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Auf einer hübsch bewaldeten, allmählich ansteigenden Anhöhe, über dem Dorfe Kapellen und 94 Meter über dem linken Rheinufer, ruht auf meist felsigem Grund das Bergschloss Stolzenfels, Privatbesitz Kaiser Wilhelms II. Direkt gegenüber ergiesst sich der Lahnfluss in den hier ziemlich ruhig seines Weges ziehenden Rhein. Die alte Burg Stolzenfels wurde vom Erzbischof von Trier, Arnold II. von Isenburg 1250 erbaut und war im Mittelalter häufig der Sitz der Trier'schen Erzbischöfe; sie blieb, nachdem die Franzosen sie im Jahre 1689 zerstört hatten, Ruine, bis der Kronprinz und nachmalige König Friedrich Wilhelm IV., welcher dieselbe von der Stadt Coblenz zum Geschenk erhalten hatte, unter Benutzung der Trümmer, namentlich des 34 Meter hohen Hauptthurmes, nach den Entwürfen und Plänen von Schinkel in den Jahren 1836-1842 im mittelalterlichen Stile wieder errichten liess. Die eng an die Burg anschliessende Schlosskirche mit Spitzthürmen wurde im Jahre 1845 vollendet.
Das Innere der Burg enthält schöne Oel- und Freskogemälde, so besonders der kleine Rittersaal 6 Fresken von Hermann Stilke, welche die 6 Haupttugenden des Ritterthums darstellen; ferner finden sich in der Kapelle Fresken auf Goldgrund von Deger, sowie Antiquitäten, Copieen der im Thronsaal zu München aufgestellten Schwanthaler'schen Bildsäulen der Wittelsbacher Fürsten u. A.; im grossen Rittersaale mittelalterliche Humpen, Rüstungen und Waffen von Blücher, Hofer, Tilly, Alba etc.
Die Aussenwand des Schlosses ist an der Frontseite mit einem Fresko von Lasinsky geziert, den vor der Königswahl 1400 auf Stolzenfels stattgehabten Besuch Rupprechts von der Pfalz und seiner Neffen, der Grafen von Hohenzollern, beim Erzbischof von Trier darstellend.
Im Wintergarten befindet sich die Erzstatue Jung Siegfrieds von Hartung, innerhalb der das Schloss umgebenden Ringmauern breiten sich schöne Gartenanlagen aus.