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Ein Weiser, der schon viel erforschet,
Doch nie des Forschens müde war,
Gelangte einst zum Indierlande,
Nach manchem langen Wandrungsjahr.
Die Priester dieses Landes rühmen
Sich viel geheimer Wissenschaft,
Sie wissen Sein und Schein zu trennen
Und kennen aller Dinge Kraft.
Zum Schüler lässt sich Valus weihen,
Verbindet sich durch einen Eid,
Geheimnisvoll, zu diesem Orden,
Wie es der Priester ihm gebeut.
Wie eitel all sein vorig Wissen,
Das siehet bald schon Valus ein,
Kannt' er doch nie der Dinge Seele,
Begnügt an Namen sich und Schein.
Eins sieht er nun in jeder Summe
Sieht den Naturgeist immer neu
Und immer alt in ewgem Wandel,
Wie er in allen Formen sei.
Jetzt kann er die Natur belauschen,
Er kann ihr tiefstes Wirken schaun,
Weiss, wie die Stoffe sich vermählen
Und wie die Erden sich erbaun.
Jetzt gibt man ihm die dritte Weihe,
Ein Vorzug wen'ger Weisen nur;
Denn sie, die alles sonst durchschauten,
Beherrschen jetzo die Natur.
Nachdem er dreimal so geweihet,
Hat er den grossen Schritt getan,
Der seines Lebens lange Reise
Geschieden von der Menschheit Bahn.
Viel Zeiten gehn an ihm vorüber,
Er siehet die Geschlechter fliehn,
Und bleibt allein in allem Wandel,
Indes die Dinge kommen, ziehn.
Nachdem er oft den Kreis gesehen
Den immer die Natur gemacht,
Ergreifen Schauer seine Seele,
Denn alles kehrt wie Tag und Nacht.
Der Neuheit Reiz ist ihm verloren,
Er kennet, was die Erde trägt,
Er findet sich allein auf Erden,
Die Menschen sind nicht sein Geschlecht.
Geleert hat er des Lebens Becher
Und lebet immer, immer fort.
Er kann dem Meere nicht entsteigen
Und hat gelandet doch im Port.
Weh dem! ruft er: der auf dem Gipfel
Des Daseins also stille steht,
Nicht Ew'ges kann der Mensch ertragen,
Und wohl ihm, wenn er auch vergeht.