Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Unter den 14 katholischen Kirchen und 10 Kapellen der Stadt Mainz, die Sitz des Erzbischofs und eines Domkapitels ist, auch ein bischöfliches Priesterseminar besitzt, ragt der imposante, kunsthistorisch höchst interessante Dom mit 6 Thürmen (deren höchster 83 Meter) gewaltig hervor, welcher von 978 bis 1009 zum ersten Male erbaut, dann 3 mal durch Feuersbrunst zerstört und in seiner jetzigen Gestalt im 13. und 14. Jahrhundert aufgeführt wurde. Das Innere des Domes enthält 9 Kapellen, 14 Altäre, wird von 56 hohen Säulen gestüzt und enthält zahlreiche Denkmäler und Kunstschätze, besonders 2 schöne eherne Thorflügel aus dem 10. Jahrhundert, ein metallenes Taufbecken aus dem Jahre 1328, das Denkmal der Fastrada (der dritten Gemahlin Karls des Grossen), die theils prachtvollen Monumente mehrerer Erzbischöfe vom 13. Jahrhundert an bis in die Neuzeit. Im Kreuzgang befindet sich unter anderen Monumenten das des Minnesängers Frauenlob (gest. 1318), für den ein zweites, das sehenswertheste, 1842 von Schwanthaler errichtet wurde. Bei der Belagerung von 1793 und durch die nachherige Verwandlung des Domes in ein Magazin hatte er arg gelitten und wurde 1822 restaurirt. Der östliche Pfarrthurm erhielt eine gothische Kuppel; 1870–78 wurde der besondere Pfeilerbau, welcher den Ostchor vom Schiff trennte, herausgenommen und das Schiff in seiner ganzen imponirenden Länge wieder hergestellt, statt des gothischen Kuppelthurmes der Mittelthurm im romanischen Stile wieder errichtet, die Krypta unter dem Ostchor ausgebaut, die beiden östlichen Stiegenthürme erneuert. Das Mittelschiff und die Kuppel des Westchors sind mit Wandgemälden geschmückt.
Sehenswerth sind ferner die Ignatiuskirche mit schönem Portal und vorzüglichen Deckengemälden von Januarius Zick, die hochelegant im frühgothischen Stile erbaute Stephanskirche mit Kreuzgang und dem Denkmal des Gründers des Domes, Erzbischof Willigis, auf dem höchsten Punkte der Stadt 1318 vollendet, die Augustiner- oder Liebfrauenkirche, die Peterskirche mit Kuppelgemälden von Appiani und mehrere ehemalige Klostergebäude.
Ausserdem hat Mainz eine evangelische Kirche und zwei Synagogen.