Kleine Lieder, Vierzeilen, Tanzreime.
1. |
|
Ich sprach nur ein wenig:
Was wirst du mir taugen?
Da hatte sie gleich
Voll Wasser die Augen. |
2. |
|
Ich sprach nur ein wenig:
Mein Liebchen bist du!
Und fröhlichen Herzens
War sie im Nu. |
3. |
|
Maid, nimm dir den Geiger,
Stets fröhlich bleibst du,
Und fehlt es am Brote,
So geigt er dazu. |
4. |
|
Hätt' ich gar nichts anders
Als den schönen Mann,
Stets säß' ich beim Tische
Und säh' mir ihn an. |
5. |
|
Ich mag nicht die Reiche,
Der Verwandten Wahl,
Die zählte ihr Gold mir
Bei jeglichem Mahl. |
6. |
|
Hör' immer dich jammern,
Du schlafest allein,
Doch kennt sich's am Kissen,
Hier lag man zu zwein. |
7. |
|
Alt bin ich geworden,
Zur Arbeit zu schwach;
Da fideln die Geiger,
Der Tanz ist mein Fach! |
8. |
|
Es kneipt mich, es reißt mich,
Der Kopf ist mir wund,
Da zeigt sich der Liebste,
Da bin ich gesund! |
9. |
|
Ohne weißes Papier,
Ohne Tintenschwärze
Schrieb ich mein Liebchen
Mir in das Herze. |
10. |
|
O betet und bittet,
Ihr Pfaffen, für mich,
Was andere Weiber,
Will haben auch ich! |
11. |
|
Schön Vöglein im Walde,
Gern lockt' ich mir's her,
Und kommt es nicht balde,
So sing' ich nicht mehr. |
12. |
|
Hätt' ihn wohl gerne,
Er will nicht dran,
Bänd' ihn mit Reben,
Doch geht's nicht an! |
13. |
|
Du, Geiger, beginne,
Die Gröschlein gewinne,
Die Gröschlein sind dein,
Die Mädchen sind mein! |
14. |
|
Stand unter der Linde,
Nahm Abschied von ihr,
Da kam ihr das Weinen,
Das Lachen kam mir. |
15. |
|
Du liebliche Maid,
Sprich, wie dir's gedeiht?
»Was fragst du um mich,
Nicht frag' ich um dich!« |
16. |
|
Mein Mann, mein Mann
Hat 'nen langen Bart,
Für den Ofen, für den Ofen
Ist ein Besen erspart. |
17. |
|
Was stehst du, was stehst du
Unterm Fenster drauß?
Und weißt doch, und weißt doch,
Du darfst nicht ins Haus! |
18. |
|
Hatt' einst einen Liebsten,
Verlor ihn sodann;
Glückselig das Mädchen,
Das ihn finden kann! |
19. |
|
Nach Bergen und Tälern
Zum Vogelfang ging ich,
Die Vögelein lockt' ich,
Ein Mädchen doch fing ich. |
20. |
|
Mir lehnt an die Wange
Die Liebste sich an,
Hält mit den zwei Händen
Den Hals mir umfahn,
Und mir in dem Schoße
Ausruht sie gar lind,
Als schlummre am Busen
Der Mutter ein Kind. |
21. |
|
Nun hab' ich ein Liebchen,
Doch freut es mich nicht,
Sie gab mir ein Sträußchen,
Doch duftet es nicht. |
22. |
|
Gibt es kein Sonnenlicht,
Gibt es Mondenschein,
Kommt der Liebste nicht,
Schläft sie allein. |
23. |
|
Brauchst nur über die Leiter
Rechtshin dich zu biegen –
Frage nur die Katzen,
Wo die Mädchen liegen? |
24. |
|
Kaum schlummert' ein wenig,
Kaum schlief ich fast ein,
Legt' ein Schelm mir Feuer
Ins Kämmerlein. |
25. |
|
Das Kämmerlein brenne,
Es brenne die Glut,
Nur bleibe das Bettlein,
Drin Liebchen ruht. |
26. |
|
Auf schönem Felde
Der Nebel steht,
Inmitten des Nebels
Mein Liebster mäht. |
27. |
|
O triebe der Wind doch
Die Nebel feldaus,
Daß den Liebsten ich sähe
Mit seinem Strauß! |