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Am linken Rheinufer, inmitten einer reizenden Landschaft idyllisch gelegen, dehnt sich an der Mündung der Nahe, über welche die alte Drususbrücke und eine Eisenbahngitterbrücke nach Bingerbrück führt, die Stadt Bingen aus, deren Einwohner einen bedeutenden Weinbau betreiben von dessen Erzeugnissen der Scharlachberger besonders berühmt ist. Von den interessanten Werken der Baukunst sind erwähnenswerth die im 15. Jahrhundert erbaute spätgotische evangelische Kirche, die katholische (Kapuziner-) Kirche, die Synagoge, das mittelalterliche Rathhaus.
Ueber der Stadt erhebt sich die Burg Klopp, römischen Ursprungs, die im Mittelalter ein berühmtes Kastell war, 1689 von den Franzosen zerstört und im Jahre 1854 wieder aufgebaut wurde. Während des 30jährigen Krieges ist Bingen wiederholt erobert worden.
Oestlich der Stadt, 104 Meter über dem Rheine, der Rochusberg mit einem auf dem sogen. Scharlachkopfe befindlichen, 21 Meter hohen Aussichtsturme, der einen wundervollen Fernblick gewährt, und der zur Erinnerung an die Pestepidemie 1666 erbauten Rochuskirche.
Als Goethe 1814 zur Zeit des Rochusfestes in Bingen weilte, hinterlies er der Rochuskirche als Andenken ein bei der Zerstörung (1689) der Stadt aus dem Brande gerettetes Bild des heil. Rochus, von Luise Seidler.
Unterhalb Bingens, am Fusse des Rüdesheimer Berges befindet sich im Rhein das bekannte Bingerloch, eine Stromschnelle die Jahrhunderte hindurch die Schifffahrt sehr erschwerte. Durch eine Verbreiterung des Flussbettes (66 Meter) an jener Stelle ist dieser Missstand beseitigt. Dort steht mitten im Strom auch der Mäusethurm (s. diesen). Gegenüber dem Bingerloch erblickt man das Nationaldenkmal auf dem Niederwald.
Bingen ist Station der Rheindampfschifffahrt Mannheim-Köln-Rotterdam, sowie der Bahnlinien Frankfurt-Main-Bingerbrück und Worms.