Anastasius Grün
Volkslieder aus Krain
Anastasius Grün

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Der Gefangene.

          Liegt ein armer Krieger
In dem Turm gefangen.

»Väterlein, mein teures,
Löst mich aus dem Kerker.«

»»Söhnlein, mein vielliebes,
Was für dich zu geben?««

»Ist nicht viel zu geben:
Die drei schwarzen Pferde.«

»»Söhnlein, mein vielliebes,
Ist zuviel zu geben!««


Liegt ein armer Krieger
In dem Turm gefangen.

»Mütterlein, mein teures,
Löst mich aus dem Kerker.«

»»Söhnlein, mein vielliebes,
Was für dich zu geben?««

»Ist nicht viel zu geben:
Die drei weißen Burgen.«

»»Söhnlein, mein vielliebes,
Ist zuviel zu geben.««


Liegt ein armer Krieger
In dem Turm gefangen.

»Brüderlein, mein teures,
Löst mich aus dem Kerker.«

»»Brüderlein, vielliebes,
Was für dich zu geben?««

»Ist nicht viel zu geben:
Die drei blanken Büchsen.«

»»Brüderlein, vielliebes,
Ist zuviel zu geben.««


Liegt ein armer Krieger
In dem Turm gefangen.

»Schwesterlein, mein teures,
Lös' mich aus dem Kerker!«

»»Brüderlein, vielliebes,
Was für dich zu geben?««

»Ist nicht viel zu geben:
Die drei schönen Zöpflein.«

»»Brüderlein, vielliebes,
Ist zuviel zu geben.««


Liegt ein armer Krieger
In dem Turm gefangen.

»Liebchen, teures Liebchen,
Lös' mich aus dem Kerker!«

»»Mein geliebter Liebster,
Was für dich zu geben?««

»Ist gar viel zu geben:
Traun, dein weißes Händchen.«

»»Mein geliebter Liebster,
Ist. nicht viel zu geben;

Ist nicht viel zu geben,
Nur mein weißes Händchen.

Leicht für dich zu geben
Hand und auch das Leben.««


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