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Die Windstille nach Septemberstürmen unterbrach ein Donnerschlag, Antwerpens Fall. Die Entente wird nie glauben, wie geringen Kräften die »stärkste Festung der Welt« erlag. Die Angaben konnten zwischen 50 000 und 80 000 des Belagerungsheers schwanken, doch am wirklichen Angriff nahmen kaum 30 000 teil. Seitenhuten 4. Ers. D., 10., 37., 38. L. W. Brig. und 20., 26., 66. R. Zum Belagerungspark stießen 18. hess. Fußartillerie, 7., 9. sowie 3. bayr. R. F. Art. nebst Küstenmörsern, wie man jetzt die 28 cm nannte, und Skoda-Motorhaubitzen, dazu 3., 24., 25. Pioniere, 3. hess. L. W. P. nebst zwei bayr. L. St. P. Komp., wie aus Verlustlisten ersichtlich. Nachdem schon am 1. die Netheforts vom Bombardement zertrümmert, trugen Beselers Brandenburger den Sturm bis ins Innerste; die fliehenden Belgier gaben 82 Feldgeschütze ab. Die 40 kg schweren Granatgewichte der Mörser lockerten Granitblöcke und Zementschichten, rissen die Panzerwände auf. Als der Frontgürtel gesprengt, führte Kommandant de Guise eine laute Sprache, kapitulierte aber am 9. ohne Sang und Klang. 8000 gelandete Matrosen der englischen Marinedivision Paris schlugen sich noch elender als die Belgier, prahlten noch damit, daß sie nur 300 T. und V. verloren, Churchill gestand aber außerdem 1000 Vermißte zu; ihre Haupttätigkeit übten sie bei Versauung des Hafens. 25 000 Belgier liehen sich in Holland internieren. »5000 Gefangene« (Egli) sind wohl zu wenig! König Albert soll von 100 000 Bewaffneten noch 65 000 (48 000 Gewehre) zur Yser gerettet haben. Einst schuf Ingenieurgeneral Brialmont diese »befestigte Region« mit ausgesprochen deutschfeindlicher Absicht, wie er dem Kollegen Stavenhagen offenherzig bekannte, nun zerstob dies Phantasieschloß der Entente – Fata Morgana –; noch lange nachher wollten gefangene Russengeneräle nicht daran glauben, denn die Verbündeten verheimlichten sich gegenseitig kleinlaut ihr Mißgeschick. Nicht Antwerpen war »unbezwinglich«, sondern die Brandenburger.
Der neutrale Berner Bündler läßt die Stürmer wie Fliegen fallen; die untrüglichen V. L. wissen es besser. Inkl. Seitengefechte an der Schelde höchstens 1700 (340 L. W., 203 Art., 192 P.). Außerdem ist Gefecht von 66. R. am 7. bei Stade zu vermerken, auf dem Weg nach Courtrai–Ypern. Dies bedeutet Entsatzversuch, wie denn in Egli's Mißverständnis »12 000 englische Infanteristen bei Antwerpen« sich Anspielung auf 7. D.Copper verbirgt, von deren Irrfahrt nur englische Spezialberichte wissen. Außerdem 6000 franz. Marinefüsiliere im Vormarsch auf Gent; ihnen begegnete die aus Antwerpen entkommene 4. Belgierbrigade Collin, während König Albert in mehreren Kolonnen über Brügge und Ostende zur Yser abzog. Coppers Engländer, bei Dünkirchen gelandet, wußten nicht ein noch aus, wohin sich wenden, beteiligten sich aber bei Abwehr einer buntscheckigen Gruppe, deren wirkliche Zusammensetzung man wie gewöhnlich nicht ahnt. Für 1. Ersatzdivision lies 1. ostpreußische Ers. Brig., für 1. L. W. Brig. nur 2. bayr. L. W. Rgt., am 5. hier angelangt, sowie wahrscheinlich 73. L. W. und laut V. L. ein Bataillon hessischer 87er. Das nie gebührend hervorgehobene Gefecht an der Bahnstation Quatrecht, wo am 10. beide Gruppen sich kreuzten, endete mit Abzug des französischen Admirals Ronach von Gent, wo am 15. schon 210. R. Rgt. als Spitze des anrückenden 23. R. K. Kleist eingriff. Außerdem brachte schon am 9. bei Moerbeke I/1. b. L. W. einen Truppenbahnzug zur Entgleisung, so daß 300 Belgier, 1000 (?) Engländer sich ergaben. Gesamteinbuße dieser Gefechte 1800. Mittlerweile zog Beseler in Ostende ein, wo früher 3. engl. Kav. D. landete; sie suchte nun Copper im Osten. Ihrer Ein- und Ausschiffungsbasis beraubt, bogen die Briten südöstlich auf Ypern ab. Wer ahnte, das man den Schauplatz vierjähriger Schlacht betrat! Schon nahten ihnen fern von Nordosten 26., 27. R. K. der neuen 4. A. Herzog Albrecht, während 22., 23. R. K. sich Beseler anreihen sollten. Diese frische Masse von Kriegsfreiwilligen wollte über Ypern French an der Lys überflügeln. Joffre wußte nichts davon, setzte aber zum Entsatz von Antwerpen eine neue 8. A. d'Urbal in Marsch: 42. D., Territorialcorps Bridon, voraus eine Masse von 19 Kav. Brig., Kav. K. Mitry und Conneau. French versprach, sein 1. K. dem 4. K. (7. D., 3. Kav. D.) nachzuschicken; Ronach und die Belgier verschanzten sich hinter der Yser. Es drohte also Zusammenstoß zwischen 13 bis 14 verbündeten Divisionen, von denen freilich sechs belgische kaum mehr Nominalwert hatten, und 11 bis 12 deutschen. Der 6. R. D. gehörte 26. R. an, auch erhielt sie Zuwachs durch 4 Bataillone 20er, 35er, wovon die amtliche deutsche Generalstabsschrift nichts weiß. Foch, dem Joffre das Tor zu historischer Scheingröße öffnete, begab sich als Oberführer der ganzen neuen West- und Nordfront persönlich nach Ypern. Ehe wir dies sorgfältiger Betrachtung unterziehen, sei erst die übrige Gesamtfront im Oktober erledigt.
Auf beiderseitigen Heeresbericht ist kein Verlaß, aus den V. L. genug für allerlei Aufschlüsse erkennbar. »Heftige Kämpfe unter großen Verlusten« (sehr kleinen) am 11., 18. bei Bisel, Borsell, Altkirch waren so unbedeutend wie die der hessischen und bayrischen L. W. bei Erkinger Höhe; bei Fosse und Senones rauften noch die bayrischen Ers. Bataillone nebst 11., 14. R. und dort neu erschienene 15. L. W., jetzt als 3., 5., 1. bayr. Ersatzregiment der 39. D. umgebildet. Am 3. Oktober standen noch Reste 14. R. K. südlich St. Dié, bis 20. noch 110. badische in festem Kampf bei Nossoncourt; sogar ein Teil 31. Saarbrücker Artillerie feuerte noch bei Moyen, 8. bayr. L. W. vor Luneville, 12. bei Maix nebst 12. Art. Bei Thiaucourt, wo ein Oberst der 9. Ersatz Brig. fiel, bei Flirey-Essey, wo 5., 6., 7., 8. pommerschen die badischen Ers. Batl. unterstützten, bei Champenoux, gegen das man von der Seille (60. R.) und Montfer wieder anging, erneuter Kampf. 3. bayr. K. verteilte sich auf Apremont und Buscerolles nordöstlich Toul (7., 14., 19., 21. Rgt., 7. 6. Art.) und auf Mihiel (6., 11., 10.), von wo 1., III/13. nach Valenciennes zur 5. R. D. abbefördert, während vorerst sogar I/1. mit 3. Fußart. bis 29. vor Toul verblieb. Solches Auseinandertrennen von Einheiten zerreißt unnötig die Kommandoverhältnisse. – Die Franzosen haben recht, daß am Brückenkopf Mihiels, Vorstadt Chauvoncourt, heftiger Kampf wogte; aus deutschem Bericht nicht ersichtlich, wohl aber aus V. L. Bei Bois Brulé bis Toul hin lag 10. Inf. in langem hartem Kampf nebst 2. R. Jg., 4., 15. R., 2. Art., 3. P.; vor Mihiel und Lionville noch 56., 57. Bad. Ers. (als »28. Ers. Rgt. mit 3. b. R. Brig. als 30. D.« vereint), 20. L. W., 2., 8. R. Art., 27. P. des Saarbrücker Korps, Magdeburger L. W. P. Gesamteinbuße von Altkirch bis Mihiel 13 500; im ganzen die Lage seit 10. Sept. wieder hergestellt. Dubails 16. K. ging um Monatsmitte nach Ypern ab.
Im Woevre 8. K. und Kav. K. Sarrails von Marcheville bis Combres am 23. zurückgeschlagen durch Lothringer und Magdeburger L. W., 7., 19. J. des 3. K., besonders 15. R. K. aus Aulinois und Maucourt. Noch zeichneten sich hier nicht Dubails künftige Gewaltstöße ab. Summa 2800. Dagegen waren bei Mudra, während 5. R. K. nördlich Verdun außer Schußweite blieb, Stoß und Rückstoß viel härter, als man nach deutschem Bericht glauben sollte. Besonders für 144. (1000); 135. verteidigte bis 13. den Maasübergang Dannevaux. 10. F. A. feuerte gegen Four de Paris, 20. P. schanzten südwärts am Wald Consenvoy, 6. B., 124. W., 83. Hess. L. W. unterstützten bei Cheppy. Schlesier sehr unbehelligt; tiefer konnte der Verlustsatz nicht sinken, nur 11. Grenadiere verloren 600 bei Vorstoß über Varennes. 27. D. vertrieb den Feind von verschanzten hohen Bergrändern. Summa 7900 inkl. 21. hess. und Teile 22. sächs. P., die in den Argonnen hängen blieben. Obwohl die Schlesier früh Feierabend machten, erhielt die neue Argonnenarmee Gerard (2., 5. K., 1. Kol., 1. Marine D.) im Bergwald noch grausame Lehren. Die Wacht an den Argonnen war wohlbestellt; der Kronprinz schickte sich an, die kunstgerecht aufgebaute Stellung bei Vienne anzuschneiden. Stegemann ist so schlecht unterrichtet, daß er 5. R. K. hervorhebt, das noch weniger focht als schon im September, und es an den Platz des 5. K. versetzt. Auch irrt er sehr, wenn er die andauernden Kämpfe um Ailly- und Priesterwald zu den blutigsten des Feldzugs zählt. Hier werden spätere Vorgänge verallgemeinert, auch bei Flirey. Beim mäßigen Verlust in der Maasebene ist kaum möglich, daß Dubail schon Ende Oktober über Pont à Mousson in den Rücken fiel. Zwischen Mihiel und Apremont entstand freilich ein permanentes Leichenfeld auf französischer Seite, doch die Bayern hatten noch keinen aufreibenden Dienst.
Wie 26. D., 6. P. und reitende Abt. 21. Art. nach Ypern abgingen, so zur Westfront die Garde, von der am 10. noch Kompagnien I/II/4. volle 12 Mann bei Sillery verloren und Leipziger, von denen Bruchteilchen des 104., 134., 139. bei Auberive noch ein Weilchen verblieben. Umschau und Überblick der Mittelfront ergibt, daß sie sich beiderseits sehr verdünnte und wenigstens in der Champagne nur noch Stellungskrieg gestattete. Hier saß Langle im Wurstkessel, durch peinliches Festkleben unter überhöhender Beschießung. Artilleriekampf hier stark, 23. Art. verlor 8 Off., 80 Mann, wie auch 13. Art. in den Argonnen 95, sonst mäßiger Verlust. 2350 Rheinl., 950 von R. D. Kassel, die allein noch die beiden Hessenkorps hier vertrat. Bei Sillery 62., 63., 23. Schlesier 245. Hier scheint auch das vielgeprüfte 91. R. (1400) verlustreich mitgewirkt zu haben. 92. Inf. am andern Flügel der Reimser Stellung bei Courcy (1500). Sonst ziemliches Schweigen der Listen, also Schweigen ernsten Kampfes. Mit 3900 Hannoveranern und ganz wenigen Sachsen betrug der Gesamtverlust von Servon bis zur Aisne rund 7700. Auch hier Durchkämpfen lokaler Erfolge, Langle wich aus Mesnil und Ville s. Tourbe. An der Aisne lösten die Dresdener (2400, besonders 101. Inf., 12., 48. Art.) jetzt die Elsässer ab, die zu anderweitiger Bestimmung abgingen, doch teils bis 13., teils bis 27. noch dort beließen: 126. bei Bouconville (742 in zwei Listen), 99. bei Heurtebise usw., auch halfen noch Gardepioniere dort aus. Bei Courteron-Cerny nur 16., 56., 53., R., 16. L. W., dagegen in der Anfangswoche noch 159., 16., 53. Inf., 7. P. bei Aquilcourt, 15. Inf. bei Condé. So wenigstens lasen wir die V. L., jedenfalls trafen die genannten Teile 7. K. damals noch nicht im Westen ein. Selbst beim 3. K. (4 Batl. nach Flandern ab) ging es ernster her als im September, der H. B. erwähnte nur, daß man am 30. das ganze Vaillyplateau dem Feind wieder entriß (1250 Gefangene). Dies taten Teile beider Divisionen, 24er, I/III/48er, während das vom H. B. hervorgehobene Leibrgt. anscheinend Null verlor, doch mögen hier Novemberlisten in Betracht kommen. Auch 76. Hanseaten immer noch bei Vailly von 9. K. getrennt. Es gingen noch andere Abwehrkämpfe bei Soupir und F. Condé vorher, auch blieben noch Teile der 3. Pommern D. bis 22. bei Vregny. Summa an der Aisne 9800, die Franzosen bissen sich die Zähne aus, und erzählten Unheimliches von unterirdischen Festungen. Wie aus Front Reims–Aisne 7., 15. K., war 4. K. aus der Morsain-Linie weg. Spärlich weit ausgereckt, deckten hier 7. R. D., Hälfte 149. 9. K. südwestlich bis Aurin, Tracy le Val, 3. Ar., 48. entsendet nach Carlepont, 9. R. K. bei Roye, wo 36 vom Stab der Flensburger Brigade bluteten und 90. R. allein 1440 verlor, bei Lastigny 9. R. Jg., 46. R. Kav. Ludwigslust sowie 25. Drag. (150), 15. Drag. der 7. Kav. D. Bei Ognolles die Frankfurter D., bei Roye–Lambron 22. R. D. Summa dieser Kämpfe inkl. 18. P. 6800. Die Pommern verteilt vor Noyon (53. Art.), Crapaumesnil und Beauregnes (49.) bis Amy und Loges (140., 149. Inf., 38., 17. Art.) sowie noch westlicher bis Adinfer (14.). Die 3. D. mischte sich mit 34. und Teilen 42. ein, marschierte dann am 25. zur Lys ab, 4. D. folgte im November. Als ob die Pommern die Geringfügigkeit ihrer Anfangsverluste im Sturmschritt einholen wollten, bluteten hier 4500. Dazu Ersatzregiment Hameln bei Amy 440 und 9. Jg. bei Beaureignes 728. Somit Gesamtverlust von Altkirch bis Roye rund 54 000. Wobei Lothringer (4700) und Pommern (5250 inkl. 149. am Morsain) den größten Korpsverlust hatten. Die Franzosen, denen noch Angriffsfieber im Blute steckte, litten unverhältnismäßig mehr. Viel blutiger gestaltete sich aber das Kriegsbild längs der neuen Westfront, ruckweise zusammengefügt, während die Süd- und Mittelfront lange zu episodischer Nebensächlichkeit herabsank.
Der Feind hatte noch ein Interesse daran, Risse in die eiserne Mauer zu stoßen, die Nordfrankreich umklammerte, doch die Deutschen dachten nur daran, sich so zu sichern, daß man dauernd Kräfte nach Rußland abdampfen ließ. Progrès Militaire gestand Hilflosigkeit vor deutschen Masch. G. oder 21 cm Haubitzen, sauber versteckt auf holzreichen Höhen oder in Weinberge eingegraben. Eine andere Form des Stellungskriegs begriff zuerst der deutsche Kronprinz in den Argonnen, dessen Pioniere sich unverdrossen mit Minen und Handgranaten vorarbeiteten durch fünffache Drahtverhaue, im Zickzack angelegte Laufgräben, Schanzen mit mehreren Stockwerken, unterirdischen Batterieständen, verdeckten Rollbahnen zwischen den Waldforts. Scharfschützen in Körben an Baumgipfeln mußte man ausräuchern wie eine Affenbande im Urwald. Gegen alle Künste französischer Erfindungsgabe griff der Kronprinz zum Spaten und erwarb so, nachdem er vorher nur am Nordring der Argonnen hing, die beherrschenden Vauquoishöhen der Ostseite. Noch belagerten sich aber beide Parteien nicht wechselseitig zwischen Amiens und Lysfluß, wo noch Bewegungskrieg sich abspielte und Fachs operative Kolonnenmärsche von 40 km pro Tag auf deutsche Parallelmärsche stießen, so daß unsere Gegenlinie automatisch auf gleiche Weite wuchs. Auf Prinz Rupprecht richtete sich jetzt alle Hoffnung. Seine bisher bis Peronne nordwärts umgebogene Linie spaltete sich, um die neue 1. A. (Garde, 2., 4. K.) einzulassen, Kavallerieverbindung bis Mercatel, während bayrische R. D. nördlich bis ins Scarpetal verlängerten, bei Douai und Cambrai ausgeladen.
Zur Deckung dieses Aufmarschs plänkelte nordwestlich nach Lens die Reiterei Richthofen, während Teile der 10. A. Maudhuy schon bis zum Basséekanal ausschwärmten und French sich bei Bethune sammelte, am 1. plötzlich aus der Aisnefront sich loslösend. Schon am 8. schien Überflügelung durch die Verbündeten sich bis nordöstlich Lille zu erstrecken, als plötzlich 19. K. bei Lille auftauchte und diese Festung dem Feind vor der Nase wegschnappte. Etwas später hing sich dort 25. R. D. bei Armentières an und 2. A. schob sich allmählich ein. Doch verfügte Bülow nur über 7., 14. K., sein Tatendrang blieb daher unbefriedigt, als ob Falkenhayn nachträglich doch ein Haar in Bülows Suppe der Marneschlacht gefunden habe und den später gespendeten Marschallstab als genügende Abschlagszahlung für zweifelhafte Verdienste betrachte. Indessen wurde seinem Hauptquartier St. Quentin später auch Leitung der Südgruppe (1. bayr., 21. K., 14. R. K.) anempfohlen, da die 6. A. nordwärts umgebildet wurde.
Inzwischen hob Joffre neue Jahrgänge aus. 200 000 Mann Ersatz mußten sogleich nach Paris, weil »am 6. Okt. großer Verlust« bei Roye und Hattoncourt–Chavatte. An diesem gefährlichsten Posten der Wetterecke knickte unsere Front nicht ein, doch konnte sie auch nicht wieder die französische auf Compiegne zurückrollen. Wie man die Skelette vieler deutscher Regimenter immer wieder aufpolsterte, entzieht sich unserer Kenntnis, jedenfalls erschien als neue Verstärkung im Westen nur 24. R. K., das eine hessische Brigade neben den Westfalen bei Aubers aufstellte, sowie die aus Freiwilligen hergestellte 6. bayr. R. D. in Belgien. Wer die eindringliche Bewegung im Westen aus Vogelperspektive hätte überschauen können, der hätte die strömende Waffenflut bald zu Eis erstarren gesehen.