,
und stolzen Schrittes zieht davon
der Held, Amphitryons mutiger Sohn.
Er steigt an Kenaions Felsenwand
hinab zum brausenden Meeresstrand
und bringt von der Beute am Altar
den waltenden Göttern Opfer dar.
Neun brüllende Stiere fallen heut
dem Zeus, der hoch in den Wolken gebeut,
zwei Stiere dem Gott, dem Erde erbebt
wie Meer, sobald er den Dreizack hebt,
der finstern Athena ein stattliches Tier
mit hoher Hörner ragender Zier.

Zur gleichen Stunde in Herakles' Haus
sinnt Deianeira Verderben aus;
ein finsterer Dämon ergriff sie mit Macht,
seit ihr die quälende Kunde gebracht,
daß der Sohn des Zeus, den keiner besiegt,
in der lieblichen Iole Banden liegt.
Still weinend brütet sie unverwandt,
seitdem er ins Haus die Geliebte entsandt.

O weh, du Arme, welch schrecklichen Plan
gibt dir der unheimliche Dämon an,
der Neid! Ein Wahn betört dir den Blick:
du schufst dir selbst dein unselig Geschick.
Schon damals, als du aus Nessos Hand
den Zauber nahmst am Lykormasstrand,
schon damals, als du dem Argen geglaubt,
da hast du dich, Ärmste, des Gatten beraubt.

 

5. Des Theseus Nahen

Chor

König in der Stadt Athenas,
Herr der lebensfrohen Ionier,
sprich, was soll der Kriegsdrommete
schmetterndes Signal bedeuten?
Drangen fremde Kriegerscharen
feindlich ein in unsre Marken?
Oder haben freche Räuber
unsre Hirten überwältigt,
unsre Herden fortgetrieben?
Oder was beschwert dein Herz sonst?
Sprich, denn dichter als um andre
reihn um dich sich starker Jugend
stets zum Kampf bereite Scharen,
Sohn Pandions und Kreusens!

siehe Bildunterschrift

Theseus' Heldentaten.

Vasenbild nach Gerhard, Auserlesene Vasenbilder

Aigeus

Eben kam die lange Straße
von dem Isthmos her ein Herold,
wunderbare Heldentaten
eines kühnen Recken kündend.
Er erschlug den Sohn Poseidons,
ihn, den übermütigen Sinis,
dem bisher kein Krieger standhielt.
Er erschlug im Tal Krommyon In Megaris.
jene mörderische Wildsau.
Er erschlug den wilden Frevler
Skeiron. Er schloß die Palästra
Kerkyons, der alle Wandrer
zwang zum Ringkampf. Dem Prokrustes
fiel des Hammers Kraft zur Erde,
als zum erstenmal im Kampfe
er an ihm den Meister fand.
Ja, ich bange, wie dies endet.

Chor

Sprich, wie nennt man ihn? Von wannen
stammt er? Wie ist seine Rüstung?
Kommt er wie zum Krieg gewappnet
an der Spitze eines Heeres?
Oder zieht er einsam, wehrlos,
wie ein Wandrer in der Fremde?
Der so kraftvoll und so mutig
beugte dieser trotzigen Riesen
Übermacht – von Gott begeistert
wahrlich übt er an den Frevlern
nun Vergeltung. Denn das Schlimme
muß zuletzt mit Schlimmem enden.
Alles weitre lehrt die Zukunft.

Aigeus

Zwei Begleiter, heißt es, schreiten
ihm zur Seite. Von der Schulter
blinkt ein Schlachtschwert. In den Händen
trägt er zwei gewaltige Speere.
Um die feuerfarbnen Locken
schließt sich ein lakonscher Sturmhelm,
um die Brust ein Purpurleibrock
und thessalischer Wollenmantel.
Seine Augen sprühen helles
Feuer wie der Berg auf Lemnos Der Vulkan Mosychlos..
Noch im Glanz der ersten Jugend
steht er, doch es gilt sein Sinnen
nur des Ares keckem Kampfspiel
und der Schlachten Waffendröhnen.
Doch sein Blick, so heißt es, richtet
sich zum strahlenden Athen.


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