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Unter ähnlichen Bedingungen haben sich auch die Gärten in Dänemark entfaltet. Von den Anlagen, die die stolzen Königsschlösser der Renaissance umgaben, hat sich wenig erhalten. Am stärksten tragen die Züge dieser Zeit die Gärten von Frederiksborg bei Kopenhagen Danske Vitruv, 1740. (Abb. 522). Auf drei untereinander mit Brücken verbundenen Inseln liegen die Vorhöfe und das Schloßgebäude, neben diesem findet nur ein kleines Parterre, auch auf einer Insel, Platz. Der Hauptgarten erstreckt sich am Nordufer des Sees und hat, durch diese Lage bestimmt, zwar auf einen Zusammenhang, nicht aber auf die Achsenrichtung zum Hause verzichtet. Die Ausgestaltung dieses Parterres, von dem ausgehend ein Kanal die Bosketts durchschneidet, gehört dem Anfange des XVII. Jahrhunderts an. Ähnlichen Grundriß zeigt das Schlößchen von Hirschholm, das auch inmitten eines Sees, auf Inseln, die miteinander durch Brücken verbunden sind, liegt; auch hier entfalten sich Schloß und Parterres in axialer Anordnung auf Inseln, während die Bosketts rings die Ufer umschließen (Abb. 523).
Ein typisches Schloß französischer Gestaltung ist Fredensborg (Abb. 524), das zum Andenken an den dänisch-schwedischen Frieden nach 1720 erbaut wurde. Der Garten und Park gilt noch heute als der schönste Dänemarks. Das Schloß liegt hoch über dem Essommersee, zu dem sich die Anlagen östlich, linker Hand vom Schlosse, herabziehen. Der Garten zeigt manch eine Ähnlichkeit mit Hampton Court, doch schließt sich die halbkreisförmige Planentfaltung noch origineller mit dem Gebäude zusammen. Dieses umgibt einen achteckigen Hof; von der Gartenfront erblickt man sieben Alleen, die in den Park strahlenförmig hineinlaufen, zuerst aber Platz für ein halbrundes Parterre und rechts und links für zwei heckenumschlossene Bosketts lassen. Eine halbrunde Lindenallee läuft um diese Zieranlage und begrenzt die Alleen. Der Mittelweg ist ähnlich wie in Versailles aus vier Baumreihen gebildet, die einen breiten Prospekt über Rasenstücke, die mit Statuen geschmückt sind, freilassen. Statt des überleitenden Kanals ist hier der Spiegel des Essommersees als Hauptreiz der Aussicht benutzt. Er bildet auch überall den Abschluß und Ausblick der Westalleen, die sich zu ihm herabsenken Hirschfeld, Theorie der Gartenkunst III, S. 171..