Hans Dominik
Das stählerne Geheimnis
Hans Dominik

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Auf der Plattform verabschiedete sich MacLane von Roddington, nachdem er den Arbeiten mehrere Stunden hindurch zugeschaut hatte.

»Willst du uns schnöde verlassen, Freddy?« fragte Roddington scherzend.

»Auf ein Weilchen, James! Komme vielleicht bald zurück«, erwiderte MacLane in derselben Tonart. »Will nur eben mal sehen, was auf A 17 los ist.«

Er stieg in seine Barkasse und ließ sich zu dem Zerstörer A 17 fahren, auf dem er zusammen mit Kapitän Bancroft hierhergekommen war.

»Was, MacLane, schon wieder hier?« empfing ihn Bancroft an der Reling. »Ich glaubte bestimmt, Sie würden da drüben nicht weggehen, bis Ihr Freund Roddington glücklich den Seegrund erreicht hat.«

MacLane griff ihn am Arm und wies mit der Hand in die Richtung Backbord voraus.

»Sehen Sie das Tangbüschel auf dem Wasser, Bancroft?«

Der Kapitän kniff die Augen zusammen, meinte nach einiger Zeit:

»Ja, irgendwelcher Dreck schwimmt da. Ob es Tang ist, kann ich von hier aus nicht erkennen.«

MacLane reichte ihm sein Glas.

»Sehen Sie sich die Geschichte mal dadurch an, aber nehmen Sie bitte Deckung hinter der Windhutse.«

Der Kapitän fragte erstaunt. »Was heißt das? Warum soll ich Deckung nehmen?«

Ein verschmitzter Zug lag auf MacLanes Gesicht, während er antwortete.

»Deshalb, mein verehrtester Herr Kapitän Bancroft, weil möglicherweise unter diesem Tanghaufen das Ende von irgendeinem Periskop stecken könnte und weil es nicht gut wäre, wenn man dort . . .«

»Sie sehen Gespenster, MacLane«, fiel ihm Bancroft ins Wort.

»Sollte mich herzlich freuen, wenn's so wäre«, erwiderte MacLane seelenruhig. »Aber ich fürchte, ich werde recht behalten. Das Häufchen da drüben liegt schon seit Stunden unbeweglich an derselben Stelle. Dabei haben unsere Frachter doch wirklich genug Wellen geworfen. Es müßte längst ein Stück weitergetrieben sein, wenn's eben nicht an irgend etwas anderem unter Wasser festhinge. Von Stunde zu Stunde ist mir das Ding verdächtiger geworden. Deshalb kam ich hierher zurück.«

Bancroft pfiff durch die Zähne. »Pfui Teufel, MacLane . . . wenn Sie recht hätten . . . Sie denken natürlich an ein japanisches U-Boot . . .«

MacLane lachte. »Sie sind ein vorzüglicher Gedankenleser, Bancroft. Gerade das ist es, was ich denke. Den Gelben müssen wir das Vergnügen versalzen.«

»Wie wollen Sie das machen? Wasserbomben hätten wir an Bord.«

MacLane schüttelte den Kopf. »Das lieber nicht, Bancroft. Es könnte vielleicht Roddingtons Arbeiten stören. Wasserbomben sind mir überhaupt nicht sehr sympathisch. Ich denke mir die Sache so. A 17 patrouilliert jetzt ruhig seinen Kreis ab. Sobald der Zerstörer wieder in die Nähe von dem verdächtigen Fleck da drüben kommt, steuert er mit kurzer Wendung unter Volldampf darauf los und überrennt ihn. Ist es wirklich nur ein Haufen Tang, merkt keiner von den andern Kommandanten, daß wir uns blamiert haben . . . ist es etwas anderes . . . nun das würden wir dann ja merken.«

»Sie haben recht«, stimmte der Kapitän bei, »Ihr Vorschlag hat mancherlei für sich.«

»Dann wäre es am besten, Sie sprechen selber mit dem Kommandanten von A 17. Sie sind ja gut mit ihm bekannt.«

»Das soll sofort geschehen«, sagte Kapitän Bancroft und schlug den Weg zur Kabine des Kommandanten ein. –

Erschöpft von einer sechsunddreißigstündigen Wache am Periskop, hatten sich Kyushu und Oburu in der Zentrale der »Karawa« zu kurzer Rast niedergelassen, wo ihnen ein Tank, ein Maschinenzylinder ungefähre Sitzgelegenheit bot. Die Lider drohten ihnen zuzufallen. Hatama stand am Periskop, die Augen an das Okular gepreßt. Ein rauher Ruf von seinen Lippen ließ die beiden andern auffahren. Sie sahen wie er zur Schalttafel sprang und an Hebeln riß.

Ein Ruck ging durch den Leib des U-Kreuzers. Mit Hochstrom sprangen seine elektrischen Maschinen an und rissen ihn mit voller Schraubenkraft vorwärts. An einem anderen Hebel zerrte Hatama. Unter dem Druck des Tiefensteuers stellte die »Karawa« sich schräg und schoß nach unten. Nach einem dritten Hebel griff der Kommandant, um das Periskop-Rohr einzufahren. Da ging ein klirrender Stoß durch das Boot, wie wenn Eisen auf Eisen trifft. Einen Moment nur dauerte es, dann herrschte wieder Stille in der Zentrale. Nur ein leises Singen und Rauschen der großen Elektromotoren drang vom Maschinenraum her herein. Dreißig Meter wies der Zeiger des Tiefenmessers in der Zentrale, auf vierzig und fünfzig kletterte er langsam weiter.

»Was ist geschehen?« fragte Kyushu.

Hatama fuhr sich über die Stirn. »Um ein Haar von einem Zerstörer gerammt, Herr Major. Die See muß unsere Tarnung fortgespült haben, anders ist es kaum zu erklären. Ich sah den Zerstörer plötzlich aus der Reihe scheren, auf uns zukommen . . . versuchte dynamisch zu tauchen . . . Zeit, um die Tanks zu fluten, war nicht mehr . . . der Amerikaner hat das Periskop noch getroffen . . .«

Während Hatama die letzten Worte sprach, arbeitete er an den Hebeln für das Ein- und Ausfahren des Periskoprohres. Die Anlage funktionierte nicht mehr. Geknickt und verbogen ließ sich das Rohr weder vorwärts noch rückwärts bewegen.

»Können wir auftauchen?« fragte Kyushu. Hatama schüttelte den Kopf. »Hier innerhalb der amerikanischen Hoheitsgrenze besser nicht. Wir wollen unter Wasser nach dem Kompaß fahren, bis wir auf freier See sind.«

»Und dann, Hatama?«

»Werden wir auftauchen und sehen, ob sich der Schaden mit unsern Bordmitteln beseitigen läßt.«

»Und wenn nicht?«

»Müssen wir die Werft in Babeldaob aufsuchen.«

Kyushu hatte noch allerlei auf dem Herzen, doch im Augenblick war er zu übermüdet, um es auszusprechen. Mit halbgeschlossenen Lidern entwarf er den Text einer Funkdepesche und gab das Blatt Hatama.

»Wollen Sie bitte gleich nach dem Auftauchen das hier an unsere Station in Babeldaob funken lassen. Wecken Sie mich, sobald Antwort da ist.«

Major Kyushu verließ die Zentrale und ging nach seiner Kabine. Wenige Minuten später lag er in tiefem Schlaf. –

Kapitän Bancroft stand schon wieder bei MacLane, als A 17 das Tangbüschel überrannte.

»Ich glaube, Sie haben sich geirrt«, sagte er, während der Zerstörer wieder in weitem Bogen in die Reihe der andern Schiffe einscherte.

»Oder auch nicht, Bancroft.« MacLane deutete auf die Stelle, wo der Tang gelegen hatte. »Der Ölfleck war vorher nicht da. Vielleicht erreicht der Japaner den Seeboden noch eher als Roddington mit seinen Rohren. Jetzt möchte ich wieder zurück zur Plattform und sehen, wie es dort steht. Wollen Sie mitkommen, Bancroft?«

Der Kapitän nahm den Vorschlag an. Es interessierte ihn doch, die Arbeiten Roddingtons aus der Nähe zu sehen, die ihresgleichen in der Geschichte der Technik bisher nicht hatten.

Zusammen mit MacLane wanderte er über die Plattform nach der Mitte hin, wo die Riesenkräne eins der gewaltigen Rohre nach dem anderen aufsetzten, wo die Kolonnen der Werkleute unter dem Kommando ihrer Ingenieure rastlos und exakt wie die Maschinen arbeiteten.

Es verschlug ihm fast die Sprache, was er erblickte. Erst hier in der Nähe kamen die ungeheuren Abmessungen der Kräne, der bewegten Massen, der gigantischen Stahlseile voll zur Wirkung. Seine Augen gingen über die Skalen der Dynamometer. Schon zeigten sie viele Tausende von Tonnen an, und immer noch wurde die Riesenlast vermehrt. Mit jedem neuen Rohr gingen neue Trossen in die See.

Er packte seinen Begleiter am Ärmel. Heiser kamen die Worte von seinen Lippen.

»Das heißt Gott versuchen, MacLane! Unmöglich, daß Roddington das schafft. Es geht über Menschenwerk hinaus.«

Aufmerksam beobachtete MacLane, wie eben wieder eine Kugelschleuse mit dem Strang verschraubt und verschweißt wurde. Mit einer leichten Bewegung machte er seinen Arm frei und sagte:

»Er wird es schaffen, Bancroft. Das ist die dritte Schleuse bei Kilometer 7,5. Der halbe Strang hängt bereits.«

Kapitän Bancroft griff sich an die Stirn.

»Die Hälfte erst, MacLane? Noch einmal die gleiche Riesenlast muß ausgelassen werden?! Sehen Sie die Tausende von Tonnen, welche die Dynamometer jetzt schon zeigen? Das sind Kräfte, die menschliche Technik nicht meistern kann . . . niemals wird meistern können.«

MacLane deutete auf die unendlichen Kabelmengen, die weithin die große Plattform bedeckten.

»Sehen Sie sich das an, Bancroft! Jedes Kilogramm, das die Stahldrahtseile zu tragen haben, ist sorgsam berechnet. Die Kabel wurden nach der Rechnung gesponnen. Keine Trosse wird brechen. Noch einmal sechsunddreißig Stunden – und der Strang stößt auf den Seeboden und bohrt sich so, wie es auch berechnet wurde, mit seinem Gewicht in ihn ein.«

»Ich möchte es glauben, MacLane, aber noch kann ich es nicht glauben. Wenn es wirklich gelingt . . . wenn alles so glückt, wie Ihr Freund und dieser deutsche Doktor da drüben es geplant und berechnet haben . . . was für ein Ruhmestag würde es für Roddington . . . für unsere Marine . . . für uns alle sein!«

»Noch sechsunddreißig Stunden, Bancroft, dann werden Sie glauben müssen, was Sie jetzt nicht glauben wollen. Die Stunden, die wir heute hier mit erleben, werden wir wohl niemals vergessen.«

Dämmerung und Nacht kam auf. Beim Schein der aufflammenden Starklichtlampen konnte Bancroft beobachten, wie die Kolonnen Roddingtons durch frische Mannschaften abgelöst wurden. Exakt in einer fast militärischen Form vollzog sich der Schichtwechsel in kürzester Zeit, ohne daß die Arbeiten auch nur einen Augenblick ins Stocken gerieten. Er konnte mit seiner Anerkennung nicht zurückhalten.

»Tadellos! Ganz vorzüglich! Die Leute sind gut gedrillt.«

»Das hat ihnen der deutsche Doktor beigebracht«, antwortete MacLane lachend. »Schon vor vier Wochen ließ Roddington seine besten Leute aus Trenton nach Davao kommen. Mit ihnen hat Doktor Wegener dann Tag für Tag jeden Griff, jeden Handschlag, jede Bewegung geübt, bis alles wie am Schnürchen ging. Wer nicht mitmachen wollte, wurde wieder nach Hause geschickt. Die andern, die bei der Sache waren, erhalten seit einem Monat doppelten Lohn.«

»Ein teurer Spaß, mein lieber MacLane.«

»Roddington weiß, warum er es tut. Das Geld ist gut angelegt, Bancroft. Sie sehen ja, wie seine Leute eingefuchst sind, wie jeder Schlag und jeder Griff sofort sitzt. Wie ein Uhrwerk schnurrt das Ganze seit siebenunddreißig Stunden, und wie ein Uhrwerk wird es noch vierunddreißig Stunden weiterlaufen, bis das Werk vollendet ist.«

»Ich muß es zugeben, MacLane. Aber wie steht's mit der oberen Leitung? Einundsiebzig Stunden sind eine lange Frist. Wollen Roddington oder der deutsche Doktor die ganze Zeit über auf den Beinen bleiben?«

MacLane deutete auf eine Gruppe inmitten der arbeitenden Kolonnen. »Dort sehen Sie Roddingtons Stab: Frank Dickinson, Griffith, Cranford und Scott. Sie mußten sich von Doktor Wegener ebenso instruieren und drillen lassen wie die einfachen Werkleute. Auch hier ist für Ablösung und frische Arbeitskraft gesorgt. Die vergangene Nacht sind Roddington und Doktor Wegener bei den Arbeiten zugegen geblieben, diese Nacht werden sie sich wohl Ruhe gönnen. Sie können es unbesorgt. Jeder von ihren Leuten versteht sein Geschäft. –

Es ging schon auf Mitternacht, als Bancroft und MacLane sich von dem fesselnden Schauspiel losrissen und an Bord von A 17 zurückkehrten. –

Kurs Ost zu Südost verließ die »Karawa« den Ort des Zusammenstoßes. Mit einer Stundengeschwindigkeit von zehn Seemeilen trieben die kräftigen Elektromotoren den U-Kreuzer in einer Wassertiefe von zwanzig Meter durch die See. Die Vermutung MacLanes, daß er in die tiefsten Abgründe versinken würde, bestätigte sich nicht, aber übel genug war ihm der Stoß von A 17 doch bekommen.

Jener Ölfleck, den MacLane dem Kapitän Bancroft gleich nach der Kollision zeigte, hatte eine für den Kommandanten Hatama recht unangenehme Ursache. Zwar traf der Kiel des amerikanischen Zerstörers nur das Periskop der »Karawa« und glitt haarscharf über ihren Rumpf hinweg, aber die Wucht des Anpralles ließ den großen Öltank auf Backbord leck springen. Unaufhaltsam drang während der weiteren Fahrt Seewasser in den Tank und drängte das leichtere Öl in die See.

Ein halbe Stunde später, der Kreuzer mochte etwa fünf Seemeilen zurückgelegt haben, merkte Hatama, daß sein Schiff stark backbordlastig wurde. Nach dem Log befand er sich schon außerhalb der amerikanischen Hoheitsgrenze, aber immer noch in Sichtweite der amerikanischen Kriegsschiffe. So ließ er die Gleichgewichtslage durch das Lüften eines Tauchtanks auf Backbord wieder herstellen und fuhr unter Wasser weiter. Noch eine halbe Stunde wollte er die Fahrt so fortsetzen. Dann, zehn Seemeilen von Roddingtons Flotte entfernt, konnte er wohl ohne die Gefahr einer Entdeckung auftauchen.

In seine Überlegungen und Berechnungen mischte sich ein Wasserstrahl, der von der Decke der Zentrale von der Stelle her, an der die Durchführung des Periskoprohres sich befand, herabkam und ihm gerade zwischen Hals und Rockkragen in den Nacken rieselte. Ein leichtes Tröpfeln war es zuerst, ein feines Spritzen bald danach und dann ein daumendicker Strahl, der mit einem Druck von zwei Atmosphären in das Schiff hereinbrach.

In wenigen Minuten war der Fußboden der Zentrale überschwemmt. Hatama gab den Befehl zum Auftauchen. Preßluft drang in die Ballasttanks und jagte das Wasser aus ihnen heraus. Um ein Gewicht von zweihundert Tonnen Seewasser erleichtert, stieg die »Karawa« empor. Wie der Rücken eines riesigen Meerwals tauchte ihr Rumpf aus der Wasserfläche auf, und im gleichen Augenblick versiegte auch der Strahl, der durch das schadhafte Periskoprohr in das Schiff drang.

Der Kommandant ließ die Deckluken öffnen, und ein Blick zeigte ihm, daß an eine Beseitigung der Schäden mit Bordmitteln nicht zu denken war. Der Rammstoß des amerikanischen Zerstörers hatte das Periskoprohr schwer angebrochen. Fast wie ein Wunder erschien es Hatama jetzt, daß die verletzte Stelle überhaupt so lange wasserdicht geblieben war. An ein Tauchen war nicht mehr zu denken. In Überwasserfahrt mußte er die Werft in Babeldaob möglichst schnell erreichen.

Während er Befehl gab, die Ölmotoren anzulassen, kam ihm der Auftrag Kyushus in die Erinnerung, und er schickte dessen Depesche in den Funkraum. Dann nahm ihn die Navigierung des U-Kreuzers in Anspruch. Die Flotte Roddingtons war nicht mehr zu sehen, eine Entdeckung durch sie im Augenblick nicht zu befürchten. Trotzdem legte Hatama Wert darauf, möglichst schnell weiterzukommen und Begegnungen seines havarierten Bootes mit anderen Schiffen zu vermeiden. –

Er war eben dabei, eine astronomische Ortsbestimmung zu machen, als ihm die Antwort auf das Radiogramm Kyushus gebracht wurde. Er überflog den Inhalt.

»›Gerana‹ seit vierundzwanzig Stunden in See. Versuchen Verbindung mit ihr zu bekommen und Befehl weiterzugeben. Senden Sie Ihren Schiffsort.«

Hatama schrieb die Zahlen für die eben genommene Position auf ein Blatt Papier und schickte den Boten damit zum Funkraum zurück. Während der nächsten Stunden waren seine Gedanken nicht eben von heiterer Art. Die »Gerana« war ein Schwesterschiff der »Karawa«, beide gehörten der neusten Klasse der japanischen U-Kreuzer an. Kyushu hatte das andere Boot durch seinen Funkspruch angefordert, irgendwo auf halbem Wege würden sie es treffen, und von ihm aus würde der Major das Unternehmen Roddingtons weiterverfolgen, während die »Karawa« mit ihren Havarien die Werft von Babeldaob aufsuchen müßte, und dann . . . Hatama war sich nicht im Zweifel darüber . . . war seine Laufbahn als Seeoffizier wohl zu Ende.

Ob verschuldet, ob unverschuldet, auf jeden Fall würde man ihm den Unfall zur Last legen. Kommandanten, die mit ihren Schiffen Unglück hatten, konnte die japanische Kriegsmarine nicht gebrauchen. Immer mehr festigte sich sein Entschluß, gleich nach dem Anlaufen des Hafens von Babeldaob von sich aus seinen Abschied zu erbitten.

Ungeduldig wartete er inzwischen auf weitere Funknachrichten von dort. Wenn die »Gerana« über Wasser fuhr, müßte es der Station von Babeldaob doch ein leichtes sein, mit ihr in Verbindung zu treten. Nur wenn der Kreuzer tauchte, hörte die Funkmöglichkeit auf. Aber eine Stunde verging nach der anderen, ohne daß weitere Nachrichten kamen. Hatama fand nur die eine Erklärung dafür, daß die »Gerana« unter Wasser fuhr oder sich für längere Zeit irgendwo auf den Grund gelegt hatte. Derartiges kam bei den Übungsfahrten der neuen Kreuzer ja des öfteren vor.

*


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