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Lange grübelte ich über das grausame Geschehnis nach, das ich hatte mit ansehen müssen. Daß ein so friedfertiger und fröhlicher Mensch wie Antenor sich hatte zwingen lassen müssen zu kämpfen und dann zu töten, erfüllte mich mit Entsetzen. Sollte man denn gar nicht über seine eigene Person bestimmen können? Da muß nun ein so vollkommen unerwartetes Zusammentreffen einem schicksalhaft die ganze eigene Lebensform zerstören? Sind wir, was wir zu sein glauben? Oder sollen wir an den Tatsachen lernen, uns selbst zu erkennen?
Ich ließ mein eigenes Leben, das Leben meines Paten und aller Leute, die ich nur irgend kannte, an meinem inneren Auge vorübergehen. Nur Don Segundo schien mir nicht unter diesem unerbittlichen Gesetz zu stehen, das uns alle nach Belieben ohrfeigte und nach seinem Willen tanzen ließ. Was wäre aus mir geworden, wenn ich Numa, anstatt ihm die Stirn zu ritzen, die Kehle durchschnitten hätte? Und was, wenn Paula mein Liebeswerben angenommen hätte? Und noch weiter zurück: wo wäre ich jetzt, wenn ich nicht damals im Städtchen mit Don Segundo an der Straßenkreuzung zusammengetroffen wäre?
Schicksal, Schicksal! Es bleibt uns nichts übrig, als dir gerade ins Gesicht zu sehen und dich anzunehmen, so wie du zu uns kommen willst: gut oder böse.
Glücklicherweise steht der Viehtreiber viel zu sehr mitten im Leben, um sich in entmutigenden Grübeleien verlieren zu können. Er muß täglich seinen Lebensunterhalt erkämpfen und darf auf seinem Wege nicht stehenbleiben; sonst läuft er gar zu leicht Gefahr, daß ihm die Grübeleien das Mark in den Knochen erweichen, so daß ihm nicht das kleinste bißchen Kraft mehr bleibt, um das Leben auf sich zu nehmen. Wenn man sich durch eine vorübergehende Bitterkeit schwach machen läßt, wird man bald den letzten Zug jedes verzweifelten Matetrinkers hinunterstürzen: den Tod. Ein gerütteltes Maß voll Glaube ist zu jeder Stunde nötig, aber diesen Glauben muß der Mensch aus seinem Innern holen; denn dem Schwachen ist die weite Pampa eine Sackgasse. Das Gesetz des Starken ist aber, sich sein Teil zu erringen oder zugrunde zu gehen.
Was gab denn meinem Herrn Paten in den heikelsten Lagen seine Ruhe, wenn es nicht sein unbedingtes Selbstvertrauen war? Ohne aus der Fassung zu geraten, weil er von Anfang an alles verloren gegeben hätte, lächelte er mit Recht aller Schwierigkeiten.
»Der Erde entgehe ich nicht«, pflegt der Zureiter den scherzhaften Zurufen zu antworten, die ihm seinen Sturz vom Pferde voraussagen. Und der Sinn ist, daß alles ein Ende hat, und man sich nicht vor ihm fürchten soll. »Dem Tode entgehe ich nicht; und der Tod schreckt mich nicht, noch wird er mich widerwillig finden.« So dachte wohl auch mein Pate.
Wenn alle auf dem Wege ins Jenseits waren, er kam zurück. Und manches Mal konnte ich an ihm bewundern, daß ihm der Schmerz wie das tägliche Brot war; nur die völlige Unmöglichkeit, ein verletztes Glied zu rühren, konnte ihm einen Ausruf des Unwillens erpressen. Das »Knochengerüst«, wie er seinen Körper nannte, soll sich nicht der Aufgabe widersetzen, die wir ihm stellen.
Aber diese meine Gedanken waren schließlich alle nur Vermutungen; wahr blieb am Ende nur seine vollkommene Gleichgültigkeit gegen die Dinge, über die er seine ironischen Bemerkungen machte.
Wer nur ebenso sein könnte wie er! Ich wurde von allem berührt, wie das Wasser vom Winde, von der Sonne und von einem schmalen Blatt der Trauerweide, die seinen Rücken streichelt. Und wie der Fluß, so hatte ich auch in meinem Kopfe eine Menge zappelnder Fischchen, die das Wasser aufrührten, daß mir die Ufer der Seele davon klangen.
Wenn ich der Reihe nach erzählen will, muß ich sagen, daß wir eine ganze Woche ohne Arbeit waren. Am Ende dieser Zeit nahm man uns als Peone in Dienst, um einen Transport von sechshundert Jungstieren zu geleiten, die ein Gutsbesitzer auf Mastweide schickte. Nach dem Urteil der Leute, die der Gegend kundig waren, sollten wir ungefähr zwölf Tage für den Weg brauchen. Von Vorteil waren für uns das gute Wetter und der gute Gesundheitszustand der Herde.
An einem außerordentlich heißen und stürmischen Nachmittag zogen wir fort. Schon beim Satteln der Pferde brach uns der Schweiß aus. Alles was auf der Pampa wuchs und weidete, wartete auf einen jener Platzregen, die alles unter ihrer Wucht erdrücken, nach deren Erfrischung sich aber alles wieder aufrichtet wie junge Grashälmchen.
Schon vor dem Auszug hatten zwei kurze Regengüsse, die schräg dahergefegt kamen, uns angesprüht. Die aufgeschwemmte Erde der Landstraße, die Höfe und freien Plätze sahen aus, als hätten sie die Blattern. Aber der Hauptangriff, geduckt in einen Wolkenberg, der sich im Süden türmte, erwartete uns noch. Da es stark abkühlen konnte, wappneten wir uns mit innerem Widerstand für die möglicherweise harte Wanderung.
Nach dem Abendessen, als es schon ganz Nacht geworden war, kam nach einem Augenblick drückender Hitze ein starker Wind auf. Schon seit einer Weile hatte das Wetterleuchten die kohlschwarzen Wolken im Süden zerrissen. Die aufgeregte Herde wurde mit jedem Augenblick unruhiger. Voller Unbehagen wieherten die Pferdetrupps; und wir selbst fühlten die Unruhe des Wetters wie unsere eigene. Eine schöne Nacht, um Tiere zu verlieren! Jeder Blitz zeigte uns in seinem fahlen Licht einen gefühllosen Kamp, über den der aufgeregte Haufe unserer Herde, von den Treibern eng umkreist, dahinzog. Über uns hing etwas Unförmiges, Dunkles, das jeden Augenblick auf uns niederzubrechen drohte. Im Licht der Blitze, die wie leuchtende Schläge niederfuhren, sahen wir manchmal alles in übergroßer Deutlichkeit; besonders die weißen, die roten und die falben Jungstiere hoben sich ab. Dann waren wir wieder im Dunkel verloren, das flüchtige Bild brannte im Gedächtnis wie eine Narbe im Fleisch bis zum nächsten Blitz.
Dem Wind folgte eine Stille. In der Landschaft des Himmels öffneten sich Seen und Flüsse, die silbern durch die dunklen Wolkenbänke zogen. Aber wir sahen deutlich die großen grauen Sturmstreifen, die in voller Karriere dahergerast kamen, wie eine ganze Herde wilder Stuten, die vor einem Pampabrande dahinflieht.
Der Capatáz befahl uns, die Herde nicht aus den Augen zu lassen. Die Tiere liefen in ihrem Schrecken immer wilder durcheinander. Jetzt fuhr ein Blitz mit einem so trocken krachenden Donnerschlag hernieder, daß wir alle das Gefühl hatten, getroffen zu sein. Der Wind schien mit einem Mal von unten aus der Erde hervorzubrechen.
Die Herde löste sich in einzelne Trupps auf wie ein Kalkstein, der stückweise unter einem Regenguß auseinanderbricht. Es fiel uns ein, daß wir durch einen tiefen Hohlweg hindurch mußten. Da wir voraussahen, daß dort viele Tiere fallen, im Sumpf steckenbleiben und sich die Beine brechen würden, ritten wir drauflos, um so gut wie möglich diese Katastrophe zu verhindern. Ich konnte nichts sehen. Die Enden meines Halstuches schlugen mir ins Gesicht, und der Rand meines Schomberg hatte sich mir über die Augen gelegt. Bei dem furchtbaren Sturm wollte ich mein Pferd nicht antreiben, aber es lief dennoch; und da es auch die Richtung verloren hatte, folgte es der Herde.
Vor mir sah ich eine dunkle Masse. Ich begriff, daß es ein vor eine Karre gespanntes Pferd war; waren es Männer oder Frauen, die so vom Sturm überrascht worden waren? Gott helfe ihnen! Ich setzte meinen Weg fort, bis ich mit meinem Gaul buchstäblich auf einen Haufen Rinder stieß.
Der Regen floß in Strömen, und der Wind wurde schwächer. Ich hörte den Schrei eines meiner Gefährten und ritt auf den Ton zu. Zusammen kämpften wir dann gegen die Rinder, die übereinanderfallend in den Hohlweg stürzten. Mein Pferd strauchelte mit den Hinterfüßen, und ich sank, sank, wie in die Hölle hinein, ohne zu wissen, wohin. Gottlob fand die Rutschpartie ein Ende, ohne daß das Pferd sich mit mir überschlug. Ich konnte gerade noch sehen, daß mein Jungpferd auf einen Stier trat, als es sich wieder erhob. Doch konnte ich es nicht zum Stehen bringen; das Entsetzen jagte das Tier vorwärts. Wieder strauchelte es und fiel auf die rechte Seite, wobei es mein Bein gegen einen großen Erdplumpen preßte. Heftig versuchte es, sich auf die Füße zu stellen. Manchmal glitt es wieder nach hinten und rutschte eine Strecke weit auf seiner Hinterseite zurück. Dann kletterte es, die Schnauze dicht am Erdboden, hoch; ganz gespannter Wille, kämpfte es sich hinauf, und da kamen wir denn auch am Ende glücklich wieder an.
Währenddessen war das Unwetter über uns dahingeflogen wie ein Falke über einen Hühnerhof.
Wir konnten uns jetzt mehr oder weniger deutlich sehen und unter harten Mühen die verstreuten Rinder wieder zusammentreiben. Ich erzählte dem Capatáz von meinem Zusammenstoß in der Tiefe des Hohlweges. Wenn ich auf einen Jungstier getreten war, durfte man wohl annehmen, daß auch noch andere gleicherweise Hingefallene sich darin befanden und nicht wieder herauskonnten. Und so war es auch. Deshalb stiegen alle, die nicht gerade dazu nötig waren, die Herde wieder zusammenzutreiben, in die Schlucht hinab. Mit Hilfe des Lassos und auch selbst mit den Händen brachten wir die Gefallenen wieder auf die Beine. Den im Sumpf Steckenden wurden Pferde vorgespannt, um sie herauszuziehen. Aber die Gäule rutschten in dem aufgewühlten Lehm immer wieder aus; auf dem unebenen Boden suchten ihre Hufe verzweifelt nach Halt. Da hieß es gut aufpassen, daß man beim Fallen und Straucheln des Tieres die Beine spreizte, um freizukommen; denn bei der kleinsten Unachtsamkeit konnte man sich die Knochen brechen.
Bis an die Augen waren wir mit Lehm bedeckt. Fünf Rinder krepierten in der dunklen Tiefe der Schlucht. Bevor wir unseren Marsch wieder aufnahmen, schickten wir einen Boten zur nächsten Ortschaft, um dem Schlachter die gefallenen Tiere zu jedem Preise anzubieten. Der gleiche Bote sollte seinerseits wieder einen Mann zum Gutsherrn schicken, um ihn von dem Unfall zu benachrichtigen. Da die Ortschaft nicht weit von der Estancia lag, konnte der Patrón sehr bald Bescheid haben.
Die Wildheit der Herde zwang uns, sie in vier Haufen zu teilen und jeden einzelnen immerfort zu umkreisen. Die Nacht blieb schwül und drückend. Der Platzregen, das Gewitter und der Wirbelsturm hatten uns nichts Gutes gebracht.
Am nächsten Morgen zählte der Capatáz seine Herde. Eine gelbliche Dämmerung erlaubte uns kaum, inmitten Wolken ausdünstender Feuchtigkeit der Wegspur zu folgen.
An diesem Tage machten wir nur Halt zum Frühstück, Mittagessen und Abendbrot. Wegen des üblen Anfangs waren wir alle schlechter Laune. Auch die Rinder waren aufsässig und angriffslustig, so daß wir sie bis zur Erschöpfung wandern ließen, damit sie sich beruhigen sollten.
In der nächsten Nacht mußten wir wieder die Herde umkreisen.
Neben den allgemeinen Sorgen hatte ich noch meine besonderen. Ich besaß nur drei fertig zugerittene Pferde: el Moro, el Vinchuca und el Guasquito, die Reste meines alten Trupps. Außerdem hatte ich ja noch die beiden in Zahlung gegebenen Wildpferde, aber mit dem störrischen konnte ich nicht sicher rechnen, und das andere bedurfte noch der Erziehung, von der ich nicht wissen konnte, wie sie anschlagen würde.
Der dritte Marschtag bescherte uns eine wohltuende Abkühlung. Doch am Morgen wollte es das Schicksal, daß wir einen offenen Kamp überqueren mußten; da lief uns die Herde auseinander.
Ungefähr dreißig wilde Stiere waren das schlechte Element unter den Tieren; alle Augenblicke kämpften sie miteinander, wobei sie ein Geschrei machten wie Messerstecher aus der Kirmes. Ein tückischer, falber Stier war der schlimmste von allen, und mehrere Male geriet er mit einem schneeweißen Kollegen so heftig aneinander, daß wir mit den Lassoringen auf sie einschlagen und sie mit Gewalt auseinandertreiben mußten. Dieser Falbe wußte nichts von Gehorsam, und wenn er sich erst einmal erhitzt hatte, kam er in gerader Linie auf uns zu.
Dieses Auseinanderlaufen der Herde machten sich einige der Stiere gleich wieder zunutze, um fest aufeinander loszugehen. Wie Stechfliegen hefteten wir uns an sie und ließen nicht locker. Dabei kam es, daß ein gewisser Demetrio unglücklicherweise gerade im Weg stand, als es dem falben Stier endlich gelungen war, seinem Gegner den Nacken zu beugen, und er alle seine Kräfte nun zum Angriff zusammennahm. Der weiße Genosse bog sich wie eine Schlange und wich mit der Flanke so aus, daß der andere darüber hinaus und gegen das Pferd jenes Demetrio schoß. Obgleich der alte Raufbold an seiner rechten Seite nur noch einen zerbrochenen Hornrest hatte, bohrte er ihn dem Gaul doch noch so tief in die Weichen, daß die Gedärme herausquollen. Während drei Leute den blindwütigen Stier mit dem Lasso fingen und fortzogen, fielen wir wie die Aasgeier über sein Opfer her. Demetrio hatte sein Pferd töten müssen und da ich Stiefel nötig hatte und andere Peone Leder für Riemen, Halfter und Zügel brauchten, zogen wir dem »zu früh Dahingeschiedenen« in einem Hui das Fell über die Ohren.
Nachts wanderten wir zwischen den Drahtgittern einer Landstraße weiter, hatten aber das Pech, zwei anderen Herden zu begegnen. So kam es, daß wir auch die dritte Nacht unsere aufgeregten Tiere umkreisen mußten.
Jetzt fingen wir alle an ernstlich müde zu werden. Das waren nicht mehr meine Neulingsleiden. Ich wußte jetzt, daß man zum Teil mehr aushielt, weil man den Körper an die Müdigkeit gewöhnt hatte; doch wirksamer noch war die Gewöhnung des Willens, nicht nachzugeben. Zuerst leidet der Körper; dann ist er wie betäubt und läßt sich teilnahmslos überall hinführen. Darauf verwirren sich die Gedanken; man weiß nicht mehr zu sagen, ob man bald oder niemals ankommen wird. Noch später vermischen sich unser Tun und Denken einer unwirklichen Sphäre, die sich in groben Umrissen vor unserem benommenen Blick aufrollt. Schließlich bleibt uns nur noch die Lebenskraft, um einen einzigen, unermüdlichen Vorsatz zu verfolgen, und der heißt: immer vorwärts. Und nur durch diesen Vorsatz und für diesen Vorsatz lebt man noch; alles außer diesem unzerstörbaren Vorsatz ist entschwunden. Und am Ende ist man immer Sieger (jedenfalls ist es mir stets so gegangen), wenn einem auch der Sieg selbst gleichgültig geworden ist. Dann fällt der Körper in Schlaf, weil der Wille sich von ihm getrennt hat.
Noch sechs Tage zogen wir so weiter durch Kälte und Nässe; fast alle Nächte mußten wir die immer aufsässige Herde umkreisen; mußten mit ihr durch lehmige Niederungen und Sümpfe. Eine Ermüdung kam zur anderen und staute sich in unseren Nerven. Mein wildes Pferd kostete mich einen vollen Tag Arbeit; es bockte bei dem geringsten Nachlassen meiner Aufmerksamkeit, bei der Arbeit mit dem Lasso, beim Angriff, überhaupt bei jeder Gelegenheit. Aber ich nahm ihm weder das Zaumzeug ab, noch ersparte ich ihm die Peitsche, bis die Strapazen es gebrochen hatten. Konnte ich mich darüber wundern? Nur Geduld! Ich brauchte ihm ja auch nicht den Hof zu machen.
Wie die Indianer sahen wir alle aus, zerlumpt, lehmbespritzt und verbissen. Demetrio, der größte und stärkste Treiber, war wie ausgelöscht vor Müdigkeit. Aber wer von uns konnte behaupten, daß es ihm besser ginge? Schließlich erreichten wir einen Ort, an dem uns sichere Ruhe winkte. Es gab dort eine Koppel, aus der die Herde nicht entweichen konnte, und wir selbst konnten im Schutze einer Scheune schlafen.
Wir kamen ziemlich früh am Nachmittag an, trieben die Herde in die Koppel und ritten dann im Schritt zu den Gutshäusern. Demetrio ritt an der Spitze. Als er beim Pferdestand ankam, scheute sein Gaul sehr heftig. Demetrio fiel wie ein Sack Matekräuter vom Tier herab und stand nicht wieder auf, noch bewegte er sich. Hatte er sich den Kopf eingeschlagen? Sollte er sich den Hals gebrochen haben? Als wir uns über ihn beugten, merkten wir, daß er friedlich atmete. Don Segundo lachte:
»Der war aber hundemüde! … Ist buchstäblich in Schlaf gefallen.«
Wir sattelten sein Pferd ab, breiteten sein Sattelzeug im Schatten aus und legten den Mann darauf. Da blieb er liegen ohne sich zu rühren; doch vielleicht hatte er trotz des Sturzes in all seiner Bewußtlosigkeit noch ein Gefühl dafür, wie köstlich es war, nichts mehr zu wollen und den Körper ausstrecken zu können.
Die meisten bereiteten sich Mate. Wir hatten ja das sichere Gefühl, eine ruhige Nacht vor uns zu haben, und das machte uns wieder ganz vergnügt und gesprächig.
Wir tränkten unsere Pferde und badeten sie. Dann sahen wir unser Handwerkszeug nach; dieser flickte seinen zerrissenen Lasso, jener nähte an einem Halfter, und ein anderer bastelte an seinem Sattel oder dem Maulkorb herum.
So warteten wir geruhig, daß die Nacht über uns käme als große Stille, in die wir, auf dem Rücken liegend, sanft hinübergleiten würden wie ein Fluß, der sich seines Weges in Wohlbehagen und Vergessen freut.