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Diese Betrachtung bezweckt, der Aufmerksamkeit des Lesers ein neues Verteidigungsmittel zu unterbreiten, vermöge dessen er den Willen seiner Frau mit unwiderstehlicher Wucht wird beugen können. Es handelt sich um die Wirkungen, die das körperliche Befinden und eine vernunftgemäße Abstufung der Ernährungsweise auf die moralische Kraft auszuüben vermögen.
Diese wichtige philosophisch-medizinische Frage der Ehepolitik hat ohne Zweifel einen besondern Reiz für alle jene Gichtkrüppel, Impotente, Katarrhaliker und, die ganze Legion von alten Herren, deren Gleichgültigkeit wir in dem Artikel über die Prädestinierten ein wenig aufgestachelt haben; den allergrößten Wert aber wird sie für die Ehemänner haben, die kühn genug sind, zu den Mitteln eines rücksichtslosen Machiavellismus zu greifen, wie jener große König von Frankreich, der das Glück der Nation zu begründen suchte, indem er die Köpfe einiger großer Lehnsvasallen fallen ließ. Die Frage ist ganz die gleiche. Es handelt sich stets darum, einige Glieder zu amputieren oder zu schwächen, damit das Ganze besser gedeihe.
Glaubst du im Ernst, ein Junggeselle, der von Haneakraut, von Gurken und Portulak lebt, der sich Blutegel an die Ohren setzen läßt, wie Sterne es empfiehlt – ein solcher Junggeselle wäre der rechte Mann, gegen die Ehre deiner Frau mit Erfolg Sturm zu laufen? Nimm an, ein Diplomat wäre so geschickt gewesen, auf Napoleons Schädel einen dauernden Breiumschlag von Leinsamen zu befestigen oder ihm jeden Morgen ein Honigklistier verabfolgen zu lassen – glaubst du, Napoleon, Napoleon der Große, hätte Italien erobert? Hat Napoleon während des russischen Feldzuges die entsetzlichen Schmerzen eines Harnzwanges auszuhalten gehabt oder nicht? Dieses ist eine jener Fragen, die für den ganzen Erdball wichtig gewesen sind. Steht es nicht fest, daß abkühlende Mittel, Duschen, Bäder und dergleichen, auf mehr oder minder heftige Schmerzen des Gehirns bedeutenden Einfluß üben? Wenn in der Hitze des Juli jede deiner Poren die eiskalten Limonaden, die du in einem einzigen Zuge ausgeschlürft hast, langsam wieder durchsintern läßt und einer glühenden Atmosphäre zurückerstattet hast du da jemals diesen Mut, diese Kraft des Gedankens, diese ungeschmälerte Energie in dir gespürt, durch die einige Monate früher das Dasein dir leicht und angenehm war? Nein, nein, mag in den härtesten Stein ein Stück Eisen noch so genau eingefügt sein, es wird in dem dauerhaftesten Baudenkmal klaffende Risse hervorbringen, die zuletzt zu dessen Einsturz führen müssen – und der Grund dafür ist der geheime Einfluß der langsamen und unsichtbaren Übergänge von Wärme zu Kälte und von Kälte zu Wärme, die die Vorgänge in der Atmosphäre beherrschen. Wenn also die atmosphärischen Vorgänge Einfluß auf den Menschen haben, so wollen wir grundsätzlich zugeben, daß der Mensch einen noch stärkern Einfluß auf die Phantasie von seinesgleichen ausüben muß, indem er mit größerer oder geringerer Kraft seinen Willen zur Geltung bringt; denn dieser Wille umgibt ihn mit einer wirklichen Atmosphäre.
Von diesem Grundsatz geht jedes Schauspielertalent, geht jede Poesie, geht jeder Fanatismus aus – denn dieser ist eine Beredsamkeit in Handlungen, wie jene eine Beredsamkeit in Worten ist; mit einem Wort: wir haben hier den Anfang einer Wissenschaft, die in diesem Augenblick noch in den Windeln liegt.
Dieser ›Wille‹, der so machtvoll von Mensch zu Mensch wirkt, diese nervöse und flüchtige, so ungemein leicht bewegliche und übertragbare Kraft ist selbst von dem wechselnden Zustand unserer Organisation abhängig, und viele Umstände tragen dazu bei, in diesem schwachen Organismus Veränderungen hervorzubringen.
Hiermit schließen wir unsere metaphysische Bemerkung und kehren zur Betrachtung der Umstände zurück, die auf den Willen des Mannes wirken und diesen Willen zur höchsten Kraftentwicklung emporheben oder auf den Tiefpunkt der Schwäche herabbringen.
Jetzt bitten wir aber, nicht zu glauben, wir wollten dich auffordern, der Ehre deiner Frau Breiumschläge aufzulegen, sie in ein Schwitzbad einzuschließen oder sie zu versiegeln wie einen Brief. Nein. Wir wollen nicht einmal versuchen, dir das magnetische System auseinanderzusetzen, mit dessen Hilfe du deinen Willen in der Seele deiner Frau würdest zum Siege bringen können; kein Ehemann würde für das Glück einer ewigen Liebe den Preis einer solchen beständigen Anspannung seiner animalischen Kräfte bezahlen wollen. Wir wollen vielmehr versuchen, ein unfehlbares System der Hygiene näher zu erläutern, mit dessen Hilfe du jeden Kaminbrand deiner Ehe leicht löschen kannst.
In den Lebensgewohnheiten der Modenärrinnen in Paris und der Provinz – die Modenärrinnen bilden einen scharf unterschiedenen Teil der anständigen Frauen – finden wir genügende Mittel, zu unserm Zweck zu gelangen, ohne daß wir nötig hätten, im Arsenal der Heilmittellehre die vier kalten Keime, den Nenufar und tausend andere hexenmäßige Erfindungen zu suchen. Wir wollen sogar dem Älian sein Haneakraut und Sterne seinen Portulak und seine Gurken überlassen, die auf gar zu augenscheinliche antiphlogistische Absichten hindeuten.
Laß deine Frau ganze Tage lang sich auf jenen weichen Kanapees strecken, auf denen der Leib sozusagen in ein Daunen- oder Federnbad versinkt!
Begünstige mit allen Mitteln, die dein Gewissen verträgt, den Hang der Frauen, nur die parfümierte Luft eines selten geöffneten Zimmers zu atmen, in das durch wollüstige, durchsichtige Musselinwolken kaum ein halbes Licht hineindringt!
Mit diesem System wirst du wunderbare Wirkungen erzielen, nachdem du allerdings zuvor unter den Ausbrüchen der Aufregung, die es hervorruft, wirst gelitten haben; wenn du aber stark genug bist, diese vorübergehende Nervenanspannung deiner Frau auszuhalten, wirst du bald sehen, wie ihre künstlich hervorgerufene Kraft wieder schwindet. Die Frauen wollen im allgemeinen schnell leben, aber wenn die Stürme ihrer sinnlichen Aufregungen verbraust sind, kommen Windstillen, die für das Glück eines Ehemanns beruhigend sind.
Beweist nicht Jean-Jacques durch seine wundervolle ›Julie‹ deiner Frau, daß sie eine unendliche Anmut sich aneignen wird, indem sie ihren zarten Magen und ihren göttlichen Mund nicht dadurch entehrt, daß sie unedle Stücke Rindfleisch und riesige Hammelkeulen zu Speisesaft verarbeitet? Gibt es auf der Welt etwas Reineres, als die interessanten, stets frischen und geruchlosen Gemüse, die farbenprangenden Früchte, den Kaffee, die duftende Schokolade, Atalantas goldene Äpfel: die Orangen, Arabiens Datteln, die Brüsseler Zwiebäcke? Diese Speisen sind gesunde und liebliche Nahrung, mit der man befriedigende Erfolge erzielt, während sie zugleich einer Frau eine gewisse geheimnisvolle Originalität verleiht. Sie erlangt durch ihre Diät in ihren Kreisen eine kleine Berühmtheit – wie durch eine Toilette, durch eine gute Tat oder durch ein witziges Wort. Pythagoras muß ihre Leidenschaft sein, wie wenn Pythagoras ein Pudel oder ein Äffchen wäre.
Begehe niemals die Unvorsichtigkeit gewisser Männer, die, um sich den Anstrich eines starken Geistes zu geben, den weiblichen Glauben bekämpfen: daß man sich seinen guten Wuchs erhalte, indem man wenig esse. Frauen, die Diät halten, werden nicht fett – das ist klar und unumstößlich; darüber kommt niemand hinweg. Preise deiner Gattin die Kunst, womit Frauen von berühmter Schönheit sich diese zu erhalten wußten, indem sie mehrere Male täglich in Milch oder in einem Wasser badeten, das durch eigentümliche Zusätze die Haut zarter machte, indem es das Nervensystem schwächte.
Vor allen Dingen bitte sie im Interesse ihrer für dich so kostbaren Gesundheit auf das dringendste, sich aller Abwaschungen mit kaltem Wasser zu enthalten; stets sei heißes oder laues Wasser der wichtigste Bestandteil bei ihren Abspülungen aller Art.
Broussais wird dein Abgott sein! Beim geringsten Unwohlsein deiner Frau und unter jedem nur einigermaßen stichhaltigen Vorwande läßt du ihr tüchtig Blutegel ansetzen; laß sogar von Zeit zu Zeit dir selber ein paar Dutzend setzen; um dadurch in deinem Hause dem System des berühmten Doktors mehr Autorität zu verleihen. In deiner Eigenschaft als Ehemann bist du verpflichtet, deine Frau stets zu rot zu finden; versuche sogar, ihr von Zeit zu Zeit das Blut in den Kopf zu treiben, um daraus das Recht abzuleiten, in gewissen Augenblicken eine Abteilung Blutegel in deine Wohnung einrücken zu lassen.
Das Getränk deiner Frau sei Wasser, das durch einen angenehm schmeckenden, jedoch nicht tonischen Burgunderwein leicht gefärbt ist; jeder andere Wein wäre von Übel. Leide niemals, daß sie reines Wasser als Getränk nimmt. Du wärest verloren!
»Stürmisches Naß! Sobald du gegen die Schleusen des Gehirns andrängst, flugs geben sie deiner Wucht nach! In den Fluten taucht die Neugier auf und winkt ihren Gefährtinnen, sie möchten ihr folgen: sie stürzen sich mitten in den Strom. Träumend setzt sich die Phantasie ans Ufer. Sie folgt der Strömung mit den Augen und macht aus Strohhalmen und Zweiglein Fockmast und Bugspriet. Kaum hat sich die Metamorphose vollzogen, so erscheint, mit der einen Hand ihr bis zum Knie aufgerafftes Kleid haltend, die Sehnsucht, sieht die Phantasiegebilde und bemächtigt sich ihrer. O ihr Wassertrinker! Mit Hilfe dieser Zauberkraft habt ihr wohl so oft nach eurem Belieben die Welt gewandelt, habt die Ohnmächtige mit Füßen getreten, ihr Antlitz zermalmt und zuweilen sogar Gestalt und Aussehen der Natur verändert?«
Solltest du durch dieses System der Untätigkeit in Verbindung mit unserer Ernährungsmethode noch keine befriedigenden Ergebnisse erlangen, so stürze dich ohne Zögern in ein anderes System, das wir dir näher auseinandersetzen wollen:
Der Mensch besitzt eine bestimmte Menge von Lebens- oder Willenskraft. Dieser Mann oder jene Frau verhält sich zu einem andern Menschen wie zehn zu dreißig oder wie eins zu fünf – und einen gewissen Höhegrad überschreitet kein einziger von uns. Die Menge von Lebens- oder Willenskraft, die ein jeder von uns besitzt, schwillt an und ab wie der Ton: bald ist sie stark, bald schwach; sie unterliegt Wandlungen, je nach der Anzahl von Oktaven, die sie durchmessen darf. Diese Kraft ist einzig in ihrer Art; obwohl sie sich in Begierden, in Leidenschaften, in geistigen Tätigkeiten oder in körperlichen Eigenschaften auflöst, eilt sie noch stets an den Ort, an den der Mensch sie ruft. Ein Boxer verausgabt sie in Faustschlägen; der Bäcker knetet mit ihr sein Brot; der Dichter verbraucht sie in einer seelischen Erregung, und zwar in ungeheuren Mengen; der Tänzer läßt sie in seine Beine strömen; kurzum jeder verteilt diese Kraft nach seiner Phantasie, und ich will heute abend den Minotauros ruhig auf meinem Bette sitzen sehen, wenn du nicht ebensogut wie ich weißt, wo der Mensch am meisten davon verausgabt. Fast alle Menschen verzehren in notwendigen Arbeiten oder in den Nervenzuckungen verderblicher Leidenschaften diese schöne Menge von Lebens- und Willenskraft, die die Natur ihnen zum Geschenk gemacht hat; aber vor allem sind unsere anständigen Frauen eine willenlose Beute der Launen und Angriffe dieser Macht, die nicht weiß, an welchem Punkt sie ihre Kräfte soll wirken lassen. Wenn die Energie deiner Frau nicht schon dem diätetischen Verfahren unterlegen ist, so bringe sie in eine stets an Schnelligkeit zunehmende Bewegung hinein. Bringe es dahin, daß die Gesamtsumme der Kraft, die dich belästigt, in einer Beschäftigung aufgeht, die sie völlig in Anspruch nimmt. Man braucht eine Frau nicht an eine Tretmühle zu fesseln – es gibt tausend Mittel, sie durch eine beständige Arbeit zu ermüden.
Die Mittel der Ausführung wollen wir dir anheimstellen, denn diese schwanken nach recht vielen Umständen; nur wollen wir dich auf den Tanz aufmerksam machen, der einer der schönsten Abgründe ist, in denen die Liebeleien ihr Grab finden. Da dieser Gegenstand von einem unserer Zeitgenossen recht angemessen behandelt worden ist, so wollen wir ihm das Wort lassen:
»So manches arme Opfer, das den Zauberkreis eines Tanzsaales bewundert, muß seine Erfolge recht teuer bezahlen. Welche Frucht darf man von Anstrengungen erwarten, die den Kräften des zarten Geschlechtes so wenig angemessen sind? Die Muskeln werden ohne Vernunft angestrengt und verbrauchen ohne Maß und Ziel die Kräfte der Tänzerin. Die Geister, deren Bestimmung es war, das Feuer der Leidenschaften und der Gehirntätigkeit zu nähren, werden von ihrem Wege abgelenkt. Die Abwesenheit von Begierden, die Vorliebe für Ruhe, die ausschließliche Wahl kräftiger Nahrungsmittel – dies alles deutet auf eine geschwächte Natur hin, die mehr nach Wiederherstellung ihrer Kräfte als nach Genüssen strebt. Mit Recht sagte mir eines Tages ein Einheimischer der Kulissenwelt: ›Wer mit Tänzerinnen gelebt hat, hat von Hammelfleisch gelebt; denn in ihrer Erschöpfung können sie dieser energischen Nahrung nicht entbehren.‹ Man glaube mir nur, die Liebe, die eine Tänzerin einflößt, ist recht trügerisch: voll Ärgers trifft man in einer künstlich gemachten Frühlingslandschaft auf einen kalten, geizigen Boden; die Sinne einer Tänzerin sind nicht zu entflammen. Die kalabrischen Ärzte verordnen den Tanz als Heilmittel für die hysterischen Leidenschaften, die unter den Frauen jenes Landes allgemein verbreitet sind, und die Araber behandeln so ziemlich nach demselben Rezept die edlen Stuten, deren zu geiles Temperament ihre Befruchtung verhindert. ›Dumm wie ein Tänzer‹ – ist ein beim Theater allgemein gangbares Sprichwort. Kurz und gut, die besten Köpfe Europas sind überzeugt, daß jeder Tanz in sich eine außerordentlich abkühlende Wirkung trägt.
Um dies alles zu beweisen, müssen wir allerdings noch andere Beobachtungen anführen. Dem Leben der Hirten entsprangen zügellose Ausschreitungen der Liebe. Die Weberinnen waren in ganz Griechenland wegen ihrer abscheulichen Sitten verschrien. Die Italiener haben der sinnlichen Lüsternheit hinkender Weiber ein eigenes Sprichwort gewidmet. Die Spanier, in deren Adern durch so viele Blutmischungen auch die afrikanische Zügellosigkeit geriet, geben ihre geheimen Wünsche in einem Sprichwort kund: Muger y gallina pierna quebrantada – ›Von Weibern und Hühnern sind die Humpelbeine die besten.‹ Das tiefe Verständnis der Orientalen für die Kunst der Sinnenfreuden enthüllt sich in seinem vollen Umfang durch den Erlaß des Kalifen Hakim, des Begründers der Sekte der Drusen, der bei Todesstrafe in seinen Ländern die Anfertigung irgendwelcher Fußbekleidungen für Frauen verbot. Wie es scheint, können auf dem ganzen Erdball die Stürme des Herzens nur zum Ausbruch kommen, wenn die Beine Ruhe haben!«
Wundervolles Verfahren, eine Frau tanzen zu lassen und sie nur mit weißem Fleisch zu nähren!
Man glaube nur nicht, daß diese ebenso wahren wie geistreich ausgedrückten Beobachtungen unserm vorher entwickelten System zuwiderlaufen; durch das eine wie durch das andere wird es dir gelingen, bei einer Frau die so außerordentlich wünschenswerte Schlaffheit hervorzurufen, die eine Bürgschaft für Ruhe und Behagen ist. Bei Anwendung des zuletzt genannten Systems läßt du eine Tür offen, durch die der Feind entfliehen kann und soll; durch das andere System tötest du ihn.
Hier kommt es uns nun vor, wie wenn gewisse überbedenkliche und kurzsichtige Leute im Namen der Sittlichkeit und des Gefühls gegen unsere Hygiene Einsprache erhöben:
Ist denn nicht auch die Frau mit einer Seele begabt? Hat sie nicht Gefühlsbewegungen gerade wie wir? Mit welchem Recht mißachtet man ihre Schmerzen, ihre Ideen, ihre Bedürfnisse und bearbeitet sie wie ein gemeines Metall, woraus der Arbeiter ein Löschhorn oder einen Leuchter macht? Vielleicht weil diese armen Geschöpfe bereits schwach und unglücklich sind, maßt ein rücksichtsloser Mensch sich die Gewalt an, sie bloß zur Durchführung seiner mehr oder minder richtigen Ideen zu quälen? Und wenn ihr nun durch euer schwächendes oder erhitzendes Verfahren, das die Fibern größer oder weicher macht oder ihnen eine andere Form gibt, furchtbare und schmerzhafte Krankheiten verursachtet, wenn ihr eine Frau, die euch teuer ist, ins Grab brächtet; wenn, wenn usw.
Hierauf antworten wir:
Hast du jemals gezählt, wie viele verschiedene Formen Harlekin und Pierrot ihrem kleinen weißen Hütchen zu geben wissen? Sie drehen und wenden es so geschickt, daß sie nach und nach einen Kreisel, ein Boot, ein Trinkglas, einen Halbmond, ein Barett, einen Korb, einen Fisch, eine Peitsche, einen Dolch, ein Kind, einen Menschenkopf u.a.m. daraus machen.
Genaues Abbild des Despotismus, womit du deine Frau bearbeiten und wieder bearbeiten mußt!
Die Frau ist ein Eigentum, das man vertragsmäßig erwirbt, und zwar ein bewegliches Eigentum, denn der Besitz ist so gut wie der Besitztitel; kurz und gut, die Frau ist im eigentlichen Sinne des Wortes nur ein Anhängsel des Mannes; also behaue sie nur, beschneide sie, stutze sie zu – sie ist in aller Form Rechtens dein. Beunruhige dich nicht im geringsten um ihr Stöhnen, ihr Schreien, ihre Schmerzen: die Natur hat sie zu unserm Gebrauch geschaffen, damit sie alles trage: Kinder, Kummer, Prügel und Schmerzen um den Mann.
Man beschuldige uns der Härte! In allen Gesetzbüchern der sogenannten Kulturvölker hat der Mann die Gesetze geschrieben, die das Schicksal der Frauen regeln. Sie tragen die blutige Überschrift: Vae victis! Wehe den Schwachen! Endlich nimm dir die letzte Beobachtung zu Herzen, die vielleicht von allen, die wir bisher gemacht haben, am schwersten ins Gewicht fällt: wenn nicht du, der Gatte, es bist, der dieses reizende schwache Rohr unter seinen Willen beugt, so wird ihr ein viel schrecklicheres Joch beschieden sein: die Tyrannei eines launenhaften und despotischen Junggesellen – sie wird ein zwiefaches Joch anstatt eines einzigen zu ertragen haben. Alles wohl gegeneinander abgewogen, wird dich also auch schon die Menschlichkeit dazu auffordern, die Grundzüge unserer Hygiene zu befolgen.