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Die Erinnerungen an den ursprünglichen Kultus der Slowenen sind selbst gänzlich verschwunden; die auf uns gekommenen Überreste bezeugen, daß sie einen höchsten guten Gott (Bog, Belibog, Gott des Lichtes, Svantevid), dann ein urböses Grundwesen (Cert, Černibog, Gott der Finsternisse und des Unheils), ferner eine große Zahl von Untergöttern verehrt haben. Die Mora (Alp, Drude) erdrosselt die Bösen im Schlafe; Kurent (der slawische Priap) war Beschützer des Gastmahls und der Schwelgerei, Radegast Gott der Freude und des Wohllebens, ŽivaSchon Dombrowsky (Slavin, Prag 1834) und neuerdings J. E. Wocel (Grundzüge der böhmischen Altertumskunde, Prag 1845) machten auf den Gleichlaut des Namens der indischen Gottheit Schiwa mit der slawischen Živa (belebendes Naturprinzip) und auf die Verwandtschaft der slawischen mit der indischen Mythologie aufmerksam. die liebliche Göttin des Lebens und der Ehe, die Venus der Wenden (der Planet Venus trägt ihren Namen), endlich Triglav (Dreihaupt), welcher mit einem Haupte die Erde, mit dem andern die Luft und mit dem dritten das Wasser beherrschte. Man glaubte, daß die Götter in Wäldern, Bäumen, Flüssen und Seen wohnten, weihte ihnen Haine und opferte ihnen im Hram (Opferplatz) Tiere und Früchte. (Nach Linhart a. a. O. und J. V. Sonntag: »Die Slowenen in Untersteiermark« in L. A. Frankls Sonntagsblättern 1842.) Auch kennt und nennt Lied und Sage noch die Rojnice, parzenähnliche Wesen, Vila, die Wile in bekannter gleicher Bedeutung wie in Serbien, Torca, ein Gespenst, das beim Spinnen das Rad mit einer Hundspfote umdreht, Skratelj, das Bergmännlein (deutsch schrettel, scrat. Vgl. Grimms deutsche Mythologie), Dioji moš Waldgeist, Povodni moš Wassermann, Rakuš eine Erscheinung in Krebsengestalt u. m. a. Koleda (daher koledniki und kolednica, vgl. Anmerk. zum »Neujahrslied«) wird von einigen für die Gottheit der öffentlichen Feste gehalten. Vrag, Slode, Hudič (Hudir), einst Benennungen einzelner dämonischer Wesen, bezeichnen im heutigen Sprachgebrauche sämtlich nur den Teufel.