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IV.

Augustin ging. Sein Zorn hatte sich wieder gelegt. Am liebsten hätte er jetzt geweint; aber bei ihm war es nur ein tränenloses Schluchzen, das wie ein Gewitter ohne Regen die Natur noch mehr niederdrückt.

Er achtete nicht auf den Weg; er dachte nicht einmal mehr daran, neugierigen Blicken auszuweichen. Die Leute, die von seiner unerwarteten Heimkehr überrascht an ihre Türe liefen, um ihm ein paar freundliche Worte zu sagen, sah und hörte er nicht. Wie ein Rauschen klang es ihm noch immer in den Ohren, und dieses wilde Dröhnen machte ihn für alles andere taub: »Man zweifelt, ob du dir nach wie vor den gleichen Respekt verschaffen kannst.«

Jetzt, nachdem er schon die Hand eingebüßt hatte, sollte er auch noch seine geliebte Brière verlieren, die einzige Freude, die es für seinen verstümmelten Körper noch gab! … Man trat ihn mit Füßen … Er war nurmehr ein alter, ausgedienter Esel, gut genug als Fraß für die Blutegel. »Hock dich hin auf deinen Stein, Alter, und laß dich noch ein letztes Mal von der Sonne anscheinen!« Und dabei waren seine Glieder noch so gesund wie die eines Kindes, und seine Augen hatten noch so viel Feuer wie in seiner Jugend, gerade genug, um eine ganze Welt in Brand zu stecken.

Den ganzen Tag über schloß er sich zu Hause ein. Julie ging abends zu ihm hin, um sich nach seinem Befinden zu erkundigen, weil er sich überhaupt nicht bei ihr sehen ließ. Sie fand ihn auf demselben Platz und in der gleichen unglücklichen Haltung, wie sie ihn gestern abend verlassen hatte. Sie war immer noch der Meinung, daß er über das Unglück seiner Tochter so niedergeschlagen wäre.

Mit herzlicher Anteilnahme erkundigte sie sich, wie es ihm ginge und wie er den Tag zugebracht habe. Er gab ihr nur einsilbig Antwort, kaum daß er den Mund auftat. Mit Absicht verschwieg er ihr, was vorgefallen war; denn trotz ihrer Seelengüte hielt er es doch nicht für ausgeschlossen, daß sie wie jede Evastochter leicht ein Wort zuviel reden könnte. Bei all den Schicksalsschlägen, die jetzt auf ihn einhämmerten, hielt er klar und entschieden an seinem Entschluß fest, keinem Menschen ein Sterbenswörtchen von dem zu verraten, was in ihm vorging.

»Armer Augustin … du sitzt ja noch immer da ganz brav auf deiner Ofenbank … Was ist denn passiert? … Was ist dir denn heute wieder über die Leber gelaufen?«

»Heute? Es ist ein Tag wie alle anderen«, erwiderte er in einem Ton, der ihr zu verstehen gab, daß sie nicht weiter in ihn dringen sollte.

»Kommst du mit mir nach Hause zum Essen?«

Er war nicht dazu aufgelegt.

Darum richtete sie ihm gleich an Ort und Stelle eine Suppe vor. Sie stellte Wasser in einem Topf auf den Herd, schnitt etwas Gemüse zurecht und wies ihn an, es beim ersten Aufkochen des Wassers hineinzutun.

Dann war er wieder allein.

Das war der unglücklichste Tag seines Lebens, und all die folgenden würden diesem gleich sein. Ihm würde die Sonne jetzt nicht mehr scheinen am Himmel. Sein Häuschen machte ihm keine Freude mehr; und doch, wie oft hatte er sich danach gesehnt. Jetzt fühlte er sich hier unglücklicher als im Spital. Dort war er mit seiner Wunde unter vielen Leidensgefährten; aber alle die Dinge hier um ihn herum erinnerten ihn nur grausam an die Zeit seiner besten Mannesjahre … Seine Möbel, sein Handwerkszeug, sein Hausrat, all das war ihm vertraut aus jenen Tagen, da er noch kein Krüppel war. Diese Werkzeugstiele, diese Schubladengriffe, an denen noch die Spuren seiner zehn Finger sichtbar waren, schienen es gerade darauf angelegt zu haben, ihm ein leuchtendes Bild seiner einstigen Schaffenskraft wie in einem Spiegel vorzuhalten. Ohne Mitleid und Schonung rief ihm alles zu: »Bist du noch zu etwas nütze?«

Um keinen Preis der Welt wäre er ins Chat-Fourré zurück. Aber hier roch es überall so grauenhaft nach Verfall.

Mitunter regte sich auch die Stimme in seinem Gewissen und machte ihm viele Vorwürfe … Zum Teufel! … Er hatte sich noch nie verhehlt, daß er genau so gut und schlecht war wie alle übrigen auf der Welt … Nein, ein Tugendengel war er nicht … aber dafür hatte ihn das Leben auch nicht auf Rosen gebettet … Wozu also diese inneren Vorwürfe, die ihn quälten? Was hatte er denn verbrochen? Und warum sollte sein Leib dafür büßen müssen, weil er für die Wahrheit eingetreten war? … Wohl hatte er den Dingen nicht einfach ihren Lauf gelassen, weil es eben nicht anders ging … weil jene, die unter seiner väterlichen Obhut standen, sich über das alte Gesetz hinwegsetzten … und er würde auch heute wieder so handeln, wenn es noch einmal sein müßte … selbst wenn er dabei seine zweite Hand einbüßen würde und er noch einsamer hier säße – auf den Trümmern, an denen sie schuld sind – wie ein verkrüppelter Pinguin auf einer Eisscholle … Nein, er gehört nicht zu denen, welchen Christus seine Dornenkrone ins Gesicht schleudern würde, wenn er zum Gericht käme … Er würde ihm wohl sagen: Du bist zwar ein wilder Draufgänger, Augustin, aber komm her zu mir, ich verzeihe dir.

Er ging in seiner Stube auf und ab und suchte sich vor seinem Gewissen zu rechtfertigen. Schließlich blieb er vor seinem Torfloch stehen und starrte wie geistesabwesend auf die Torfbrocken, die sein Spaten darin zurückgelassen hatte, den Moorholzstamm, der noch immer dort unter dem Torf hervorschaute, so daß es aussah wie das Rippenwerk einer wurmstichigen Schaluppe im Uferschlamm.

Und doch, die Verdienste, auf die er zurückblicken konnte, das persönliche Ansehen, zu dem er sich in der Gemeinde emporgerungen hatte, sein altes, unverwüstliches Selbstvertrauen, dieser Zug von Rechthaberei – er konnte sich überhaupt nicht entsinnen, daß irgendein Vorkommnis ihn je Lügen gestraft hätte –, all das ließ in seiner Seele den Gedanken nicht schwinden, daß man es sich doch noch zweimal überlegen würde, ihn abzusetzen. Hatte der Bürgermeister ihm nicht versprochen, daß er die Sache nochmals vor der Gemeindentagung zur Sprache bringen werde? Und so klammerte er sich trotz allem an diese letzte Hoffnung. Er wartete zu.

Aber wie lang wurden ihm in seiner dunklen Behausung diese Stunden des Zuwartens, die ihn seelisch zermürbten!

Er ging nie fort, höchstens daß er zuweilen einmal vor die Türe trat. Aber das geringste Geräusch, der Laut einer Stimme, ja selbst das Schnauben eines Tieres, das ihn die Nähe einer Hüterin befürchten ließ, genügte, um ihn unverzüglich wieder ins Haus zu treiben.

Manchmal freilich wagte er sich abends nach Einbruch der Dunkelheit an den Strand, um ein wenig Reisig aufzulesen. Futter brauchte er keines mehr zu holen, denn seine Kaninchen waren ihm gestohlen worden. Dann blieb er einige Minuten dort stehen und ließ träumend seine Blicke über die. Kanäle schweifen, die sich im Nebel verloren. Jetzt waren diese Wasserwege ihm ganz fremd geworden, die einmal die Heerstraßen seines Lebens bedeuteten.

Auch Julie suchte er nicht mehr auf. Er ließ sich lediglich von ihr das Essen bringen. Wenn sie nicht selber kommen konnte, schickte sie Maria und Cendron. Die Kinder kamen immer erst in der Abenddämmerung mit ihrem Suppentopf, aus dem die Straße mitunter etwas abbekam, stellten ihn auf den Tisch und verzogen sich wieder stillschweigend mit einem scheuen Blick auf den breiten, schwarzen Rücken vor dem Kamin, der sich nicht einmal umdrehte.

Ein Tag reihte sich an den andern, und angstvoll zählte er sie.

Aber niemand kam. Nur ein paar Inselleute verliefen sich manchmal in sein Gäßchen, was an sich recht verwunderlich war, da ja diese Sackgasse sonst nie begangen wurde. Was wollten denn diese Leute von ihm? Die einen gafften nur von weitem, andere blieben sogar vor seiner Türe stehen. Aber weil er zu Herrn Moyon gesagt hatte: »Wenn Sie mich brauchen, wissen Sie, wo ich zu finden bin«, beobachtete er sie mit fieberhafter Ungeduld durch die Scheiben.

Einmal klopfte sogar einer dieser Besucher an seiner Tür an. Aber Augustin, der keine Lust hatte, ihm zu öffnen, schrie ihm nur von innen zu: »Was ist denn los?«

Der andere blieb stumm.

»Was willst du denn?«

Es rührte sich nichts.

»Hat dich Herr Moyon geschickt?«

Noch immer keine Antwort. Dann ging der Mann draußen.

So kam allmählich der letzte Tag heran, den er sich als äußersten Termin gestellt hatte. Nun konnte es keinen Zweifel mehr geben, es war vorbei. Das Schweigen Herrn Moyons redete eine zu deutliche Sprache. Jetzt, da er nichts mehr zu erwarten hatte, verfiel er in einen furchtbaren Zustand fortgesetzter Wutanfälle. Er überlegte sich, ob er nicht noch einmal zum Bürgermeister hingehen und Krach schlagen sollte, oder ob es besser wäre, gleich zu Larmentières zu laufen und ganz einfach sein Blechschild von ihm zurückzufordern. Alle möglichen gewalttätigen Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Den ganzen Tag über lief er in seiner Stube zwischen dem Schrank und dem Torfloch auf und ab und schmiedete Rachepläne. Er malte sich aus, wie er seinem Konkurrenten an die Kehle fahren würde, und so ähnlich, wie er es auf assyrischen Skulpturen gesehen hatte, daß Männer Löwen an sich preßten und drosselten, so würgte er ihn in Gedanken mit der verzehnfachten Kraft seiner Arme.

War er seines Wächteramtes enthoben, so verlor er auch sein Gehalt, und sein Einkommen beschränkte sich dann auf seine Pension, von der er zwei Drittel an seine Weibsleute abgeben mußte. Unmöglich, von dem Rest seinen getrennten Haushalt zu bestreiten. Dann sah er sich also durch höhere Gewalt, gegen die er nicht ankommen konnte, gezwungen, seine Wohnung hier aufzugeben und schimpflich wieder unter sein eheliches Joch zu kriechen.

Überall sah er sich vor der Zeit scheitern, und dabei hatte er noch so viele Pläne vor und fühlte sich so jung und kräftig trotz seines Alters. Das durfte nicht sein. Sein Wille bäumte sich auf. Mit aller Gewalt stemmte er sich dagegen. Er dachte hin und her. Nein, er war noch immer der Alte; er war noch nicht zu Ende. Er suchte nach einem Rettungsanker, nach einem rettenden Halt aus diesem Schiffbruch; er hielt gleichsam Ausschau nach einem Floß, nach irgendeinem Werkzeug, einem Einfall, etwas, an das er sich klammern konnte, um wieder auf seiner Heide Fuß zu fassen.

Aber vergeblich zermarterte er sich den Kopf; er fand keinen Ausweg. Und am Abend saß er wieder in der dunklen Stube vor seinem Feuer, und alle seine Verwünschungen lebten wieder auf und flackerten wie Totenkerzen um ihn herum.

Oh, wie er ihn haßte, diesen Menschen, der schuld an seinem verpfuschten Leben war! Wohl zum tausendstenmal kreisten seine Gedanken um diesen verfluchten Burschen, der ihn in dieses Elend gestoßen hatte, diesen Kerl, den er nur um dessentwillen nicht vor den Richter brachte, weil er ihm verfallen war. Der bloße Gedanke an die Vergeltung, die er an diesem verkommenen Gesellen üben würde, war ihm ein großer Trost. Der Vorsatz, ihn für den erlittenen Schmerz hundertfach büßen zu lassen, bewahrte ihn vor dem völligen Zusammenbruch. Darüber vergaß er sogar das Essen. Er verbiß sich förmlich in diesen Gedanken. Der blutige Vorgeschmack der Rache war wie ein erquickendes Bad für seine unglückliche Seele; und in seiner Vorstellung dachte er sich immer noch ausgesuchtere Qualen aus, die weit über das hinausgingen, was ihm der Teufel ins Ohr geflüstert hatte, der Teufel, dieses fahle, gehörnte Gespenst, das ihm in solchen Augenblicken als ein Herr im roten Mantel erschien, der aus dem Rauch und den Flammen herauskam und sich zu ihm an den stillen Kamin hockte und bei seinem finsteren Brüten Gesellschaft leistete.

Und wenn dann von all den wüsten Vorstellungen sein Kopf ganz verwirrt war und er sich erneut in seine Wut hineingesteigert hatte, dann rannte er wieder im Zimmer auf und ab, bald zwischen Bett und Kamin, dann zwischen dem Schrank und seiner Torfgrube, die ihn in solchen Augenblicken am meisten anzog. Dieses schwarze Loch schien mit ihm zu reden. Es schien ihn wie mit unterirdischen Stimmen zu rufen, bis er dann eines Abends hineinstieg und dort zwischen den alten Überresten der Vorzeit weitergrübelte.

Wenn das Feuer – dieses glühende, sprühende und je nach der Natur der Sterne bald rot, bald grün leuchtende Feuer, das einst in Newtons Hirnrinde unter seinem Baum die Idee des Gravitationsgesetzes aufblitzen ließ – das Geheimnis des unsichtbaren Universums darstellt, dann unterliegt es keinem Zweifel, daß kraft der menschlichen Identität so ein ähnlicher Vorgang sich auch im Gehirn des alten Mannes abspielte, sei es, daß eine Feuerzunge, ein Blitz, ein elektrischer Funke aus dem Weltenraum ihn an diesem Abend streifte, just in dem Augenblick, da auch ihm sein genialster Gedanke kam.

Jedenfalls bekamen Maria und Cendron, als sie ihm die warme Suppe brachten und an die Türe klopften, keine Antwort. Als sie zu öffnen versuchten, war der Riegel vorgeschoben; und als sie dann ans Fenster traten, um sich bemerkbar zu machen, da bot sich ihnen ein merkwürdiges Bild: Die ganze Stube lag in tiefer Dunkelheit, aber oben an der Decke zuckten und tanzten in einem Lichtkegel unheimliche Schatten, so daß es aussah, als ob der Schein einer beweglichen Laterna magica sich da oben auffangen würde.

Sie schauten einen Augenblick hinein; dann bekamen sie es mit der Angst zu tun und rannten davon, wobei sie den halben Inhalt aus ihrer Schüssel verschütteten.

Die Suppe kümmerte Augustin wenig. Mochte man klopfen, soviel man wollte; mochten sie sogar mit den Glocken Sturm läuten, wenn sie Lust dazu hatten.

Eine Säge, ein Strick, ein Holzschlegel, ein Hebebaum, all das lag um ihn zerstreut in der Grube herum. Eine Laterne beleuchtete die Arbeitsstätte, während er mit einer Axt der Wurzel des Mortasstammes zu Leibe ging, die gut acht Zoll dick war, der reinste Mastbaum für eine Riesenschaluppe.

Aber es war eine mühsame Arbeit, die er vorhatte, zumal er mit der einen geschwächten Hand, die aus dem aufgestülpten Ärmel hervorragte, die Schneide seiner Axt nicht richtig lenken konnte. Er redete mit dem Baum: »Dein Herz ist hart geworden, weil du so lange da drinnen gesteckt bist. Aber bei Gott, deshalb werde ich meinen Plan noch lange nicht aufgeben.«

Er plagte sich ab, der Arme. Seine Beilhiebe hatten nicht die rechte Kraft. Er hackte nur ein wenig die Rinde ab, statt den Schnitt ins Innere vorzutreiben. Wie sollte das weitergehen, wenn er erst an das schwarze Kernholz herankäme, das härter ist als Marmor?

Er keuchte, legte die Axt weg und griff zur Säge. Aber auch die Säge, die der Verkrüppelte mit seiner einen Hand nur schlecht führen konnte, verklemmte und sperrte sich in dem morschen Außenholz, das den festen Kern locker umgab. Er griff erneut zur Axt; dann nahm er wieder zur Säge seine Zuflucht, band sie an seinem Stumpf fest und arbeitete keuchend, als hätte er frisches Eichenholz auf der Hobelbank. Sein leidenschaftlicher Wunsch gab seiner Kraft Ausdauer. Er merkte es gar nicht, wie ihm das Wasser übers Gesicht rann.

Schließlich schwindelte ihm der Kopf. Er setzte sich in seiner Grube auf den Boden. Von der Stirne tropfte ihm der Schweiß auf seine Füße. Hier in dem dunklen Loch fiel ihm plötzlich der Traum ein, der ihn eines Nachts wie ein Alpdruck überfallen hatte, wie er im Moor versunken rund um sich herum die Quellen aufsteigen sah, die sich ihren Weg in die Freiheit bahnten.

Am nächsten Morgen fing er trotz seiner Müdigkeit wieder von neuem an. Den ganzen Tag über arbeitete er fest drauflos. Seine fixe Idee und die Kraft, die er sich aus einer Weinflasche holte, wirkten dieses Wunder. Gegen Abend hatte er es geschafft. Er schlang einen Strick um das obere Baumende und stieg aus der Grube heraus. Das andere Ende des Strickes hatte er sich um den Körper gebunden. Dann hielt er sich am Türpfosten fest und begann zu ziehen wie ein Pferd.

Er zog aus Leibeskräften, so sehr er konnte. Seine Halsadern schwollen an, seine Muskeln und Sehnen waren zum Zerreißen gespannt; die nackten Füße gruben sich in den Moorboden ein. Der Mortas bog sich, krachte, gab nach und löste sich plötzlich mit dumpfem Gepolter aus der Erde.

Augustin spuckte aus. Er hatte in diesem Augenblick wieder zu seiner alten Art zurückgefunden, die er stets anwandte, um das Räderwerk nach einer erfolgreichen und anstrengenden Arbeit neu zu schmieren.

Nun mußte er den Baumstumpf noch aus der Grube schaffen. Er stieg wieder hinunter, umschlang ihn mit beiden Armen, stemmte ihn gegen die Wand, und mit Ameisenfleiß und unter Zuhilfenahme seines Armstummels an Stelle der fehlenden Hand brachte er es schließlich fertig, ihn auf die Schulter zu laden. Dann stieg er mit seiner schweren Last aus dem Loch heraus.

Er trug ihn aus der Stube fort. Es war zwar noch etwas Zeit bis zum Sonnenuntergang; aber jetzt hatte er keine Angst mehr, sich bei Licht sehen zu lassen. Stampfend unter seiner Last ging er geradenwegs durch die Dünen ins Dorf zu Hennion, der ein geschickter Handwerker war …


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