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XXXIII

Müde und zerschlagen kehrte Tarnowski gegen Mittag des nächsten Tages, nach fast vierundzwanzig Stunden, in seine Wohnung zum alten Wodak zurück.

»Schön benimmst du dich! Fängst du schon wieder an zu lumpen, kaum daß du zurück bist? Sind das deine Entschlüsse ...?«

»Sei still! Ich habe bei Berthe übernachten müssen. Sie hat mir einen Skandal gemacht – und mit allem Möglichen gedroht.«

»Hast du ihr wenigstens das bewußte Papier abgenommen?«

»Oh, sie ist schlau! Sie hat es nicht zu Hause, sagt sie. Und überhaupt: sie gibt's nicht her.«

»Diese Bestie! Diese Kanaille! Ich erschlage sie! Ich erwürge sie! Ich reiße ihr die Haare aus! Ich trete sie zusammen! Wo könnten wir sein, wenn sie nicht wäre! Sie ruiniert uns alles! Dieses Weib muß auf die Seite gebracht werden! Ich schrecke vor nichts zurück.«

Der alte Wodak trommelte mit den Fäusten auf den Tisch, und seine krallenartigen Finger, die etwas von Geierfängen an sich hatten, öffneten und schlossen sich grimmig, als ob sie den Hals von Madame Berthe bearbeiten würden.

In seine grauen Augen war das Blut getreten. Er war mehr einem rasenden Tier ähnlich als einem Menschen.

»Mach' mir ein Bad – und dann lege ich mich nieder und will Ruhe haben. Bis zum Grand prix bleiben wir hier. Dann muß ich mit nach Biarritz. So sieht mein Sommer aus, von dem ich mir so viel versprochen habe!«


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