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Sollen die Frauen eine wissenschaftliche Bildung erhalten oder nicht – das ist die Frage. Von allen Fragen, die wir bis jetzt behandelt haben, ist sie die einzige, die zwei Seiten, aber keine Mitte hat. Wissen und Unwissenheit, das sind die beiden unvereinbaren Ausgangspunkte dieses Problems, das gleichsam zwischen zwei Abgründen schwebt. Uns ist, als sähen wir Ludwig den Achtzehnten, wie er die Glückseligkeiten des dreizehnten Jahrhunderts und die unglücklichen Eigenschaften des neunzehnten gegeneinander aufrechnet. Im Mittelpunkt der Schaukel sitzend, die er so geschickt durch sein eigenes Gewicht in Bewegung zu setzen wußte, sieht er an dem einen Ende die fanatische Unwissenheit eines Laienbruders, die dumpfe Gleichgültigkeit eines Leibeigenen, die blitzenden Hufeisen der Pferde eines Bannerherrn; er glaubt zu hören: ›Frankreich und Montjoie Saint Denis!‹ Aber er wendet sich um und lächelt, als er den feierlichen Stolz eines Fabrikanten sieht, der zugleich Hauptmann in der Nationalgarde ist; als er das elegante Coupé eines Börsenagenten sieht, den einfachen Rock eines Pairs von Frankreich, der Journalist geworden ist und seinen Sohn auf die Polytechnische Schule schickt, und als er die kostbaren Stoffe, die Zeitungen, die Dampfmaschinen sieht. Und er trinkt seinen Kaffee aus einer Sèvrestasse, auf deren Grunde noch ein gekröntes N schimmert.
Zurück mit der Zivilisation! Zurück mit dem Gedanken! – so rufst du. Bildung muß dir an Frauen etwas Greuliches sein, und zwar aus dem in Spanien so deutlich erkannten Grunde, daß es leichter ist, ein Volk von Idioten zu regieren, als ein Volk von Gelehrten. Eine Nation von Dummköpfen ist glücklich: wenn sie kein Gefühl für die Freiheit hat, so kennt sie auch nicht deren Beunruhigungen und Gewitterstürme; sie lebt wie die Polypengehäuse; wie diese kann sie sich in zwei oder drei Bruchstücke spalten; jeder Bruchteil ist immer noch eine vollständige und lebenskräftige Nation, die der erste beste Blinde regieren kann, wenn er den Hirtenstab in der Hand hat.
Was bringt dieses menschliche Wunder zuwege? Die Unwissenheit: denn durch sie allein erhält sich der Despotismus; er braucht die Finsternis und das Schweigen. Nun ist, wie in der Politik, auch in der Ehe das Glück ein negatives Glück. Die Liebe, die die Völker für den König einer unumschränkten Monarchie empfinden, ist vielleicht weniger naturwidrig, als die Treue einer Frau gegen ihren Mann, wenn zwischen ihnen keine Liebe mehr besteht.
Nun wissen wir ja, daß bei dir in diesem Augenblick die Liebe schon einen Fuß auf die Fensterbank gesetzt hat. Du mußt also durchaus die heilsamen, strengen Maßregeln anwenden, durch die Herr von Metternich seinen Status quo aufrechterhält; aber wir raten dir, sie mit noch größerer Feinheit und Liebenswürdigkeit zur Anwendung zu bringen; denn deine Frau ist schlauer, als alle Deutschen zusammengenommen, und ebenso wollüstig wie die Italiener.
Du wirst also versuchen, den verhängnisvollen Augenblick, wo deine Frau dich um ein Buch bitten wird, so weit wie möglich hinauszuschieben. Das wird für dich ein leichtes sein. Zunächst wirst du in verächtlichem Ton das Wort ›Blaustrumpf‹ aussprechen; wenn sie dich um eine Erklärung bittet, setzest du ihr auseinander, wie lächerlich bei unsern Nachbarn die pedantischen Frauen sind.
Dann wirst du ihr recht oft wiederholen, daß die liebenswürdigsten und geistreichsten Frauen von der Welt in Paris seien, wo die Frauen niemals lesen.
Mit den Frauen gehe es wie mit den vornehmen Leuten, die nach Mascarille alles wissen, ohne jemals etwas gelernt zu haben.
Eine Frau müsse beim Tanzen oder beim Spielen, ohne daß es auch nur aussähe, als ob sie zuhöre, aus den Gesprächen geistig bedeutender Männer die fix und fertig bearbeiteten Ausdrücke aufzuschnappen wissen, mit deren Hilfe in Paris Dummköpfe für geistreiche Leute gelten.
In unserm Lande reiche man sich bestimmt formulierte Urteile über Menschen und Dinge von Hand zu Hand, und der leise, aber scharfe Ton, womit eine Frau einen Schriftsteller kritisiert, ein Buch in Grund und Boden verdammt, naserümpfend ein Gemälde verurteilt, habe mehr zu bedeuten als ein Gerichtsbeschluß.
Die Frauen seien schöne Spiegel, die ganz natürlicherweise die glänzendsten Ideen am glänzendsten zurückwerfen müßten.
Der natürliche Geist sei die ganze Hauptsache, und man lerne viel mehr aus dem, was man in der Gesellschaft höre, als aus dem, was man in den Büchern lese; schließlich bekomme man vom Lesen blöde Augen – usw. usw.
Einer Frau die Freiheit lassen, alle jene Bücher zu lesen, zu denen ihre Geistesanlage sie hinzieht – das heißt ja geradezu einen Funken in eine Pulverkammer werfen; ja, schlimmer noch als das: das heißt deine Frau lehren, sich ohne dich zu behelfen, in einer Welt der Einbildung, in einem Paradiese zu leben. Denn was lesen die Frauen? Leidenschafterfüllte Bücher, Rousseaus Bekenntnisse, Romane und alle jene Dichterwerke, die am mächtigsten auf ihre Empfindsamkeit wirken. Sie lieben weder die Vernunft noch die reifen Früchte. Nun, hast du jemals daran gedacht, was für Erscheinungen durch diese poetische Lektüre hervorgerufen werden?
Die Romane, ja eigentlich überhaupt alle Bücher, malen Gefühle und Verhältnisse in viel glänzenderen Farben, als wir sie in der Natur vorfinden. Dieser fesselnde Zauber entspringt weniger dem Wunsch jedes Schriftstellers, sich vollkommen zu zeigen, indem er feinsinnige und ausgesuchte Ideen vorbringt, als vielmehr einer unerklärlichen Arbeit unserer eigenen Intelligenz. Es liegt in der Bestimmung des Menschen, alles zu reinigen und zu veredeln, was er dem Schatze seiner Gedanken einverleibt. Wie viele Gestalten, wie viele Denkmäler werden nicht verschönert durch die Bewunderung der ihnen zugrunde liegenden künstlerischen Absicht? Die Seele des Lesers wirkt bei dieser Verschwörung gegen die Wahrheit mit, teils durch das tiefe Schweigen, dessen er genießt, teils durch die von dem Feuer der Geistesschöpfung in ihm entzündete Begeisterung, teils durch die Reinheit, womit die Bilder in seinem nachschaffenden Geiste sich widerspiegeln. Welchem Leser von Jean Jacques' Bekenntnissen stand nicht Frau von Warens hübscher, als sie in Wirklichkeit war, vor den geistigen Augen? Man möchte sagen, unsere Seele liebkose Gestalten, die sie früher unter schöneren Himmeln von ferne erblickt hat; sie benutze die Schöpfungen einer andern Seele nur als Flügel, um sich in den Luftraum zu erheben. Den zartesten Zug vervollkommnet sie oft, indem sie ihn sich zu eigen macht; Lesen ist vielleicht ein Schaffen zu zweien. Fühlen wir vielleicht instinktmäßig in diesen Geheimnissen der Transsubstantiation der Ideen eine Berufung zu höheren Geschicken, als unsere gegenwärtigen es sind? Ist es eine Überlieferung aus einem früheren verlorenen Leben? Und was war denn das für ein Leben, wenn schon dieser Überrest uns so viele Wonnen bietet?
Es ist also anzunehmen, daß die Frau, die viel mehr zur Begeisterung geneigt ist als wir, beim Lesen von Dramen und Romanen in berauschenden Wonnen schwebt. Sie schafft sich ein ideales Dasein, neben welchem alles andere verblaßt; und gar bald wird sie versuchen, dieses wonnige Leben zur Wirklichkeit zu machen, dessen Zauber auf sich selber anzuwenden. Unwillkürlich gelangt sie vom Geist zum Buchstaben, von der Seele zu den Sinnen.
Und du wolltest in gutmütiger Einfalt glauben, daß die Manieren und Gefühle eines Mannes wie du, der sich meistens in Gegenwart seiner Frau ankleidet, sich auskleidet und ..., usw., es zu ihrem Vorteil mit den Gefühlen dieser Bücher und mit der Erscheinung dieser Phantasieliebhaber aufnehmen können, an deren Kleidern die schöne Leserin kein Loch und keinen Fleck entdeckt? Armer Dummkopf! Zu spät, ach! zu ihrem Unglück und zu deinem, würde deine Frau durch eigene Versuche erkennen, daß die ›Helden‹ der Poesie ebenso selten sind, wie die ›Apollos‹ der Bildhauerkunst!
Viele Ehemänner werden in Verlegenheit sein, wie sie es anfangen sollen, ihre Frauen vom Lesen abzuhalten; manche werden sogar behaupten, das Lesen habe den Vorteil, daß sie wenigstens wüßten, was ihre Frauen tun, wenn sie lesen. Übrigens wirst du in der folgenden Betrachtung sehen, wie sehr ein allzu häusliches Leben in einer Frau die kriegerischen Instinkte erweckt; aber hast du denn niemals einen jener poesielosen Menschen kennen gelernt, die es fertig bringen, ihre armen Lebensgefährtinnen gefühllos wie Stein zu machen, indem sie aus dem Leben eine rein mechanische Sache machen? Beobachte diese großen Männer in ihren Reden, lerne die bewunderungswürdigen Gründe auswendig, mit denen sie die Poesie und die Freuden der Einbildungskraft verdammen!
Sollte aber trotz allen deinen Anstrengungen deine Frau durchaus lesen wollen – so stelle ihr augenblicklich alle möglichen Bücher zur Verfügung, von der Abc-Fibel ihres Bübchens bis zu ›René‹, der in ihren Händen gefährlicher für dich ist als ›Thérese philosophe‹. Du könntest sie zu einem tödlichen Abscheu vor allem Lesen bringen, wenn du ihr langweilige Bücher gäbest; könntest sie völlig blödsinnig machen mit ›Marie Alacoque‹, der ›Brosse de Pénitence‹, oder mit den Liedern, die zur Zeit Ludwigs des Fünfzehnten Mode waren; aber du wirst später in diesem Buche die Mittel angegeben finden, die Zeit deiner Frau so geschickt in Anspruch zu nehmen, daß es ihr überhaupt nicht möglich ist, zu lesen.
Und dann sieh mal, welche ungemeine Hilfe du in unserer Mädchenerziehung hast, um deine Frau von ihrer vorübergehenden Neigung für die Wissenschaft bald wieder abzubringen! Sieh doch nur, mit welchem wunderbaren Stumpfsinn die Mädchen sich in das Unterrichtssystem gefügt haben, das man in Frankreich für sie ausgesonnen hat! Wir übergeben sie Kindermädchen, Gesellschaftsfräuleins, Gouvernanten, bei deren Unterricht zwanzig Lügen der Koketterie und der falschen Scham auf einen einzigen ihnen eingeflößten edlen und wahren Gedanken kommen. Die Mädchen werden als Sklavinnen erzogen und gewöhnen sich an den Gedanken, sie seien nur dazu auf der Welt, es ebenso zu machen wie ihre Großmütter, Kanarienvögelhecken zu halten, Pflanzensammlungen anzulegen, kleine bengalische Topfrosen zu begießen, Stickrahmen auszufüllen oder Kragen zu häkeln. Ein kleines Mädchen mag mit zehn Jahren gewandter sein als ein Junge, aber mit zwanzig ist sie schüchtern und linkisch. Sie wird Angst vor einer Spinne haben, wird Nichtigkeiten reden, wird an ihre Fähnchen denken, wird von Moden sprechen und dabei weder den Mut haben, eine umsichtige Mutter noch eine keusche Gattin zu sein.
Wie hat man sie so weit gebracht? Man hat sie gelehrt, ein paar Rosen in Aquarell auszutuschen, Halstücher zu sticken, womit sie täglich acht Sous verdienen können. Sie werden die Geschichte von Frankreich aus dem Ragois gelernt haben, die Chronologie aus den ›Geschichtstafeln des Bürgers Chantreau‹, und man wird ihre junge Phantasie an der Geographie sich haben austoben lassen – alles zu dem Zweck, ihrem Herzen nichts Gefährliches nahe zu bringen; zu gleicher Zeit aber wiederholten ihnen unermüdlich ihre Mütter und ihre Lehrerinnen, die ganze Wissenschaft einer Frau bestehe in der Kunst, mit jenem Feigenblatt umzugehen, das unsere Mutter Eva zuerst anlegte. Fünfzehn Jahre lang haben sie, wie Diderot sagte, nichts anderes gehört als: ›Liebes Kind, dein Feigenblatt sitzt schlecht; liebes Kind, dein Feigenblatt steht dir gut; liebes Kind, wäre es nicht besser, wenn dein Feigenblatt auf die oder die Art zurechtgemacht würde?‹
Laß also deine Gattin in diesem schönen und edlen Kreise weiblicher Kenntnisse bleiben. Sollte deine Frau zufällig eine Bibliothek haben wollen, so kaufe ihr Florian, Malte-Brun, das ›Kabinett der Feen‹, die ›Tausendundeine Nacht‹, Redoutés ›Rose‹, die ›Sitten Chinas‹, Madame Knips ›Tauben‹, das große Werk über Ägypten usw. Mit einem Wort: richte dich nach dem geistreichen Ausspruch jener Prinzessin, der man erzählte, es sei wegen der Teuerung des Brotes ein Aufstand ausgebrochen, und die darauf erwiderte: »Warum essen denn die Leute keinen Kuchen?«
Vielleicht wird deine Frau eines Abends dir den Vorwurf machen, du seist verdrießlich und sprächest nicht; vielleicht wird sie dir sagen, du seist ein netter Kerl, wenn du ein Wortspiel gemacht hast; aber dies ist nur ein sehr geringfügiger Übelstand unseres Systems. Was macht es dir außerdem aus, daß die Frauenerziehung in Frankreich die lächerlichste aller Abgeschmacktheiten ist, und daß unser Finsterlingssystem dir eine Puppe in die Arme legt? Da du nicht Mut genug hast, an eine schönere Aufgabe heranzugehen – ist es nicht besser, du ziehst mit deiner Gattin ein altes ausgefahrenes, aber recht sicheres Geleise entlang, als daß du es wagst, sie kühn die schroffen Abhänge der Liebe erklimmen zu lassen? Deine Frau ist ja die Mutter deiner Kinder – aber dir liegt eigentlich nicht so sehr daran, Gracchen zu Söhnen zu haben, sondern mehr daran, wirklich ›pater quem nuptiae demonstrant‹ zu sein. Um dir nun zu helfen, zu diesem Ziele zu gelangen, müssen wir aus diesem Buch ein Zeughaus machen, worin ein jeder, je nach seinem Charakter oder dem seiner Frau, die Rüstung sich auswählen kann, die ihn instand setzen wird, den fürchterlichen Geist des Bösen zu bekämpfen, der stets in der Seele einer Ehegattin zu erwachen bereit ist. Und da, alles wohlerwogen, die unwissenden Männer die erbittertsten Feinde der Frauenbildung sind, so wird diese Betrachtung für die meisten Ehemänner ein wahres Brevier sein.
Eine Frau, die eine Männererziehung erhalten hat, besitzt allerdings die glänzendsten Fähigkeiten, die wie keine andern geeignet sind, ihr und ihrem Mann das Glück zu bringen; aber eine solche Frau ist selten wie das Glück selber, und wenn die deinige nicht eine solche Frau ist, so mußt du sie im Interesse eurer beiderseitigen Glückseligkeit in dem Ideenkreise erhalten, in dem sie geboren ist; denn man darf auch nicht vergessen, daß eine augenblickliche Aufwallung des Stolzes in ihr dein Unheil sein kann, wenn du eine Sklavin, die sofort in Versuchung sein wird, ihre Macht zu mißbrauchen, auf den Thron gesetzt hast.
Alles in allem wird ein überlegener Mann, der das in dieser Betrachtung angeratene System befolgt, nichts weiter zu tun brauchen, als daß er seine Gedanken in kleine Münze umsetzt, wenn er von seiner Frau verstanden sein will – vorausgesetzt überhaupt, dieser überlegene Mann habe die Dummheit begangen, solch ein armes Geschöpf zu heiraten, und nicht ein junges Mädchen, dessen Seele und Herz er in langer Prüfung als vollwertig erkannt hat.
Mit dieser letzten Bemerkung beabsichtigen wir nicht, allen bedeutenden Männern den Rat zu geben, sich eine bedeutende Frau zu suchen; wir wünschen keineswegs, daß ein jeder unserer Grundsätze auf die Art der Frau von Staël ausgelegt werde, die einen so plumpen Versuch machte, Napoleons Gattin zu werden. Diese beiden Menschen wären sehr unglücklich in ihrer Ehe gewesen, und Josephine war für Napoleon eine ganz andere Gattin, als dieses Mannweib des neunzehnten Jahrhunderts es hätte sein können.
Nein, wenn wir die auf dieser Welt kaum aufzufindenden jungen Mädchen rühmen, die der Zufall so glücklich aufgezogen hat, die die Natur so vollkommen gebildet hat, daß ihre zarte Seele bei aller Zartheit die ungestüme Berührung jener großen Seele erträgt, die das ausmacht, was wir ›einen Mann‹ nennen, so meinen wir damit jene edlen und seltenen Geschöpfe, von denen Goethe im Klärchen seines Egmont uns ein Muster gegeben hat: wir denken an jene Frauen, die keinen andern Ruhm suchen als den, ihre Aufgabe gut zu erfüllen; die sich mit erstaunlicher Geschmeidigkeit dem Begehren und Gelüsten des Mannes fügen, den die Natur ihnen zum Herrn gegeben hat; die sich zu den schwindelnden Höhen der Gedankenwelt ihres Gatten zu erheben vermögen und sich dann wieder zu der einfachen Aufgabe herablassen, ihn zu unterhalten, wie man mit Kindern spielt; die alle Sonderbarkeiten dieser von so heftigen Leidenschaften durchwühlten Seelen begreifen und zugleich das leiseste Wort und den flüchtigsten Blick zu deuten wissen; die glücklich sind, wenn ihr Mann sie zu schweigen bittet, und ebenso glücklich, wenn er sie zu munterm Geplauder auffordert – mit einem Wort: denen eine Ahnung sagt, daß ein Lord Byron nicht denselben Gedankengang und dieselbe Sittlichkeit haben kann, wie ein Strumpfwirker. Aber hier wollen wir haltmachen; die weitere Ausmalung dieser Schilderung würde uns zu sehr von unserm Gegenstand entfernen: es handelt sich um die Ehe und nicht um die Liebe.