James Fenimore Cooper
Der rote Freibeuter
James Fenimore Cooper

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Zweiundzwanzigstes Kapitel.

Wenn auch die meisten von der Mannschaft des Delphin teils in ihren Hängematten, teils zwischen den Kanonen in tiefen Schlaf versunken lagen, so gab es doch in einem andern Teile des Fahrzeugs glänzende Augen, die sich vor Angst nicht schließen wollten. Der rote Freibeuter hatte den Damen gleich bei ihrer Aufnahme ins Schiff seine eigene Kajüte abgetreten; dort saßen sie in ernstem Gespräche beisammen.

Von der Lampe aus geschlagenem, massivem Silber, die von der Decke herabhing, fiel ein schiefer Strahl des milden, weichen Lichtes auf das schmerzlich sinnende Antlitz der Erzieherin; ein hellerer umglänzte das blühende und frische Gesicht ihrer Gefährtin, das aber nicht soviel Ausdruck hatte, weil sie weniger in Gedanken versunken war. Den schattigen Hintergrund des Gemäldes bildete die schwärzliche Gestalt der schlummernden Kassandra.

»Ich bleibe dabei, teuerste Madame, daß sowohl die Fasson dieser Verzierungen als der Stoff, aus dem sie bestehen, etwas Außergewöhnliches in einem Schiffe sind.«

»Und was schließen Sie daraus?«

»Ich weiß nicht, aber ich wünschte, wir wären wohlbehalten im Hause meines Vaters.«

»Gott gebe es! Es wäre unklug, länger zu schweigen . . . Gertraud, alles, wovon wir heute Zeuge waren, hat mein Gemüt mit fürchterlichem, entsetzlichem Verdacht erfüllt.«

Das Mädchen erbleichte, während jeder ängstliche Zug in ihrem Antlitz um eine nähere Erklärung zu bitten schien.

»Ich war lange genug auf einem Kriegsschiffe, um mit den Schiffsgebräuchen vertraut zu sein,« fuhr die Gouvernante fort, die eine so lange Pause gemacht hatte, um sich selbst erst alle Gründe ihres Verdachtes klar werden zu lassen; »allein niemals sah ich Sitten, wie sie sich in diesem Schiffe von Stunde zu Stunde deutlicher entwickeln.«

»Aber was für einen Verdacht haben Sie in Hinsicht des Schiffes?«

Der Blick tiefer, zunehmender mütterlicher Angst, den die liebenswürdige Fragestellerin als Antwort erhielt, würde genügt haben, um eine andere, die mehr als dies reine Wesen gewohnt gewesen wäre, über die Verderbtheiten der menschlichen Natur nachzudenken, mit einer bestimmten Ahnung zu erfüllen; Gertrauden jedoch gab der Blick nur den allgemeinen Begriff von unbestimmter Gefahr.

»Warum sehen Sie mich so an, meine Erzieherin – meine Mutter?« rief sie, indem sie sich vorwärtsbeugte und mit einer bittenden Miene ihre Hand auf den Arm der Wyllys legte, als wollte sie diese aus einer Verzückung zurückrufen.

»Ja, ich will mein Schweigen brechen: besser ist's, Sie wissen das Ärgste, als daß Sie bei Ihrer schuldlosen Unbefangenheit der Täuschung ausgesetzt bleiben. Ich traue dem Gewerbe dieses Schiffes nicht, und ebensowenig dem Charakter aller, die dazu gehören.«

»Aller?«

»Ja, aller.«

»Es kann freilich böse und mißwollende Menschen in der königlichen Flotte geben, aber sie dürfen uns gewiß nichts zuleide tun; die Furcht vor der Strafe, wenn nicht die Furcht vor Entehrung, wird uns schützen.«

»Ich fürchte, die unbändigen Gemüter, die dieses Schiff hegt, unterwerfen sich nur den Gesetzen, die sie sich selber machen, und erkennen keine fremde Autorität an.«

»Dann wären sie ja Seeräuber!«

»Und daß sie Seeräuber sind, fürchte ich, werden wir erfahren.«

»Seeräuber? Wie? Alle?«

»Nicht anders, alle. Wo einer eines solchen Verbrechens schuldig ist, können seine Gefährten unmöglich unverdächtig sein.«

»Aber, teuerste Wyllys, wir wissen ja doch, daß wenigstens einer darunter unschuldig ist; da er mit uns ins Schiff gekommen ist, und noch dazu unter Umständen, die gar keinen Trug zulassen.«

»Ich bezweifle es. Es gibt verschiedene Grade von Verworfenheit, so wie die davon befleckten Gemüter verschieden sind; aber ich fürchte, alle, die auf Ehrlichkeit in diesem Schiffe Anspruch machen können, befinden sich in dieser Kajüte versammelt.«

Hier sank der Blick des Mädchens auf den Boden, und ihre Lippen bebten, teils unwillkürlich und daher unwiderstehlich, teils vielleicht aus einer innern, ihr selbst unerklärbaren Bewegung. Mit unterdrückter Stimme sagte sie:

»Wie gegründet auch Ihr Verdacht gegen alle übrigen sein mag, so glaub' ich doch, daß Sie unserem gewesenen Begleiter unrecht tun; wir wissen ja, woher er kommt.«

»Es kann sein, daß ich in Beziehung auf ihn irre; doch ist es wichtig, daß wir uns auf das ärgste bereit halten. Fassen Sie sich, Liebe; unser Diener kommt herauf, vielleicht kommen wir durch seine Mitteilungen der Wahrheit näher.«

Hier gab Mistreß Wyllys ihrer Schülerin noch ein ausdrucksvolles Zeichen, eine ruhige Miene anzunehmen, und ging ihr mit dem Beispiel voran, indem ihr Ansehen wieder jene gewohnte sinnende Gelassenheit gewann, die selbst von einem weit erfahreneren Wesen als der Knabe, der jetzt langsam in die Kajüte trat, allen Verdacht ferngehalten hätte. Gertraud verhüllte das Gesicht in ihr Gewand, während Wyllys den Knaben mit einer Stimme anredete, die von Güte und inniger Teilnahme zeugte:

»Roderich, mein Kind, deine Augenlider werden schon schwer. Du bist gewiß noch nicht an den Schiffsdienst gewöhnt?«

»Gewöhnt genug, um nicht einzuschlafen, solang' ich auf meinem Posten bin«, erwiderte ruhig der Knabe.

»Für ein Kind in deinen Jahren würde eine sorgsame Mutter besser passen, als die Schule eines Bootsmanns. Wie alt bist du, Roderich?«

»Für meine Jahre könnte ich immer weiser und besser sein«, antwortete er, und ein leiser Zug der Schwermut umdüsterte seine Stirn. »Im nächsten Monat bin ich zwanzig Jahre alt.«

»Zwanzig! Du hast meine Neugier zum besten, junger Schelm.«

»Sagte ich zwanzig, Madame? Fünfzehn würde der Wahrheit näher sein.«

»Das glaub' ich auch. Und wieviele von diesen Jahren hast du zu Wasser zugebracht?«

»Eigentlich nur zwei, ob es mir zuweilen auch vorkommt, als wären es zehn; dennoch gibt es auch wieder Stunden, wo sie mir nur ein einziger Tag scheinen.«

»Du schwärmst früh genug, Knabe. Und wie gefällt dir das Kriegshandwerk?«

»Kriegshandwerk!«

»Allerdings. Ich spreche doch deutlich. Wer in einem Fahrzeug dient, das ausdrücklich auf Schlachten berechnet ist, folgt doch wahrlich dem Kriegshandwerk.«

»Ach so! Ja; der Krieg ist allerdings unser Handwerk.«

»Und hast du schon etwas von seinen Schrecken gesehen? War dieses Schiff schon in einem Gefecht, seit du darauf dienst?«

»Dieses Schiff?«

»Nun ja, dieses Schiff; hast du denn schon in einem andern gedient?«

»Niemals.«

»Nun, so kann auch meine Frage nur auf dieses Schiff Bezug haben. Nicht wahr, Prisengelder werden recht oft unter die Mannschaft verteilt?«

»Sehr oft: sie leiden nie Mangel.«

»Dann ist der Kapitän und das Schiff bei den Leuten beliebt; der Matrose pflegt immer das Fahrzeug und den Befehlshaber zu lieben, wo er ein rührig Leben findet.«

»Ganz recht, Madame, wir führen ein rühriges Leben hier. Und es gibt auch einige unter uns, denen das Schiff und der Befehlshaber lieb sind.«

»Und hast du eine Mutter oder sonst Verwandte, denen deine Gage zugute kommt?«

»Habe ich . . .«

Der Ton von Betäubung, in dem der Knabe ihre Fragen beantwortete, fiel hier der Gouvernante auf, daher wandte sie sich und überflog mit einem schnellen Blick sein Gesicht, um dessen Ausdruck zu lesen. In einer Art von Besinnungslosigkeit stand der Knabe da, und obgleich er sie anzuschauen schien, so war sein Auge doch zu stier, als daß man hätte glauben können, er sähe wirklich den Gegenstand, auf den er blickte.

»Sag' mir doch, Roderich,« fuhr sie fort, behutsam jede Anspielung auf seinen Zustand, die seine Empfindlichkeit hätte reizen können, vermeidend, »sag' mir doch, wie findest du denn diese Lebensweise? Nicht wahr, recht lustig?«

»Ich finde sie traurig.«

»Seltsam. Die jungen Schiffsknaben gehören doch sonst immer zu den lustigen Sterblichen. Dein Offizier behandelt dich wahrscheinlich sehr strenge.«

Keine Antwort.

»Ich hab's getroffen: dein Kapitän ist ein Tyrann.«

»Sie irren; nie hat er ein hartes, ungütiges Wort zu mir gesprochen.«

»Ach, er ist also sanft und gütig. Du bist sehr glücklich, Roderich.«

»Ich . . . glücklich, Madame?«

»Sprech' ich denn nicht deutlich? Ja, glücklich.«

»Ach so! Ja; wir sind alle sehr glücklich hier.«

»Das ist schön. Ein Schiff voller Unzufriedenen ist kein Paradies. Und dann befindet ihr euch auch wohl oft an Hafenorten, Roderich, um die Annehmlichkeiten des festen Landes zu genießen.«

»Ich würde mich wenig um das feste Land kümmern, wenn ich nur im Schiff Freunde hätte, die mich liebten.«

»Und hast du denn keine? Ist Herr Wilder nicht dein Freund?«

»Ich kenne ihn nur wenig; ich sah ihn nie früher, als . . .«

»Als, Roderich?«

»Als damals, wo ich ihn in Newport traf.«

»In Newport?«

»Nun ja; wissen Sie denn nicht, daß wir beide zuletzt von Newport kamen?«

»Ach ja, ich verstehe schon. Zu Newport machtest du also die Bekanntschaft des Herrn Wilder? Gewiß als euer Schiff im Angesicht des dortigen Hafens lag?«

»Wohl. Ich brachte ihm ja den Befehl, daß er das Kommando des Bristoler Kauffahrteischiffs übernehmen sollte, und den Abend vorher war er das allererstemal bei uns.«

»Erst? Das war freilich eine sehr junge Bekanntschaft. Aber dein Kommandeur, denk' ich, kannte seine Verdienste?«

»Die Mannschaft hofft es. Doch . . .«

»Was wolltest du sagen, Roderich?«

»Keiner an Bord darf sich herausnehmen, den Kapitän nach seinen Ursachen zu fragen. Sogar ich muß verstummen.«

»Sogar du!« rief Mistreß Wyllys mit einem Erstaunen aus, das auf einen Augenblick ihre Zurückhaltung besiegte. Allein der Knabe war so sehr in Gedanken versunken, daß er den plötzlichen Wechsel in ihrem Tone nicht bemerkte. Ja, er hatte so wenig Bewußtsein von dem, was um ihn vorging, daß die Gouvernante, ohne im mindesten zu befürchten, er könne es gewahr werden, Gertraud bei der Hand faßte, und schweigend auf die besinnungslose Gestalt des Knaben hinwies.

»Was meinst du, Roderich, würde er auch uns eine Antwort verweigern?«

Der Knabe schrak auf: und sowie sein Blick auf das sanfte, sprechende Antlitz Gertrauds fiel, blitzte auch das Bewußtsein wieder durch seine Seele, und er antwortete feurig:

»Ob sie auch von seltener Schönheit ist, so überschätze sie diese nicht. Kein Weib vermag es, sein Gemüt zu zähmen.«

»Ist er denn so harten Herzens? Glaubst du, daß eine Frage von dieser Schönen keine Rücksicht bei ihm finden werde?«

Mit ebenso vielem Ernst als Weichheit und Trauer in der Stimme antwortete er: »Hören Sie mich, Dame. Meine letzten zwei Jahre sind so angefüllt mit Erfahrungen, ich hab' soviel währenddem gesehen, daß mancher Jüngling wohl zwischen seinen Kinder- und Mannesjahren nicht mehr sehen und erfahren kann. Dies ist kein Ort für Unschuld und Schönheit. O, verlassen Sie das Schiff, selbst wenn Sie es mit dem Zustande vertauschen sollten, in dem Sie sich bei Ihrer Ankunft befanden, ohne ein Verdeck, unter dem Sie das Haupt zur Ruhe legen können!«

»Leicht dürfte es zu spät sein, diesem Rat zu folgen«, erwiderte tiefsinnig Mistreß Wyllys, indem sie einen Blick auf die schweigende Gertraud warf. »Doch sag' mir mehr von diesem außerordentlichen Schiffe. Roderich, du bist nicht geboren, um eine solche Stelle, wie deine jetzige, zu bekleiden.«

Der Knabe schüttelte den Kopf, hob aber die Augen nicht vom Boden, offenbar abgeneigt, mehr über diesen Punkt zu antworten.

»Wie kommt es, daß der Delphin jeden Tag eine andere Flagge führt? Und warum ist das Schiff seit mehreren Tagen ganz anders bemalt, so daß es dem Sklavenhändler von Newport gar nicht mehr ähnlich sieht.«

»Und warum«, erwiderte der Knabe mit einem halb traurigen, halb bittern Lächeln, »kann niemand in das Interesse dessen hineinschauen, der diese Veränderungen ganz nach eigenem Willen vornimmt? Wenn sich im Schiffe weiter nichts veränderte als die Farben, so ließe sich noch immer glücklich darin leben!«

»So bist du also nicht glücklich, Roderich? Soll ich Kapitän Heidegger für dich bitten, daß er dir deine Entlassung gebe?«

»Ich kann nicht wünschen, je einem andern zu dienen.«

»Wie! Du klagst, und doch liebst du deine Fesseln?«

»Ich klage nicht.«

Die Gouvernante betrachtete ihn scharf; nach einer kleinen Pause fuhr sie fort: »Fallen solche aufrührerische Auftritte, wie der, den wir heute gesehen haben, öfter unter den Leuten dieses Schiffes vor?«

»O nein. Sie haben von den Leuten nur wenig zu besorgen; der sie zur Ordnung zurückbrachte, versteht sich schon drauf, sie zu bändigen.«

»Sind sie denn nicht auf königlichen Befehl angeworben?«

»Auf königlichen? Jawohl, der ist wahrlich ein König, der keinen Höhern über sich hat.«

»Sie wagten's aber doch, das Leben des Herrn Wilder zu bedrohen. Pflegen Matrosen in königlichem Dienste so frech zu sein?«

Der Knabe schoß einen Blick auf Mistreß Wyllys, der zu verstehen gab, daß er recht gut ihre Verstellung, als wäre sie mit dem Gewerbe des Schiffes unbekannt, durchschaue – aber er schwieg.

»Glaubst du, Roderich,« fuhr die Gouvernante fort, die es jetzt freilich für überflüssig hielt, ihre weiteren Fragen auf die bisherige verdeckte Weise zu tun – »glaubst du, Roderich, daß uns der – Frei . . . daß uns der Kapitän Heidegger erlauben würde, im ersten Hafen, der sich uns darbietet, zu landen?«

»Wir sind schon bei vielen vorübergefahren, seit Sie im Schiffe sind.«

»Wohl viele, allein es waren vielleicht solche, denen sich der Kapitän nicht gerne nähern mochte; wie aber, wenn wir einen Hafen erreichen, in den sein Schiff ohne Gefahr einlaufen kann?«

»Solcher Orte sind nicht viele.«

»Aber wenn ein solcher Ort kommt, glaubst du nicht, daß er uns erlauben wird, zu landen? Wir haben Gold, ihn für seine Mühe zu lohnen.«

»Er macht sich nichts aus Gold. Er gibt mir immer eine Handvoll, wenn ich von ihm was verlange.«

»Dann bist du ja aber glücklich. Überfluß an Gold entschädigt doch wohl für einen kalten Blick, den man dann und wann erhält.«

»Nie!« erwiderte der Knabe schnell und ausdrucksvoll. »Hätte ich ein ganzes Schiff voll von diesem Staube, ganz gäbe ich es dahin, um seinem Auge einen einzigen gütigen Blick damit zu entlocken.«

Das Feuer in der Sprache des Knaben erregte die höchste Aufmerksamkeit der Mistreß Wyllys. Sie stand auf, näherte sich ihm von der Seite, wo das Licht der Lampe voll auf seine Züge fiel, und sah den großen Tropfen, der unter den langen, seidenen Augenwimpern hervorbrach, herabrollen über eine Wange, von der Sonne zwar gebräunt, die aber nun, vom durchdringenden Blick der Dame getroffen, in ein immer tiefer werdendes Rot aufglühte; langsam und scharf ließ nun die Gouvernante das Auge an der Gestalt des Knaben hinabgleiten bis zu dessen zarten Füßen, die kaum groß genug schienen, ihn zu tragen. – Das Sinnende und Gütige, der gewöhnliche Zug im Gesicht der Gouvernante, machte hier einem Blicke kalter, fremder Achtung Platz, und ihre ganze Gestalt schien erhabener, als sie streng und mit der keuschen Würde einer Matrone fragte:

»Knabe, hast du eine Mutter?«

»Ich weiß nicht«, war die halberstickte Antwort aus kaum sich trennenden Lippen.

»Genug; ein andermal sprech' ich mehr mit dir. Kassandra wird künftig den Dienst in der Kajüte verrichten; wenn ich deiner bedarf, werde ich den Gong anschlagen.«

Roderich ließ das Haupt fast auf die Brust sinken, so wenig konnte er das kalte, prüfende Auge der Matrone ertragen, das seine Gestalt verfolgte, bis sie in der Luke untertauchte. Kaum war der Knabe verschwunden, als Frau Wyllys auf Gertraud zueilte, sie umarmte und das erschreckte Mädchen mit einem Feuer an ihr Herz drückte, das deutlich zeigte, wie bekümmert sie in diesem schrecklichen Augenblicke um ihren geliebten Pflegling war.

Wieviel Stoff zum Nachdenken indessen beide auch haben mochten, so blieb ihnen doch keine Zeit zum Austausch ihrer Ideen, denn es klopfte sanft an die Tür, die Gouvernante gab die übliche Antwort, und der Rover trat in die Kajüte.


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