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Dreizehntes Kapitel.

Dicker, milchweißer Herbstnebel lagert über Berlin.

Wie ein Leichentuch breitet er sich über die Welt, als wolle er all das blutige Elend zudecken, welches die letztvergangenen Monate über die vielgequälte und rebellisch gemachte Erde heraufbeschworen.

Der furchtbarste aller je dagewesenen Völkerkriege ist ausgebrochen.

In wilder Erregung brauste ein Sturm wie Donnerhall über Deutschland, es in Waffen erstarren zu lassen, um den Räubern seines Friedens in die zum zermalmenden Schlag erhobene Faust zu fallen.

Grenadina hat ihre Gastreisen in Schweden und Norwegen beendet. Ihr Plan, den Winter wieder im Süden zu verleben, mußte der unheilvollen Kriegswirren halber, fallen gelassen werden. – Das Ziel ihrer Sehnsucht war Berlin. Graf Giöreczy, welcher als einer der ersten Aviatiker glänzende Kundschaftsflüge in Feindesland gemacht, teilte ihr mit, daß er im Herbst für kurze Zeit nach Johannisthal kommandiert sei, neue Flugzeuge abzunehmen. Er hoffe so sehr, sie dort noch einmal wiederzusehen. Voll bebender Aufregung, in unaussprechlicher Sorge um den so ständig in Todesgefahr schwebenden Freund‚ sah Grenadina dieser Begegnung entgegen.

Der Expreßzug war, von Hamburg kommend, in die Bahnhofshalle eingefahren. Frau Hammer hatte voll ängstlicher Sorge ihren Schutzbefohlenen in Shawls und Pelz gewickelt, mit dem Schicksal grollend, welches diese zwang, den gefährlichen Winter im Norden verleben zu müssen. Grenadina ist still und nervös.

Sie strebt voll sehnsüchtiger Hast nach dem Hotel, in den bekannten Räumen abermals auf den Grafen zu warten. Wie anders, wie zuvor! Und doch muß sie dem teuern Mann ein so zuversichtlich heiteres Gesicht zeigen, friedliche tränenlose Augen, welche ihm versichern: Das Gebet der Treue tut Wunder, so wie zu alter Zeit auch noch jetzt! In ihrem Zimmer steht wieder der große, geheimnisvolle Strauß weißer Lilien.

Ohne Karte und ohne Zeile geschickt, wie anfangs, als sie den bewunderten Spender kaum kannte. Die junge Sängerin lächelt voll Wehmut und neigt das Antlitz tief in die duftenden Blüten. Diesmal keine Rosen. Versteht sie ihn recht? – Die entsagungsvollen priesterlichen Lilien sieht er gern in ihrer Hand, der Poesie wegen, aber er mag sich nicht als Geber nennen, weil ein Gruß in dieser toternsten Zeit zu viel sagend für einen Mann ist, der blutigen Lorbeer als Helmzier trägt!

Nach kurzer Zeit klingelt das Telephon.

Graf Giöreczy frägt an, ob Fräulein Nirsky glücklich angekommen sei?

Grenadina plaudert ein paar Augenblicke ebenso heiter und harmlos wie zuvor, kaum den Krieg erwähnend, mit ihm, teilt auf seine Frage mit, daß ihr erstes Wohltätigkeitskonzert zugunsten des Roten Kreuzes bestimmt übermorgen stattfinden werde und freut sich, daß er nach demselben noch einen Augenblick vorsprechen wolle. –

Leider ist er so sehr in Anspruch genommen, daß er vorher wohl kaum noch persönlich nach ihrem Befinden fragen kann. – Aber Beide freuen sich aufrichtig und herzlich des baldigen Wiedersehens, wenn es auch ein noch so ernstes ist! Seltsam, kurze Zeit später bringt der Gärtner einen köstlichen Strauß feuriger Granatblüten mit der Visitenkarte des Grafen. –

Und die Lilien?

Wunderlicher Mann! Wenn das Wetter nur nicht so schlecht wäre!

Frau Hammer ist außer sich, daß eine eisige Schneeluft weht, eh Grenadina zur Probe fahren muß! Alle Vorsicht wird gewahrt und es glückt. Die junge Dame singt herrlich und fühlt sich auch andern Tags für das Konzert so vorzüglich disponiert, daß der Beifallssturm sich gar nicht legen will.

Hubert sitzt in der Loge und wendet keinen Blick von der entzückenden Erscheinung der Sängerin.

Schon während seines letzten Besuchs im Frühjahr hat er sich seine Lieblingslieder bei ihr bestellt.

»Lassen Sie den Falken nicht fehlen!« bittet er lächelnd. »Sie wissen, daß wir – er und ich – viel Gemeinsames haben!« –

»Den Flug zur Sonne!«

»Nicht den allein, – die Vorliebe für ein einsames Nest am steilsten Felsgestein, inmitten dunkler Wälder-Rauschen!«

Sie hatte den Blick gesenkt und schweigend genickt.

Ja, das einsame Nest! Das liebte er wohl! Von einem Lieb, mit welchem er so lang allein in seliger Verschollenheit darin wohnen möchte, sagte er kein Wort. –

Nun singt sie es für ihn, – allein für ihn – und sein Blick ruht in dem ihren. Er winkt ihr unmerklich zu und lächelt. Tiefatmend lehnt er sich in den Stuhl zurück. –

Sehnsucht! – Ja die Sehnsucht! Ihm ist es in diesem Augenblick plötzlich, als wisse er es, was auch sein heißes Sehnen erstrebt. Nach dem Lied tritt eine Pause ein, und Graf Giöreczy erscheint in dem Künstlerzimmer. Er hat sich den Eintritt in dasselbe beinah bei dem Konzertdiener erzwungen, denn derselbe erklärt, daß die Sängerin während des Vortrags niemand empfange, selbst Signore Pachelli nicht!

»Signore Pachelli hat auch absolut nichts bei dem Fräulein zu tun!« zuckt Hubert die Achseln. »Ich bringe eine wichtige Depesche und habe Erlaubnis erhalten.« – »Dann allerdings.« Grenadina tritt ihm fast erschrocken entgegen.

»Eine Depesche? Sie bringen eine Depesche, Graf?« Hubert greift in seine Brusttasche und zieht eine solche hervor. Sein Blick streift den neugierig forschenden Diener, welcher ihn gemeldet hat. »Ich glaube, eine dringende Familiennachricht.« –

Der Mann zieht sich bei dem Blick, welcher ihn trifft, schleunigst zurück und Frau Hammer erhebt sich ebenfalls und verschwindet knixend auf den Korridor.

»Familiennachricht?« wiederholt Grenadina mit großen Augen, und Hubert lacht sehr vergnüglich.

»Allerdings … von den Rumpler-Werken, aber lediglich für mich. Es sind gestern drei junge Tauben geboren, ich soll Gevatter stehn.« Er zieht ihre Hand an die Lippen und küßt sie wiederholt. »Wie geht es Ihnen? Ich wollte wenigstens guten Tag sagen denn nachher … nachher«

»Sie kommen doch?« beinah angstvoll blickt sie auf.

Er schüttelt seufzend den Kopf.

»Ich bin vorhin antelephoniert um einen Herrn aus Bremen, welcher auf der Durchreise nur zwei Stunden hier ist, zu empfangen. Es betrifft militärische Abmachungen, – ich muß ihn sprechen. Nun … und dann – Sie wissen, Fräulein Grenadina, ich liebe die Feste bei Ihnen nicht. Unter so vielen ist man nur Nummer, – dazu bin ich zu anspruchsvoll. Ich komme morgen Abend. Bis vier Uhr habe ich in Johannisthal zu tun, ein Probeflug ist angesetzt, – dann aber bin ich frei und lege mich Ihnen zu Füßen.« – Er sieht plötzlich auf den Lilienstrauß, welcher auf dem Tisch liegt. Seine Stirne bewölkt sich.

»Warum tragen Sie wieder diese blassen Klosterblumen in der Hand? Nur des schönen Effekts wegen? Ich finde, die Granatblüten, welche ich Ihnen schickte, passen für eine Grenadina noch viel besser!« – Sie lacht schelmisch auf. »Oh Verstellung, dein Name ist Giöreczy! Nun Sie selber an diesen geheimnisvollen Gruß rühren, lassen Sie mich auch danken dafür.«

»Danken? – mir? – Für diese Lilien?« –

Er sieht so erstaunt aus, daß sie stutzig wird.

»Natürlich, Graf. Sowohl im Frühjahr wie am Abend meiner Ankunft sandten Sie mir verschiedentlich Lilien, allerdings anonym, aber …«

»Ich? – ich? –« Hubert sieht ganz aufgebracht aus. »Aufs Wort – ich tat es nicht. Rosen, rote Rosen legte ich Ihnen zu Füßen, aber doch keine Blumen, mit welchen man Heiligenbilder schmückt!!« –

»So hat man sich einen kecken Scherz mit mir erlaubt?« flüstert die junge Sängerin mit bebenden Lippen.

»Wer tat das?!«

»Mein Impresario Pachelli – Sie kennen ihn ja! – Als er den ersten Lilienstrauß, welchen ich ehemals auch während des Konzertes trug, auf meinem Flügel erblickte, versicherte er mir mit voller Bestimmtheit, daß der Monteur des Aviatikers Graf Giöreczy die Blumen in seinem Beisein im Laden gekauft und an meine Adresse habe schicken lassen!«

»Unerhört! Was soll eine derartige Mystifikation! Pachelli steht draußen auf dem Flur – ich möchte ihn denn doch nach der Entstehung dieses Märchens fragen!« –

»Einen Augenblick Graf – ich lasse ihn eintreten! Wir haben noch Zeit, der zweite Teil des Programmes beginnt mit den Geigenvorträgen!« Die Sprecherin drückt hastig auf den Klingelknopf, und Frau Hammer steht auf der Schwelle. »Ich möchte Herrn Pachelli sprechen! Bitte schnell.« –

Im nächsten Augenblick verneigte sich der kleine Italiener mit strahlend zufriedenem Gesicht vor der gefeierten Sängerin.

»Ohne Umschweife, Signore – ich habe keine Zeit – wer hat den Strauß Lilien im Frühjahr in dem Blumenladen gekauft und ihn in Ihrem Beisein an mich schicken lassen?« – Das klingt so hastig und erregt, daß Pachelli ganz überrascht aussieht.

»Ich entsinne mich genau! Es war Ihr Monteur, Herr Graf! Bei Schmidt unter den Linden!«

»Mein kleiner verwachsener Kerl? Sören Hallwege?!«

»Ganz recht, hellblond, sehr hager, – hinkt etwas in der Hüfte! Wir haben sogar in dem Musikalienladen zusammen gesprochen, als er das Billett für den Herrn Grafen besorgte!« –

»Ein Irrtum ist ausgeschlossen?«

»Absolut ausgeschlossen! Ich sehe den Strauß noch vor mir, – Orchideen und Lilien!« – Der Sprecher lächelte. – »Es war ein sehr kostbares Bukett!«

Grenadina war blutrot. »Ganz recht, ein sehr kostbares Bukett!« wiederholte sie leise.

Giöreczy strich sichtlich sehr erregt und ärgerlich den kleinen Schnurrbart.

»Um so mehr bedaure ich, daß ich mich nicht als Absender bekennen kann!« stieß er durch die Zähne hervor, »und erkläre es mir nur so, daß mein sehr gefälliger Monteur den Auftrag von einem anderen Herrn auf dem Flugplatz erhielt und denselben alsbald ausführte!«

»Gewiß, Herr Graf, das kommt ja so oft vor und ist gewiß nicht strafbar von dem jungen Mann!«

Hubert antwortete nicht auf die letzten Worte, er hob den Kopf und lauschte dem Klingelzeichen auf dem Korridor.

»Ich darf Sie nicht länger stören, mein gnädiges Fräulein, – sage aber auf Wiedersehen!« Hastig zog er ihre Hand an die Lippen und erwiderte sehr höflich den Gruß des Italieners, welcher geschäftig den Blumenstrauß ergriff, dieweil der Professor, welcher die Musikbegleitung übernommen, mit schneller Frage auf die Schwelle trat.

Er ging. –

Ohne rechts und links zu blicken schritt er durch den Saal, nach seinem Platz.

Das Haupt tief geneigt, hing er seinen Gedanken nach und die Falte auf seiner Stirn grub sich immer drohender und schärfer zwischen die Brauen.

Fraglos, Sören Hallwege hatte die Lilien und Orchideen gekauft und sie an Fräulein Nirsky schicken lassen.

Das war frech! – Das war unerhört! Wie kommt er, der ehemalige Bauernjunge dazu, derart kostbare Geschenke zu machen? Wie darf er es wagen, seine Augen zu einer Dame zu erheben, in deren Salon sein Chef und Brotherr als bester Freund verkehrt?«

Solch eine Dreistigkeit verdient eine sehr scharfe Lektion! Er hat den doch immerhin noch recht ungebildeten Mann durch seine fast freundschaftliche Güte zu sehr verwöhnt!

Du liebe Zeit! Wer denkt aber an eine derartige Selbstüberhebung!

Mitleid mit dem armen, verwachsenen kleinen Kerl hat ihm stets die gütigen Worte diktiert! –

Man sieht, was dabei heraus kommt!

Aber wenn er etwas mehr Arg gehabt, würde er vielleicht in letzter Zeit wohl mehr beobachtet haben, als wie ihm lieb war.

Sören ist ein kluger Kopf.

Er trägt sich mit Konstruktionsplänen, jede freie Stunde bastelt er geheimnisvoll auf seinem Zimmer an einer maschinellen Neuerung, von welcher er sich anscheinend großen Erfolg verspricht. Hat er den – ist er ein gemachter Mann. Dann rauscht Herrn Hallwege ein breiter Goldstrom zu, der hebt ihm voll Zauberkraft auf ungeahnte Höhen.

Das Genie wird bewundert und anerkannt, – und vor dem Gold kniet die Menge, als vor ihrem Götzen. –

Was liegt da an einer schiefen Hüfte?

Ein reicher Mann ist immer schön, ob er hinkt oder nicht. –

Und das Gesicht von Sören Hallwege ist sehr sympathisch, – seine Augen wirken möglicherweise auf sensible Gemüter ganz besonders, ja nun – und von dem Mitleid zur Liebe ist bei den Frauen nur ein kleiner Schritt! –

Wie dunkle Schatten flirrt es vor Huberts Augen.

Das Blut kocht seinen Adern. Er hört kaum noch die Musik – und als Grenadina wieder auftritt, sieht er nur, wie schön sie ist! und als sie singt, fühlt er, daß seine Seele im Bann dieser Stimme liegt!

So war es vordem noch nie!

Ein Feuerbrand ist in sein Herz geworfen, nun lodert er auf und zeigt ihm, dem Verblendeten, die Wahrheit.

Er liebt Grenadina! – er liebt sie! – da gibt es kein Entrinnen mehr.

Lang genug hat er sich gegen die süße, göttliche Offenbarung gewehrt, nun sie ihm kund geworden, gibt er sich ihr rückhaltlos, mit Leib und Seele hin.

Ruhm! – Ehre! – Erfolg! – Ja, sie sind schön! Sie blenden und erheben das Herz eines Mannes, aber sie lassen es kalt und hungrig, inmitten von Gold und Lorbeer verschmachtet er, vergeht er vor Sehnsucht nach dem, was einzig und allein zu den höchsten Höhen, zu dem Himmel wahren Glückes trägt, die Liebe!

Hubert Giöreczy atmet tief auf, sein leuchtende Blick ruht auf Grenadina.

Sie singt für ihn – allein für ihn! – Sie ist sein eigen –! mag eine ganze Welt ihr Orchideen und Lilien auf den Weg streuen, – seine rote Liebesrose blüht ihr im Herzen, – mit ihr schmückt sie sein Bild! –

Und Sören? Noch wallt das hitzige Blut, wenn er an ihn denkt. –

Und dann kommt das Mitleid – das tiefe Mitleid mit dem Armen, in dessen Herzen auch die Liebe blüht, aber so hoffnungslos wie eine weiße Grabesblume, so bleich und kühl wie bittere Entsagung.

Armer Sören. –

Hubert legt momentan die Hand über die Augen – es wird still in ihm. Wie im Wiegenlied singt die süße Stimme der Geliebten allen Groll zur Ruhe.

Armer Sören.

Das Kostbarste hat er gewählt und von seinen sauer verdienten Groschen erworben, um das Ideal seiner schmerzlich süßen Träume zu schmücken.

Ohne Namen schickte er es, – bescheiden und ohne Anspruch auf Dank, – so wie es Sören Hallwege immer ist.

Wie unrecht hat er vorhin in auflodernder Leidenschaft der treuen Seele getan.

Armer Sören.

Wie dankbar muß er ihm sein.

Die weißen Lilien haben wie zauberkräftig die blinden Augen seines Chefs berührt, da sind sie endlich sehend geworden und haben das Ziel aller Sehnsucht erkannt.

Hubert schrickt beinah empor.

Stürmischer Beifall umrauscht ihn, er hört den Jubel, er sieht die applaudierenden Hände, und auf dem Podium steht die elfenhafte Gestalt der Geliebten und dankt mit strahlendem Lächeln für die reichen Blumenspenden.

Sie mußte ein Lied zugeben, noch eins!

Die Menge tobt und läßt sich nicht beruhigen.

Mit strahlenden Augen sieht Grenadina auf Hubert, – und sie singt – bis sie plötzlich ganz erschöpft zurücktritt und ein leichter Husten sie befällt. –

Da endlich geben sich die Nimmersatten zufrieden.

In dem Vestibül steht ein Prinz mit seiner jungen Gemahlin und unterhält sich noch sehr angeregt mit dem Professor, denselben über dieses und jenes befragend, und ihm ungeteiltes Lob zollend.

Sehr eilig, in ihren Mantel gehüllt erscheint Grenadina, von Frau Hammer gefolgt, um so schnell wie möglich den Wagen zu erreichen.

Seine Hoheit erblickte sie, tritt ihr sehr charmant entgegen und beglückwünscht die Gefeierte zu dem großartigen Erfolg. Auch die Prinzessin läßt sich die junge Sängerin in aller Eile vorstellen und freut sich so sehr, sie nach etlichen französischen Kompositionen, die sie in Paris hörte und in Berlin nicht auftreiben kann, fragen zu können.

Grenadina muß stehen bleiben, sie muß den Mantel ein wenig lockern, um der hohen Frau die dargebotene Hand küssen zu können. Dabei bläst ein eisiger Zugwind durch das offene Portal in die Halle herein und Frau Hammer steht voll Sorge und Angst wie auf Kohlen.

Endlich verabschieden sich die hohen Herrschaften und sehr müde und fraglos etwas überanstrengt, eilt Grenadina in den Wagen.

Sie wickelt sich schaudernd in den Pelz.

»Sie haben gewiß sehr gefroren?« jammert die Kammerfrau.

»Es ist nicht schlimm! Ich trinke zu Hause gleich heißen Tee mit Kognak!« –

Und sie lehnt sich zurück und verbirgt ein abermaliges Husten hinter dem Pelz.



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